Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Drittes Vierteljahr.--^ """""""""""""""""""""""""""IlillWlIllillllil""""!"""""""""""""" T>le deutsche Rheinmündung Privatdozent Dr. zur. Hans Busz von inftmals -- Jahrhunderte hindurch war der Rhein bis zu seiner Grenzboten III 1912 7
—^ »»»»»»»«»»«»»«««»»«»»««»«»»IlillWlIllillllil»»»«!«»»»»»»»»«»»»» T>le deutsche Rheinmündung Privatdozent Dr. zur. Hans Busz von inftmals — Jahrhunderte hindurch war der Rhein bis zu seiner Grenzboten III 1912 7
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0061" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/321808"/> <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341895_321746/figures/grenzboten_341895_321746_321808_000.jpg"/><lb/> </div> </div> <div> <floatingText> <body> <div type="advertisement"> <p> —^<lb/> päcüagogium<lb/> i^wisenon Wsssvi» u. Wslci iiussoi'se AssuncI xslogvn. —<lb/> IZsi'sieht fUi» fils SLnu»cIss8on, als» LinjtlK^lgon»,<lb/> p^inianoi'-, Hbitunisnton - ITxanivn von. >^u<zu IZamvn»<lb/> Vol-bsi'oitunZ. — Klein« XI»»«on. Q^llno'IIvnoi', inöl-<lb/> viciusllo?', elclslctlsonsi' Anthi'i'Jout. Ohl-um sennvllo»<lb/> ^i^siensn clos ?islss. — Se^onA» Hufsiolit. — Que«<lb/> Ponsion. — Xv>ps^psloso untoi» »n-tun-non I^situnz.<lb/> N --«<lb/> >/Vapsn in IVIsoKIb.<lb/> am IVIUl'it^SSS.<lb/> >^ ></p> </div> </body> </floatingText> </div> <div> <floatingText> <body> <div type="advertisement"> <p> »»»»»»»«»»«»»«««»»«»»««»«»»IlillWlIllillllil»»»«!«»»»»»»»»«»»»»<lb/> Lilien besonäers —<lb/> aromatlsclieli KolmenKaKee<lb/> taäellvs xeröstet liefere im 2um Vorzugspreise von nur<lb/> 143 Pfennig pro plura. Dieser Kost-LonnenKaffee ist<lb/> asu I^ieblrabern einer reinen Tasse Kaffee Zewicimet<lb/> unä wirel (äakür bürgt heron meine grosse LaebKenntnis<lb/> in Kaffee) sicner überall gefallen. — Verlangen Sie<lb/> ein PostKolli franko unter (Zarantie aler ^urücknanme.<lb/> liustav >VestpKal, ^ltona-Klamburx<lb/> Kieme Qärtner8er. 100-108.</p> </div> </body> </floatingText> </div> <div n="1"> <head> T>le deutsche Rheinmündung<lb/><note type="byline"> Privatdozent Dr. zur. Hans Busz</note> von</head><lb/> <p xml:id="ID_175" next="#ID_176"> inftmals — Jahrhunderte hindurch war der Rhein bis zu seiner<lb/> Mündung ein deutscher Strom. Erst der Triumph des Parti¬<lb/> kularismus von 1648 hat das Mündungsgebiet vom Reiche end¬<lb/> gültig abgeschnitten. Der glückliche Besitzer, Holland, damals see¬<lb/> herrschende Großmacht, ist unter der Ägide der Macht, die ihm jene<lb/> Stellung genommen hat, zum behaglichen Rentner der Strommündung geworden.<lb/> Zwar ist ihm durch die Rheinschiffahrtsakte verwehrt, Rheinzölle zu nehmen,<lb/> aber die natürliche Verpflichtung, für eine den Verhältnissen entsprechende Unter¬<lb/> haltung des Rheinschiffahrtsweges Sorge zu tragen, ausdrücklich nicht auferlegt.<lb/> Infolge Außerachtlassung dieser Sorge macht sich nun von Jahr zu Jahr der<lb/> Übelstand stärker bemerkbar, daß der Tiefgang des holländischen Niederrheins<lb/> teilweise um ein Viertel bis ein Drittel geringer ist als auf der deutschen<lb/> Niederrheinstrecke — es beträgt nämlich ober- und unterhalb Wesels die Fahr¬<lb/> wassertiefe bei mittlerem Niedrigwasserstand rund 3 Meter, beim Mittelwasser<lb/> 4,40 Meter, wogegen die entsprechenden Tiefen auf der holländischen Strecke bis<lb/> zu 2 Meter bezüglicherweise 2,85 Meter heruntergehen! — Hierdurch erwachsen<lb/> dem deutschen Durchgangsverkehr drei Nachteile: die mögliche Ausnutzung des<lb/> Fahrwassers durch größere, weit leistungsfähigere Schiffsgefäße ist unterbunden, die<lb/> Vereinfachung und Verbilligung des Umschlagsverkehrs vom Rhein zur See bei<lb/> Gebrauch solch größerer Fahrzeuge ist hintangehalten, und endlich der unmittel¬<lb/> bare Seeverkehr ohne Umschlag, insbesondere der bei dem Fortschritt der Technik<lb/> auf diesem Gebiete aussichtsvolle Seeleichter-Verkehr ist fast unmöglich gemacht.<lb/> Es sind daher dreifache indirekte Rheinzölle, die Holland — ungeachtet seines<lb/> reichen Gewinns aus dem deutschen Durchgangsverkehr — durch die unpflegsame<lb/> Behandlung des Rheinstromes auf seinem Gebiete der deutschen Volkswirtschaft</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> Grenzboten III 1912 7</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0061]
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päcüagogium
i^wisenon Wsssvi» u. Wslci iiussoi'se AssuncI xslogvn. —
IZsi'sieht fUi» fils SLnu»cIss8on, als» LinjtlK^lgon»,
p^inianoi'-, Hbitunisnton - ITxanivn von. >^u<zu IZamvn»
Vol-bsi'oitunZ. — Klein« XI»»«on. Q^llno'IIvnoi', inöl-
viciusllo?', elclslctlsonsi' Anthi'i'Jout. Ohl-um sennvllo»
^i^siensn clos ?islss. — Se^onA» Hufsiolit. — Que«
Ponsion. — Xv>ps^psloso untoi» »n-tun-non I^situnz.
N --«
>/Vapsn in IVIsoKIb.
am IVIUl'it^SSS.
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Lilien besonäers —
aromatlsclieli KolmenKaKee
taäellvs xeröstet liefere im 2um Vorzugspreise von nur
143 Pfennig pro plura. Dieser Kost-LonnenKaffee ist
asu I^ieblrabern einer reinen Tasse Kaffee Zewicimet
unä wirel (äakür bürgt heron meine grosse LaebKenntnis
in Kaffee) sicner überall gefallen. — Verlangen Sie
ein PostKolli franko unter (Zarantie aler ^urücknanme.
liustav >VestpKal, ^ltona-Klamburx
Kieme Qärtner8er. 100-108.
T>le deutsche Rheinmündung
Privatdozent Dr. zur. Hans Busz von
inftmals — Jahrhunderte hindurch war der Rhein bis zu seiner
Mündung ein deutscher Strom. Erst der Triumph des Parti¬
kularismus von 1648 hat das Mündungsgebiet vom Reiche end¬
gültig abgeschnitten. Der glückliche Besitzer, Holland, damals see¬
herrschende Großmacht, ist unter der Ägide der Macht, die ihm jene
Stellung genommen hat, zum behaglichen Rentner der Strommündung geworden.
Zwar ist ihm durch die Rheinschiffahrtsakte verwehrt, Rheinzölle zu nehmen,
aber die natürliche Verpflichtung, für eine den Verhältnissen entsprechende Unter¬
haltung des Rheinschiffahrtsweges Sorge zu tragen, ausdrücklich nicht auferlegt.
Infolge Außerachtlassung dieser Sorge macht sich nun von Jahr zu Jahr der
Übelstand stärker bemerkbar, daß der Tiefgang des holländischen Niederrheins
teilweise um ein Viertel bis ein Drittel geringer ist als auf der deutschen
Niederrheinstrecke — es beträgt nämlich ober- und unterhalb Wesels die Fahr¬
wassertiefe bei mittlerem Niedrigwasserstand rund 3 Meter, beim Mittelwasser
4,40 Meter, wogegen die entsprechenden Tiefen auf der holländischen Strecke bis
zu 2 Meter bezüglicherweise 2,85 Meter heruntergehen! — Hierdurch erwachsen
dem deutschen Durchgangsverkehr drei Nachteile: die mögliche Ausnutzung des
Fahrwassers durch größere, weit leistungsfähigere Schiffsgefäße ist unterbunden, die
Vereinfachung und Verbilligung des Umschlagsverkehrs vom Rhein zur See bei
Gebrauch solch größerer Fahrzeuge ist hintangehalten, und endlich der unmittel¬
bare Seeverkehr ohne Umschlag, insbesondere der bei dem Fortschritt der Technik
auf diesem Gebiete aussichtsvolle Seeleichter-Verkehr ist fast unmöglich gemacht.
Es sind daher dreifache indirekte Rheinzölle, die Holland — ungeachtet seines
reichen Gewinns aus dem deutschen Durchgangsverkehr — durch die unpflegsame
Behandlung des Rheinstromes auf seinem Gebiete der deutschen Volkswirtschaft
Grenzboten III 1912 7
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