Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Drittes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Der religiöse Geist in deutschen Soldatenbriefen

die Heimat wiederzusehen, muß ein geläuterter Mensch sein, wenn seine Seele
all das Grauenhafte des Krieges glücklich verwunden hat. Und wer bleibt,
hat mit seinem Leben an der Läuterung der Menschheit mitgearbeitet." Die
Bußworte des verlorenen Sohnes klingen aus vielen Briefen: "Lebe ich, kehre
ich zurück, dann kehre ich als ein anderer zurück." "Die Versicherung kann
ich Ihnen geben, nach dem Kriege steigt eine ändere Zeit herauf. Wir, die
wir die harte Schule dieses furchtbaren Krieges durchgemacht, wir werden das
Leben anders zu schätzen wissen als bisher." In diesem Pflichtbewußsein fühlt
sich der Soldat als Glied einer Gemeinschaft, denn nur innerhalb dieser ist
die Ausübung der Pflicht denkbar. Die Gemeinschaft, in der der Soldat
wirken kann, ist Heer und Vaterland: "Es ist etwas Großartiges an diesem
heiligen Kriege, daß er alle Glieder eines Volkes in Anspruch nimmt. Nicht
nur den Kämpfern auf dem Schlachtfelde, sondern allen Männern und Frauen,
Alten und Jungen, gibt er seine Aufgabe." Die unmittelbare Pflicht für jeden
Soldaten heißt aushalten, kämpfen: "Das kostet noch viel Opfer, aber das
schadet nicht, die Hauptsache ist. daß wir einen glorreichen und dauerhaften
Frieden erringen." Dieses Pflichtgefühl ist nicht etwa stumpfsinniger Kadaver¬
gehorsam, wie unsere Feinde meinen; sondern das gibt ihm gerade die Kraft,
den Krieg geistig zu bestehen, daß es seine Wurzeln in religiösen Tiefen hat.
Der Soldat hat das Bewußtsein, für etwas Heiliges, Gottgewolltes zu kämpfen,
durch dessen Vernichtung der ganzen Welt ein ungeheurer moralischer Schaden
entstehen würde: "Nach kurzem Aufenthalt in der Heimat werde ich mit Gott
in die Reihen der Streiter für das Vaterland und die höchsten Güter der
Menschheit zurückkehren." Vaterlandsdienst ist Gottesdienst, Dienst der Wahrheit,
der Gerechtigkeit, der Ideale. Es ist der alte Luthersche Gedanke, der in den
Soldaten lebt: "Niemand lasse den Gedanken daran fahren, daß Gott durch
ihn eine große Tat tun will" (zitiert von Mahling, "Innere Mission", April
1915). Derselbe Gedanke, den Fichte am Schlüsse seiner Reden als Folgerung
und Mahnung ausspricht: "Wenn Ihr versinkt, so versinkt die ganze Menschheit
mit, ohne Hoffnung auf einstige Wiederherstellung." Dieses Sicheinsfühlen
und dem göttlichen Willen ist vielleicht die tiefste religiöse Empfindung. Es
gibt dem menschlichen Dasein Sinn und Zweck auch über die augenblickliche
Lebenslage hinaus. Dieses Gefühl vor allem gab unserem Volke die Kraft,
alle inneren Gegensätze zu überwinden, Opfer zu bringen und auszuhalten,
unseren Soldaten den Willen, alle unsagbaren Mühen und Strapazen zu
ertragen, Weib und Kind zu entbehren, geduldig auszuharren: "Unter allen
Mühsalen, Schrecknissen und Trübsalen des furchtbaren Krieges vertraut es auf
seinen Gott". Das ist ein Gottvertrauen ganz anderer Art als jenes, das sich
im Gebet um Selbsterhaltung äußert. Es kann dem Einzelnen das Schicksal
der eigenen Persönlichkeit ganz gleichgültig bleiben, wenn nur der große,
göttliche Gedanke siegt. Ein Gottvertrauen, wie wir es bei allen Märtyrern
der Überzeugung finden.

Den religiösen Ursprung dieses Pflichtbewußtseins kann auch sein rein
nationaler Charakter nicht in Zweifel setzen. Unsere Feinde in ihrem Nichtver-
stehenwollen brandmarken diese Verquickung von Religion und Vaterlandsliebe als
eine gotteslästerliche, engherzige Anmaßung, als eine Auferstehung des heidnischen
Thür, des Gottes der brutalen Gewalt. Daß es vielmehr eine Vertiefung des
religiösen Bewußtseins bedeutet, wird aus einem Vergleich noch klarer hervorgehen.

AIs der Papst sein Friedensgebet in allen katholischen Kirchen beten ließ,
konnte der französische Erzbischof Amedee nicht umhin, diesem den Charakter


Der religiöse Geist in deutschen Soldatenbriefen

die Heimat wiederzusehen, muß ein geläuterter Mensch sein, wenn seine Seele
all das Grauenhafte des Krieges glücklich verwunden hat. Und wer bleibt,
hat mit seinem Leben an der Läuterung der Menschheit mitgearbeitet." Die
Bußworte des verlorenen Sohnes klingen aus vielen Briefen: „Lebe ich, kehre
ich zurück, dann kehre ich als ein anderer zurück." „Die Versicherung kann
ich Ihnen geben, nach dem Kriege steigt eine ändere Zeit herauf. Wir, die
wir die harte Schule dieses furchtbaren Krieges durchgemacht, wir werden das
Leben anders zu schätzen wissen als bisher." In diesem Pflichtbewußsein fühlt
sich der Soldat als Glied einer Gemeinschaft, denn nur innerhalb dieser ist
die Ausübung der Pflicht denkbar. Die Gemeinschaft, in der der Soldat
wirken kann, ist Heer und Vaterland: „Es ist etwas Großartiges an diesem
heiligen Kriege, daß er alle Glieder eines Volkes in Anspruch nimmt. Nicht
nur den Kämpfern auf dem Schlachtfelde, sondern allen Männern und Frauen,
Alten und Jungen, gibt er seine Aufgabe." Die unmittelbare Pflicht für jeden
Soldaten heißt aushalten, kämpfen: „Das kostet noch viel Opfer, aber das
schadet nicht, die Hauptsache ist. daß wir einen glorreichen und dauerhaften
Frieden erringen." Dieses Pflichtgefühl ist nicht etwa stumpfsinniger Kadaver¬
gehorsam, wie unsere Feinde meinen; sondern das gibt ihm gerade die Kraft,
den Krieg geistig zu bestehen, daß es seine Wurzeln in religiösen Tiefen hat.
Der Soldat hat das Bewußtsein, für etwas Heiliges, Gottgewolltes zu kämpfen,
durch dessen Vernichtung der ganzen Welt ein ungeheurer moralischer Schaden
entstehen würde: „Nach kurzem Aufenthalt in der Heimat werde ich mit Gott
in die Reihen der Streiter für das Vaterland und die höchsten Güter der
Menschheit zurückkehren." Vaterlandsdienst ist Gottesdienst, Dienst der Wahrheit,
der Gerechtigkeit, der Ideale. Es ist der alte Luthersche Gedanke, der in den
Soldaten lebt: „Niemand lasse den Gedanken daran fahren, daß Gott durch
ihn eine große Tat tun will" (zitiert von Mahling, „Innere Mission", April
1915). Derselbe Gedanke, den Fichte am Schlüsse seiner Reden als Folgerung
und Mahnung ausspricht: „Wenn Ihr versinkt, so versinkt die ganze Menschheit
mit, ohne Hoffnung auf einstige Wiederherstellung." Dieses Sicheinsfühlen
und dem göttlichen Willen ist vielleicht die tiefste religiöse Empfindung. Es
gibt dem menschlichen Dasein Sinn und Zweck auch über die augenblickliche
Lebenslage hinaus. Dieses Gefühl vor allem gab unserem Volke die Kraft,
alle inneren Gegensätze zu überwinden, Opfer zu bringen und auszuhalten,
unseren Soldaten den Willen, alle unsagbaren Mühen und Strapazen zu
ertragen, Weib und Kind zu entbehren, geduldig auszuharren: „Unter allen
Mühsalen, Schrecknissen und Trübsalen des furchtbaren Krieges vertraut es auf
seinen Gott". Das ist ein Gottvertrauen ganz anderer Art als jenes, das sich
im Gebet um Selbsterhaltung äußert. Es kann dem Einzelnen das Schicksal
der eigenen Persönlichkeit ganz gleichgültig bleiben, wenn nur der große,
göttliche Gedanke siegt. Ein Gottvertrauen, wie wir es bei allen Märtyrern
der Überzeugung finden.

Den religiösen Ursprung dieses Pflichtbewußtseins kann auch sein rein
nationaler Charakter nicht in Zweifel setzen. Unsere Feinde in ihrem Nichtver-
stehenwollen brandmarken diese Verquickung von Religion und Vaterlandsliebe als
eine gotteslästerliche, engherzige Anmaßung, als eine Auferstehung des heidnischen
Thür, des Gottes der brutalen Gewalt. Daß es vielmehr eine Vertiefung des
religiösen Bewußtseins bedeutet, wird aus einem Vergleich noch klarer hervorgehen.

AIs der Papst sein Friedensgebet in allen katholischen Kirchen beten ließ,
konnte der französische Erzbischof Amedee nicht umhin, diesem den Charakter


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0138" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/324111"/>
          <fw type="header" place="top"> Der religiöse Geist in deutschen Soldatenbriefen</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_389" prev="#ID_388"> die Heimat wiederzusehen, muß ein geläuterter Mensch sein, wenn seine Seele<lb/>
all das Grauenhafte des Krieges glücklich verwunden hat. Und wer bleibt,<lb/>
hat mit seinem Leben an der Läuterung der Menschheit mitgearbeitet." Die<lb/>
Bußworte des verlorenen Sohnes klingen aus vielen Briefen: &#x201E;Lebe ich, kehre<lb/>
ich zurück, dann kehre ich als ein anderer zurück." &#x201E;Die Versicherung kann<lb/>
ich Ihnen geben, nach dem Kriege steigt eine ändere Zeit herauf. Wir, die<lb/>
wir die harte Schule dieses furchtbaren Krieges durchgemacht, wir werden das<lb/>
Leben anders zu schätzen wissen als bisher." In diesem Pflichtbewußsein fühlt<lb/>
sich der Soldat als Glied einer Gemeinschaft, denn nur innerhalb dieser ist<lb/>
die Ausübung der Pflicht denkbar. Die Gemeinschaft, in der der Soldat<lb/>
wirken kann, ist Heer und Vaterland: &#x201E;Es ist etwas Großartiges an diesem<lb/>
heiligen Kriege, daß er alle Glieder eines Volkes in Anspruch nimmt. Nicht<lb/>
nur den Kämpfern auf dem Schlachtfelde, sondern allen Männern und Frauen,<lb/>
Alten und Jungen, gibt er seine Aufgabe." Die unmittelbare Pflicht für jeden<lb/>
Soldaten heißt aushalten, kämpfen: &#x201E;Das kostet noch viel Opfer, aber das<lb/>
schadet nicht, die Hauptsache ist. daß wir einen glorreichen und dauerhaften<lb/>
Frieden erringen." Dieses Pflichtgefühl ist nicht etwa stumpfsinniger Kadaver¬<lb/>
gehorsam, wie unsere Feinde meinen; sondern das gibt ihm gerade die Kraft,<lb/>
den Krieg geistig zu bestehen, daß es seine Wurzeln in religiösen Tiefen hat.<lb/>
Der Soldat hat das Bewußtsein, für etwas Heiliges, Gottgewolltes zu kämpfen,<lb/>
durch dessen Vernichtung der ganzen Welt ein ungeheurer moralischer Schaden<lb/>
entstehen würde: &#x201E;Nach kurzem Aufenthalt in der Heimat werde ich mit Gott<lb/>
in die Reihen der Streiter für das Vaterland und die höchsten Güter der<lb/>
Menschheit zurückkehren." Vaterlandsdienst ist Gottesdienst, Dienst der Wahrheit,<lb/>
der Gerechtigkeit, der Ideale. Es ist der alte Luthersche Gedanke, der in den<lb/>
Soldaten lebt: &#x201E;Niemand lasse den Gedanken daran fahren, daß Gott durch<lb/>
ihn eine große Tat tun will" (zitiert von Mahling, &#x201E;Innere Mission", April<lb/>
1915). Derselbe Gedanke, den Fichte am Schlüsse seiner Reden als Folgerung<lb/>
und Mahnung ausspricht: &#x201E;Wenn Ihr versinkt, so versinkt die ganze Menschheit<lb/>
mit, ohne Hoffnung auf einstige Wiederherstellung." Dieses Sicheinsfühlen<lb/>
und dem göttlichen Willen ist vielleicht die tiefste religiöse Empfindung. Es<lb/>
gibt dem menschlichen Dasein Sinn und Zweck auch über die augenblickliche<lb/>
Lebenslage hinaus. Dieses Gefühl vor allem gab unserem Volke die Kraft,<lb/>
alle inneren Gegensätze zu überwinden, Opfer zu bringen und auszuhalten,<lb/>
unseren Soldaten den Willen, alle unsagbaren Mühen und Strapazen zu<lb/>
ertragen, Weib und Kind zu entbehren, geduldig auszuharren: &#x201E;Unter allen<lb/>
Mühsalen, Schrecknissen und Trübsalen des furchtbaren Krieges vertraut es auf<lb/>
seinen Gott". Das ist ein Gottvertrauen ganz anderer Art als jenes, das sich<lb/>
im Gebet um Selbsterhaltung äußert. Es kann dem Einzelnen das Schicksal<lb/>
der eigenen Persönlichkeit ganz gleichgültig bleiben, wenn nur der große,<lb/>
göttliche Gedanke siegt. Ein Gottvertrauen, wie wir es bei allen Märtyrern<lb/>
der Überzeugung finden.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_390"> Den religiösen Ursprung dieses Pflichtbewußtseins kann auch sein rein<lb/>
nationaler Charakter nicht in Zweifel setzen. Unsere Feinde in ihrem Nichtver-<lb/>
stehenwollen brandmarken diese Verquickung von Religion und Vaterlandsliebe als<lb/>
eine gotteslästerliche, engherzige Anmaßung, als eine Auferstehung des heidnischen<lb/>
Thür, des Gottes der brutalen Gewalt. Daß es vielmehr eine Vertiefung des<lb/>
religiösen Bewußtseins bedeutet, wird aus einem Vergleich noch klarer hervorgehen.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_391" next="#ID_392"> AIs der Papst sein Friedensgebet in allen katholischen Kirchen beten ließ,<lb/>
konnte der französische Erzbischof Amedee nicht umhin, diesem den Charakter</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0138] Der religiöse Geist in deutschen Soldatenbriefen die Heimat wiederzusehen, muß ein geläuterter Mensch sein, wenn seine Seele all das Grauenhafte des Krieges glücklich verwunden hat. Und wer bleibt, hat mit seinem Leben an der Läuterung der Menschheit mitgearbeitet." Die Bußworte des verlorenen Sohnes klingen aus vielen Briefen: „Lebe ich, kehre ich zurück, dann kehre ich als ein anderer zurück." „Die Versicherung kann ich Ihnen geben, nach dem Kriege steigt eine ändere Zeit herauf. Wir, die wir die harte Schule dieses furchtbaren Krieges durchgemacht, wir werden das Leben anders zu schätzen wissen als bisher." In diesem Pflichtbewußsein fühlt sich der Soldat als Glied einer Gemeinschaft, denn nur innerhalb dieser ist die Ausübung der Pflicht denkbar. Die Gemeinschaft, in der der Soldat wirken kann, ist Heer und Vaterland: „Es ist etwas Großartiges an diesem heiligen Kriege, daß er alle Glieder eines Volkes in Anspruch nimmt. Nicht nur den Kämpfern auf dem Schlachtfelde, sondern allen Männern und Frauen, Alten und Jungen, gibt er seine Aufgabe." Die unmittelbare Pflicht für jeden Soldaten heißt aushalten, kämpfen: „Das kostet noch viel Opfer, aber das schadet nicht, die Hauptsache ist. daß wir einen glorreichen und dauerhaften Frieden erringen." Dieses Pflichtgefühl ist nicht etwa stumpfsinniger Kadaver¬ gehorsam, wie unsere Feinde meinen; sondern das gibt ihm gerade die Kraft, den Krieg geistig zu bestehen, daß es seine Wurzeln in religiösen Tiefen hat. Der Soldat hat das Bewußtsein, für etwas Heiliges, Gottgewolltes zu kämpfen, durch dessen Vernichtung der ganzen Welt ein ungeheurer moralischer Schaden entstehen würde: „Nach kurzem Aufenthalt in der Heimat werde ich mit Gott in die Reihen der Streiter für das Vaterland und die höchsten Güter der Menschheit zurückkehren." Vaterlandsdienst ist Gottesdienst, Dienst der Wahrheit, der Gerechtigkeit, der Ideale. Es ist der alte Luthersche Gedanke, der in den Soldaten lebt: „Niemand lasse den Gedanken daran fahren, daß Gott durch ihn eine große Tat tun will" (zitiert von Mahling, „Innere Mission", April 1915). Derselbe Gedanke, den Fichte am Schlüsse seiner Reden als Folgerung und Mahnung ausspricht: „Wenn Ihr versinkt, so versinkt die ganze Menschheit mit, ohne Hoffnung auf einstige Wiederherstellung." Dieses Sicheinsfühlen und dem göttlichen Willen ist vielleicht die tiefste religiöse Empfindung. Es gibt dem menschlichen Dasein Sinn und Zweck auch über die augenblickliche Lebenslage hinaus. Dieses Gefühl vor allem gab unserem Volke die Kraft, alle inneren Gegensätze zu überwinden, Opfer zu bringen und auszuhalten, unseren Soldaten den Willen, alle unsagbaren Mühen und Strapazen zu ertragen, Weib und Kind zu entbehren, geduldig auszuharren: „Unter allen Mühsalen, Schrecknissen und Trübsalen des furchtbaren Krieges vertraut es auf seinen Gott". Das ist ein Gottvertrauen ganz anderer Art als jenes, das sich im Gebet um Selbsterhaltung äußert. Es kann dem Einzelnen das Schicksal der eigenen Persönlichkeit ganz gleichgültig bleiben, wenn nur der große, göttliche Gedanke siegt. Ein Gottvertrauen, wie wir es bei allen Märtyrern der Überzeugung finden. Den religiösen Ursprung dieses Pflichtbewußtseins kann auch sein rein nationaler Charakter nicht in Zweifel setzen. Unsere Feinde in ihrem Nichtver- stehenwollen brandmarken diese Verquickung von Religion und Vaterlandsliebe als eine gotteslästerliche, engherzige Anmaßung, als eine Auferstehung des heidnischen Thür, des Gottes der brutalen Gewalt. Daß es vielmehr eine Vertiefung des religiösen Bewußtseins bedeutet, wird aus einem Vergleich noch klarer hervorgehen. AIs der Papst sein Friedensgebet in allen katholischen Kirchen beten ließ, konnte der französische Erzbischof Amedee nicht umhin, diesem den Charakter

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341901_323972
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341901_323972/138
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341901_323972/138>, abgerufen am 23.07.2024.