Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Drittes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

[Beginn Spaltensatz]

der Dichter um alle Einzelheiten seiner Bücher
bemüht ist. Dann aber finden wir Schreiben
an die Freunde, an Flaubert, Salme-Beuve,
Asselineau, Manet, Gauthier u. a.; besonders
rührend unter die Briefe an Madame Sa-
batier an, der seine stille, tiefe Liebe galt,
während er Jeanne Duval nur seinen Leib
schenken konnte. -- Als Zeugnisse eines seh¬
nenden, stets verlangenden, in trunkene Fernen
schweifenden Herzens sind alle diese hier ver¬

[Spaltenumbruch]

einigten Briefe von unschätzbarem Werte.
Wer sie freilich ohne Kenntnis der Werke
Baudelaires liest, wird schwerlich Genuß und
Verständnis haben, den anderen aber dienen
sie als Quelle tiefen Entzückens. Darumsei
der Verlag bedankt, daß er voll Eifer und
Freudigkeit für diesen seltsamen Dichter wirkt,
dem das hohe, schmerzliche Glück beschieden
war, von der Masse verlacht und mißachtet
zu werdenl

Lrnst Ludwig Schellenberg [Ende Spaltensatz]




"achdrn" sämtlicher Aufsätze nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verlags gestattet,
verantwortlich: der Herausgeber Georg" Tletnow in Berlin-Schöneberg. -- Manustriptjendungen und Briefe
werden erbeten unter der Adresse:
"" "e" HrrmtSgeber "er Grenzbotr" i" Berlin-Friede""", Hedwigftr. 1",
gernsprecher der Schrtstl-itung: Amt llhland SSM, de" "erlag": Amt Lutz-w SSia,
"erlag: Verlag der """nzbot"" ".". b. H. in Berlin SV. 11.
"ruck- .Der Reich"""te' ".".".H. t" "erit" LV.11. Dessauer Ser-i>" -SM.


Maßgebliches und Unmaßgebliches

[Beginn Spaltensatz]

der Dichter um alle Einzelheiten seiner Bücher
bemüht ist. Dann aber finden wir Schreiben
an die Freunde, an Flaubert, Salme-Beuve,
Asselineau, Manet, Gauthier u. a.; besonders
rührend unter die Briefe an Madame Sa-
batier an, der seine stille, tiefe Liebe galt,
während er Jeanne Duval nur seinen Leib
schenken konnte. — Als Zeugnisse eines seh¬
nenden, stets verlangenden, in trunkene Fernen
schweifenden Herzens sind alle diese hier ver¬

[Spaltenumbruch]

einigten Briefe von unschätzbarem Werte.
Wer sie freilich ohne Kenntnis der Werke
Baudelaires liest, wird schwerlich Genuß und
Verständnis haben, den anderen aber dienen
sie als Quelle tiefen Entzückens. Darumsei
der Verlag bedankt, daß er voll Eifer und
Freudigkeit für diesen seltsamen Dichter wirkt,
dem das hohe, schmerzliche Glück beschieden
war, von der Masse verlacht und mißachtet
zu werdenl

Lrnst Ludwig Schellenberg [Ende Spaltensatz]




«achdrn» sämtlicher Aufsätze nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verlags gestattet,
verantwortlich: der Herausgeber Georg« Tletnow in Berlin-Schöneberg. — Manustriptjendungen und Briefe
werden erbeten unter der Adresse:
«» »e« HrrmtSgeber »er Grenzbotr» i» Berlin-Friede»«», Hedwigftr. 1»,
gernsprecher der Schrtstl-itung: Amt llhland SSM, de» «erlag»: Amt Lutz-w SSia,
»erlag: Verlag der »»»nzbot»« «.«. b. H. in Berlin SV. 11.
»ruck- .Der Reich»»»te' «.«.».H. t« «erit» LV.11. Dessauer Ser-i>« -SM.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <pb facs="#f0108" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/326278"/>
              <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
              <cb type="start"/>
              <p xml:id="ID_510" prev="#ID_509" next="#ID_511"> der Dichter um alle Einzelheiten seiner Bücher<lb/>
bemüht ist. Dann aber finden wir Schreiben<lb/>
an die Freunde, an Flaubert, Salme-Beuve,<lb/>
Asselineau, Manet, Gauthier u. a.; besonders<lb/>
rührend unter die Briefe an Madame Sa-<lb/>
batier an, der seine stille, tiefe Liebe galt,<lb/>
während er Jeanne Duval nur seinen Leib<lb/>
schenken konnte. &#x2014; Als Zeugnisse eines seh¬<lb/>
nenden, stets verlangenden, in trunkene Fernen<lb/>
schweifenden Herzens sind alle diese hier ver¬</p>
              <cb/><lb/>
              <p xml:id="ID_511" prev="#ID_510"> einigten Briefe von unschätzbarem Werte.<lb/>
Wer sie freilich ohne Kenntnis der Werke<lb/>
Baudelaires liest, wird schwerlich Genuß und<lb/>
Verständnis haben, den anderen aber dienen<lb/>
sie als Quelle tiefen Entzückens. Darumsei<lb/>
der Verlag bedankt, daß er voll Eifer und<lb/>
Freudigkeit für diesen seltsamen Dichter wirkt,<lb/>
dem das hohe, schmerzliche Glück beschieden<lb/>
war, von der Masse verlacht und mißachtet<lb/>
zu werdenl</p>
              <note type="byline"> Lrnst Ludwig Schellenberg </note>
              <cb type="end"/><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
              <note type="byline"> «achdrn» sämtlicher Aufsätze nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verlags gestattet,<lb/>
verantwortlich: der Herausgeber Georg« Tletnow in Berlin-Schöneberg. &#x2014; Manustriptjendungen und Briefe<lb/>
werden erbeten unter der Adresse:<lb/>
«» »e« HrrmtSgeber »er Grenzbotr» i» Berlin-Friede»«», Hedwigftr. 1»,<lb/>
gernsprecher der Schrtstl-itung: Amt llhland SSM, de» «erlag»: Amt Lutz-w SSia,<lb/>
»erlag: Verlag der »»»nzbot»« «.«. b. H. in Berlin SV. 11.<lb/>
»ruck- .Der Reich»»»te' «.«.».H. t« «erit» LV.11. Dessauer Ser-i&gt;« -SM.</note><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0108] Maßgebliches und Unmaßgebliches der Dichter um alle Einzelheiten seiner Bücher bemüht ist. Dann aber finden wir Schreiben an die Freunde, an Flaubert, Salme-Beuve, Asselineau, Manet, Gauthier u. a.; besonders rührend unter die Briefe an Madame Sa- batier an, der seine stille, tiefe Liebe galt, während er Jeanne Duval nur seinen Leib schenken konnte. — Als Zeugnisse eines seh¬ nenden, stets verlangenden, in trunkene Fernen schweifenden Herzens sind alle diese hier ver¬ einigten Briefe von unschätzbarem Werte. Wer sie freilich ohne Kenntnis der Werke Baudelaires liest, wird schwerlich Genuß und Verständnis haben, den anderen aber dienen sie als Quelle tiefen Entzückens. Darumsei der Verlag bedankt, daß er voll Eifer und Freudigkeit für diesen seltsamen Dichter wirkt, dem das hohe, schmerzliche Glück beschieden war, von der Masse verlacht und mißachtet zu werdenl Lrnst Ludwig Schellenberg «achdrn» sämtlicher Aufsätze nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verlags gestattet, verantwortlich: der Herausgeber Georg« Tletnow in Berlin-Schöneberg. — Manustriptjendungen und Briefe werden erbeten unter der Adresse: «» »e« HrrmtSgeber »er Grenzbotr» i» Berlin-Friede»«», Hedwigftr. 1», gernsprecher der Schrtstl-itung: Amt llhland SSM, de» «erlag»: Amt Lutz-w SSia, »erlag: Verlag der »»»nzbot»« «.«. b. H. in Berlin SV. 11. »ruck- .Der Reich»»»te' «.«.».H. t« «erit» LV.11. Dessauer Ser-i>« -SM.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341897_326169
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341897_326169/108
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341897_326169/108>, abgerufen am 28.12.2024.