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Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Viertes Vierteljahr.

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von Haug, L. Herterich, Karl Marr und Donner von Richter, zu denen Hans
W. Singer den begleitenden Text geschrieben hat. (Karl. M. 3.--, Lbd. M. 4.--.)
Es sind Bilder darunter, wie "Die Lützower an der Leiche Körners" oder Kampfs
"Einsegnung der Freiwilligen", "Mit Mann und Roß und Wagen", die sich der
Vorstellungskraft der Jugend stark einprägen und sie ins Leben hineinbegleiten
werden. Die vierfarbigen Weihnachtsbilder desselben Verlages auf Karton, wie
Leonardos "Abendmahl", Bilder von Richter, Herterichs "Johanna Stegen" und
ähnliche, werden bei dem billigen Preis von 20 Pfennigen als kleine Gaben vielen
willkommen sein. -- "Die Heinzelmännchen", das lebensprühende Gedicht von
August Kopisch, haben auch Fritz Gareis jun. zur Illustration begeistert. Sein
Werk ist als Bilderbuch groszen Formats in Loewes Verlag Ferdinand Carl in
Stuttgart erschienen (M. 4 --). Auf zweiundzwanzig großen, meist farbigen Tafeln
hat er die helfende Geisterschar und die faulen Menschlein dargestellt und eine
Reihe der amüsantesten und humorvollsten Blätter geschaffen. Besonders die
Zwerglein mit ihren grünen Laternchen sind ihm prächtig gelungen, weniger gut
die Bilder der Gesellen, bei denen die leicht an Schmidhammers Art erinnernde
rundliche Pausbäckigkeit zu sehr wiederkehrt. Für eine hoffentlich bald nötig
werdende Neuauflage dürfte eine genaue Durchsicht des Textes und Abdruck nach
dem Original empfehlenswert sein. Derselbe Verlag legt auch eine mit vielen
humoristischen Buntbildern und Silhouetten geschmückte Sammlung "Deutsche
Kinderreime und Lieder" vor, deren Auswahl I, Baß übernommen hat, und die
auch eine Anzahl hübscher, sonst weniger bekannter Verslein bringt (M. 2.--). --
Ihren schönen Gaben für die Kinderstube (ich erinnere nur an die vielverbreiteten
Werke "LustigesKleinkinderbuch" und "König ist unser Kind", "Kinderland, duZauber-
lcmd", "Kinderhumor für Auge und Ohr" und "Frühling, Frühling überall") hat
Gertrud Caspari eine neue hinzugefügt: "Für unsere Einjährigen" mit Versen von
Adolf Holst, im Verlage von Alfred Hahn in Leipzig; auf Pappe M. 2.80. Da sehen
wir den "Nackedei" im Wasser plätschern und erleben fröhlich seinen Tageslauf mit,
in dem Milch, Kuchen und die Haustiere die größte Rolle spielen. Aus dem "Kinder¬
land", das mit seinen vierzig Seiten M. 3.-- kostet, liegt eine Auswahl von acht Seiten
(zu 60 Pf.) und aus dem "Kleinkinderbuch" ebenfalls eine achtseitige Auswahl auf
Pappe (zu 80 Pf.) vor, die die Sammlung "Hahns wohlfeile Ausgaben von künst¬
lerischen Bilderbüchern" bestens einleiten und in den wenigen Blättern einen Vor¬
geschmack von dem Reichtum der Originalausgaben geben können. In Paula Dehmels
neuen Kindergedichten "Auf der bunten Wiese" offenbart sich wieder die echte Dichter¬
natur der Schöpferin der "Rumpumpelgedichte". Viele Verse aus diesem Buch, das
Elfe Neben - Victor mit reizenden und drolligen bunten Bildern geschmückt hat, werden
bald Gemeingut der Kleinen sein und in Anthologien übergehen. Den Preis hat der
Hahnsche Verlag mit M.3.-- nicht zu hoch angesetzt. -- Nach und neben dem Schauen
noch einiges für die kleinen Kehlen und das Hausmütterchen zum Singen. Seinem
ersten Band der "Alten, lieben Lieder", "In der Kinderstube" zubenannt, hat
Karl Henniger im zweiten Band die Lieder "Im Jahreskranze" folgen lasten
(Verlag der Jugendblätter, Carl Schnell, München; M. 3.--). Die Bilder sind
wieder von Jos. Mander, humorvoll und farbenfreudig, wie wir es an diesem
Künstler gewohnt sind, die Klavierbegleitung klingend, einfach in Singstimme und
Begleitung, von Wilh. Müller. Von "Lenzes Ankunft" bis zu den "Pfänder-


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von Haug, L. Herterich, Karl Marr und Donner von Richter, zu denen Hans
W. Singer den begleitenden Text geschrieben hat. (Karl. M. 3.—, Lbd. M. 4.—.)
Es sind Bilder darunter, wie „Die Lützower an der Leiche Körners" oder Kampfs
„Einsegnung der Freiwilligen", „Mit Mann und Roß und Wagen", die sich der
Vorstellungskraft der Jugend stark einprägen und sie ins Leben hineinbegleiten
werden. Die vierfarbigen Weihnachtsbilder desselben Verlages auf Karton, wie
Leonardos „Abendmahl", Bilder von Richter, Herterichs „Johanna Stegen" und
ähnliche, werden bei dem billigen Preis von 20 Pfennigen als kleine Gaben vielen
willkommen sein. — „Die Heinzelmännchen", das lebensprühende Gedicht von
August Kopisch, haben auch Fritz Gareis jun. zur Illustration begeistert. Sein
Werk ist als Bilderbuch groszen Formats in Loewes Verlag Ferdinand Carl in
Stuttgart erschienen (M. 4 —). Auf zweiundzwanzig großen, meist farbigen Tafeln
hat er die helfende Geisterschar und die faulen Menschlein dargestellt und eine
Reihe der amüsantesten und humorvollsten Blätter geschaffen. Besonders die
Zwerglein mit ihren grünen Laternchen sind ihm prächtig gelungen, weniger gut
die Bilder der Gesellen, bei denen die leicht an Schmidhammers Art erinnernde
rundliche Pausbäckigkeit zu sehr wiederkehrt. Für eine hoffentlich bald nötig
werdende Neuauflage dürfte eine genaue Durchsicht des Textes und Abdruck nach
dem Original empfehlenswert sein. Derselbe Verlag legt auch eine mit vielen
humoristischen Buntbildern und Silhouetten geschmückte Sammlung „Deutsche
Kinderreime und Lieder" vor, deren Auswahl I, Baß übernommen hat, und die
auch eine Anzahl hübscher, sonst weniger bekannter Verslein bringt (M. 2.—). —
Ihren schönen Gaben für die Kinderstube (ich erinnere nur an die vielverbreiteten
Werke „LustigesKleinkinderbuch" und „König ist unser Kind", „Kinderland, duZauber-
lcmd", „Kinderhumor für Auge und Ohr" und „Frühling, Frühling überall") hat
Gertrud Caspari eine neue hinzugefügt: „Für unsere Einjährigen" mit Versen von
Adolf Holst, im Verlage von Alfred Hahn in Leipzig; auf Pappe M. 2.80. Da sehen
wir den „Nackedei" im Wasser plätschern und erleben fröhlich seinen Tageslauf mit,
in dem Milch, Kuchen und die Haustiere die größte Rolle spielen. Aus dem „Kinder¬
land", das mit seinen vierzig Seiten M. 3.— kostet, liegt eine Auswahl von acht Seiten
(zu 60 Pf.) und aus dem „Kleinkinderbuch" ebenfalls eine achtseitige Auswahl auf
Pappe (zu 80 Pf.) vor, die die Sammlung „Hahns wohlfeile Ausgaben von künst¬
lerischen Bilderbüchern" bestens einleiten und in den wenigen Blättern einen Vor¬
geschmack von dem Reichtum der Originalausgaben geben können. In Paula Dehmels
neuen Kindergedichten „Auf der bunten Wiese" offenbart sich wieder die echte Dichter¬
natur der Schöpferin der „Rumpumpelgedichte". Viele Verse aus diesem Buch, das
Elfe Neben - Victor mit reizenden und drolligen bunten Bildern geschmückt hat, werden
bald Gemeingut der Kleinen sein und in Anthologien übergehen. Den Preis hat der
Hahnsche Verlag mit M.3.— nicht zu hoch angesetzt. — Nach und neben dem Schauen
noch einiges für die kleinen Kehlen und das Hausmütterchen zum Singen. Seinem
ersten Band der „Alten, lieben Lieder", „In der Kinderstube" zubenannt, hat
Karl Henniger im zweiten Band die Lieder „Im Jahreskranze" folgen lasten
(Verlag der Jugendblätter, Carl Schnell, München; M. 3.—). Die Bilder sind
wieder von Jos. Mander, humorvoll und farbenfreudig, wie wir es an diesem
Künstler gewohnt sind, die Klavierbegleitung klingend, einfach in Singstimme und
Begleitung, von Wilh. Müller. Von „Lenzes Ankunft" bis zu den „Pfänder-


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[0481] Unterm ZVcihnachtsbcmm von Haug, L. Herterich, Karl Marr und Donner von Richter, zu denen Hans W. Singer den begleitenden Text geschrieben hat. (Karl. M. 3.—, Lbd. M. 4.—.) Es sind Bilder darunter, wie „Die Lützower an der Leiche Körners" oder Kampfs „Einsegnung der Freiwilligen", „Mit Mann und Roß und Wagen", die sich der Vorstellungskraft der Jugend stark einprägen und sie ins Leben hineinbegleiten werden. Die vierfarbigen Weihnachtsbilder desselben Verlages auf Karton, wie Leonardos „Abendmahl", Bilder von Richter, Herterichs „Johanna Stegen" und ähnliche, werden bei dem billigen Preis von 20 Pfennigen als kleine Gaben vielen willkommen sein. — „Die Heinzelmännchen", das lebensprühende Gedicht von August Kopisch, haben auch Fritz Gareis jun. zur Illustration begeistert. Sein Werk ist als Bilderbuch groszen Formats in Loewes Verlag Ferdinand Carl in Stuttgart erschienen (M. 4 —). Auf zweiundzwanzig großen, meist farbigen Tafeln hat er die helfende Geisterschar und die faulen Menschlein dargestellt und eine Reihe der amüsantesten und humorvollsten Blätter geschaffen. Besonders die Zwerglein mit ihren grünen Laternchen sind ihm prächtig gelungen, weniger gut die Bilder der Gesellen, bei denen die leicht an Schmidhammers Art erinnernde rundliche Pausbäckigkeit zu sehr wiederkehrt. Für eine hoffentlich bald nötig werdende Neuauflage dürfte eine genaue Durchsicht des Textes und Abdruck nach dem Original empfehlenswert sein. Derselbe Verlag legt auch eine mit vielen humoristischen Buntbildern und Silhouetten geschmückte Sammlung „Deutsche Kinderreime und Lieder" vor, deren Auswahl I, Baß übernommen hat, und die auch eine Anzahl hübscher, sonst weniger bekannter Verslein bringt (M. 2.—). — Ihren schönen Gaben für die Kinderstube (ich erinnere nur an die vielverbreiteten Werke „LustigesKleinkinderbuch" und „König ist unser Kind", „Kinderland, duZauber- lcmd", „Kinderhumor für Auge und Ohr" und „Frühling, Frühling überall") hat Gertrud Caspari eine neue hinzugefügt: „Für unsere Einjährigen" mit Versen von Adolf Holst, im Verlage von Alfred Hahn in Leipzig; auf Pappe M. 2.80. Da sehen wir den „Nackedei" im Wasser plätschern und erleben fröhlich seinen Tageslauf mit, in dem Milch, Kuchen und die Haustiere die größte Rolle spielen. Aus dem „Kinder¬ land", das mit seinen vierzig Seiten M. 3.— kostet, liegt eine Auswahl von acht Seiten (zu 60 Pf.) und aus dem „Kleinkinderbuch" ebenfalls eine achtseitige Auswahl auf Pappe (zu 80 Pf.) vor, die die Sammlung „Hahns wohlfeile Ausgaben von künst¬ lerischen Bilderbüchern" bestens einleiten und in den wenigen Blättern einen Vor¬ geschmack von dem Reichtum der Originalausgaben geben können. In Paula Dehmels neuen Kindergedichten „Auf der bunten Wiese" offenbart sich wieder die echte Dichter¬ natur der Schöpferin der „Rumpumpelgedichte". Viele Verse aus diesem Buch, das Elfe Neben - Victor mit reizenden und drolligen bunten Bildern geschmückt hat, werden bald Gemeingut der Kleinen sein und in Anthologien übergehen. Den Preis hat der Hahnsche Verlag mit M.3.— nicht zu hoch angesetzt. — Nach und neben dem Schauen noch einiges für die kleinen Kehlen und das Hausmütterchen zum Singen. Seinem ersten Band der „Alten, lieben Lieder", „In der Kinderstube" zubenannt, hat Karl Henniger im zweiten Band die Lieder „Im Jahreskranze" folgen lasten (Verlag der Jugendblätter, Carl Schnell, München; M. 3.—). Die Bilder sind wieder von Jos. Mander, humorvoll und farbenfreudig, wie wir es an diesem Künstler gewohnt sind, die Klavierbegleitung klingend, einfach in Singstimme und Begleitung, von Wilh. Müller. Von „Lenzes Ankunft" bis zu den „Pfänder-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341895_322400/481>, abgerufen am 15.01.2025.