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Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Viertes Vierteljahr.

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^eichsspiegel


Diese Ntote gehört nicht zu den Fälschungen, mit denen geschäftstüchtige
Japaner das Land überschwemmen, soll vielmehr ein gangbares Zahlungsmittel
in Schanghai bilden.

Deutschland leidet augenblicklich stark unter dem Ungeziefer englischer
Spione. Es erklärt sich daraus eine gewisse Nervosität, der wir allerorten in
der Presse begegnen. Lassen wir uns in diesem Zustande nicht zu Mißgriffen
verleiten, sondern trachten wir danach, wirksame Mittel zur Bekämpfung des
englischen Spionagesystems ausfindig zu machen. Vorschläge dafür in der Presse
machen zu wollen wäre unmöglich. Denn zumeist fehlt die genügende Detail
keuntnis, um wirklich nützliche Maßregeln vorschlagen zu können, und, wo solche
vorhanden, dürste von ihr aus nahe liegenden Gründen kein öffentlicher Gebrauch
G. Li. gemacht werden.


Der Täglichen Rundschau

Die Tägliche Rundschau hat ihren Lesern wieder einmal von einer angeblichen schaudert
der Grenzboten berichtet: In ihrer Ur. 577 hat sie es als möglich und wahrscheinlich hin¬
gestellt, ich hätte in den Neuen Militärischen Blättern einen Artikel über auswärtige Politik
geschrieben, der die Haltung der Grenzboten in der Marokkofrage -- also meine eigene --
herausstreicht. Ferner hat die Tägliche Rundschau behauptet, in jenem Artikel der N. Mil. Bl.
sei Herr v. Kiderlen dem Publikum als neuer Moltke vorgeführt worden. Beides ist unwahr.
Das Blatt hat es für angebracht gehalten, eine entsprechende Berichtigung des Artikelschreibers,
nämlich des Hauptmanns z. D. Dr. Fritz Roter, abzulehnen. Es handelt sich hier somit um
einen Fall bewußter Irreleitung der Leser durch die "unparteiische, nationale" Tägliche
G. <Li, Rundschau. ___




Berantwortliche Schriftleiter: für den politischen Teil der Herausgeber Beorge TleinowSchöneberg, für den
literarischen Teil und die Redaktion Heinz Amelung-Friedenau, -- Manuskriptsendungen und Briefe werden
"""IchNefzIich an die Adresse der Schriftlettung Berlin 8V. II, B-rnburg-r Strasze L2->/23, erbeten. -- Sprechstunden
der Schriftleitung: Montags 10--12 Uhr, Donnerstags II--I Uhr.
Verlag: Verlag der Brenzboten G.in.b.H. in Berlin SV/. II.
Druck: "Der R-ichSbote" G. in. S. H. in Berlin SV. II Dessauer Straße
^eichsspiegel


Diese Ntote gehört nicht zu den Fälschungen, mit denen geschäftstüchtige
Japaner das Land überschwemmen, soll vielmehr ein gangbares Zahlungsmittel
in Schanghai bilden.

Deutschland leidet augenblicklich stark unter dem Ungeziefer englischer
Spione. Es erklärt sich daraus eine gewisse Nervosität, der wir allerorten in
der Presse begegnen. Lassen wir uns in diesem Zustande nicht zu Mißgriffen
verleiten, sondern trachten wir danach, wirksame Mittel zur Bekämpfung des
englischen Spionagesystems ausfindig zu machen. Vorschläge dafür in der Presse
machen zu wollen wäre unmöglich. Denn zumeist fehlt die genügende Detail
keuntnis, um wirklich nützliche Maßregeln vorschlagen zu können, und, wo solche
vorhanden, dürste von ihr aus nahe liegenden Gründen kein öffentlicher Gebrauch
G. Li. gemacht werden.


Der Täglichen Rundschau

Die Tägliche Rundschau hat ihren Lesern wieder einmal von einer angeblichen schaudert
der Grenzboten berichtet: In ihrer Ur. 577 hat sie es als möglich und wahrscheinlich hin¬
gestellt, ich hätte in den Neuen Militärischen Blättern einen Artikel über auswärtige Politik
geschrieben, der die Haltung der Grenzboten in der Marokkofrage — also meine eigene —
herausstreicht. Ferner hat die Tägliche Rundschau behauptet, in jenem Artikel der N. Mil. Bl.
sei Herr v. Kiderlen dem Publikum als neuer Moltke vorgeführt worden. Beides ist unwahr.
Das Blatt hat es für angebracht gehalten, eine entsprechende Berichtigung des Artikelschreibers,
nämlich des Hauptmanns z. D. Dr. Fritz Roter, abzulehnen. Es handelt sich hier somit um
einen Fall bewußter Irreleitung der Leser durch die „unparteiische, nationale" Tägliche
G. <Li, Rundschau. ___




Berantwortliche Schriftleiter: für den politischen Teil der Herausgeber Beorge TleinowSchöneberg, für den
literarischen Teil und die Redaktion Heinz Amelung-Friedenau, — Manuskriptsendungen und Briefe werden
«»»IchNefzIich an die Adresse der Schriftlettung Berlin 8V. II, B-rnburg-r Strasze L2->/23, erbeten. — Sprechstunden
der Schriftleitung: Montags 10—12 Uhr, Donnerstags II—I Uhr.
Verlag: Verlag der Brenzboten G.in.b.H. in Berlin SV/. II.
Druck: „Der R-ichSbote" G. in. S. H. in Berlin SV. II Dessauer Straße
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[0624] ^eichsspiegel [Abbildung] Diese Ntote gehört nicht zu den Fälschungen, mit denen geschäftstüchtige Japaner das Land überschwemmen, soll vielmehr ein gangbares Zahlungsmittel in Schanghai bilden. Deutschland leidet augenblicklich stark unter dem Ungeziefer englischer Spione. Es erklärt sich daraus eine gewisse Nervosität, der wir allerorten in der Presse begegnen. Lassen wir uns in diesem Zustande nicht zu Mißgriffen verleiten, sondern trachten wir danach, wirksame Mittel zur Bekämpfung des englischen Spionagesystems ausfindig zu machen. Vorschläge dafür in der Presse machen zu wollen wäre unmöglich. Denn zumeist fehlt die genügende Detail keuntnis, um wirklich nützliche Maßregeln vorschlagen zu können, und, wo solche vorhanden, dürste von ihr aus nahe liegenden Gründen kein öffentlicher Gebrauch G. Li. gemacht werden. Der Täglichen Rundschau Die Tägliche Rundschau hat ihren Lesern wieder einmal von einer angeblichen schaudert der Grenzboten berichtet: In ihrer Ur. 577 hat sie es als möglich und wahrscheinlich hin¬ gestellt, ich hätte in den Neuen Militärischen Blättern einen Artikel über auswärtige Politik geschrieben, der die Haltung der Grenzboten in der Marokkofrage — also meine eigene — herausstreicht. Ferner hat die Tägliche Rundschau behauptet, in jenem Artikel der N. Mil. Bl. sei Herr v. Kiderlen dem Publikum als neuer Moltke vorgeführt worden. Beides ist unwahr. Das Blatt hat es für angebracht gehalten, eine entsprechende Berichtigung des Artikelschreibers, nämlich des Hauptmanns z. D. Dr. Fritz Roter, abzulehnen. Es handelt sich hier somit um einen Fall bewußter Irreleitung der Leser durch die „unparteiische, nationale" Tägliche G. <Li, Rundschau. ___ Berantwortliche Schriftleiter: für den politischen Teil der Herausgeber Beorge TleinowSchöneberg, für den literarischen Teil und die Redaktion Heinz Amelung-Friedenau, — Manuskriptsendungen und Briefe werden «»»IchNefzIich an die Adresse der Schriftlettung Berlin 8V. II, B-rnburg-r Strasze L2->/23, erbeten. — Sprechstunden der Schriftleitung: Montags 10—12 Uhr, Donnerstags II—I Uhr. Verlag: Verlag der Brenzboten G.in.b.H. in Berlin SV/. II. Druck: „Der R-ichSbote" G. in. S. H. in Berlin SV. II Dessauer Straße

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341893_319600/624>, abgerufen am 23.07.2024.