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Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Zweites Vierteljahr.

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Richard Ivagncrs Parsifal
Fr. von Hausegger: Richard Wagner und Schopenhauer. Eine Dar¬
legung der philosophischen Anschauungen R. Wagners an der Hand
seiner Werke. 2. Aufl.. 1891.

Von Gesamtwerten über Wagner, die speziell auch Parsifal behandeln, sind
besonders zu erwähnen:

H. Dinger: Richard Wagners geistige Entwicklung. (Leipzig 1892.)
H. Lichtenberger: Wagner poste et pen8Lur. Paris 1898.
H. Se. Chamberlain: Richard Wagner. (Billige Ausgabe 1901.)
H. Se. Chamberlain: Das Drama Richard Wagners, eine Anregung.
(1892.)
M. Koch: Richard Wagner. L. III (erscheint Mai 1913). Der Verfasser
gibt in dankenswerter Weise eine sorgfältige Auswahl aus der Literatur.

Speziell vom Parsifal aus gehen:

Fr. Nietzsche: Der Fall Wagner, und
Fr. Nietzsche: Nietzsche contra Wagner.

Mit Parsifal allein beschäftigen sich eine Reihe von Artikeln in den aller-
neuesten Heften der Preußischen Jahrbücher, die einen Überblick geben über den
bisherigen Stand des Problems.

Jejunus: Die Grundlagen der Parsifaldichtung (p- ^. 1912, Heft 1).
Prof. Dr. Memel: Parsifal. Eine Entgegnung (1913, Heft 1).
Jejunus: Replik (eb.).
Alexander: Weitere Bemerkungen wider den Jejunusaufscch. (Mit Replik.)
(1913. Heft 3.)
von Zastrow: Noch einmal der Jejunusaufsatz (Heft 4).

Eigentlich unabhängig von dieser Kontroverse ist:

G. von Czirn-Terpitz: Parsifal (Preußische Jahrbücher 1913, Aprilheft).
Dieser letzte Aufsatz, der mir leider erst nach der Korrektur des vor¬
liegenden zu Gesichte kam, berührt sich in seinem ersten Teil mit meinen
obigen Ausführungen, ohne zu völliger Klarheit durchzudringen. Ganz
ungelöst bleibt das Verhältnis Parsifals zum Christentum und zur
Erlösung durch den Heiland, obwohl gerade hierdurch die selbständige
Stellung Wagners Schopenhauer gegenüber zum Ausdruck kommt. Bei
Schopenhauer kann nur das Genie der Erlöser der Menschheit sein,
bei Wagner dagegen ist der Erlöser der Heiland, der geniale Mensch
nur Erlöser des Erlösers.

Die menschlich-ethische Gestalt des Parsifal ohne Einbeziehung der Meta¬
physik behandelte neuerdings:

Dr. Carl Siegmund Benedict: Richard Wagners Parsifal in seiner mensch¬
lich-ethischen Bedeutung. (Lissa i. P. 1913.)



Richard Ivagncrs Parsifal
Fr. von Hausegger: Richard Wagner und Schopenhauer. Eine Dar¬
legung der philosophischen Anschauungen R. Wagners an der Hand
seiner Werke. 2. Aufl.. 1891.

Von Gesamtwerten über Wagner, die speziell auch Parsifal behandeln, sind
besonders zu erwähnen:

H. Dinger: Richard Wagners geistige Entwicklung. (Leipzig 1892.)
H. Lichtenberger: Wagner poste et pen8Lur. Paris 1898.
H. Se. Chamberlain: Richard Wagner. (Billige Ausgabe 1901.)
H. Se. Chamberlain: Das Drama Richard Wagners, eine Anregung.
(1892.)
M. Koch: Richard Wagner. L. III (erscheint Mai 1913). Der Verfasser
gibt in dankenswerter Weise eine sorgfältige Auswahl aus der Literatur.

Speziell vom Parsifal aus gehen:

Fr. Nietzsche: Der Fall Wagner, und
Fr. Nietzsche: Nietzsche contra Wagner.

Mit Parsifal allein beschäftigen sich eine Reihe von Artikeln in den aller-
neuesten Heften der Preußischen Jahrbücher, die einen Überblick geben über den
bisherigen Stand des Problems.

Jejunus: Die Grundlagen der Parsifaldichtung (p- ^. 1912, Heft 1).
Prof. Dr. Memel: Parsifal. Eine Entgegnung (1913, Heft 1).
Jejunus: Replik (eb.).
Alexander: Weitere Bemerkungen wider den Jejunusaufscch. (Mit Replik.)
(1913. Heft 3.)
von Zastrow: Noch einmal der Jejunusaufsatz (Heft 4).

Eigentlich unabhängig von dieser Kontroverse ist:

G. von Czirn-Terpitz: Parsifal (Preußische Jahrbücher 1913, Aprilheft).
Dieser letzte Aufsatz, der mir leider erst nach der Korrektur des vor¬
liegenden zu Gesichte kam, berührt sich in seinem ersten Teil mit meinen
obigen Ausführungen, ohne zu völliger Klarheit durchzudringen. Ganz
ungelöst bleibt das Verhältnis Parsifals zum Christentum und zur
Erlösung durch den Heiland, obwohl gerade hierdurch die selbständige
Stellung Wagners Schopenhauer gegenüber zum Ausdruck kommt. Bei
Schopenhauer kann nur das Genie der Erlöser der Menschheit sein,
bei Wagner dagegen ist der Erlöser der Heiland, der geniale Mensch
nur Erlöser des Erlösers.

Die menschlich-ethische Gestalt des Parsifal ohne Einbeziehung der Meta¬
physik behandelte neuerdings:

Dr. Carl Siegmund Benedict: Richard Wagners Parsifal in seiner mensch¬
lich-ethischen Bedeutung. (Lissa i. P. 1913.)



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[0233] Richard Ivagncrs Parsifal Fr. von Hausegger: Richard Wagner und Schopenhauer. Eine Dar¬ legung der philosophischen Anschauungen R. Wagners an der Hand seiner Werke. 2. Aufl.. 1891. Von Gesamtwerten über Wagner, die speziell auch Parsifal behandeln, sind besonders zu erwähnen: H. Dinger: Richard Wagners geistige Entwicklung. (Leipzig 1892.) H. Lichtenberger: Wagner poste et pen8Lur. Paris 1898. H. Se. Chamberlain: Richard Wagner. (Billige Ausgabe 1901.) H. Se. Chamberlain: Das Drama Richard Wagners, eine Anregung. (1892.) M. Koch: Richard Wagner. L. III (erscheint Mai 1913). Der Verfasser gibt in dankenswerter Weise eine sorgfältige Auswahl aus der Literatur. Speziell vom Parsifal aus gehen: Fr. Nietzsche: Der Fall Wagner, und Fr. Nietzsche: Nietzsche contra Wagner. Mit Parsifal allein beschäftigen sich eine Reihe von Artikeln in den aller- neuesten Heften der Preußischen Jahrbücher, die einen Überblick geben über den bisherigen Stand des Problems. Jejunus: Die Grundlagen der Parsifaldichtung (p- ^. 1912, Heft 1). Prof. Dr. Memel: Parsifal. Eine Entgegnung (1913, Heft 1). Jejunus: Replik (eb.). Alexander: Weitere Bemerkungen wider den Jejunusaufscch. (Mit Replik.) (1913. Heft 3.) von Zastrow: Noch einmal der Jejunusaufsatz (Heft 4). Eigentlich unabhängig von dieser Kontroverse ist: G. von Czirn-Terpitz: Parsifal (Preußische Jahrbücher 1913, Aprilheft). Dieser letzte Aufsatz, der mir leider erst nach der Korrektur des vor¬ liegenden zu Gesichte kam, berührt sich in seinem ersten Teil mit meinen obigen Ausführungen, ohne zu völliger Klarheit durchzudringen. Ganz ungelöst bleibt das Verhältnis Parsifals zum Christentum und zur Erlösung durch den Heiland, obwohl gerade hierdurch die selbständige Stellung Wagners Schopenhauer gegenüber zum Ausdruck kommt. Bei Schopenhauer kann nur das Genie der Erlöser der Menschheit sein, bei Wagner dagegen ist der Erlöser der Heiland, der geniale Mensch nur Erlöser des Erlösers. Die menschlich-ethische Gestalt des Parsifal ohne Einbeziehung der Meta¬ physik behandelte neuerdings: Dr. Carl Siegmund Benedict: Richard Wagners Parsifal in seiner mensch¬ lich-ethischen Bedeutung. (Lissa i. P. 1913.)

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341897_325519/233>, abgerufen am 27.07.2024.