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Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Viertes Vierteljahr.

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Kriegstagebuch
1, Oktober 1916. Die englisch-französische Anleihe in Amerika
vollständig gezeichnet.
2. Oktober 1016. Abermalige mißglückte Versuche der Engländer
bei Loos, das verlorene Gelände wiederzugewinnen. In der Champagne
griffen die Franzosen nicht wieder an. -- Das französische Luftschiff "Alsace"
bei Rebhel zur Landung gezwungen; Besatzung gefangen.
2. Oktober 1916. In den Kavalleriekämpfeu südlich Kosjanv
Russen über die Mjadsjolka zurückgeworfen. -- Räumung des westlichem
Korminufers durch die Russen.
2. Oktober 1916. Nach vorsichtiger Berechnung betragen die Ver¬
luste der Franzosen während der letzten Offensive an Toten, Verwundeten
und Gefangenen mindestens 130000 Mann, die der Engländer 60000.
Die deutschen Verluste betragen noch nicht ein Fünftel dieser Zahl.
3. Oktober 19t 6. Französische Flieger werfen Bomben auf die
Stadt Luxemburg ohne nennenswerten Erfolg.
3. Oktober 1915. Erfolglose Beschießung von Zeebrügge durch
fünf Monitore. -- Gegen die englische Front machten die deutschen An¬
griffsarbeiten weitere Fortschritte. -- Zusammenbruch französischer Angriffe
in der Champagne. Bahnhof von Chalons mit Bomben belegt.
3. Oktober 1916. Erfolglose russische Angriffe auf der ganzen
Front zwischen Postawp und Smorgon.
3. Oktober 1916. Italienische Angriffe an der Tiroler Front und
im Tonalegcbiete abgewiesen.
4. Oktober 1915. Auf die dritte Kriegsanleihe waren bis zum
2. Oktober rund fünf Milliarden eingezahlt.
4. Oktober 1915. Englische Handgranatenangriffe bei Loos ab¬
gewiesen. -- In der Champagne Artilleriefeuer.
4. Oktober 1916. Landung französischer Truppen in Saloniki.
Griechenland erhebt gegen diese Neutralitätsverletzung Protest.
6. Oktober 1916. Erneute französische Angriffsversuche zurück¬
geschlagen. Im Monat September gingen im ganzen sieben deutsche Flug¬
zeuge verloren, während die Gegner 30 Flugzeuge einbüßten.
6. Oktober 1916. Scheitern russischer Angriffe zwischen Drysrjaty-
See und Krewo.
6. Oktober 1916. Die Griechen besetzen die Bahn Saloniki--
serbische Grenze. -- Die serbische Regierung bereitet die Übersiedlung von
Risch nach Pristina vor.
6. Oktober 1916. Einspruch der luxemburgischen Regierung beim
Vierverband wegen des Fliegerangriffs auf die Stadt Luxemburg.
5. Oktober 1916. Demission des griechischen Ministerpräsidenten
VmizeloS. -- Friedliche Beilegung des "Svein Jarl"-Falles zwischen
Deutschland und Norwegen.
6. Oktober 1915. Erneute, äußerst heftige französische Angriffe
in der Champagne abgewiesen; 14 Offiziere, 730 Mann gefangen. --
Scheitern französischer Angriffe nördlich und nordöstlich des Beausöjour-
Gehöftes; drei Offiziere, 300 Mann gefangen genommen, drei Maschinen¬
gewehre erbeutet. Erfolglose französische Angriffe bei Ville sur Tourbe
und im Aisne-Tal.
6. Oktober 1915. Russische Stellung vor Dünaburg in fünf Kilometer
Breite durchbrochen.--Scheitern erneuter russischer Durchbruchsversuche zwischen
dem Boginskoje-See und Smorgon; elf Offiziere und 1300 Mann gefangen.

Kriegstagebuch
1, Oktober 1916. Die englisch-französische Anleihe in Amerika
vollständig gezeichnet.
2. Oktober 1016. Abermalige mißglückte Versuche der Engländer
bei Loos, das verlorene Gelände wiederzugewinnen. In der Champagne
griffen die Franzosen nicht wieder an. — Das französische Luftschiff „Alsace"
bei Rebhel zur Landung gezwungen; Besatzung gefangen.
2. Oktober 1916. In den Kavalleriekämpfeu südlich Kosjanv
Russen über die Mjadsjolka zurückgeworfen. — Räumung des westlichem
Korminufers durch die Russen.
2. Oktober 1916. Nach vorsichtiger Berechnung betragen die Ver¬
luste der Franzosen während der letzten Offensive an Toten, Verwundeten
und Gefangenen mindestens 130000 Mann, die der Engländer 60000.
Die deutschen Verluste betragen noch nicht ein Fünftel dieser Zahl.
3. Oktober 19t 6. Französische Flieger werfen Bomben auf die
Stadt Luxemburg ohne nennenswerten Erfolg.
3. Oktober 1915. Erfolglose Beschießung von Zeebrügge durch
fünf Monitore. — Gegen die englische Front machten die deutschen An¬
griffsarbeiten weitere Fortschritte. — Zusammenbruch französischer Angriffe
in der Champagne. Bahnhof von Chalons mit Bomben belegt.
3. Oktober 1916. Erfolglose russische Angriffe auf der ganzen
Front zwischen Postawp und Smorgon.
3. Oktober 1916. Italienische Angriffe an der Tiroler Front und
im Tonalegcbiete abgewiesen.
4. Oktober 1915. Auf die dritte Kriegsanleihe waren bis zum
2. Oktober rund fünf Milliarden eingezahlt.
4. Oktober 1915. Englische Handgranatenangriffe bei Loos ab¬
gewiesen. — In der Champagne Artilleriefeuer.
4. Oktober 1916. Landung französischer Truppen in Saloniki.
Griechenland erhebt gegen diese Neutralitätsverletzung Protest.
6. Oktober 1916. Erneute französische Angriffsversuche zurück¬
geschlagen. Im Monat September gingen im ganzen sieben deutsche Flug¬
zeuge verloren, während die Gegner 30 Flugzeuge einbüßten.
6. Oktober 1916. Scheitern russischer Angriffe zwischen Drysrjaty-
See und Krewo.
6. Oktober 1916. Die Griechen besetzen die Bahn Saloniki—
serbische Grenze. — Die serbische Regierung bereitet die Übersiedlung von
Risch nach Pristina vor.
6. Oktober 1916. Einspruch der luxemburgischen Regierung beim
Vierverband wegen des Fliegerangriffs auf die Stadt Luxemburg.
5. Oktober 1916. Demission des griechischen Ministerpräsidenten
VmizeloS. — Friedliche Beilegung des „Svein Jarl"-Falles zwischen
Deutschland und Norwegen.
6. Oktober 1915. Erneute, äußerst heftige französische Angriffe
in der Champagne abgewiesen; 14 Offiziere, 730 Mann gefangen. —
Scheitern französischer Angriffe nördlich und nordöstlich des Beausöjour-
Gehöftes; drei Offiziere, 300 Mann gefangen genommen, drei Maschinen¬
gewehre erbeutet. Erfolglose französische Angriffe bei Ville sur Tourbe
und im Aisne-Tal.
6. Oktober 1915. Russische Stellung vor Dünaburg in fünf Kilometer
Breite durchbrochen.—Scheitern erneuter russischer Durchbruchsversuche zwischen
dem Boginskoje-See und Smorgon; elf Offiziere und 1300 Mann gefangen.

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[0107] Kriegstagebuch 1, Oktober 1916. Die englisch-französische Anleihe in Amerika vollständig gezeichnet. 2. Oktober 1016. Abermalige mißglückte Versuche der Engländer bei Loos, das verlorene Gelände wiederzugewinnen. In der Champagne griffen die Franzosen nicht wieder an. — Das französische Luftschiff „Alsace" bei Rebhel zur Landung gezwungen; Besatzung gefangen. 2. Oktober 1916. In den Kavalleriekämpfeu südlich Kosjanv Russen über die Mjadsjolka zurückgeworfen. — Räumung des westlichem Korminufers durch die Russen. 2. Oktober 1916. Nach vorsichtiger Berechnung betragen die Ver¬ luste der Franzosen während der letzten Offensive an Toten, Verwundeten und Gefangenen mindestens 130000 Mann, die der Engländer 60000. Die deutschen Verluste betragen noch nicht ein Fünftel dieser Zahl. 3. Oktober 19t 6. Französische Flieger werfen Bomben auf die Stadt Luxemburg ohne nennenswerten Erfolg. 3. Oktober 1915. Erfolglose Beschießung von Zeebrügge durch fünf Monitore. — Gegen die englische Front machten die deutschen An¬ griffsarbeiten weitere Fortschritte. — Zusammenbruch französischer Angriffe in der Champagne. Bahnhof von Chalons mit Bomben belegt. 3. Oktober 1916. Erfolglose russische Angriffe auf der ganzen Front zwischen Postawp und Smorgon. 3. Oktober 1916. Italienische Angriffe an der Tiroler Front und im Tonalegcbiete abgewiesen. 4. Oktober 1915. Auf die dritte Kriegsanleihe waren bis zum 2. Oktober rund fünf Milliarden eingezahlt. 4. Oktober 1915. Englische Handgranatenangriffe bei Loos ab¬ gewiesen. — In der Champagne Artilleriefeuer. 4. Oktober 1916. Landung französischer Truppen in Saloniki. Griechenland erhebt gegen diese Neutralitätsverletzung Protest. 6. Oktober 1916. Erneute französische Angriffsversuche zurück¬ geschlagen. Im Monat September gingen im ganzen sieben deutsche Flug¬ zeuge verloren, während die Gegner 30 Flugzeuge einbüßten. 6. Oktober 1916. Scheitern russischer Angriffe zwischen Drysrjaty- See und Krewo. 6. Oktober 1916. Die Griechen besetzen die Bahn Saloniki— serbische Grenze. — Die serbische Regierung bereitet die Übersiedlung von Risch nach Pristina vor. 6. Oktober 1916. Einspruch der luxemburgischen Regierung beim Vierverband wegen des Fliegerangriffs auf die Stadt Luxemburg. 5. Oktober 1916. Demission des griechischen Ministerpräsidenten VmizeloS. — Friedliche Beilegung des „Svein Jarl"-Falles zwischen Deutschland und Norwegen. 6. Oktober 1915. Erneute, äußerst heftige französische Angriffe in der Champagne abgewiesen; 14 Offiziere, 730 Mann gefangen. — Scheitern französischer Angriffe nördlich und nordöstlich des Beausöjour- Gehöftes; drei Offiziere, 300 Mann gefangen genommen, drei Maschinen¬ gewehre erbeutet. Erfolglose französische Angriffe bei Ville sur Tourbe und im Aisne-Tal. 6. Oktober 1915. Russische Stellung vor Dünaburg in fünf Kilometer Breite durchbrochen.—Scheitern erneuter russischer Durchbruchsversuche zwischen dem Boginskoje-See und Smorgon; elf Offiziere und 1300 Mann gefangen.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341901_324408/107>, abgerufen am 22.07.2024.