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Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Drittes Vierteljahr.

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Die kindliche Lüge

zu beleuchten, die ja jeder aus den Zeitungsberichten über Sittlichkeitsprozesse
kennt. -- Es ist (siehe Dr. Moses, Die Abarten des kindlichen Phantasielebens)
hysterischen Personen, auch den jugendlichen, eigen, alle, selbst die bedeutungs¬
losesten Ereignisse aufzubauschen, die eigene Person in den ninibusumstrahlten
Mittelpunkt zu stellen und an all ihre Phantastereien halb und halb selbst zu
glauben. Man kann daher die Unwahrheiten Hysterischer nicht einfach als
Lüge bezeichnen. Es handelt sich bei ihnen um eine ganz seltsame Spaltung
des Bewußtseins: sie sind sich teilweise klar, Unrichtiges auszusagen und glauben
anderseits doch fest an die gemachte Aussage. Schule (Handbuch der Geistes¬
krankheiten) vertritt bereits den Standpunkt, daß Hysterische optima kiäe logen.
Delbrück (Die pathologische Lüge und die psychisch abnormen Schwindler 1891.
, S. 123, 124) hat nun vorgeschlagen, diese Mischung von Irrtum und bewußter
Unwahrhaftigkeit zur Unterscheidung von wirklichen! Lügen mit psenäoloZia
pKanwstiLÄ zu zeichnen; der Ausdruck ist vielerseits akzeptiert worden. Doch
ist psenäoIoZia plmniastica nicht notwendig ein Produkt psychischer Erkrankung;
man kann sie auch bei Normalen finden, deren jugendliche Phantasie etwa mit
Märchenerzählungen überreichlich befruchtet ward. Das anmerkungsweise bereits
zitierte Beispiel von dem genesenden Knaben, der in Amerika gewesen zu sein
behauptete, ist wohl hier an: besten als Beispiel zu nennen. Sehr nahe aber
ans Pathologische grenzt der in der einschlägigen Literatur immer wieder
zitierte Fall von Henneberg, den ich erwähnen will, weil er direkt überleitet
zu der forensisch wichtigen Tatsache falscher Beschuldigungen durch pathologische
Kinder; also Henneberg berichtet (nach Moses, Die Abarten des kindlichen
Phantasielebens): Eine sechzehnjährige kommt plötzlich mit verbundenem Kopf in
die Schule und behauptet, am Ohr operiert worden zu sein; sie weint auch oft
vor heftigem Schmerz. -- Das Ohrleiden war -- erfunden! Eine Dame, bei
der das junge Mädchen sich oft zu Besuch aufhielt, war am Ohr operiert worden
und hatte mit ihrer Erzählung die Phantasie des Kindes so angeregt, daß
dieses an sonst nichts mehr zu denken imstande war und sich schließlich fest ein¬
bildete, selbst operiert worden zu sein. Die Untersuchung durch den Arzt zeitigte
geringe -- auf leichte Hysterie hindeutende -- Anormalien, in etwas Herab¬
setzung der Schmerzempfindung an der rechten Körperhälfte, sowie eine kaum
nennenswerte Einschränkung des Gesichtsfeldes. -- Bei wirklich Hysterischen sind
derartige Einbildungen an der Tagesordnung; ihre Autosuggestibilität ist
ganz ungeheuer groß. Von sich selbst aus oder durch den kleinsten, von
fremder Seite kommenden Anstoß werden sie dazu geführt, die seltsamsten
Erzählungen vorzubringen; und zwar Erwachsene, wie Kinder. Sexuelle Vor¬
stellungen spielen dabei eine Hauptrolle. Von Gubben ("Pathologische Lüge und
§ 176 Ser. G. B." in Friedrichs Blättern für gerichtliche Medizin 1903) be¬
richtet von einem zwölfjährigen Knaben, der. um sein Schulschwänzen zu be¬
mänteln, gelegentliche Besuche bei einem Musikstudenten ausnutzte und, um sich
die Sympathie der ihn ausfragenden Erwachsenen zu sichern (wohl auch, um


Die kindliche Lüge

zu beleuchten, die ja jeder aus den Zeitungsberichten über Sittlichkeitsprozesse
kennt. — Es ist (siehe Dr. Moses, Die Abarten des kindlichen Phantasielebens)
hysterischen Personen, auch den jugendlichen, eigen, alle, selbst die bedeutungs¬
losesten Ereignisse aufzubauschen, die eigene Person in den ninibusumstrahlten
Mittelpunkt zu stellen und an all ihre Phantastereien halb und halb selbst zu
glauben. Man kann daher die Unwahrheiten Hysterischer nicht einfach als
Lüge bezeichnen. Es handelt sich bei ihnen um eine ganz seltsame Spaltung
des Bewußtseins: sie sind sich teilweise klar, Unrichtiges auszusagen und glauben
anderseits doch fest an die gemachte Aussage. Schule (Handbuch der Geistes¬
krankheiten) vertritt bereits den Standpunkt, daß Hysterische optima kiäe logen.
Delbrück (Die pathologische Lüge und die psychisch abnormen Schwindler 1891.
, S. 123, 124) hat nun vorgeschlagen, diese Mischung von Irrtum und bewußter
Unwahrhaftigkeit zur Unterscheidung von wirklichen! Lügen mit psenäoloZia
pKanwstiLÄ zu zeichnen; der Ausdruck ist vielerseits akzeptiert worden. Doch
ist psenäoIoZia plmniastica nicht notwendig ein Produkt psychischer Erkrankung;
man kann sie auch bei Normalen finden, deren jugendliche Phantasie etwa mit
Märchenerzählungen überreichlich befruchtet ward. Das anmerkungsweise bereits
zitierte Beispiel von dem genesenden Knaben, der in Amerika gewesen zu sein
behauptete, ist wohl hier an: besten als Beispiel zu nennen. Sehr nahe aber
ans Pathologische grenzt der in der einschlägigen Literatur immer wieder
zitierte Fall von Henneberg, den ich erwähnen will, weil er direkt überleitet
zu der forensisch wichtigen Tatsache falscher Beschuldigungen durch pathologische
Kinder; also Henneberg berichtet (nach Moses, Die Abarten des kindlichen
Phantasielebens): Eine sechzehnjährige kommt plötzlich mit verbundenem Kopf in
die Schule und behauptet, am Ohr operiert worden zu sein; sie weint auch oft
vor heftigem Schmerz. — Das Ohrleiden war — erfunden! Eine Dame, bei
der das junge Mädchen sich oft zu Besuch aufhielt, war am Ohr operiert worden
und hatte mit ihrer Erzählung die Phantasie des Kindes so angeregt, daß
dieses an sonst nichts mehr zu denken imstande war und sich schließlich fest ein¬
bildete, selbst operiert worden zu sein. Die Untersuchung durch den Arzt zeitigte
geringe — auf leichte Hysterie hindeutende — Anormalien, in etwas Herab¬
setzung der Schmerzempfindung an der rechten Körperhälfte, sowie eine kaum
nennenswerte Einschränkung des Gesichtsfeldes. — Bei wirklich Hysterischen sind
derartige Einbildungen an der Tagesordnung; ihre Autosuggestibilität ist
ganz ungeheuer groß. Von sich selbst aus oder durch den kleinsten, von
fremder Seite kommenden Anstoß werden sie dazu geführt, die seltsamsten
Erzählungen vorzubringen; und zwar Erwachsene, wie Kinder. Sexuelle Vor¬
stellungen spielen dabei eine Hauptrolle. Von Gubben („Pathologische Lüge und
§ 176 Ser. G. B." in Friedrichs Blättern für gerichtliche Medizin 1903) be¬
richtet von einem zwölfjährigen Knaben, der. um sein Schulschwänzen zu be¬
mänteln, gelegentliche Besuche bei einem Musikstudenten ausnutzte und, um sich
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341899_328733/84>, abgerufen am 01.09.2024.