Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Viertes Vierteljahr.Wir bitten die Freunde derGrenzboten Ein Rapitel zur Entstehungsgeschichte des Krieges le Gedankengänge des Feld--, Wald- und Wiesensozialisnms haben Nach der reinsozialistischen Anschauung hat schließlich der Kapitalismus in Wir erinnern uns, daß die Krisis, die dem Kriege vorherging, in eine Gnnzboten IV 10to 26
Wir bitten die Freunde derGrenzboten Ein Rapitel zur Entstehungsgeschichte des Krieges le Gedankengänge des Feld--, Wald- und Wiesensozialisnms haben Nach der reinsozialistischen Anschauung hat schließlich der Kapitalismus in Wir erinnern uns, daß die Krisis, die dem Kriege vorherging, in eine Gnnzboten IV 10to 26
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0391" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/324804"/> <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341901_324408/figures/grenzboten_341901_324408_324804_000.jpg"/><lb/> </div> <div> <floatingText> <body> <div type="advertisement"> <p> Wir bitten die Freunde derGrenzboten<lb/> das Abonnement zum I. Quartal 1916<lb/> erneuern zu wollen.Bestellungen<lb/> nimmt jede Buchhandlung und jede<lb/> Postanstalt entgegen. Preis 6 M.Verlag der<lb/> <3?en2boten<lb/> G. in. b. S.<lb/> Berlin SV/n.</p> </div> </body> </floatingText> </div> <div n="1"> <head> Ein Rapitel zur Entstehungsgeschichte des Krieges</head><lb/> <p xml:id="ID_1402"> le Gedankengänge des Feld--, Wald- und Wiesensozialisnms haben<lb/> uns im ganzen wenig Neues über unsere Ansicht vom Kriege und<lb/> seine Entstehungsgeschichte gebracht. Wenn man die Ideen der<lb/> tüchtigen und klugen Leute verfolgt, die wir in allen Ländern<lb/> unter den Sozialisten finden, so kommt man gewöhnlich zu einem<lb/> Punkt, wo sich irgend etwas wie eine große Mauer anstürmt, über die der<lb/> sozialistische Denker nicht herüberklettern kann. Es ist die Mauer der Partei-<lb/> doktrm. Die Ideengange vom Kapitalismus werden auf irgend eine gezwungene<lb/> ^else in das Gedankensystem hineingebracht, der alte Leisten hervorgeholt^<lb/> und es fängt eine Schablone an, die man nicht vertragen kann.</p><lb/> <p xml:id="ID_1403"> Nach der reinsozialistischen Anschauung hat schließlich der Kapitalismus in<lb/> allen Staaten den Krieg verursacht, oder wenigstens einen erheblichen Teil<lb/> daran gehabt. Klassengegensätze und Klassenpolitik in den einzelnen Ländern<lb/> spielen bei der sozialistischen Betrachtungsweise eine große Rolle. Solche Ideen-<lb/> gange, so einseitig sie sind, haben trotzdem ein Gutes, 'ihr Nachdenken führt<lb/> uns dazu, uns über gewisse Zusammenhänge der großen auswärtigen Politik<lb/> und der inneren Politik in manchen Ländern — besonders in Rußland ist das<lb/> nützlich — Rechenschaft zu geben. Das haben wir bisher zu wenig getan,<lb/> -^adel müssen wir uns hüten, durch allzu große Generalisierungen den Fehler<lb/> n sozialistischen Gedankengänge nachzuahmen. Zu der hier gestreiften Frage<lb/> haben russische Sozialisten wertvolle Beiträge geliefert, auf die ich später zu<lb/> sprechen komme.</p><lb/> <p xml:id="ID_1404"> Wir erinnern uns, daß die Krisis, die dem Kriege vorherging, in eine<lb/> ijm fiel, die für zwei Länder nicht leicht war. England hatte schwere Ver-<lb/> sassungskämpfe hinter sich, die Home Rule-Frage spaltete das Land in zwei<lb/> ager, die sich immer feindlicher gegenüberstanden. Der König hatte vergeblich<lb/> den Konflikt beizulegen versucht. In Irland hatten sich die Gegner bewaffnet,<lb/> ein Bürgerkrieg schien bevorzustehen.</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> Gnnzboten IV 10to 26</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0391]
[Abbildung]
Wir bitten die Freunde derGrenzboten
das Abonnement zum I. Quartal 1916
erneuern zu wollen.Bestellungen
nimmt jede Buchhandlung und jede
Postanstalt entgegen. Preis 6 M.Verlag der
<3?en2boten
G. in. b. S.
Berlin SV/n.
Ein Rapitel zur Entstehungsgeschichte des Krieges
le Gedankengänge des Feld--, Wald- und Wiesensozialisnms haben
uns im ganzen wenig Neues über unsere Ansicht vom Kriege und
seine Entstehungsgeschichte gebracht. Wenn man die Ideen der
tüchtigen und klugen Leute verfolgt, die wir in allen Ländern
unter den Sozialisten finden, so kommt man gewöhnlich zu einem
Punkt, wo sich irgend etwas wie eine große Mauer anstürmt, über die der
sozialistische Denker nicht herüberklettern kann. Es ist die Mauer der Partei-
doktrm. Die Ideengange vom Kapitalismus werden auf irgend eine gezwungene
^else in das Gedankensystem hineingebracht, der alte Leisten hervorgeholt^
und es fängt eine Schablone an, die man nicht vertragen kann.
Nach der reinsozialistischen Anschauung hat schließlich der Kapitalismus in
allen Staaten den Krieg verursacht, oder wenigstens einen erheblichen Teil
daran gehabt. Klassengegensätze und Klassenpolitik in den einzelnen Ländern
spielen bei der sozialistischen Betrachtungsweise eine große Rolle. Solche Ideen-
gange, so einseitig sie sind, haben trotzdem ein Gutes, 'ihr Nachdenken führt
uns dazu, uns über gewisse Zusammenhänge der großen auswärtigen Politik
und der inneren Politik in manchen Ländern — besonders in Rußland ist das
nützlich — Rechenschaft zu geben. Das haben wir bisher zu wenig getan,
-^adel müssen wir uns hüten, durch allzu große Generalisierungen den Fehler
n sozialistischen Gedankengänge nachzuahmen. Zu der hier gestreiften Frage
haben russische Sozialisten wertvolle Beiträge geliefert, auf die ich später zu
sprechen komme.
Wir erinnern uns, daß die Krisis, die dem Kriege vorherging, in eine
ijm fiel, die für zwei Länder nicht leicht war. England hatte schwere Ver-
sassungskämpfe hinter sich, die Home Rule-Frage spaltete das Land in zwei
ager, die sich immer feindlicher gegenüberstanden. Der König hatte vergeblich
den Konflikt beizulegen versucht. In Irland hatten sich die Gegner bewaffnet,
ein Bürgerkrieg schien bevorzustehen.
Gnnzboten IV 10to 26
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