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Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Viertes Vierteljahr.

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Stärke und Ulacht des Deutschtums in den baltisch?" Provinzen
In Riga 1918 32 Deutsche ^ 88,g Prozent
8 Letten -- 8,33 Prozent
1 Este 2,77 Prozent

Ärzte:
(exklusive Zahnärzte, Militärärzte und Veterinäre).
I" Kurland 1913 etwa:8V Deutsche48,31 Prozent
36 Letten20,22 Prozent
37 Juden20,73 Prozent
9 Russen5,05 Prozent
7 Polen u, Litauer^ 3,92 Prozent
3 Unbestimmt
'1,68 Prozent
178Äczle,
I" Riga 1913 etwa^17ö Deutsche- 50,43 Prozent
43 Letten^ 12,39 Prozent
66 Juden19,02 Prozent
47 Russen13.S4 Prozent
11 Polen u. Litauer- 3,17 Prozent
6 Unbestimmt^ 1,44 Prozent
347 Ärzte,

Vereidigte Rechtsanwälte:
I" Kurland 1910 etwa! 26 Deutsche 60,44 Prozent
9 Letten 20,93 Prozent
3 Juden ^ 6.97 Prozent
2 Russen 4M Prozent
3 Polen u. Litauer 6,97 Prozent
"
43Rochtsanwälte
An Riga 1913 etwa: 60 Deutsche 69,04 Prozent
22 Letten 21,73 Prozent
2 Juden ^- t,98 Prozent
7 Russen 6,93 Prozent
8 Polen 7,92 Prozent
101 Rechtsanwälte.

Die Zahlen für die Ärzte sind dem letzten Ärztekalender für die Ost¬
seeprovinzen, der übrigens in deutscher Sprache erscheint, die Pastore und
Rechtsanwälte von Kurland dem Richterschen Adreßbuch für Kurland (1910).
die übrigen dem "Baltischen Jahrbuch" von 1914. einem Kalender, entnommen,
wo die Vertreter der Berufe namentlich aufgezählt sind. Bemerkenswert ist
der geringe Prozentsatz von Russen, ferner daß der Prozentsatz der Letten in
den aufgeführten Berufen nie 22 Prozent übersteigt, während sie in Kurland
über 75 Prozent und in Riga über 41 Prozent der Bevölkerung bilden. Die
Deutschen dagegen, die in Kurland 7^ Prozent und in Riga 25 Prozent der
Bevölkerung ausmachen, sind in obigen Berufen mit 48 Prozent bis fast
20 Prozent vertreten. Es muß hervorgehoben werden, daß die deutschen Zahlen
eigentlich noch günstiger sind. Die Juden sind nämlich ihrer Bildung und politischen
Gesinnung nach meist zu den Deutschen zu zählen. Rechnet mau sie mit. so
würden 60 bis 70 Prozent aller vereidigten Rechtsanwälte und Arzte Deutsche


Stärke und Ulacht des Deutschtums in den baltisch?» Provinzen
In Riga 1918 32 Deutsche ^ 88,g Prozent
8 Letten — 8,33 Prozent
1 Este 2,77 Prozent

Ärzte:
(exklusive Zahnärzte, Militärärzte und Veterinäre).
I" Kurland 1913 etwa:8V Deutsche48,31 Prozent
36 Letten20,22 Prozent
37 Juden20,73 Prozent
9 Russen5,05 Prozent
7 Polen u, Litauer^ 3,92 Prozent
3 Unbestimmt
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178Äczle,
I" Riga 1913 etwa^17ö Deutsche- 50,43 Prozent
43 Letten^ 12,39 Prozent
66 Juden19,02 Prozent
47 Russen13.S4 Prozent
11 Polen u. Litauer- 3,17 Prozent
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347 Ärzte,

Vereidigte Rechtsanwälte:
I" Kurland 1910 etwa! 26 Deutsche 60,44 Prozent
9 Letten 20,93 Prozent
3 Juden ^ 6.97 Prozent
2 Russen 4M Prozent
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"
43Rochtsanwälte
An Riga 1913 etwa: 60 Deutsche 69,04 Prozent
22 Letten 21,73 Prozent
2 Juden ^- t,98 Prozent
7 Russen 6,93 Prozent
8 Polen 7,92 Prozent
101 Rechtsanwälte.

Die Zahlen für die Ärzte sind dem letzten Ärztekalender für die Ost¬
seeprovinzen, der übrigens in deutscher Sprache erscheint, die Pastore und
Rechtsanwälte von Kurland dem Richterschen Adreßbuch für Kurland (1910).
die übrigen dem „Baltischen Jahrbuch" von 1914. einem Kalender, entnommen,
wo die Vertreter der Berufe namentlich aufgezählt sind. Bemerkenswert ist
der geringe Prozentsatz von Russen, ferner daß der Prozentsatz der Letten in
den aufgeführten Berufen nie 22 Prozent übersteigt, während sie in Kurland
über 75 Prozent und in Riga über 41 Prozent der Bevölkerung bilden. Die
Deutschen dagegen, die in Kurland 7^ Prozent und in Riga 25 Prozent der
Bevölkerung ausmachen, sind in obigen Berufen mit 48 Prozent bis fast
20 Prozent vertreten. Es muß hervorgehoben werden, daß die deutschen Zahlen
eigentlich noch günstiger sind. Die Juden sind nämlich ihrer Bildung und politischen
Gesinnung nach meist zu den Deutschen zu zählen. Rechnet mau sie mit. so
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[0353] Stärke und Ulacht des Deutschtums in den baltisch?» Provinzen In Riga 1918 32 Deutsche ^ 88,g Prozent 8 Letten — 8,33 Prozent 1 Este 2,77 Prozent Ärzte: (exklusive Zahnärzte, Militärärzte und Veterinäre). I" Kurland 1913 etwa:8V Deutsche48,31 Prozent 36 Letten20,22 Prozent 37 Juden20,73 Prozent 9 Russen5,05 Prozent 7 Polen u, Litauer^ 3,92 Prozent 3 Unbestimmt '1,68 Prozent 178Äczle, I" Riga 1913 etwa^17ö Deutsche- 50,43 Prozent 43 Letten^ 12,39 Prozent 66 Juden19,02 Prozent 47 Russen13.S4 Prozent 11 Polen u. Litauer- 3,17 Prozent 6 Unbestimmt^ 1,44 Prozent 347 Ärzte, Vereidigte Rechtsanwälte: I" Kurland 1910 etwa! 26 Deutsche 60,44 Prozent 9 Letten 20,93 Prozent 3 Juden ^ 6.97 Prozent 2 Russen 4M Prozent 3 Polen u. Litauer 6,97 Prozent " 43Rochtsanwälte An Riga 1913 etwa: 60 Deutsche 69,04 Prozent 22 Letten 21,73 Prozent 2 Juden ^- t,98 Prozent 7 Russen 6,93 Prozent 8 Polen 7,92 Prozent 101 Rechtsanwälte. Die Zahlen für die Ärzte sind dem letzten Ärztekalender für die Ost¬ seeprovinzen, der übrigens in deutscher Sprache erscheint, die Pastore und Rechtsanwälte von Kurland dem Richterschen Adreßbuch für Kurland (1910). die übrigen dem „Baltischen Jahrbuch" von 1914. einem Kalender, entnommen, wo die Vertreter der Berufe namentlich aufgezählt sind. Bemerkenswert ist der geringe Prozentsatz von Russen, ferner daß der Prozentsatz der Letten in den aufgeführten Berufen nie 22 Prozent übersteigt, während sie in Kurland über 75 Prozent und in Riga über 41 Prozent der Bevölkerung bilden. Die Deutschen dagegen, die in Kurland 7^ Prozent und in Riga 25 Prozent der Bevölkerung ausmachen, sind in obigen Berufen mit 48 Prozent bis fast 20 Prozent vertreten. Es muß hervorgehoben werden, daß die deutschen Zahlen eigentlich noch günstiger sind. Die Juden sind nämlich ihrer Bildung und politischen Gesinnung nach meist zu den Deutschen zu zählen. Rechnet mau sie mit. so würden 60 bis 70 Prozent aller vereidigten Rechtsanwälte und Arzte Deutsche

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341901_324408/353>, abgerufen am 27.12.2024.