Die Grenzboten. Jg. 75, 1916, Zweites Vierteljahr.Wilhelm und Raroline von Humboldt in ihren Briefen händlerischen Erfolg gebracht, und gerade dieser erscheint vielen der weitaus Wilhelm und Raroline von Humboldt in ihren Briefen händlerischen Erfolg gebracht, und gerade dieser erscheint vielen der weitaus <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0262" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/330362"/> <fw type="header" place="top"> Wilhelm und Raroline von Humboldt in ihren Briefen</fw><lb/> <p xml:id="ID_957" prev="#ID_956"> händlerischen Erfolg gebracht, und gerade dieser erscheint vielen der weitaus<lb/> schwächste. Es ist nicht jedermanns Sache, den veralteten Rousseauschen<lb/> Empfindungsschwall über sich ergehen zu lassen. Stellen, wie „wenn Deines<lb/> Wesens heilige Schönheit mich umwallt", schrecken nicht die schlechtesten Leser<lb/> ab. Bereits im folgenden Band ist diese Modeansteckung überwunden, mit<lb/> diesem zweiten Band ist es ratsam, anzufangen. Nur in den Brautzeitbriefen<lb/> hat auch einmal die sonst so bewährte Herausgeberin versagt; an Karolinens<lb/> „Weiblichkeit" anknüpfend, bedauert sie die „Frauen-Emanzipation, die Knecht¬<lb/> schaft des öffentlichen Berufes". Einem Wilhelm von Humboldt würde die<lb/> berufstätige Frau auch heute gern die Hand reichen — Karoline von Dachröden<lb/> zog in der Lebenslotterie das große Los. Nie hat sich eine solche kleine Ober¬<lb/> flächlichkeit wiederholt, auf das Gewissenhafteste und Taktvollste hat die Urenkelin<lb/> diese wertvolle Liebesarbeit vollführt. Man kann ihr Glück dazu wünschen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0262]
Wilhelm und Raroline von Humboldt in ihren Briefen
händlerischen Erfolg gebracht, und gerade dieser erscheint vielen der weitaus
schwächste. Es ist nicht jedermanns Sache, den veralteten Rousseauschen
Empfindungsschwall über sich ergehen zu lassen. Stellen, wie „wenn Deines
Wesens heilige Schönheit mich umwallt", schrecken nicht die schlechtesten Leser
ab. Bereits im folgenden Band ist diese Modeansteckung überwunden, mit
diesem zweiten Band ist es ratsam, anzufangen. Nur in den Brautzeitbriefen
hat auch einmal die sonst so bewährte Herausgeberin versagt; an Karolinens
„Weiblichkeit" anknüpfend, bedauert sie die „Frauen-Emanzipation, die Knecht¬
schaft des öffentlichen Berufes". Einem Wilhelm von Humboldt würde die
berufstätige Frau auch heute gern die Hand reichen — Karoline von Dachröden
zog in der Lebenslotterie das große Los. Nie hat sich eine solche kleine Ober¬
flächlichkeit wiederholt, auf das Gewissenhafteste und Taktvollste hat die Urenkelin
diese wertvolle Liebesarbeit vollführt. Man kann ihr Glück dazu wünschen.
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