Die Grenzboten. Jg. 75, 1916, Erstes Vierteljahr.Großfürst Georg Michailowitsch in Japan ihn verübt. Der Attentäter warf eine Bombe, die aber am Automobil, "Birshewija Wjedomosti" vom 2./15. Januar 1916: Tokio. 13. Januar 1916. (Tel. der Pet. Tel. Ag.) Die japanische Tokio, 1./14. Januar 1916. (Pet. Tel. Ag.) Die Presse ver¬ "Aomiro" druckt ein Interview mit dem Premier ab, in welchem "Rußkoje Slovo" vom 3./16. Januar 1916: Tokio. 2./15. Januar 1816. (Pet. Tel. Ag.) Der Attentäter Außer den oben angegebenen Agenturtelegrammen, die in den russischen Leitartikel über die Großfürstenreise sind in den russischen Blättern gleich- Die "Birshewija Wjedomosti" bemerken kurz: Für den Abschluß eines festen "Die gesunde Politik, der gute Wille und das offene Bekenntnis der gegen¬ Großfürst Georg Michailowitsch in Japan ihn verübt. Der Attentäter warf eine Bombe, die aber am Automobil, „Birshewija Wjedomosti" vom 2./15. Januar 1916: Tokio. 13. Januar 1916. (Tel. der Pet. Tel. Ag.) Die japanische Tokio, 1./14. Januar 1916. (Pet. Tel. Ag.) Die Presse ver¬ „Aomiro" druckt ein Interview mit dem Premier ab, in welchem „Rußkoje Slovo" vom 3./16. Januar 1916: Tokio. 2./15. Januar 1816. (Pet. Tel. Ag.) Der Attentäter Außer den oben angegebenen Agenturtelegrammen, die in den russischen Leitartikel über die Großfürstenreise sind in den russischen Blättern gleich- Die „Birshewija Wjedomosti" bemerken kurz: Für den Abschluß eines festen „Die gesunde Politik, der gute Wille und das offene Bekenntnis der gegen¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0235" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/329903"/> <fw type="header" place="top"> Großfürst Georg Michailowitsch in Japan</fw><lb/> <p xml:id="ID_748"> ihn verübt. Der Attentäter warf eine Bombe, die aber am Automobil,<lb/> in dem sich Okuma befand, vorbeifiel, ohne zu explodieren. Die zweite<lb/> Bombe explodierte, als das Auto längst vorüber war. Der Attentäter<lb/> ist entkommen.</p><lb/> <p xml:id="ID_749"> „Birshewija Wjedomosti" vom 2./15. Januar 1916:</p><lb/> <p xml:id="ID_750"> Tokio. 13. Januar 1916. (Tel. der Pet. Tel. Ag.) Die japanische<lb/> Presse fährt fort, der Reise des Großfürsten angestrengte Aufmerksamkeit<lb/> zu widmen. „Iamato" erklärt: Rußland und Japan steht bevor, eine<lb/> neue Richtung in ihrer Politik einzuschlagen, welche die faktisch zwischen<lb/> beiden Ländern bereits bestehenden Bündnisbeziehungen festigen<lb/> soll. Auf die verschiedenen im Zusammenhang mit der Großfürsten¬<lb/> reise aufgetauchten Fragen eingehend, meint die Zeitung: Es liegt<lb/> keine Veranlassung vor, die Großfürstenreise durch Entscheidung kleiner<lb/> Fragen zu komplizieren; die Gesellschaft darf der japanischen Diplomatie<lb/> keinen Vorwurf machen, wenn sie den jetzigen Moment nicht ausnützt<lb/> für die Erlangung von Vorteilen seitens Rußlands, denn ein derartiges<lb/> Gebühren der japanischen Diplomatie könnte der japanisch-russischen<lb/> Freundschaft nur schaden.</p><lb/> <p xml:id="ID_751"> Tokio, 1./14. Januar 1916. (Pet. Tel. Ag.) Die Presse ver¬<lb/> urteilt einstimmig die Tat des Wahnwitzigen gegen den Premier und<lb/> spricht ihr Bedauern aus, daß dieser Vorfall den Ausenthalt des teuren<lb/> Gastes in Japan verdüstern könne.</p><lb/> <p xml:id="ID_752"> „Aomiro" druckt ein Interview mit dem Premier ab, in welchem<lb/> es heißt: Das japanische Volk muß dem Großfürsten einen möglichst<lb/> freundlichen Empfang bereiten und darf die Großfürstenreise nicht als<lb/> Anlaß benutzen, irgendwelche Vorteile in Gestalt von Kompen¬<lb/> sationen für die Unterstützung Rußlands in diesem Kriege zu erwarten.</p><lb/> <p xml:id="ID_753"> „Rußkoje Slovo" vom 3./16. Januar 1916:</p><lb/> <p xml:id="ID_754"> Tokio. 2./15. Januar 1816. (Pet. Tel. Ag.) Der Attentäter<lb/> ist verhaftet; gerüchtweise verlautet, daß die Fühlung des Attentäters<lb/> mit einer der Oppositionsparteien festgestellt sei.</p><lb/> <p xml:id="ID_755"> Außer den oben angegebenen Agenturtelegrammen, die in den russischen<lb/> Blättern mit gleichlautenden Text erschienen sind, liegen weitere Korrespondenten¬<lb/> telegramme über die Großfürstenreise nicht vor.</p><lb/> <p xml:id="ID_756"> Leitartikel über die Großfürstenreise sind in den russischen Blättern gleich-<lb/> falls nicht erschienen.</p><lb/> <p xml:id="ID_757"> Die „Birshewija Wjedomosti" bemerken kurz: Für den Abschluß eines festen<lb/> Bündnisses zwischen Rußland und Japan setze sich auch die führende japanische<lb/> Presse ein.</p><lb/> <p xml:id="ID_758" next="#ID_759"> „Die gesunde Politik, der gute Wille und das offene Bekenntnis der gegen¬<lb/> seitigen Interessiertheit, — diese Elemente sind genügend für die Verwirklichung<lb/> jener Ziele, die jetzt auch von japanischen politischen Kreisen so heiß unterstützt</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0235]
Großfürst Georg Michailowitsch in Japan
ihn verübt. Der Attentäter warf eine Bombe, die aber am Automobil,
in dem sich Okuma befand, vorbeifiel, ohne zu explodieren. Die zweite
Bombe explodierte, als das Auto längst vorüber war. Der Attentäter
ist entkommen.
„Birshewija Wjedomosti" vom 2./15. Januar 1916:
Tokio. 13. Januar 1916. (Tel. der Pet. Tel. Ag.) Die japanische
Presse fährt fort, der Reise des Großfürsten angestrengte Aufmerksamkeit
zu widmen. „Iamato" erklärt: Rußland und Japan steht bevor, eine
neue Richtung in ihrer Politik einzuschlagen, welche die faktisch zwischen
beiden Ländern bereits bestehenden Bündnisbeziehungen festigen
soll. Auf die verschiedenen im Zusammenhang mit der Großfürsten¬
reise aufgetauchten Fragen eingehend, meint die Zeitung: Es liegt
keine Veranlassung vor, die Großfürstenreise durch Entscheidung kleiner
Fragen zu komplizieren; die Gesellschaft darf der japanischen Diplomatie
keinen Vorwurf machen, wenn sie den jetzigen Moment nicht ausnützt
für die Erlangung von Vorteilen seitens Rußlands, denn ein derartiges
Gebühren der japanischen Diplomatie könnte der japanisch-russischen
Freundschaft nur schaden.
Tokio, 1./14. Januar 1916. (Pet. Tel. Ag.) Die Presse ver¬
urteilt einstimmig die Tat des Wahnwitzigen gegen den Premier und
spricht ihr Bedauern aus, daß dieser Vorfall den Ausenthalt des teuren
Gastes in Japan verdüstern könne.
„Aomiro" druckt ein Interview mit dem Premier ab, in welchem
es heißt: Das japanische Volk muß dem Großfürsten einen möglichst
freundlichen Empfang bereiten und darf die Großfürstenreise nicht als
Anlaß benutzen, irgendwelche Vorteile in Gestalt von Kompen¬
sationen für die Unterstützung Rußlands in diesem Kriege zu erwarten.
„Rußkoje Slovo" vom 3./16. Januar 1916:
Tokio. 2./15. Januar 1816. (Pet. Tel. Ag.) Der Attentäter
ist verhaftet; gerüchtweise verlautet, daß die Fühlung des Attentäters
mit einer der Oppositionsparteien festgestellt sei.
Außer den oben angegebenen Agenturtelegrammen, die in den russischen
Blättern mit gleichlautenden Text erschienen sind, liegen weitere Korrespondenten¬
telegramme über die Großfürstenreise nicht vor.
Leitartikel über die Großfürstenreise sind in den russischen Blättern gleich-
falls nicht erschienen.
Die „Birshewija Wjedomosti" bemerken kurz: Für den Abschluß eines festen
Bündnisses zwischen Rußland und Japan setze sich auch die führende japanische
Presse ein.
„Die gesunde Politik, der gute Wille und das offene Bekenntnis der gegen¬
seitigen Interessiertheit, — diese Elemente sind genügend für die Verwirklichung
jener Ziele, die jetzt auch von japanischen politischen Kreisen so heiß unterstützt
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