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Die Grenzboten. Jg. 76, 1917, Zweites Vierteljahr.

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Zur baltischen Frage

Zuständen des Landes äußern, und wo ein Reichsdeutscher, der durch Besuche
oder sonstige Beziehungen zu einem Freunde des Landes geworden ist, heute
im Wort für das bedrohte Baltenland eintritt, da wird man ihm nicht pein¬
lich nachrechnen, wenn im einzelnen die Einsicht in den Zusammenhang der
Dinge dem guten Willen zu ihrem Verständnis nicht ganz nachkam. Ein solches
ist auch in den allermeisten dieser reichsdeutschen Aufklärungsschriften Spur^
bar, nur das häßliche Dukmencrsche Pamphlet macht eine betrübliche Ausnahme.
Daß vollends all diese Baltenliteratur sich oft wiederholt, liegt in der Natur
der Aufgabe und darf ihr nicht zum Vorwurf gemacht werden. Bei der
nationalen Schwerhörigkeit, über die der Deutsche leider zumal dem Ausland¬
deutschtum gegenüber verfügt, ist betrüblicherweise erforderlich, nicht nur recht
laut zu reden, sondern dasselbe drei- und viermal zu sagen. Davon wissen
die Ballen ein Lied zu singen, die vor dem Krieg und noch während desselben
in Deutschland für ihre alte Heimat eingetreten sind. Aber es ist ihnen um
ihre Mühe nicht leid, wenn Anteilnahme und Verständnis wenigstens noch in,
zwölfter Stunde im deutschen Volk erweckt werden.






Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung
nicht verbürgt werden kann.




Nachdruck sämtlicher Aufsittje nur mit ausdrücklicher Erlaubnis de" "erlag" gestattet,
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Zur baltischen Frage

Zuständen des Landes äußern, und wo ein Reichsdeutscher, der durch Besuche
oder sonstige Beziehungen zu einem Freunde des Landes geworden ist, heute
im Wort für das bedrohte Baltenland eintritt, da wird man ihm nicht pein¬
lich nachrechnen, wenn im einzelnen die Einsicht in den Zusammenhang der
Dinge dem guten Willen zu ihrem Verständnis nicht ganz nachkam. Ein solches
ist auch in den allermeisten dieser reichsdeutschen Aufklärungsschriften Spur^
bar, nur das häßliche Dukmencrsche Pamphlet macht eine betrübliche Ausnahme.
Daß vollends all diese Baltenliteratur sich oft wiederholt, liegt in der Natur
der Aufgabe und darf ihr nicht zum Vorwurf gemacht werden. Bei der
nationalen Schwerhörigkeit, über die der Deutsche leider zumal dem Ausland¬
deutschtum gegenüber verfügt, ist betrüblicherweise erforderlich, nicht nur recht
laut zu reden, sondern dasselbe drei- und viermal zu sagen. Davon wissen
die Ballen ein Lied zu singen, die vor dem Krieg und noch während desselben
in Deutschland für ihre alte Heimat eingetreten sind. Aber es ist ihnen um
ihre Mühe nicht leid, wenn Anteilnahme und Verständnis wenigstens noch in,
zwölfter Stunde im deutschen Volk erweckt werden.






Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung
nicht verbürgt werden kann.




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[0109] Zur baltischen Frage Zuständen des Landes äußern, und wo ein Reichsdeutscher, der durch Besuche oder sonstige Beziehungen zu einem Freunde des Landes geworden ist, heute im Wort für das bedrohte Baltenland eintritt, da wird man ihm nicht pein¬ lich nachrechnen, wenn im einzelnen die Einsicht in den Zusammenhang der Dinge dem guten Willen zu ihrem Verständnis nicht ganz nachkam. Ein solches ist auch in den allermeisten dieser reichsdeutschen Aufklärungsschriften Spur^ bar, nur das häßliche Dukmencrsche Pamphlet macht eine betrübliche Ausnahme. Daß vollends all diese Baltenliteratur sich oft wiederholt, liegt in der Natur der Aufgabe und darf ihr nicht zum Vorwurf gemacht werden. Bei der nationalen Schwerhörigkeit, über die der Deutsche leider zumal dem Ausland¬ deutschtum gegenüber verfügt, ist betrüblicherweise erforderlich, nicht nur recht laut zu reden, sondern dasselbe drei- und viermal zu sagen. Davon wissen die Ballen ein Lied zu singen, die vor dem Krieg und noch während desselben in Deutschland für ihre alte Heimat eingetreten sind. Aber es ist ihnen um ihre Mühe nicht leid, wenn Anteilnahme und Verständnis wenigstens noch in, zwölfter Stunde im deutschen Volk erweckt werden. Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung nicht verbürgt werden kann. Nachdruck sämtlicher Aufsittje nur mit ausdrücklicher Erlaubnis de» «erlag« gestattet, ««rantwortlich: der Herausgeber weorg Tleinow in Berlin-Lichterselde West. — Manuslriptjendunaen in« Bricke werden erbeten unter der Adresse: A« den Herausgeber der Grenzbote« tu Berlin »Lichterfrlde West, Sternstraße Al. S«ruf»r-es,r de» Herausgeber»: Amt Ltchterfeld« «8g, des «erlag» und der Schriftleitung: Amt Mzo» Mi«,, Verlag: «erlag der Brenzboten «, n>> b. H. er Berlin SV 11, Xempelhoser User Sb» »niet: .»«r N«ich«b»te- «. «> ». H. in Berlin 8V 11. Dessauer Gerad» Sö/«7.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 76, 1917, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341905_331841/109>, abgerufen am 09.01.2025.