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Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Drittes Vierteljahr.

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von einer Kränkung der Katholiken nicht die Rede sein kann. Die Jesuiten¬
frage ist eine rein politische, die mit dem katholischen Glauben nichts zu tun
hat und sich daher nicht gegen die deutschen Katholiken richten kann. Die Neichs-
regierung nimmt ihr gegenüber nur dieselbe Haltung ein, wie es die ver¬
schiedenen Päpste getan haben. Hält sie die Jesuiten für schädlich, so wird
sie den Standpunkt des Papstes Clemens des Vierzehnten akzeptieren, hält sie
sie im Augenblick für nützlich, so wird sie sich der Auffassung des Papstes Pius
des Siebenten anschließen. Papst Clemens der Vierzehnte hat die Jesuiten als
Schädlinge gekennzeichnet; sein Erlaß, der den Jesuitenorden auflöste ist in
Ur. 16 der Grenzboten durch Herrn Professor Dr. Prosch-Freiburg veröffentlicht.
Wir halten die Jesuiten sür die größte Gefahr, mit der Deutschland bedroht werden
könnte. Ihre Rückkehr wäre für Millionen Deutsche das Signal zum Übergang
zum Radikalismus, nicht aus Lust am Protestieren, sondern im Bewußtsein
der Gefahr, die deutschem Wesen und deutscher Kultur von jener Seite droht.


G. <Li.


Btrantwortlichi der Herausgeber George Tletnow In Schöneberg, -- Mamlsrri"ilseiidimgen und Buche wert"".
erbeten unter der Adresse:
An den Hernnö"ebrr der Grcnzlioten in Frieden"" bei Berlin, Hedwigstr, l".
geiniprecher der SchrtjUeitung: Amt Psalzdurg n?is, de" Berlags: Ami Lü"vo KS10,
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von einer Kränkung der Katholiken nicht die Rede sein kann. Die Jesuiten¬
frage ist eine rein politische, die mit dem katholischen Glauben nichts zu tun
hat und sich daher nicht gegen die deutschen Katholiken richten kann. Die Neichs-
regierung nimmt ihr gegenüber nur dieselbe Haltung ein, wie es die ver¬
schiedenen Päpste getan haben. Hält sie die Jesuiten für schädlich, so wird
sie den Standpunkt des Papstes Clemens des Vierzehnten akzeptieren, hält sie
sie im Augenblick für nützlich, so wird sie sich der Auffassung des Papstes Pius
des Siebenten anschließen. Papst Clemens der Vierzehnte hat die Jesuiten als
Schädlinge gekennzeichnet; sein Erlaß, der den Jesuitenorden auflöste ist in
Ur. 16 der Grenzboten durch Herrn Professor Dr. Prosch-Freiburg veröffentlicht.
Wir halten die Jesuiten sür die größte Gefahr, mit der Deutschland bedroht werden
könnte. Ihre Rückkehr wäre für Millionen Deutsche das Signal zum Übergang
zum Radikalismus, nicht aus Lust am Protestieren, sondern im Bewußtsein
der Gefahr, die deutschem Wesen und deutscher Kultur von jener Seite droht.


G. <Li.


Btrantwortlichi der Herausgeber George Tletnow In Schöneberg, — Mamlsrri»ilseiidimgen und Buche wert«».
erbeten unter der Adresse:
An den Hernnö«ebrr der Grcnzlioten in Frieden»» bei Berlin, Hedwigstr, l».
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[0448] Reichssxiegcl von einer Kränkung der Katholiken nicht die Rede sein kann. Die Jesuiten¬ frage ist eine rein politische, die mit dem katholischen Glauben nichts zu tun hat und sich daher nicht gegen die deutschen Katholiken richten kann. Die Neichs- regierung nimmt ihr gegenüber nur dieselbe Haltung ein, wie es die ver¬ schiedenen Päpste getan haben. Hält sie die Jesuiten für schädlich, so wird sie den Standpunkt des Papstes Clemens des Vierzehnten akzeptieren, hält sie sie im Augenblick für nützlich, so wird sie sich der Auffassung des Papstes Pius des Siebenten anschließen. Papst Clemens der Vierzehnte hat die Jesuiten als Schädlinge gekennzeichnet; sein Erlaß, der den Jesuitenorden auflöste ist in Ur. 16 der Grenzboten durch Herrn Professor Dr. Prosch-Freiburg veröffentlicht. Wir halten die Jesuiten sür die größte Gefahr, mit der Deutschland bedroht werden könnte. Ihre Rückkehr wäre für Millionen Deutsche das Signal zum Übergang zum Radikalismus, nicht aus Lust am Protestieren, sondern im Bewußtsein der Gefahr, die deutschem Wesen und deutscher Kultur von jener Seite droht. G. <Li. Btrantwortlichi der Herausgeber George Tletnow In Schöneberg, — Mamlsrri»ilseiidimgen und Buche wert«». erbeten unter der Adresse: An den Hernnö«ebrr der Grcnzlioten in Frieden»» bei Berlin, Hedwigstr, l». geiniprecher der SchrtjUeitung: Amt Psalzdurg n?is, de» Berlags: Ami Lü»vo KS10, S?rr>-,g! »erlüg der Br-nzboten G, in. b> H, in B«rum SV. II. Drü«! .Der Reichsbote" «, in, S, H, in Berlin SV.Il, Dessauer Ser-che SS/S7,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341895_321746/448>, abgerufen am 03.07.2024.