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Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Erstes Vierteljahr.

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Fichte und die älteren Romantiker

Der systematische Geist der Fichteschen Philosophie, die, wie Schleiermacher
sagt, aus jedem Punkte der Peripherie immer gerade gegen den Mittelpunkt
gezogen wird, offenbart sich überall in den Hülsenschen Abhandlungen. Nur
mit solchen philosophisch-dichterischen Abhandlungen ist er hervorgetreten. Sie
sind vergessen wie die Philosophie seines Meisters; aber sie haben dieses Schicksal
weniger verdient als diese, obwohl die Philosophie des reinen Ich auf die Spitze
getrieben, man kann sagen, in eine Sackgasse geraten ist. Sie verdienen die
Vergessenheit nicht, weil ein edler, hochfliegender, zugleich bescheidener und vor
allem poetischer Sinn darin waltet, der sich besonders in Naturbetrachtungen
und Stimmungsbildern offenbart. Er war "einer der sanftesten und partei¬
losesten Menschen", die Schleiermacher kannte, und alle fühlten sich von seiner
kindlichen Heiterkeit angezogen. Alle empfanden aber auch, daß seine Persön¬
lichkeit mehr war, als was er öffentlich "tun, sagen oder schreiben" mochte.
"Wer ihn jemals", erzählt Fouquö, "über die Pendelschwingungen und ihre
tiefe Bedeutung hat sprechen hören, wird sich nicht ohne begeistertes Entzücken
des Lichtes erinnern, das dabei seinem mildglühenden Auge entglänzte, während
die Worie, wie von dem Weltgeiste eingehaucht, klar und lieblich über seine
Lippen strömten." Wenn er philosophiert, kommt er zwar nie aus dem Ne-
flexionspunkte heraus. Die ganze Ewigkeit der Zeit und Unendlichkeit des
Raumes mit ihrem Mannigfaltigen schrumpft vor der ewig gegenwärtigen Ver¬
nunft in ein Nichts zusammen. Aber in den "Naturbetrachtungen" kämpft
doch ein leidenschaftliches, von Naturschwärmerei erfülltes Gemüt mächtig an
gegen das Streben, die großartige Gebirgswelt der Schweiz seinem Geiste, dem
Ich, zu unterwerfen. Hülsen war ein träumerischer Sohn der Mark, und wer
den unbestimmten Charakter ihrer Landschaften kennt, die ohne Profil immer
weiter in nebelhafte Fernen weisen und nur durch die Stimmung des Beschauers
etwas sind, der könnte jene Souveränität des inneren Sinnes über äußere Ein¬
drücke wohl zum Teil darauf zurückführen. Er wäre, in der Schweiz statt in
der Mark aufgewachsen, em anderer geworden. Ganz im Banne der Wissen¬
schaftslehre sträubt sich sein Gefühl doch manchmal gegen "die Paragraphen der
philosophischen Systeme. Man wird seiner nicht mächtig, wenn sie einen einmal
verstrickt haben." Im Prinzip der Freiheit ist er zwar eins mit Fichte; aber
er strebt nach lebendigen: Gefühl aus der Dürre abstrakter Philosopheme. "Das
Auge soll offen und freundlich sein wie die Sonne des Himmels, damit man
den Geist nicht im Dunkel nur ahne, sondern wahrnehme und empfinde mit
jedem Sinne des Lebens." So gewinnt bei ihm diese Ich-Philosophie ein ganz
anderes Gesicht, trotzdem sie in ihren Grundsätzen mit strenger Folgerichtigkeit
entwickelt wird. Was sie vor Fichte auszeichnet, ist der dichterische, platonische
Schwung, um dessentwillen wir allein ja auch die Jdeenlehre Platons noch würdigen.

Das Höchste für Hülsen ist die Identität der Vernunft im Selbstbewußt¬
sein. Aber sie wird nicht bloß als erkennendes und urteilendes, sondern über¬
haupt und in jeder Beziehung als erstes Prinzip aufgestellt. Von einem Anstoß


Fichte und die älteren Romantiker

Der systematische Geist der Fichteschen Philosophie, die, wie Schleiermacher
sagt, aus jedem Punkte der Peripherie immer gerade gegen den Mittelpunkt
gezogen wird, offenbart sich überall in den Hülsenschen Abhandlungen. Nur
mit solchen philosophisch-dichterischen Abhandlungen ist er hervorgetreten. Sie
sind vergessen wie die Philosophie seines Meisters; aber sie haben dieses Schicksal
weniger verdient als diese, obwohl die Philosophie des reinen Ich auf die Spitze
getrieben, man kann sagen, in eine Sackgasse geraten ist. Sie verdienen die
Vergessenheit nicht, weil ein edler, hochfliegender, zugleich bescheidener und vor
allem poetischer Sinn darin waltet, der sich besonders in Naturbetrachtungen
und Stimmungsbildern offenbart. Er war „einer der sanftesten und partei¬
losesten Menschen", die Schleiermacher kannte, und alle fühlten sich von seiner
kindlichen Heiterkeit angezogen. Alle empfanden aber auch, daß seine Persön¬
lichkeit mehr war, als was er öffentlich „tun, sagen oder schreiben" mochte.
„Wer ihn jemals", erzählt Fouquö, „über die Pendelschwingungen und ihre
tiefe Bedeutung hat sprechen hören, wird sich nicht ohne begeistertes Entzücken
des Lichtes erinnern, das dabei seinem mildglühenden Auge entglänzte, während
die Worie, wie von dem Weltgeiste eingehaucht, klar und lieblich über seine
Lippen strömten." Wenn er philosophiert, kommt er zwar nie aus dem Ne-
flexionspunkte heraus. Die ganze Ewigkeit der Zeit und Unendlichkeit des
Raumes mit ihrem Mannigfaltigen schrumpft vor der ewig gegenwärtigen Ver¬
nunft in ein Nichts zusammen. Aber in den „Naturbetrachtungen" kämpft
doch ein leidenschaftliches, von Naturschwärmerei erfülltes Gemüt mächtig an
gegen das Streben, die großartige Gebirgswelt der Schweiz seinem Geiste, dem
Ich, zu unterwerfen. Hülsen war ein träumerischer Sohn der Mark, und wer
den unbestimmten Charakter ihrer Landschaften kennt, die ohne Profil immer
weiter in nebelhafte Fernen weisen und nur durch die Stimmung des Beschauers
etwas sind, der könnte jene Souveränität des inneren Sinnes über äußere Ein¬
drücke wohl zum Teil darauf zurückführen. Er wäre, in der Schweiz statt in
der Mark aufgewachsen, em anderer geworden. Ganz im Banne der Wissen¬
schaftslehre sträubt sich sein Gefühl doch manchmal gegen „die Paragraphen der
philosophischen Systeme. Man wird seiner nicht mächtig, wenn sie einen einmal
verstrickt haben." Im Prinzip der Freiheit ist er zwar eins mit Fichte; aber
er strebt nach lebendigen: Gefühl aus der Dürre abstrakter Philosopheme. „Das
Auge soll offen und freundlich sein wie die Sonne des Himmels, damit man
den Geist nicht im Dunkel nur ahne, sondern wahrnehme und empfinde mit
jedem Sinne des Lebens." So gewinnt bei ihm diese Ich-Philosophie ein ganz
anderes Gesicht, trotzdem sie in ihren Grundsätzen mit strenger Folgerichtigkeit
entwickelt wird. Was sie vor Fichte auszeichnet, ist der dichterische, platonische
Schwung, um dessentwillen wir allein ja auch die Jdeenlehre Platons noch würdigen.

Das Höchste für Hülsen ist die Identität der Vernunft im Selbstbewußt¬
sein. Aber sie wird nicht bloß als erkennendes und urteilendes, sondern über¬
haupt und in jeder Beziehung als erstes Prinzip aufgestellt. Von einem Anstoß


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[0028] Fichte und die älteren Romantiker Der systematische Geist der Fichteschen Philosophie, die, wie Schleiermacher sagt, aus jedem Punkte der Peripherie immer gerade gegen den Mittelpunkt gezogen wird, offenbart sich überall in den Hülsenschen Abhandlungen. Nur mit solchen philosophisch-dichterischen Abhandlungen ist er hervorgetreten. Sie sind vergessen wie die Philosophie seines Meisters; aber sie haben dieses Schicksal weniger verdient als diese, obwohl die Philosophie des reinen Ich auf die Spitze getrieben, man kann sagen, in eine Sackgasse geraten ist. Sie verdienen die Vergessenheit nicht, weil ein edler, hochfliegender, zugleich bescheidener und vor allem poetischer Sinn darin waltet, der sich besonders in Naturbetrachtungen und Stimmungsbildern offenbart. Er war „einer der sanftesten und partei¬ losesten Menschen", die Schleiermacher kannte, und alle fühlten sich von seiner kindlichen Heiterkeit angezogen. Alle empfanden aber auch, daß seine Persön¬ lichkeit mehr war, als was er öffentlich „tun, sagen oder schreiben" mochte. „Wer ihn jemals", erzählt Fouquö, „über die Pendelschwingungen und ihre tiefe Bedeutung hat sprechen hören, wird sich nicht ohne begeistertes Entzücken des Lichtes erinnern, das dabei seinem mildglühenden Auge entglänzte, während die Worie, wie von dem Weltgeiste eingehaucht, klar und lieblich über seine Lippen strömten." Wenn er philosophiert, kommt er zwar nie aus dem Ne- flexionspunkte heraus. Die ganze Ewigkeit der Zeit und Unendlichkeit des Raumes mit ihrem Mannigfaltigen schrumpft vor der ewig gegenwärtigen Ver¬ nunft in ein Nichts zusammen. Aber in den „Naturbetrachtungen" kämpft doch ein leidenschaftliches, von Naturschwärmerei erfülltes Gemüt mächtig an gegen das Streben, die großartige Gebirgswelt der Schweiz seinem Geiste, dem Ich, zu unterwerfen. Hülsen war ein träumerischer Sohn der Mark, und wer den unbestimmten Charakter ihrer Landschaften kennt, die ohne Profil immer weiter in nebelhafte Fernen weisen und nur durch die Stimmung des Beschauers etwas sind, der könnte jene Souveränität des inneren Sinnes über äußere Ein¬ drücke wohl zum Teil darauf zurückführen. Er wäre, in der Schweiz statt in der Mark aufgewachsen, em anderer geworden. Ganz im Banne der Wissen¬ schaftslehre sträubt sich sein Gefühl doch manchmal gegen „die Paragraphen der philosophischen Systeme. Man wird seiner nicht mächtig, wenn sie einen einmal verstrickt haben." Im Prinzip der Freiheit ist er zwar eins mit Fichte; aber er strebt nach lebendigen: Gefühl aus der Dürre abstrakter Philosopheme. „Das Auge soll offen und freundlich sein wie die Sonne des Himmels, damit man den Geist nicht im Dunkel nur ahne, sondern wahrnehme und empfinde mit jedem Sinne des Lebens." So gewinnt bei ihm diese Ich-Philosophie ein ganz anderes Gesicht, trotzdem sie in ihren Grundsätzen mit strenger Folgerichtigkeit entwickelt wird. Was sie vor Fichte auszeichnet, ist der dichterische, platonische Schwung, um dessentwillen wir allein ja auch die Jdeenlehre Platons noch würdigen. Das Höchste für Hülsen ist die Identität der Vernunft im Selbstbewußt¬ sein. Aber sie wird nicht bloß als erkennendes und urteilendes, sondern über¬ haupt und in jeder Beziehung als erstes Prinzip aufgestellt. Von einem Anstoß

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341895_320416/28>, abgerufen am 27.09.2024.