Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Viertes Vierteljahr.Unterm lveihnachtsbamn gebracht. Sie scheut sich auch nicht, zur Übung für die Kleinsten Blaubogen zum Eine Zusammenfassung all dieser der künstlerischen Kultur dienenden Be¬ Damit nehmen wir von einem der liebenswürdigsten und anheimelndsten Grenzboten IV 181261
Unterm lveihnachtsbamn gebracht. Sie scheut sich auch nicht, zur Übung für die Kleinsten Blaubogen zum Eine Zusammenfassung all dieser der künstlerischen Kultur dienenden Be¬ Damit nehmen wir von einem der liebenswürdigsten und anheimelndsten Grenzboten IV 181261
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0484" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/322886"/> <fw type="header" place="top"> Unterm lveihnachtsbamn</fw><lb/> <p xml:id="ID_2437" prev="#ID_2436"> gebracht. Sie scheut sich auch nicht, zur Übung für die Kleinsten Blaubogen zum<lb/> Durchpausen und ähnliche Hilfsmittel beizulegen, und wer einmal beobachtet hat,<lb/> wie schwer den kleinen Händchen die einfachsten Scheren- und Klebehandgriffe im<lb/> Anfang werden, wird ihr recht geben. Der Karton mit vielen einfachen Vorlagen<lb/> dürfte Anfängern willkommen sein. —</p><lb/> <p xml:id="ID_2438"> Eine Zusammenfassung all dieser der künstlerischen Kultur dienenden Be¬<lb/> strebungen bringt das Albrecht-Dürer-Haus in Berlin W., Kronenstraße 18, in<lb/> seinem hervorragend gut ausgestatteten „Dürerkasten. Ein Flächenspiel mit Bildern<lb/> und Farben, mit Schere und Buntpapier." (M. 10.—) Zusammengestellt nach<lb/> Anregungen von Annemarie Pallat-Hartleben, enthält er neben Schere, Linealen,<lb/> Zirkel, Klebstoffen eine Sammlung Olkreidestifte und Tuschkasten, für kleinere<lb/> zeichnerische Ergänzungen gedacht; das Hauptgewicht ruht auf den in einer<lb/> Auswahl von weit über hundert Farben beigegebenen Buntpapieren, aus denen<lb/> die geschickte Hand des Kindes die schönsten Papp- und Klebearbeiten herstellen kann,<lb/> den Eltern und sich selbst zur Freude. Wie da das Gefühl für wohlproportionierte<lb/> Flächengestaltung und schöne Farbenzusammenstellung geweckt wird, ist leicht<lb/> ersichtlich; die beigegebenen Anregungen lassen der Phantasie weitesten Spiel¬<lb/> raum. Dieselbe Verfasserin hat in ihrem Büchlein „Vereinfachtes Puppen¬<lb/> schneidern" (M. 3.—) ihre künstlerischen Ideen auf Puppen- und Kinderkleider<lb/> übertragen und dürfte damit bei den kleinen Mädchen warme Gegenliebe finden.<lb/> Auch die lange vergessene Perle hat die künstlerische Bewegung der letzten<lb/> Jahre wieder hervorgezogen, das Material, das weit mehr noch als Buntpapier<lb/> schöne Licht- und Farbeneffekte hervorbringt, wenn kunstgeschickte Hände sich liebevoll<lb/> mit ihnen beschäftigen. Für sie hat Ernst Flemming einen „Perlenwebeapparat"<lb/> konstruiert, den das Dürerhaus ebenfalls für M. 10.— in den Handel bringt.<lb/> Die schönsten Gebrauchsgegenstände lassen sich darauf anfertigen, und der künst¬<lb/> lerischen Phantasie ist ein weites Gebiet der Betätigung eröffnet. In noch höherem<lb/> Grade ist das beim Dürer-Weberahmen (M. 4S.—) der Fall, der nach einem<lb/> Modell von Martha Franck ausgeführt ist, im Gegensatz zu den älteren Systemen<lb/> wenig Raum wegnimmt, da er an jedem Tisch angebracht werden kann, und es<lb/> ermöglicht, in den verschiedensten Techniken künstlerische farbenprächtige Gebilde<lb/> von 2 bis 3 Meter Länge herzustellen. Er wird die größeren schwedischen Web¬<lb/> stuhle in manchem Hause zu ersetzen berufen sein. In der „Modelljacht" endlich<lb/> gibt Prof. Karl Storch eine Anleitung zum Selbstbauen von Boot- und Jacht¬<lb/> modellen und Kanoes, die besonders unserer reiferen männlichen Jugend, die<lb/> unserem Schiffswesen so großes Interesse entgegenbringt, willkommen sein wird.<lb/> Gehört doch schon ein größeres Maß geistiger Einsicht und manueller Geschick-<lb/> lichkeit dazu, auf Grund der ausgezeichneten Anweisung und genauer Pläne die<lb/> zierlichen Gebilde herzustellen, die nicht nur dem künftigen Schiffsbautechnikcr Freude<lb/> bereiten, sondern auch dem neuen Sport des Modelljachtsegelns neue Freunde<lb/> zuführen werden. Der Preis des ebenfalls im Verlag des Dürerhauses erschienenen<lb/> Werkes beträgt M. 5.—.</p><lb/> <p xml:id="ID_2439"> Damit nehmen wir von einem der liebenswürdigsten und anheimelndsten<lb/> Gebiete der Kindererziehung Abschied, um im nächsten Artikel eine Übersicht neuer<lb/> „Jugendschriften" zu geben.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> Grenzboten IV 181261</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0484]
Unterm lveihnachtsbamn
gebracht. Sie scheut sich auch nicht, zur Übung für die Kleinsten Blaubogen zum
Durchpausen und ähnliche Hilfsmittel beizulegen, und wer einmal beobachtet hat,
wie schwer den kleinen Händchen die einfachsten Scheren- und Klebehandgriffe im
Anfang werden, wird ihr recht geben. Der Karton mit vielen einfachen Vorlagen
dürfte Anfängern willkommen sein. —
Eine Zusammenfassung all dieser der künstlerischen Kultur dienenden Be¬
strebungen bringt das Albrecht-Dürer-Haus in Berlin W., Kronenstraße 18, in
seinem hervorragend gut ausgestatteten „Dürerkasten. Ein Flächenspiel mit Bildern
und Farben, mit Schere und Buntpapier." (M. 10.—) Zusammengestellt nach
Anregungen von Annemarie Pallat-Hartleben, enthält er neben Schere, Linealen,
Zirkel, Klebstoffen eine Sammlung Olkreidestifte und Tuschkasten, für kleinere
zeichnerische Ergänzungen gedacht; das Hauptgewicht ruht auf den in einer
Auswahl von weit über hundert Farben beigegebenen Buntpapieren, aus denen
die geschickte Hand des Kindes die schönsten Papp- und Klebearbeiten herstellen kann,
den Eltern und sich selbst zur Freude. Wie da das Gefühl für wohlproportionierte
Flächengestaltung und schöne Farbenzusammenstellung geweckt wird, ist leicht
ersichtlich; die beigegebenen Anregungen lassen der Phantasie weitesten Spiel¬
raum. Dieselbe Verfasserin hat in ihrem Büchlein „Vereinfachtes Puppen¬
schneidern" (M. 3.—) ihre künstlerischen Ideen auf Puppen- und Kinderkleider
übertragen und dürfte damit bei den kleinen Mädchen warme Gegenliebe finden.
Auch die lange vergessene Perle hat die künstlerische Bewegung der letzten
Jahre wieder hervorgezogen, das Material, das weit mehr noch als Buntpapier
schöne Licht- und Farbeneffekte hervorbringt, wenn kunstgeschickte Hände sich liebevoll
mit ihnen beschäftigen. Für sie hat Ernst Flemming einen „Perlenwebeapparat"
konstruiert, den das Dürerhaus ebenfalls für M. 10.— in den Handel bringt.
Die schönsten Gebrauchsgegenstände lassen sich darauf anfertigen, und der künst¬
lerischen Phantasie ist ein weites Gebiet der Betätigung eröffnet. In noch höherem
Grade ist das beim Dürer-Weberahmen (M. 4S.—) der Fall, der nach einem
Modell von Martha Franck ausgeführt ist, im Gegensatz zu den älteren Systemen
wenig Raum wegnimmt, da er an jedem Tisch angebracht werden kann, und es
ermöglicht, in den verschiedensten Techniken künstlerische farbenprächtige Gebilde
von 2 bis 3 Meter Länge herzustellen. Er wird die größeren schwedischen Web¬
stuhle in manchem Hause zu ersetzen berufen sein. In der „Modelljacht" endlich
gibt Prof. Karl Storch eine Anleitung zum Selbstbauen von Boot- und Jacht¬
modellen und Kanoes, die besonders unserer reiferen männlichen Jugend, die
unserem Schiffswesen so großes Interesse entgegenbringt, willkommen sein wird.
Gehört doch schon ein größeres Maß geistiger Einsicht und manueller Geschick-
lichkeit dazu, auf Grund der ausgezeichneten Anweisung und genauer Pläne die
zierlichen Gebilde herzustellen, die nicht nur dem künftigen Schiffsbautechnikcr Freude
bereiten, sondern auch dem neuen Sport des Modelljachtsegelns neue Freunde
zuführen werden. Der Preis des ebenfalls im Verlag des Dürerhauses erschienenen
Werkes beträgt M. 5.—.
Damit nehmen wir von einem der liebenswürdigsten und anheimelndsten
Gebiete der Kindererziehung Abschied, um im nächsten Artikel eine Übersicht neuer
„Jugendschriften" zu geben.
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