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Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches
im JahreDeutschePolen Doppelsprachige
1890 . . .101 83535188 1908
1900 . . .126 61132 365 3153
1905 . . .133 90633 239 weniger als 2003
1910 . . .151 63928 373 3492

Am stärksten ist das evangelische Polentum im Kreise Kreuzburg, wie nachfolgende Zahlen¬
tafel zeigt. Es gab:

im Kreise
im Jahre 1900 Deutsche Polen Doppelsprachige
Kreuzburg..... 13 360 13258 875
Rosenberg..... 2 221 3516 190
Pleß....... 3 569 4913 169
Rybnik...... 2 275 1 327 41
Zusammen 21 425 28 044 1 275
im J^ahre^M Deutsche Polen Doppelsprachige
Kreuzburg..... 14 869 18077 652
Rosenberg..... 2127 3622 71
Pleß....... 4 486 5320 86
Rybnik...... 2 728 1 489 21
Zusammen 24 210 28 508 830
im Kreise
im Jahre 1910 Deutsche Polen Doppelsprachige
Kreuzburg..... 17 073 14936 Aus dem Gemeinde-
Nosenberg..... 2 749 2 879 lexikon nicht ersichtlich
Pleß....... 4 653 5400
Rybnik...... 3 630 _1 585_
Zusammen 23 105 24 800 --

[Beginn Spaltensatz]

Während in den Kreisen Kreuzburg und
Rosenberg die evangelischen Polen erheblich
zurückgegangen sind, haben sie im Pleß-
Rybniker Gebiet nicht unbedeutend zu-
genommen. Die Zunahme ist aber hier auch
nicht auf Kosten der Deutschen geschehen, denn
diehe sind viel mehr gewachsen.

Die beiden Kreise Rosenberg und Kreuz-
bürg bilden zusammen einen Reichstagswahl-
kreis. Trotzdem der Wahlkreis überwiegend
Polnisch ist -- er zählte im Jahre 1905 unter
100 327 Einwohnern nur 27 821 Deutsche

[Spaltenumbruch]

und 1635 Doppelsprachige --, ist er seit langer
Zeit im Reichstage konservativ vertreten. Dies
erklärt sich nur dadurch, daß fast sämtliche
evangelische Polen für den deutschen Kandi-
baten eingetreten sind. Die Polen hatten bei
der letzten Wahl große Anstrengungen ge-
macht, um ihren Kandidaten durchzubringen.
Sie hatten auch eine neue Zeitung gegründet,
Hoffentlich bleiben jedoch die evangelischen
Polen bei ihrer guten Staatsgesinnung und
ihrer Freundschaft für das deutsche Volk
.
R, Bcmmgarren

[Ende Spaltensatz]


Nachdruck sämtlicher Aufsähe mir mit auSdrücklichrr Erlaubnis des Verlags gestattet.
Veranlwertlich: der Herausgelier George Cleinow in Berli>"schonet>erg, -- Manustriptsendungen und Briefe
werden erbeten unter der Adresse:
N" de" Herausgeber der Grenzboten i" Berlin-Friedenau, Hcdwigstr. 1".
Fernsprecher der Schristleitnng: Amt Uhland "KM, des Verlags: Amt Lützow K510.
Verlag: Verlag der Gr-iizboten G. in, b. H, in Berlin SV 11.
Druck: .Der Reichsbote" B. in. b. H. in Berlin SV 11, D-ssauer Striche 86/37.
Maßgebliches und Unmaßgebliches
im JahreDeutschePolen Doppelsprachige
1890 . . .101 83535188 1908
1900 . . .126 61132 365 3153
1905 . . .133 90633 239 weniger als 2003
1910 . . .151 63928 373 3492

Am stärksten ist das evangelische Polentum im Kreise Kreuzburg, wie nachfolgende Zahlen¬
tafel zeigt. Es gab:

im Kreise
im Jahre 1900 Deutsche Polen Doppelsprachige
Kreuzburg..... 13 360 13258 875
Rosenberg..... 2 221 3516 190
Pleß....... 3 569 4913 169
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Zusammen 21 425 28 044 1 275
im J^ahre^M Deutsche Polen Doppelsprachige
Kreuzburg..... 14 869 18077 652
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im Kreise
im Jahre 1910 Deutsche Polen Doppelsprachige
Kreuzburg..... 17 073 14936 Aus dem Gemeinde-
Nosenberg..... 2 749 2 879 lexikon nicht ersichtlich
Pleß....... 4 653 5400
Rybnik...... 3 630 _1 585_
Zusammen 23 105 24 800 —

[Beginn Spaltensatz]

Während in den Kreisen Kreuzburg und
Rosenberg die evangelischen Polen erheblich
zurückgegangen sind, haben sie im Pleß-
Rybniker Gebiet nicht unbedeutend zu-
genommen. Die Zunahme ist aber hier auch
nicht auf Kosten der Deutschen geschehen, denn
diehe sind viel mehr gewachsen.

Die beiden Kreise Rosenberg und Kreuz-
bürg bilden zusammen einen Reichstagswahl-
kreis. Trotzdem der Wahlkreis überwiegend
Polnisch ist — er zählte im Jahre 1905 unter
100 327 Einwohnern nur 27 821 Deutsche

[Spaltenumbruch]

und 1635 Doppelsprachige —, ist er seit langer
Zeit im Reichstage konservativ vertreten. Dies
erklärt sich nur dadurch, daß fast sämtliche
evangelische Polen für den deutschen Kandi-
baten eingetreten sind. Die Polen hatten bei
der letzten Wahl große Anstrengungen ge-
macht, um ihren Kandidaten durchzubringen.
Sie hatten auch eine neue Zeitung gegründet,
Hoffentlich bleiben jedoch die evangelischen
Polen bei ihrer guten Staatsgesinnung und
ihrer Freundschaft für das deutsche Volk
.
R, Bcmmgarren

[Ende Spaltensatz]


Nachdruck sämtlicher Aufsähe mir mit auSdrücklichrr Erlaubnis des Verlags gestattet.
Veranlwertlich: der Herausgelier George Cleinow in Berli>»schonet>erg, — Manustriptsendungen und Briefe
werden erbeten unter der Adresse:
N» de» Herausgeber der Grenzboten i» Berlin-Friedenau, Hcdwigstr. 1».
Fernsprecher der Schristleitnng: Amt Uhland »KM, des Verlags: Amt Lützow K510.
Verlag: Verlag der Gr-iizboten G. in, b. H, in Berlin SV 11.
Druck: .Der Reichsbote" B. in. b. H. in Berlin SV 11, D-ssauer Striche 86/37.
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[0204] Maßgebliches und Unmaßgebliches im JahreDeutschePolen Doppelsprachige 1890 . . .101 83535188 1908 1900 . . .126 61132 365 3153 1905 . . .133 90633 239 weniger als 2003 1910 . . .151 63928 373 3492 Am stärksten ist das evangelische Polentum im Kreise Kreuzburg, wie nachfolgende Zahlen¬ tafel zeigt. Es gab: im Kreise im Jahre 1900 Deutsche Polen Doppelsprachige Kreuzburg..... 13 360 13258 875 Rosenberg..... 2 221 3516 190 Pleß....... 3 569 4913 169 Rybnik...... 2 275 1 327 41 Zusammen 21 425 28 044 1 275 im J^ahre^M Deutsche Polen Doppelsprachige Kreuzburg..... 14 869 18077 652 Rosenberg..... 2127 3622 71 Pleß....... 4 486 5320 86 Rybnik...... 2 728 1 489 21 Zusammen 24 210 28 508 830 im Kreise im Jahre 1910 Deutsche Polen Doppelsprachige Kreuzburg..... 17 073 14936 Aus dem Gemeinde- Nosenberg..... 2 749 2 879 lexikon nicht ersichtlich Pleß....... 4 653 5400 Rybnik...... 3 630 _1 585_ Zusammen 23 105 24 800 — Während in den Kreisen Kreuzburg und Rosenberg die evangelischen Polen erheblich zurückgegangen sind, haben sie im Pleß- Rybniker Gebiet nicht unbedeutend zu- genommen. Die Zunahme ist aber hier auch nicht auf Kosten der Deutschen geschehen, denn diehe sind viel mehr gewachsen. Die beiden Kreise Rosenberg und Kreuz- bürg bilden zusammen einen Reichstagswahl- kreis. Trotzdem der Wahlkreis überwiegend Polnisch ist — er zählte im Jahre 1905 unter 100 327 Einwohnern nur 27 821 Deutsche und 1635 Doppelsprachige —, ist er seit langer Zeit im Reichstage konservativ vertreten. Dies erklärt sich nur dadurch, daß fast sämtliche evangelische Polen für den deutschen Kandi- baten eingetreten sind. Die Polen hatten bei der letzten Wahl große Anstrengungen ge- macht, um ihren Kandidaten durchzubringen. Sie hatten auch eine neue Zeitung gegründet, Hoffentlich bleiben jedoch die evangelischen Polen bei ihrer guten Staatsgesinnung und ihrer Freundschaft für das deutsche Volk . R, Bcmmgarren Nachdruck sämtlicher Aufsähe mir mit auSdrücklichrr Erlaubnis des Verlags gestattet. Veranlwertlich: der Herausgelier George Cleinow in Berli>»schonet>erg, — Manustriptsendungen und Briefe werden erbeten unter der Adresse: N» de» Herausgeber der Grenzboten i» Berlin-Friedenau, Hcdwigstr. 1». Fernsprecher der Schristleitnng: Amt Uhland »KM, des Verlags: Amt Lützow K510. Verlag: Verlag der Gr-iizboten G. in, b. H, in Berlin SV 11. Druck: .Der Reichsbote" B. in. b. H. in Berlin SV 11, D-ssauer Striche 86/37.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341899_328733/204>, abgerufen am 28.07.2024.