Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Viertes Vierteljahr.Das französische Gisenbahnsystem wirren, hat Frankreich nach dem Frankfurter Frieden mit ungeheueren Kosten Diese gewaltige Festungsmauer beginnt unmittelbar an der Schweizer Grenze Die vier durch zwei-, ja zum Teil dreifache Fortlinien geschützten befestigten Im Zentrum dieser außerordentlich starken Festungslinie ist durch die Be¬ In bzw. dicht vor diesem verschanzten Lager enden von den zwölf Linien Es leuchtet auf den ersten Blick ein, wie vorteilhaft, wie konzentriert und 1. Die Linie Nancy--Toul--Verdun--Möziöres, 2. NeufckMeau--Gondrecourt--Bar le Duc--Verdun, 3. Chaumont--Revigny--Rethel--M6ziöres, 4. Chaumont-- Brienne--Vitry--Reims--M6ziöres, 5. Belfort--Nancy. Für den Fall eines angriffsweisen Vorgehens ferner noch die dicht an Während 1870 Frankreich den Entscheidungskampf gegen Deutschland mit I. aus dem Feldheer I. Linie zu einundzwanzig Linienkorps Ä zwei Infanteriedivisionen, einer Reserve-Jnfanteriebrigade, Kavallerie, Artillerie usw., Das französische Gisenbahnsystem wirren, hat Frankreich nach dem Frankfurter Frieden mit ungeheueren Kosten Diese gewaltige Festungsmauer beginnt unmittelbar an der Schweizer Grenze Die vier durch zwei-, ja zum Teil dreifache Fortlinien geschützten befestigten Im Zentrum dieser außerordentlich starken Festungslinie ist durch die Be¬ In bzw. dicht vor diesem verschanzten Lager enden von den zwölf Linien Es leuchtet auf den ersten Blick ein, wie vorteilhaft, wie konzentriert und 1. Die Linie Nancy—Toul—Verdun—Möziöres, 2. NeufckMeau—Gondrecourt—Bar le Duc—Verdun, 3. Chaumont—Revigny—Rethel—M6ziöres, 4. Chaumont— Brienne—Vitry—Reims—M6ziöres, 5. Belfort—Nancy. Für den Fall eines angriffsweisen Vorgehens ferner noch die dicht an Während 1870 Frankreich den Entscheidungskampf gegen Deutschland mit I. aus dem Feldheer I. Linie zu einundzwanzig Linienkorps Ä zwei Infanteriedivisionen, einer Reserve-Jnfanteriebrigade, Kavallerie, Artillerie usw., <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0572" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/327384"/> <fw type="header" place="top"> Das französische Gisenbahnsystem</fw><lb/> <p xml:id="ID_2257" prev="#ID_2256"> wirren, hat Frankreich nach dem Frankfurter Frieden mit ungeheueren Kosten<lb/> eine zusammenhängende Festungslinie längs der ganzen Ostgrenze geschaffen.</p><lb/> <p xml:id="ID_2258"> Diese gewaltige Festungsmauer beginnt unmittelbar an der Schweizer Grenze<lb/> mit der Forteresse du Lomond und läuft längs der Mosel und Maas bis zur<lb/> belgischen Grenze bei Montmödy—Möziöres.</p><lb/> <p xml:id="ID_2259"> Die vier durch zwei-, ja zum Teil dreifache Fortlinien geschützten befestigten<lb/> Lager von Belfort, Epinal, Toul und Verdun bilden die Hauptstützpunkte dieser<lb/> 36 Meilen langen Festungslinie, welche durch Sperrfortlinien miteinander ver¬<lb/> bunden sind, so daß nur zwei schmale Lücken, und zwar zwischen Toul und<lb/> Epinal, sowie nördlich Verdun für die deutschen Heere die Möglichkeit eines<lb/> Angriffes bieten.</p><lb/> <p xml:id="ID_2260"> Im Zentrum dieser außerordentlich starken Festungslinie ist durch die Be¬<lb/> festigung von Nancy und dessen Verbindung mit Toul ein großes verschanztes<lb/> Lager von Nancy—Toul mit einem Umkreis von 90 Kilometern geschaffen.</p><lb/> <p xml:id="ID_2261"> In bzw. dicht vor diesem verschanzten Lager enden von den zwölf Linien<lb/> sieben, während auf dem rechten Flügel bei Belfort eine, bei bzw. dicht hinter<lb/> Verdun auf dem linken Flügel vier Linien enden. 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Das französische Gisenbahnsystem
wirren, hat Frankreich nach dem Frankfurter Frieden mit ungeheueren Kosten
eine zusammenhängende Festungslinie längs der ganzen Ostgrenze geschaffen.
Diese gewaltige Festungsmauer beginnt unmittelbar an der Schweizer Grenze
mit der Forteresse du Lomond und läuft längs der Mosel und Maas bis zur
belgischen Grenze bei Montmödy—Möziöres.
Die vier durch zwei-, ja zum Teil dreifache Fortlinien geschützten befestigten
Lager von Belfort, Epinal, Toul und Verdun bilden die Hauptstützpunkte dieser
36 Meilen langen Festungslinie, welche durch Sperrfortlinien miteinander ver¬
bunden sind, so daß nur zwei schmale Lücken, und zwar zwischen Toul und
Epinal, sowie nördlich Verdun für die deutschen Heere die Möglichkeit eines
Angriffes bieten.
Im Zentrum dieser außerordentlich starken Festungslinie ist durch die Be¬
festigung von Nancy und dessen Verbindung mit Toul ein großes verschanztes
Lager von Nancy—Toul mit einem Umkreis von 90 Kilometern geschaffen.
In bzw. dicht vor diesem verschanzten Lager enden von den zwölf Linien
sieben, während auf dem rechten Flügel bei Belfort eine, bei bzw. dicht hinter
Verdun auf dem linken Flügel vier Linien enden. Wir werden also mit voller
Sicherheit das Gros der französischen Heere, zwei Armeen und eine Reserve¬
armee in dem Lager von Nancy—Toul, eine schwächere Armee bei Belfort,
eine Armee und eine Reservearmee bei Verdun aufmarschieren sehen, von wo
aus sie ihre Operationen gegen die deutschen Heere beginnen werden.
Es leuchtet auf den ersten Blick ein, wie vorteilhaft, wie konzentriert und
stark diese Aufstellung der französischen Armee ist, und zwar beides für die
Offensive, wie die Defensive. Zur Heranführung der Heeresbedürfnisse hat sie
sodann diese zwölf leistungsfähigen Eisenbahnen hinter sich; zur schnellen Ver¬
schiebung großer Truppenmassen von einem Flügel zum anderen stehen aber
fünf Transversalbahnen zur Verfügung, und zwar
1. Die Linie Nancy—Toul—Verdun—Möziöres,
2. NeufckMeau—Gondrecourt—Bar le Duc—Verdun,
3. Chaumont—Revigny—Rethel—M6ziöres,
4. Chaumont— Brienne—Vitry—Reims—M6ziöres,
5. Belfort—Nancy.
Für den Fall eines angriffsweisen Vorgehens ferner noch die dicht an
der deutschen Grenze entlang gehende Bahn Nancy—Pagny s. Meuse—
Monden6dy.
Während 1870 Frankreich den Entscheidungskampf gegen Deutschland mit
nur acht Armeekorps zu sechsundzwanzig Infanterie- und elf Kavalleriedivistonen
begann und fast gar keine organisierten Reserve- und Besatzungstruppen zur
Verfügung hatte, besteht heute die französische Kriegsmacht
I. aus dem Feldheer I. Linie
zu einundzwanzig Linienkorps Ä zwei Infanteriedivisionen, einer
Reserve-Jnfanteriebrigade, Kavallerie, Artillerie usw.,
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