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Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Viertes Vierteljahr.

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Rcichsspicgel

müssen, wirklich geltend gemacht werden kann. Dafür ist dem Welsenhause
gegenüber innerhalb der Grenzen des Menschenmöglichen gesorgt. Wollen
wir mehr tun, so gibt es nur noch eins, daß wir nämlich klipp und klar und
endgültig das Welfenhaus vom braunschweigischen Thron überhaupt ausschließen.
Daran aber kann niemand denken, und dafür würde auch der Bundesrat nicht
zu haben sein.

Die Gefahr der Welfenpartei bleibt natürlich bestehen, und wir müssen sie
weiter bekämpfen. Aber auch hier dürfen wir nicht immer nur daran denken,
wieviel günstiger die Lage gewesen wäre, wenn die Annäherung zwischen Hohen-
zollern und Welsen nicht erfolgt wäre, sondern der richtig formulierte Gedanke
lautet so: Nachdem einmal diese Annäherung erfolgt ist, geben wir den Welsen
nur ein neues Agitationsmittel an die Hand, wenn wir die praktisch doch sehr
bedeutungsvollen Erklärungen des Gmundener Hofes anzweifeln und für nichts
halten. Aus allen diesen Gründen wäre zu wünschen, daß die braunschweigische
!v. von Massow Frage zum Abschluß kommt.




Unsre Leser werden sich erinnern, daß wir in unsern Forderungen weiter
gehen als der verehrte Verfasser obiger Ausführungen. Wenn auch in den
letzten Tagen aufklärende Veröffentlichungen stattgefunden^haben, möchten wir
doch glauben, uns mit dem, was Herrn von Massow befriedigt, nicht begnügen
G, <5l. zu dürfen.




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müssen, wirklich geltend gemacht werden kann. Dafür ist dem Welsenhause
gegenüber innerhalb der Grenzen des Menschenmöglichen gesorgt. Wollen
wir mehr tun, so gibt es nur noch eins, daß wir nämlich klipp und klar und
endgültig das Welfenhaus vom braunschweigischen Thron überhaupt ausschließen.
Daran aber kann niemand denken, und dafür würde auch der Bundesrat nicht
zu haben sein.

Die Gefahr der Welfenpartei bleibt natürlich bestehen, und wir müssen sie
weiter bekämpfen. Aber auch hier dürfen wir nicht immer nur daran denken,
wieviel günstiger die Lage gewesen wäre, wenn die Annäherung zwischen Hohen-
zollern und Welsen nicht erfolgt wäre, sondern der richtig formulierte Gedanke
lautet so: Nachdem einmal diese Annäherung erfolgt ist, geben wir den Welsen
nur ein neues Agitationsmittel an die Hand, wenn wir die praktisch doch sehr
bedeutungsvollen Erklärungen des Gmundener Hofes anzweifeln und für nichts
halten. Aus allen diesen Gründen wäre zu wünschen, daß die braunschweigische
!v. von Massow Frage zum Abschluß kommt.




Unsre Leser werden sich erinnern, daß wir in unsern Forderungen weiter
gehen als der verehrte Verfasser obiger Ausführungen. Wenn auch in den
letzten Tagen aufklärende Veröffentlichungen stattgefunden^haben, möchten wir
doch glauben, uns mit dem, was Herrn von Massow befriedigt, nicht begnügen
G, <5l. zu dürfen.




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[0150] Rcichsspicgel müssen, wirklich geltend gemacht werden kann. Dafür ist dem Welsenhause gegenüber innerhalb der Grenzen des Menschenmöglichen gesorgt. Wollen wir mehr tun, so gibt es nur noch eins, daß wir nämlich klipp und klar und endgültig das Welfenhaus vom braunschweigischen Thron überhaupt ausschließen. Daran aber kann niemand denken, und dafür würde auch der Bundesrat nicht zu haben sein. Die Gefahr der Welfenpartei bleibt natürlich bestehen, und wir müssen sie weiter bekämpfen. Aber auch hier dürfen wir nicht immer nur daran denken, wieviel günstiger die Lage gewesen wäre, wenn die Annäherung zwischen Hohen- zollern und Welsen nicht erfolgt wäre, sondern der richtig formulierte Gedanke lautet so: Nachdem einmal diese Annäherung erfolgt ist, geben wir den Welsen nur ein neues Agitationsmittel an die Hand, wenn wir die praktisch doch sehr bedeutungsvollen Erklärungen des Gmundener Hofes anzweifeln und für nichts halten. Aus allen diesen Gründen wäre zu wünschen, daß die braunschweigische !v. von Massow Frage zum Abschluß kommt. Unsre Leser werden sich erinnern, daß wir in unsern Forderungen weiter gehen als der verehrte Verfasser obiger Ausführungen. Wenn auch in den letzten Tagen aufklärende Veröffentlichungen stattgefunden^haben, möchten wir doch glauben, uns mit dem, was Herrn von Massow befriedigt, nicht begnügen G, <5l. zu dürfen.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341897_326811/150>, abgerufen am 28.07.2024.