Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Zweites Vierteljahr.Mit dem Kaiser auf Reisen derselbe bereits vorbeigefahren war. Als die "Hohenzollern" am späten Abend Am 26. und 27. ging die Fahrt direkt nach Wilhelmshaven. Die ziemlich (Fortsetzung der Reiseberichte folgt) Mit dem Kaiser auf Reisen derselbe bereits vorbeigefahren war. Als die „Hohenzollern" am späten Abend Am 26. und 27. ging die Fahrt direkt nach Wilhelmshaven. Die ziemlich (Fortsetzung der Reiseberichte folgt) <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0620" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/326140"/> <fw type="header" place="top"> Mit dem Kaiser auf Reisen</fw><lb/> <p xml:id="ID_2934" prev="#ID_2933"> derselbe bereits vorbeigefahren war. Als die „Hohenzollern" am späten Abend<lb/> Bergen verließ, waren noch unzählige Kähne versammelt, welche das Abfahren<lb/> des Schiffes mit immer neuen Hurrahs begleiteten, während am Lande Feuer¬<lb/> werk abgebrannt wurde.</p><lb/> <p xml:id="ID_2935"> Am 26. und 27. ging die Fahrt direkt nach Wilhelmshaven. Die ziemlich<lb/> bewegte See tat jedoch der Heiterkeit an Bord keinen Eintrag, zumal da kein<lb/> Regen eintrat und somit das Wetter den beständigen Aufenthalt auf Deck<lb/> gestattete. Am Morgen des 27. kam gegen 10 Uhr das Salut feuernde Ge¬<lb/> schwader in Sicht, welches Se. Majestät nach London zu begleiten bestimmt<lb/> ist und auf der Reede von Wilhelmshaven lag. Das Geschwader lag in<lb/> doppelter Kiellinie und Se. Majestät fuhr zunächst in der Mitte zwischen den<lb/> beiden Schiffsreihen hindurch und hierauf an den beiden Außenseiten der Auf¬<lb/> stellung entlang. Gegen Mittag legte die „Hohenzollern" bei dem Arsenal<lb/> von Wilhelmshaven fest an. Se. Majestät vereinigte noch einmal diejenigen<lb/> Herren, die ihn auf der Nordlandsreise hatten begleiten dürfen, zum Frühstück<lb/> um sich, an dem auch Se. Königliche Hoheit der Prinz Heinrich nebst seinein<lb/> Adjutanten Herrn von Usedom sowie der Vize-Admiral Paschen, Stationskom¬<lb/> mandant von Wilhelmshaven. teilnahmen. Im Namen des Gefolges dankte<lb/> Graf Waldersee Sr. Majestät in warmen Worten für die Reise und beglück¬<lb/> wünschte Se. Majestät zu dem befriedigenden Verlauf derselben und zu den<lb/> günstigen Folgen, welche dieselbe auf die Allerhöchste Gesundheit ausgeübt.<lb/> Se. Majestät faßte sodann in einigen Sätzen die Eindrücke der Reise zusammen.<lb/> Hierauf wurde auf das Wohl des jüngsten Sprosses des kaiserlichen Hauses,<lb/> des Prinzen Oskar, dessen Geburtstag auf heute fiel, getrunken. Se. Majestät<lb/> entließ darauf huldvollst die Herren des Gefolges, welche am nächsten Morgen<lb/> durch die zur Begleitung Sr. Majestät nach England bestimmten Herren ersetzt<lb/> werden sollten. Jeder, der die Ehre und das Glück hatte, die Reise mitzu¬<lb/> machen, wird für sein Leben eine schöne Erinnerung bewahren.</p><lb/> <p xml:id="ID_2936"> (Fortsetzung der Reiseberichte folgt)</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0620]
Mit dem Kaiser auf Reisen
derselbe bereits vorbeigefahren war. Als die „Hohenzollern" am späten Abend
Bergen verließ, waren noch unzählige Kähne versammelt, welche das Abfahren
des Schiffes mit immer neuen Hurrahs begleiteten, während am Lande Feuer¬
werk abgebrannt wurde.
Am 26. und 27. ging die Fahrt direkt nach Wilhelmshaven. Die ziemlich
bewegte See tat jedoch der Heiterkeit an Bord keinen Eintrag, zumal da kein
Regen eintrat und somit das Wetter den beständigen Aufenthalt auf Deck
gestattete. Am Morgen des 27. kam gegen 10 Uhr das Salut feuernde Ge¬
schwader in Sicht, welches Se. Majestät nach London zu begleiten bestimmt
ist und auf der Reede von Wilhelmshaven lag. Das Geschwader lag in
doppelter Kiellinie und Se. Majestät fuhr zunächst in der Mitte zwischen den
beiden Schiffsreihen hindurch und hierauf an den beiden Außenseiten der Auf¬
stellung entlang. Gegen Mittag legte die „Hohenzollern" bei dem Arsenal
von Wilhelmshaven fest an. Se. Majestät vereinigte noch einmal diejenigen
Herren, die ihn auf der Nordlandsreise hatten begleiten dürfen, zum Frühstück
um sich, an dem auch Se. Königliche Hoheit der Prinz Heinrich nebst seinein
Adjutanten Herrn von Usedom sowie der Vize-Admiral Paschen, Stationskom¬
mandant von Wilhelmshaven. teilnahmen. Im Namen des Gefolges dankte
Graf Waldersee Sr. Majestät in warmen Worten für die Reise und beglück¬
wünschte Se. Majestät zu dem befriedigenden Verlauf derselben und zu den
günstigen Folgen, welche dieselbe auf die Allerhöchste Gesundheit ausgeübt.
Se. Majestät faßte sodann in einigen Sätzen die Eindrücke der Reise zusammen.
Hierauf wurde auf das Wohl des jüngsten Sprosses des kaiserlichen Hauses,
des Prinzen Oskar, dessen Geburtstag auf heute fiel, getrunken. Se. Majestät
entließ darauf huldvollst die Herren des Gefolges, welche am nächsten Morgen
durch die zur Begleitung Sr. Majestät nach England bestimmten Herren ersetzt
werden sollten. Jeder, der die Ehre und das Glück hatte, die Reise mitzu¬
machen, wird für sein Leben eine schöne Erinnerung bewahren.
(Fortsetzung der Reiseberichte folgt)
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |