Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 75, 1916, Viertes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
politische Literatur

immer geartete Sentimentalität! Frankreichs Absicht ist nach Aves Guyot, für
den Fall unseres Unterliegens "das gleichzeitige Ende der beiden Reiche von
Habsburg und Hohenzollern". Gegen solch einen Feind sollten wir Nachsicht
üben? Ein Amerikaner, der noch im August 1914 in Frankreich war, verneint
diese Frage; er bekennt, daß ihm die Neigung der Deutschen, mit Frankreich,
von dessen Haß, Wut und Verachtung er sich überzeugt habe, glimpflich zu ver¬
fahren, unverständlich sei.

Also: Mit diesem unversöhnlichen Gegner ein für allemal abrechnen! Wie
der Verfasser sich das denkt, wie er die Grenzen des "westlichen Glacis" gezogen
sehen möchte, das hat er zu sagen versucht, die Zensur aber an dieser Stelle eine
Lücke hergestellt; der Zusammenhang ergibt, daß seine Wünsche sich mit denen
der sechs Verbände decken dürften.

Die im richtigen Augenblick erschienene Schrift wird die freudige Anerkennung
aller finden, die mit dem Verfasser übereinstimmen', sie sollte aber auch von Weich-
mütigen, Ängstlingen und Übergerechten fleißig gelesen werden, um ihnen den
Mut des Forderns zu stärken; sie sollte unseren Feldgrauen zugesandt werden,
damit sie sehen, daß es neben so manchem Flaumacher in der Heimat Männer
gibt, die offen zu sprechen sich nicht scheuen. Der Preis des handlichen Taschen¬
Prof. Aranz bandes ist wohlfeil (1,40 M,).




Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung
nicht verbürgt werden kann.




N"chdrn" siimtlicher "uff-Oe n"r "et "tZdriiiMcher "ri"in""i" """ "ert""S arstattet.
""r"it""rtlich: der Herausgeber G-or" "l"t""w in Berlin'Lichterselde West, -- Manuftriptseuimn""" im"
Briefe werden erbeten unter der Adresse:
An den Hera"s"el>er der Gre"zb"ten in Berlin-Lichterfeld- West, Eternstroße SS.
?""lZ"cher "es Herausgebers- Ami Lichterfeld" 493, des Verlags und der Schriftleitung: Amt Lutz"" SStS.
"erlag: Verlag der Grenzboten ". in. b. H. in Berlin SV 11, Tempelhofer Ufer 36"
Druck- .Der Reich,""""- ". in.". H. in Berlin SV 11. Dessau" Straße ""/"?,


politische Literatur

immer geartete Sentimentalität! Frankreichs Absicht ist nach Aves Guyot, für
den Fall unseres Unterliegens „das gleichzeitige Ende der beiden Reiche von
Habsburg und Hohenzollern". Gegen solch einen Feind sollten wir Nachsicht
üben? Ein Amerikaner, der noch im August 1914 in Frankreich war, verneint
diese Frage; er bekennt, daß ihm die Neigung der Deutschen, mit Frankreich,
von dessen Haß, Wut und Verachtung er sich überzeugt habe, glimpflich zu ver¬
fahren, unverständlich sei.

Also: Mit diesem unversöhnlichen Gegner ein für allemal abrechnen! Wie
der Verfasser sich das denkt, wie er die Grenzen des „westlichen Glacis" gezogen
sehen möchte, das hat er zu sagen versucht, die Zensur aber an dieser Stelle eine
Lücke hergestellt; der Zusammenhang ergibt, daß seine Wünsche sich mit denen
der sechs Verbände decken dürften.

Die im richtigen Augenblick erschienene Schrift wird die freudige Anerkennung
aller finden, die mit dem Verfasser übereinstimmen', sie sollte aber auch von Weich-
mütigen, Ängstlingen und Übergerechten fleißig gelesen werden, um ihnen den
Mut des Forderns zu stärken; sie sollte unseren Feldgrauen zugesandt werden,
damit sie sehen, daß es neben so manchem Flaumacher in der Heimat Männer
gibt, die offen zu sprechen sich nicht scheuen. Der Preis des handlichen Taschen¬
Prof. Aranz bandes ist wohlfeil (1,40 M,).




Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung
nicht verbürgt werden kann.




N«chdrn« siimtlicher «uff-Oe n«r «et «tZdriiiMcher «ri«in»»i» »«» «ert«»S arstattet.
»»r«it»»rtlich: der Herausgeber G-or« «l«t«»w in Berlin'Lichterselde West, — Manuftriptseuimn««» im»
Briefe werden erbeten unter der Adresse:
An den Hera«s«el>er der Gre»zb»ten in Berlin-Lichterfeld- West, Eternstroße SS.
?«»lZ«cher »es Herausgebers- Ami Lichterfeld« 493, des Verlags und der Schriftleitung: Amt Lutz»« SStS.
»erlag: Verlag der Grenzboten «. in. b. H. in Berlin SV 11, Tempelhofer Ufer 36»
Druck- .Der Reich,»»««- «. in.». H. in Berlin SV 11. Dessau« Straße ««/«?,


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0172" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/331144"/>
            <fw type="header" place="top"> politische Literatur</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_590" prev="#ID_589"> immer geartete Sentimentalität! Frankreichs Absicht ist nach Aves Guyot, für<lb/>
den Fall unseres Unterliegens &#x201E;das gleichzeitige Ende der beiden Reiche von<lb/>
Habsburg und Hohenzollern". Gegen solch einen Feind sollten wir Nachsicht<lb/>
üben? Ein Amerikaner, der noch im August 1914 in Frankreich war, verneint<lb/>
diese Frage; er bekennt, daß ihm die Neigung der Deutschen, mit Frankreich,<lb/>
von dessen Haß, Wut und Verachtung er sich überzeugt habe, glimpflich zu ver¬<lb/>
fahren, unverständlich sei.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_591"> Also: Mit diesem unversöhnlichen Gegner ein für allemal abrechnen! Wie<lb/>
der Verfasser sich das denkt, wie er die Grenzen des &#x201E;westlichen Glacis" gezogen<lb/>
sehen möchte, das hat er zu sagen versucht, die Zensur aber an dieser Stelle eine<lb/>
Lücke hergestellt; der Zusammenhang ergibt, daß seine Wünsche sich mit denen<lb/>
der sechs Verbände decken dürften.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_592"> Die im richtigen Augenblick erschienene Schrift wird die freudige Anerkennung<lb/>
aller finden, die mit dem Verfasser übereinstimmen', sie sollte aber auch von Weich-<lb/>
mütigen, Ängstlingen und Übergerechten fleißig gelesen werden, um ihnen den<lb/>
Mut des Forderns zu stärken; sie sollte unseren Feldgrauen zugesandt werden,<lb/>
damit sie sehen, daß es neben so manchem Flaumacher in der Heimat Männer<lb/>
gibt, die offen zu sprechen sich nicht scheuen. Der Preis des handlichen Taschen¬<lb/><note type="byline"> Prof. Aranz</note> bandes ist wohlfeil (1,40 M,). </p><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <p xml:id="ID_593"> Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung<lb/>
nicht verbürgt werden kann.</p><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <note type="byline"> N«chdrn« siimtlicher «uff-Oe n«r «et «tZdriiiMcher «ri«in»»i» »«» «ert«»S arstattet.<lb/>
»»r«it»»rtlich: der Herausgeber G-or« «l«t«»w in Berlin'Lichterselde West, &#x2014; Manuftriptseuimn««» im»<lb/>
Briefe werden erbeten unter der Adresse:<lb/>
An den Hera«s«el&gt;er der Gre»zb»ten in Berlin-Lichterfeld- West, Eternstroße SS.<lb/>
?«»lZ«cher »es Herausgebers- Ami Lichterfeld« 493, des Verlags und der Schriftleitung: Amt Lutz»« SStS.<lb/>
»erlag: Verlag der Grenzboten «. in. b. H. in Berlin SV 11, Tempelhofer Ufer 36»<lb/>
Druck- .Der Reich,»»««- «. in.». H. in Berlin SV 11. Dessau« Straße ««/«?,</note><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0172] politische Literatur immer geartete Sentimentalität! Frankreichs Absicht ist nach Aves Guyot, für den Fall unseres Unterliegens „das gleichzeitige Ende der beiden Reiche von Habsburg und Hohenzollern". Gegen solch einen Feind sollten wir Nachsicht üben? Ein Amerikaner, der noch im August 1914 in Frankreich war, verneint diese Frage; er bekennt, daß ihm die Neigung der Deutschen, mit Frankreich, von dessen Haß, Wut und Verachtung er sich überzeugt habe, glimpflich zu ver¬ fahren, unverständlich sei. Also: Mit diesem unversöhnlichen Gegner ein für allemal abrechnen! Wie der Verfasser sich das denkt, wie er die Grenzen des „westlichen Glacis" gezogen sehen möchte, das hat er zu sagen versucht, die Zensur aber an dieser Stelle eine Lücke hergestellt; der Zusammenhang ergibt, daß seine Wünsche sich mit denen der sechs Verbände decken dürften. Die im richtigen Augenblick erschienene Schrift wird die freudige Anerkennung aller finden, die mit dem Verfasser übereinstimmen', sie sollte aber auch von Weich- mütigen, Ängstlingen und Übergerechten fleißig gelesen werden, um ihnen den Mut des Forderns zu stärken; sie sollte unseren Feldgrauen zugesandt werden, damit sie sehen, daß es neben so manchem Flaumacher in der Heimat Männer gibt, die offen zu sprechen sich nicht scheuen. Der Preis des handlichen Taschen¬ Prof. Aranz bandes ist wohlfeil (1,40 M,). Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung nicht verbürgt werden kann. N«chdrn« siimtlicher «uff-Oe n«r «et «tZdriiiMcher «ri«in»»i» »«» «ert«»S arstattet. »»r«it»»rtlich: der Herausgeber G-or« «l«t«»w in Berlin'Lichterselde West, — Manuftriptseuimn««» im» Briefe werden erbeten unter der Adresse: An den Hera«s«el>er der Gre»zb»ten in Berlin-Lichterfeld- West, Eternstroße SS. ?«»lZ«cher »es Herausgebers- Ami Lichterfeld« 493, des Verlags und der Schriftleitung: Amt Lutz»« SStS. »erlag: Verlag der Grenzboten «. in. b. H. in Berlin SV 11, Tempelhofer Ufer 36» Druck- .Der Reich,»»««- «. in.». H. in Berlin SV 11. Dessau« Straße ««/«?,

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341903_330971
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341903_330971/172
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 75, 1916, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341903_330971/172>, abgerufen am 23.07.2024.