Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Erstes Vierteljahr.^taatenbund von Nordeuropa Justizrcit Bamberger Von Wer nur im Einst lebt, ist ein Träumer, Avenarius iederholt ist an dieser Stelle (in Heft 38, 43 und 49 der Grenz¬ ^taatenbund von Nordeuropa Justizrcit Bamberger Von Wer nur im Einst lebt, ist ein Träumer, Avenarius iederholt ist an dieser Stelle (in Heft 38, 43 und 49 der Grenz¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0058" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/323156"/> <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341901_323097/figures/grenzboten_341901_323097_323156_000.jpg"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> ^taatenbund von Nordeuropa<lb/><note type="byline"> Justizrcit Bamberger</note> Von </head><lb/> <quote type="epigraph"> Wer nur im Einst lebt, ist ein Träumer,<lb/> »vor nur im Heute lebt, ist armz<lb/> reich und stark ist allein,<lb/> wer das alte Gute bewahrt<lb/> und neues Gutes dazu erwirbt.</quote><lb/> <note type="bibl"> Avenarius</note><lb/> <p xml:id="ID_105" next="#ID_106"> iederholt ist an dieser Stelle (in Heft 38, 43 und 49 der Grenz¬<lb/> boten von 1914) der Plan erörtert, Deutschland mit den an»<lb/> stoßenden kleinen Staaten zu einem Staatenbunde zu vereinigen.<lb/> Unter diesem Gesichtspunkt erscheint die Zusammenkunft der<lb/> Könige von Schweden, Norwegen und Dänemark bedeutsam,<lb/> die am 18. und 19. Dezember 1914 unter Mitwirkung der beteiligten Minister<lb/> des Auswärtigen in Malmö stattgefunden hat. Die Zusammenkunft hatte nach<lb/> amtlichen Mitteilungen den Zweck, das gute Verhältnis zwischen den drei<lb/> Ländern und ihre vollkommene Einmütigkeit in der Aufrechterhaltung der<lb/> Neutralität zum Ausdruck zu bringen, außerdem den weiteren Zweck, dahin zu<lb/> wirken, daß von den skandinavischen Ländern wirtschaftliche Schäden ferngehalten<lb/> würden, die der ausgebrochene Krieg mit sich bringen könnte. Welche Ergebnisse<lb/> die Besprechungen gehabt haben, ist in der Öffentlichkeit nicht näher bekannt<lb/> geworden. Doch wurde ausdrücklich der einträchtige Wille der nordischen Völker<lb/> zur Neutralität bekundet und betont, daß die so glücklich eingeleitete gemeinsame<lb/> Arbeit zum Schutze der gemeinsamen Interessen auch in der Zukunft fortgesetzt<lb/> «erden solle. In jedem Falle lag den Besprechungen die Erkenntnis zugrunde,<lb/> daß ein Kleinstaat für sich allein den Gefahren nicht gewachsen ist, die sich ans<lb/> der internationalen Kriegslage ergeben, daß dagegen ein Zusammenschluß<lb/> mehrerer Länder, die Vereinigung von Kräften, jedem einzelnen stärkere Bürg¬<lb/> schaft für seine Sicherheit und Unabhängigkeit bietet. Der Tag von Malmö<lb/> hat die Richtigkeit der Ansicht bestätigt, daß in einer Zeit, da selbst Großmächte<lb/> das lebhafte Bedürfnis empfinden, Bündnisse zu suchen, ein kleiner Staat<lb/> gänzlich außer Stande ist, sich allein zu schützen, da er durch die neuere</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0058]
[Abbildung]
^taatenbund von Nordeuropa
Justizrcit Bamberger Von
Wer nur im Einst lebt, ist ein Träumer,
»vor nur im Heute lebt, ist armz
reich und stark ist allein,
wer das alte Gute bewahrt
und neues Gutes dazu erwirbt.
Avenarius
iederholt ist an dieser Stelle (in Heft 38, 43 und 49 der Grenz¬
boten von 1914) der Plan erörtert, Deutschland mit den an»
stoßenden kleinen Staaten zu einem Staatenbunde zu vereinigen.
Unter diesem Gesichtspunkt erscheint die Zusammenkunft der
Könige von Schweden, Norwegen und Dänemark bedeutsam,
die am 18. und 19. Dezember 1914 unter Mitwirkung der beteiligten Minister
des Auswärtigen in Malmö stattgefunden hat. Die Zusammenkunft hatte nach
amtlichen Mitteilungen den Zweck, das gute Verhältnis zwischen den drei
Ländern und ihre vollkommene Einmütigkeit in der Aufrechterhaltung der
Neutralität zum Ausdruck zu bringen, außerdem den weiteren Zweck, dahin zu
wirken, daß von den skandinavischen Ländern wirtschaftliche Schäden ferngehalten
würden, die der ausgebrochene Krieg mit sich bringen könnte. Welche Ergebnisse
die Besprechungen gehabt haben, ist in der Öffentlichkeit nicht näher bekannt
geworden. Doch wurde ausdrücklich der einträchtige Wille der nordischen Völker
zur Neutralität bekundet und betont, daß die so glücklich eingeleitete gemeinsame
Arbeit zum Schutze der gemeinsamen Interessen auch in der Zukunft fortgesetzt
«erden solle. In jedem Falle lag den Besprechungen die Erkenntnis zugrunde,
daß ein Kleinstaat für sich allein den Gefahren nicht gewachsen ist, die sich ans
der internationalen Kriegslage ergeben, daß dagegen ein Zusammenschluß
mehrerer Länder, die Vereinigung von Kräften, jedem einzelnen stärkere Bürg¬
schaft für seine Sicherheit und Unabhängigkeit bietet. Der Tag von Malmö
hat die Richtigkeit der Ansicht bestätigt, daß in einer Zeit, da selbst Großmächte
das lebhafte Bedürfnis empfinden, Bündnisse zu suchen, ein kleiner Staat
gänzlich außer Stande ist, sich allein zu schützen, da er durch die neuere
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