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Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Viertes Vierteljahr.

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Deutschland und die Valkankrise

le eben abflauende Krise auf dem Balkan hat bei allen Staaten
des Kontinents die Frage in den Vordergrund gerückt, welche
Interessen sie auf dem Balkan und an Balkandingen haben, um
danach ihre Haltung im gegebenen Augenblick einzurichten. Die
Vorfrage ging naturgemäß auch durch die deutschen Blätter und
wie es scheint, herrscht in ihr erfreuliche Übereinstimmung: Deutschland hat die
vielseitigsten wirtschaftlichen und politischen Interessen zu wahren!

Solche Harmonie in der Beantwortung der allgemeinen Frage schließt leider
tiefgehende Meinungsverschiedenheiten über die Aufgabe des heutigen Tages
nicht aus. Die Prestigepolitiker rasseln gewaltig mit dem Säbel und fordern,
Deutschland solle sür die Erhaltung der Türkei eintreten, die ernsthaft nationalen
Kulturpolitiker weisen mit Recht auf die Gefahr hin, die dem Deutschtum ganz
allgemein durch die kräftige Entwicklung der Südslawen droht, die Real- oder
Wirtschaftspolitiker aber wollen im wesentlichen nur die Interessen des Kapitals,
das ist die des Handels und der Industrie gelten lassen. In Wirklichkeit laufen
die Forderungen aller drei Gruppen neben- und durcheinander und die hier
und da laut werdenden praktischen Vorschläge verraten eigentlich nur, welche
Gruppe über die besten Informationen verfügt: die Mittel zur Wahrung unserer
Interessen lassen sich nun einmal nicht allein nach Gesühlsmomenten finden;
sür praktische Entschlüsse ist die Summe aller Faktoren, sind die Zeiterfordernisse
maßgebend und -- Kenntnis des nützlichen und wirklich erreichbaren. So
groß z. B. die Gefahr des Emporstrebens der Slawen für die Germanen
ist, so scheidet die Tatsache an sich praktisch vollständig aus der auswärtigen
Politik aus, nachdem es doch in erster Linie Fürsten von deutschem Geist und
Geblüt gewesen sind, die die staatlichen Organisationen der Slawen seit
Jahrhunderten schufen: Nußland, Rumänien, Bulgarien verdanken ihre politische
Organisation deutschen Fürstenhäusern (Holstein-Gottorp, Hohenzollern, Koburg),
Tschechen, Polen, Kroaten ihren kulturellen Ausschwung deutschen Gelehrten und


Grenzboten IV 1812 7


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Deutschland und die Valkankrise

le eben abflauende Krise auf dem Balkan hat bei allen Staaten
des Kontinents die Frage in den Vordergrund gerückt, welche
Interessen sie auf dem Balkan und an Balkandingen haben, um
danach ihre Haltung im gegebenen Augenblick einzurichten. Die
Vorfrage ging naturgemäß auch durch die deutschen Blätter und
wie es scheint, herrscht in ihr erfreuliche Übereinstimmung: Deutschland hat die
vielseitigsten wirtschaftlichen und politischen Interessen zu wahren!

Solche Harmonie in der Beantwortung der allgemeinen Frage schließt leider
tiefgehende Meinungsverschiedenheiten über die Aufgabe des heutigen Tages
nicht aus. Die Prestigepolitiker rasseln gewaltig mit dem Säbel und fordern,
Deutschland solle sür die Erhaltung der Türkei eintreten, die ernsthaft nationalen
Kulturpolitiker weisen mit Recht auf die Gefahr hin, die dem Deutschtum ganz
allgemein durch die kräftige Entwicklung der Südslawen droht, die Real- oder
Wirtschaftspolitiker aber wollen im wesentlichen nur die Interessen des Kapitals,
das ist die des Handels und der Industrie gelten lassen. In Wirklichkeit laufen
die Forderungen aller drei Gruppen neben- und durcheinander und die hier
und da laut werdenden praktischen Vorschläge verraten eigentlich nur, welche
Gruppe über die besten Informationen verfügt: die Mittel zur Wahrung unserer
Interessen lassen sich nun einmal nicht allein nach Gesühlsmomenten finden;
sür praktische Entschlüsse ist die Summe aller Faktoren, sind die Zeiterfordernisse
maßgebend und — Kenntnis des nützlichen und wirklich erreichbaren. So
groß z. B. die Gefahr des Emporstrebens der Slawen für die Germanen
ist, so scheidet die Tatsache an sich praktisch vollständig aus der auswärtigen
Politik aus, nachdem es doch in erster Linie Fürsten von deutschem Geist und
Geblüt gewesen sind, die die staatlichen Organisationen der Slawen seit
Jahrhunderten schufen: Nußland, Rumänien, Bulgarien verdanken ihre politische
Organisation deutschen Fürstenhäusern (Holstein-Gottorp, Hohenzollern, Koburg),
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341895_322400/61>, abgerufen am 15.01.2025.