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Die Grenzboten. Jg. 75, 1916, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliche und Unmaßgebliches

[Beginn Spaltensatz]

34: Die Mönchsorden, 37: Die Hansa.
42: Soziale Bewegungen im 16. Jahrhundert.
97: Preußische Kulturarbeit im Osten. 78: Die
Gründung des Deutschen Reiches. -- Als
Beispiel des Quelleninhalts nenne ich aus
Heft 93 "Der deutsche Ritterorden" den
vierten Abschnitt: I. Ländliche Kolonisation:
1. Ansiedlung eines deutschen Ritters (i. J.1236).
2. Ansiedlung Polnischer Ritter (13. Jahr¬
hundert). 3. Landverleihung an einen lithaui¬
schen Bauern (1303). 4. Gründung eines
deutschen Dorfes (1293). 6. Erweiterung
einer Dorfflur (1324). II. Städtische Kolo¬
nisation: 1. Aus der "Kulmischen Handveste".
2. Aus der Satzung des Kulmer Artushofes.
3. Aus der Kulmer Willkür: "Von Handwerks¬
knechten und Dienstboten und sunderlich von
Schmiedeknechten". 4. Graudenzer Handels¬
privileg (1313).

Außerdem ist inzwischen eine Reihe von
Heften über Vorgeschichte und bisherigen Ver¬
lauf des Weltkrieges in Vorbereitung.


[Spaltenumbruch]

Stücke aus der Regel des Benedict von Nursia
liest. Und wie bewundernswert, ja verehrungs¬
würdig erscheint uns auf einmal Friedrich
Wilhelm I. in jenen Urkunden und Akten¬
stücken, die uns das ausgezeichnete Heft II 97
"Preußische Kulturarbeit im Osten" bietet!
Und auf der anderen Seite geben die Quellen¬
hefte zur griechischen Geschichte und Kultur
ein so meisterhaft erlesenes Material, daß
selbst dem des Griechischen nicht kundigen
Laien überwältigend zum Bewußtsein kommen
muß, daß auch in dem blutigen Völkerringen
der Gegenwart, ja gerade jetzt, wo so viele
ideale Werte in Frage gestellt werden, die
Versenkung in diese unvergänglichen Schätze
einen tiefen Sinn und Zweck hat.

Man dringt denn doch ganz anders in
den Geist einer Kulturperiode ein, wenn ihre
Zeugen selbst zu einem sprechen. Wir erfahren
dabei auch aufs neue, wie bedeutende ge¬
schichtliche Vorgänge und Persönlichkeiten von
den Zeitgenossen ein und derselben Epoche
oft ganz verschieden aufgefaßt werden. So
bei den Römern die Gracchische Bewegung,
bei uns der Bauernkrieg oder die Reformation.
So vermag sich der nachdenkliche Leser aus
diesen "Quellen" in vielen Fällen selbst ein
historisches Urteil zu bilden, Was bei der
Lektüre auch des besten Geschichtswerkes doch
nur ganz selten möglich ist.

Kurz, dies Unternehmen ist wahrlich nicht
nur für die Kreise der höheren Schule von
nie veraltenden Wert, sondern für die Ge¬
bildeten deutscher Nation überhaupt, zumal
für die kommende Generation, der der Welt¬
krieg die Bedeutung Historisch-Polnischer Er¬
kenntnis in so erschütternder Weise offenbarthat.

Dr. w. Lapelle [Ende Spaltensatz]




Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung
nicht verbürgt werden kann.




Nachdruck sämtlicher Aufsiitze nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verlags gestattet,
"""antwortlich: der Herausgeber Georg Cleinow er Berlin-Lichtersclde West. -- Manustriptjcndungen und
Bricke werden erbeten unter der Adresse:
"" deu Herausaclier der Grenzboten in Berlin-Lichtersclde West, Sternstraße ö".
Fernsprecher des Herausgebers: Amt Lichtersclde 493, des Verlags und der Schriftleitung: Amt Lüyow KSIY,
Verlag: Verlag der Grenzboten G> in. b. H. in Berlin LV II, Tempelhofer Ufer So"
Druck: "Der Reichsbote" G. in. b. H. in Berlin LV 11, Dessau-r Straszc W/ii/>
Maßgebliche und Unmaßgebliches

[Beginn Spaltensatz]

34: Die Mönchsorden, 37: Die Hansa.
42: Soziale Bewegungen im 16. Jahrhundert.
97: Preußische Kulturarbeit im Osten. 78: Die
Gründung des Deutschen Reiches. — Als
Beispiel des Quelleninhalts nenne ich aus
Heft 93 „Der deutsche Ritterorden" den
vierten Abschnitt: I. Ländliche Kolonisation:
1. Ansiedlung eines deutschen Ritters (i. J.1236).
2. Ansiedlung Polnischer Ritter (13. Jahr¬
hundert). 3. Landverleihung an einen lithaui¬
schen Bauern (1303). 4. Gründung eines
deutschen Dorfes (1293). 6. Erweiterung
einer Dorfflur (1324). II. Städtische Kolo¬
nisation: 1. Aus der „Kulmischen Handveste".
2. Aus der Satzung des Kulmer Artushofes.
3. Aus der Kulmer Willkür: „Von Handwerks¬
knechten und Dienstboten und sunderlich von
Schmiedeknechten". 4. Graudenzer Handels¬
privileg (1313).

Außerdem ist inzwischen eine Reihe von
Heften über Vorgeschichte und bisherigen Ver¬
lauf des Weltkrieges in Vorbereitung.


[Spaltenumbruch]

Stücke aus der Regel des Benedict von Nursia
liest. Und wie bewundernswert, ja verehrungs¬
würdig erscheint uns auf einmal Friedrich
Wilhelm I. in jenen Urkunden und Akten¬
stücken, die uns das ausgezeichnete Heft II 97
„Preußische Kulturarbeit im Osten" bietet!
Und auf der anderen Seite geben die Quellen¬
hefte zur griechischen Geschichte und Kultur
ein so meisterhaft erlesenes Material, daß
selbst dem des Griechischen nicht kundigen
Laien überwältigend zum Bewußtsein kommen
muß, daß auch in dem blutigen Völkerringen
der Gegenwart, ja gerade jetzt, wo so viele
ideale Werte in Frage gestellt werden, die
Versenkung in diese unvergänglichen Schätze
einen tiefen Sinn und Zweck hat.

Man dringt denn doch ganz anders in
den Geist einer Kulturperiode ein, wenn ihre
Zeugen selbst zu einem sprechen. Wir erfahren
dabei auch aufs neue, wie bedeutende ge¬
schichtliche Vorgänge und Persönlichkeiten von
den Zeitgenossen ein und derselben Epoche
oft ganz verschieden aufgefaßt werden. So
bei den Römern die Gracchische Bewegung,
bei uns der Bauernkrieg oder die Reformation.
So vermag sich der nachdenkliche Leser aus
diesen „Quellen" in vielen Fällen selbst ein
historisches Urteil zu bilden, Was bei der
Lektüre auch des besten Geschichtswerkes doch
nur ganz selten möglich ist.

Kurz, dies Unternehmen ist wahrlich nicht
nur für die Kreise der höheren Schule von
nie veraltenden Wert, sondern für die Ge¬
bildeten deutscher Nation überhaupt, zumal
für die kommende Generation, der der Welt¬
krieg die Bedeutung Historisch-Polnischer Er¬
kenntnis in so erschütternder Weise offenbarthat.

Dr. w. Lapelle [Ende Spaltensatz]




Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung
nicht verbürgt werden kann.




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Bricke werden erbeten unter der Adresse:
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Fernsprecher des Herausgebers: Amt Lichtersclde 493, des Verlags und der Schriftleitung: Amt Lüyow KSIY,
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[0268] Maßgebliche und Unmaßgebliches 34: Die Mönchsorden, 37: Die Hansa. 42: Soziale Bewegungen im 16. Jahrhundert. 97: Preußische Kulturarbeit im Osten. 78: Die Gründung des Deutschen Reiches. — Als Beispiel des Quelleninhalts nenne ich aus Heft 93 „Der deutsche Ritterorden" den vierten Abschnitt: I. Ländliche Kolonisation: 1. Ansiedlung eines deutschen Ritters (i. J.1236). 2. Ansiedlung Polnischer Ritter (13. Jahr¬ hundert). 3. Landverleihung an einen lithaui¬ schen Bauern (1303). 4. Gründung eines deutschen Dorfes (1293). 6. Erweiterung einer Dorfflur (1324). II. Städtische Kolo¬ nisation: 1. Aus der „Kulmischen Handveste". 2. Aus der Satzung des Kulmer Artushofes. 3. Aus der Kulmer Willkür: „Von Handwerks¬ knechten und Dienstboten und sunderlich von Schmiedeknechten". 4. Graudenzer Handels¬ privileg (1313). Außerdem ist inzwischen eine Reihe von Heften über Vorgeschichte und bisherigen Ver¬ lauf des Weltkrieges in Vorbereitung. Stücke aus der Regel des Benedict von Nursia liest. Und wie bewundernswert, ja verehrungs¬ würdig erscheint uns auf einmal Friedrich Wilhelm I. in jenen Urkunden und Akten¬ stücken, die uns das ausgezeichnete Heft II 97 „Preußische Kulturarbeit im Osten" bietet! Und auf der anderen Seite geben die Quellen¬ hefte zur griechischen Geschichte und Kultur ein so meisterhaft erlesenes Material, daß selbst dem des Griechischen nicht kundigen Laien überwältigend zum Bewußtsein kommen muß, daß auch in dem blutigen Völkerringen der Gegenwart, ja gerade jetzt, wo so viele ideale Werte in Frage gestellt werden, die Versenkung in diese unvergänglichen Schätze einen tiefen Sinn und Zweck hat. Man dringt denn doch ganz anders in den Geist einer Kulturperiode ein, wenn ihre Zeugen selbst zu einem sprechen. Wir erfahren dabei auch aufs neue, wie bedeutende ge¬ schichtliche Vorgänge und Persönlichkeiten von den Zeitgenossen ein und derselben Epoche oft ganz verschieden aufgefaßt werden. So bei den Römern die Gracchische Bewegung, bei uns der Bauernkrieg oder die Reformation. So vermag sich der nachdenkliche Leser aus diesen „Quellen" in vielen Fällen selbst ein historisches Urteil zu bilden, Was bei der Lektüre auch des besten Geschichtswerkes doch nur ganz selten möglich ist. Kurz, dies Unternehmen ist wahrlich nicht nur für die Kreise der höheren Schule von nie veraltenden Wert, sondern für die Ge¬ bildeten deutscher Nation überhaupt, zumal für die kommende Generation, der der Welt¬ krieg die Bedeutung Historisch-Polnischer Er¬ kenntnis in so erschütternder Weise offenbarthat. Dr. w. Lapelle Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung nicht verbürgt werden kann. Nachdruck sämtlicher Aufsiitze nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verlags gestattet, »««antwortlich: der Herausgeber Georg Cleinow er Berlin-Lichtersclde West. — Manustriptjcndungen und Bricke werden erbeten unter der Adresse: «« deu Herausaclier der Grenzboten in Berlin-Lichtersclde West, Sternstraße ö«. Fernsprecher des Herausgebers: Amt Lichtersclde 493, des Verlags und der Schriftleitung: Amt Lüyow KSIY, Verlag: Verlag der Grenzboten G> in. b. H. in Berlin LV II, Tempelhofer Ufer So» Druck: „Der Reichsbote" G. in. b. H. in Berlin LV 11, Dessau-r Straszc W/ii/>

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 75, 1916, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341903_329665/268>, abgerufen am 15.01.2025.