Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Zweites Vierteljahr.Musik und Satire Wort und erzählt uns sprühenden Geistes die Vorgänge, die aus Webers Meister¬ Nach wechselseitigen Klagen und Trauern raffen sich endlich alle auf, um Wenn die Musik die Hilfe des Wortes erhält, so bietet sich ein reiches Feld Musik und Satire Wort und erzählt uns sprühenden Geistes die Vorgänge, die aus Webers Meister¬ Nach wechselseitigen Klagen und Trauern raffen sich endlich alle auf, um Wenn die Musik die Hilfe des Wortes erhält, so bietet sich ein reiches Feld <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0571" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/318854"/> <fw type="header" place="top"> Musik und Satire</fw><lb/> <p xml:id="ID_3307" prev="#ID_3306"> Wort und erzählt uns sprühenden Geistes die Vorgänge, die aus Webers Meister¬<lb/> werk fast eine Parodie machten. Wagner und der Wagnerkreis wählten gern die<lb/> Waffen des Humors, um ihrer Meinung um so freimütiger Ausdruck zu verleihen.<lb/> Als Liszt durch die um Cornelius' Oper „Barbier von Bagdad" spielende Intrige<lb/> aus Weimar getrieben wurde und das Orchester sich noch einmal in dieser weh¬<lb/> mütigen Stimmung um seinen Herrn und Meister versammelte, stimmte Cornelius<lb/> am 14. August 1861 die Klage „im Löwengarten" an:</p><lb/> <lg xml:id="POEMID_13" type="poem"> <l/> </lg><lb/> <p xml:id="ID_3308"> Nach wechselseitigen Klagen und Trauern raffen sich endlich alle auf, um<lb/> Liszt die Abschiedshuldigung darzubringen:</p><lb/> <lg xml:id="POEMID_14" type="poem"> <l/> </lg><lb/> <p xml:id="ID_3309" next="#ID_3310"> Wenn die Musik die Hilfe des Wortes erhält, so bietet sich ein reiches Feld<lb/> dein Humor, der Satire. Aber auch durch sich selbst kann sie parodieren, aus sich<lb/> selbst heraus kann sie die Geister des Spottes entfesseln, wenn auch nur inner¬<lb/> halb stark beengter Grenzen. Ob der Programmusiker Frankreichs im sechzehnten<lb/> Jahrhundert Element Janequin, der in seinem kunstvoll gefügten Chorwerk „I^a</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0571]
Musik und Satire
Wort und erzählt uns sprühenden Geistes die Vorgänge, die aus Webers Meister¬
werk fast eine Parodie machten. Wagner und der Wagnerkreis wählten gern die
Waffen des Humors, um ihrer Meinung um so freimütiger Ausdruck zu verleihen.
Als Liszt durch die um Cornelius' Oper „Barbier von Bagdad" spielende Intrige
aus Weimar getrieben wurde und das Orchester sich noch einmal in dieser weh¬
mütigen Stimmung um seinen Herrn und Meister versammelte, stimmte Cornelius
am 14. August 1861 die Klage „im Löwengarten" an:
Nach wechselseitigen Klagen und Trauern raffen sich endlich alle auf, um
Liszt die Abschiedshuldigung darzubringen:
Wenn die Musik die Hilfe des Wortes erhält, so bietet sich ein reiches Feld
dein Humor, der Satire. Aber auch durch sich selbst kann sie parodieren, aus sich
selbst heraus kann sie die Geister des Spottes entfesseln, wenn auch nur inner¬
halb stark beengter Grenzen. Ob der Programmusiker Frankreichs im sechzehnten
Jahrhundert Element Janequin, der in seinem kunstvoll gefügten Chorwerk „I^a
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