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Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Drittes Vierteljahr.

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Der große Aricg
(16. August 1870. Schlacht bei Vionville. Mars la Tour.)
17. August 1914. Truppen des I. Armeekorps erfechten bei
Stallupönen einen Sieg über die Russen, denen mehr als 3000 Gefangene
und sechs Maschinengewehre abgenommen werden.
18. August 1914. Mlawa von Preußischen Truppen besetzt.
(18. August 1870. Schlacht bei Gravelotte. Se. Privat.)
19. August 1914. Bayerische und badische Truppen schlagen die
bei Weiler, 18 Ka nordwestlich Schlettstadt vorgedrungene os. französische
Jnfanteriebrigade, und werfen sie über die Vogesen zurück,
19. August 1914. Die französische 6. Kavalleriedivision unter
schweren Verlusten bei Perwez. 23 Ka nördlich Namur von unserer Kavallerie
zurückgeworfen. Zwei Geschütze und zwei Maschinengewehre erobert.
19. August 1914. Unsere Truppen haben bei Tirlemont, 40 Ku
östlich Brüssel, eine Fahne, eine Feldbatterie und eine schwere Batterie
erobert und S00 Gefangene gemacht.
Ohne Datum. Die beiden kleinen Kreuzer "Straßburg" und "Stral-
sund" haben in den letzten Tagen einen Vorstoß nach der südlichen Nordsee
ausgeführt. Hierbei sichtete "Straßburg" unter der englischen Küste zwei
feindliche Unterseeboote, von denen sie eins zum Sinken brachte. "Stral-
sund" kam in ein Feuergefecht mit mehreren Torpedobootszerstörern. Zwei
Zerstörer erlitten Beschädigungen. Bei dieser Gelegenheit konnte ebenso
wie bei der Erkundungsfahrt eines Luftschiffes bis zum Siagcrrak aufs neue
festgestellt werden, daß . die deutsche Küste und ihre Gewässer frei von
Feinden sind und die neutrale Schiffahrt unbehindert Passieren kann.
20. August 1914. Papst Pius der Zehnte gestorben.
20. August 1914. Deutsche Truppen rücken in Brüssel ein.
2 0. August 1914. Unter dem Kronprinzen von Bayern haben
Truppen aller deutschen Stämme in Schlachten zwischen Metz und den
Vogesen einen Sieg erkämpft. Der mit starken Kräften in Lothringen vor¬
dringende Feind wurde auf der ganzen Linie geworfen. Viele Tausende
von Gefangenen und zahlreiche Geschütze sind ihm abgenommen.
21. August 1914. Verfolgung der zwischen Metz und den Vogesen
geschlagenen französischen Kräfte. Der Rückzug der Franzosen artet in
Flucht aus. Bisher mehr als 10 000 Gefangene gemacht und mindestens
50 Geschütze erobert. Die Stärke der geschlagenen feindlichen Kräfte wurde
auf mehr als 8 Armeekorps festgestellt.
21. August 1914. Gefechte bei Gumbinnen, 8000 Russen gefangen,
8 Geschütze erbeutet. -- Eine in Ostpreußen befindliche Kavalleriedivision
hatsich mit zwei feindlichenKavalleriedivisionen herumgeschlagen. Sie trifft beim
ersten Armeekorps mit 600 Gefangenen wieder ein. -- Russische Verstärkungen
sind nördlich des Progel und südlich der masurischen Seenlinie im Vorgehen.
21. August 1914. Graf S. S. Witte, der frühere russische Minister-
Präsident, ist in Rom eingetroffen. -- Beginn der Beschießung von Namur.
22. August 1914. Der Kronprinz von Bayern geht mit seiner
Armee über die französische Grenze.



Der große Aricg
(16. August 1870. Schlacht bei Vionville. Mars la Tour.)
17. August 1914. Truppen des I. Armeekorps erfechten bei
Stallupönen einen Sieg über die Russen, denen mehr als 3000 Gefangene
und sechs Maschinengewehre abgenommen werden.
18. August 1914. Mlawa von Preußischen Truppen besetzt.
(18. August 1870. Schlacht bei Gravelotte. Se. Privat.)
19. August 1914. Bayerische und badische Truppen schlagen die
bei Weiler, 18 Ka nordwestlich Schlettstadt vorgedrungene os. französische
Jnfanteriebrigade, und werfen sie über die Vogesen zurück,
19. August 1914. Die französische 6. Kavalleriedivision unter
schweren Verlusten bei Perwez. 23 Ka nördlich Namur von unserer Kavallerie
zurückgeworfen. Zwei Geschütze und zwei Maschinengewehre erobert.
19. August 1914. Unsere Truppen haben bei Tirlemont, 40 Ku
östlich Brüssel, eine Fahne, eine Feldbatterie und eine schwere Batterie
erobert und S00 Gefangene gemacht.
Ohne Datum. Die beiden kleinen Kreuzer „Straßburg" und „Stral-
sund" haben in den letzten Tagen einen Vorstoß nach der südlichen Nordsee
ausgeführt. Hierbei sichtete „Straßburg" unter der englischen Küste zwei
feindliche Unterseeboote, von denen sie eins zum Sinken brachte. „Stral-
sund" kam in ein Feuergefecht mit mehreren Torpedobootszerstörern. Zwei
Zerstörer erlitten Beschädigungen. Bei dieser Gelegenheit konnte ebenso
wie bei der Erkundungsfahrt eines Luftschiffes bis zum Siagcrrak aufs neue
festgestellt werden, daß . die deutsche Küste und ihre Gewässer frei von
Feinden sind und die neutrale Schiffahrt unbehindert Passieren kann.
20. August 1914. Papst Pius der Zehnte gestorben.
20. August 1914. Deutsche Truppen rücken in Brüssel ein.
2 0. August 1914. Unter dem Kronprinzen von Bayern haben
Truppen aller deutschen Stämme in Schlachten zwischen Metz und den
Vogesen einen Sieg erkämpft. Der mit starken Kräften in Lothringen vor¬
dringende Feind wurde auf der ganzen Linie geworfen. Viele Tausende
von Gefangenen und zahlreiche Geschütze sind ihm abgenommen.
21. August 1914. Verfolgung der zwischen Metz und den Vogesen
geschlagenen französischen Kräfte. Der Rückzug der Franzosen artet in
Flucht aus. Bisher mehr als 10 000 Gefangene gemacht und mindestens
50 Geschütze erobert. Die Stärke der geschlagenen feindlichen Kräfte wurde
auf mehr als 8 Armeekorps festgestellt.
21. August 1914. Gefechte bei Gumbinnen, 8000 Russen gefangen,
8 Geschütze erbeutet. — Eine in Ostpreußen befindliche Kavalleriedivision
hatsich mit zwei feindlichenKavalleriedivisionen herumgeschlagen. Sie trifft beim
ersten Armeekorps mit 600 Gefangenen wieder ein. — Russische Verstärkungen
sind nördlich des Progel und südlich der masurischen Seenlinie im Vorgehen.
21. August 1914. Graf S. S. Witte, der frühere russische Minister-
Präsident, ist in Rom eingetroffen. — Beginn der Beschießung von Namur.
22. August 1914. Der Kronprinz von Bayern geht mit seiner
Armee über die französische Grenze.



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[0310] Der große Aricg (16. August 1870. Schlacht bei Vionville. Mars la Tour.) 17. August 1914. Truppen des I. Armeekorps erfechten bei Stallupönen einen Sieg über die Russen, denen mehr als 3000 Gefangene und sechs Maschinengewehre abgenommen werden. 18. August 1914. Mlawa von Preußischen Truppen besetzt. (18. August 1870. Schlacht bei Gravelotte. Se. Privat.) 19. August 1914. Bayerische und badische Truppen schlagen die bei Weiler, 18 Ka nordwestlich Schlettstadt vorgedrungene os. französische Jnfanteriebrigade, und werfen sie über die Vogesen zurück, 19. August 1914. Die französische 6. Kavalleriedivision unter schweren Verlusten bei Perwez. 23 Ka nördlich Namur von unserer Kavallerie zurückgeworfen. Zwei Geschütze und zwei Maschinengewehre erobert. 19. August 1914. Unsere Truppen haben bei Tirlemont, 40 Ku östlich Brüssel, eine Fahne, eine Feldbatterie und eine schwere Batterie erobert und S00 Gefangene gemacht. Ohne Datum. Die beiden kleinen Kreuzer „Straßburg" und „Stral- sund" haben in den letzten Tagen einen Vorstoß nach der südlichen Nordsee ausgeführt. Hierbei sichtete „Straßburg" unter der englischen Küste zwei feindliche Unterseeboote, von denen sie eins zum Sinken brachte. „Stral- sund" kam in ein Feuergefecht mit mehreren Torpedobootszerstörern. Zwei Zerstörer erlitten Beschädigungen. Bei dieser Gelegenheit konnte ebenso wie bei der Erkundungsfahrt eines Luftschiffes bis zum Siagcrrak aufs neue festgestellt werden, daß . die deutsche Küste und ihre Gewässer frei von Feinden sind und die neutrale Schiffahrt unbehindert Passieren kann. 20. August 1914. Papst Pius der Zehnte gestorben. 20. August 1914. Deutsche Truppen rücken in Brüssel ein. 2 0. August 1914. Unter dem Kronprinzen von Bayern haben Truppen aller deutschen Stämme in Schlachten zwischen Metz und den Vogesen einen Sieg erkämpft. Der mit starken Kräften in Lothringen vor¬ dringende Feind wurde auf der ganzen Linie geworfen. Viele Tausende von Gefangenen und zahlreiche Geschütze sind ihm abgenommen. 21. August 1914. Verfolgung der zwischen Metz und den Vogesen geschlagenen französischen Kräfte. Der Rückzug der Franzosen artet in Flucht aus. Bisher mehr als 10 000 Gefangene gemacht und mindestens 50 Geschütze erobert. Die Stärke der geschlagenen feindlichen Kräfte wurde auf mehr als 8 Armeekorps festgestellt. 21. August 1914. Gefechte bei Gumbinnen, 8000 Russen gefangen, 8 Geschütze erbeutet. — Eine in Ostpreußen befindliche Kavalleriedivision hatsich mit zwei feindlichenKavalleriedivisionen herumgeschlagen. Sie trifft beim ersten Armeekorps mit 600 Gefangenen wieder ein. — Russische Verstärkungen sind nördlich des Progel und südlich der masurischen Seenlinie im Vorgehen. 21. August 1914. Graf S. S. Witte, der frühere russische Minister- Präsident, ist in Rom eingetroffen. — Beginn der Beschießung von Namur. 22. August 1914. Der Kronprinz von Bayern geht mit seiner Armee über die französische Grenze.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341899_328733/310>, abgerufen am 28.07.2024.