Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Zweites Vierteljahr.Kulturgeschichtliche Glossen zum Falle Iatho Anbeginn geoffenbart und der auch mich zu sich gezogen hat aus lauter Güte. Kulturgeschichtliche Glossen zum Falle Iatho Anbeginn geoffenbart und der auch mich zu sich gezogen hat aus lauter Güte. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0481" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/318764"/> <fw type="header" place="top"> Kulturgeschichtliche Glossen zum Falle Iatho</fw><lb/> <p xml:id="ID_2141" prev="#ID_2140"> Anbeginn geoffenbart und der auch mich zu sich gezogen hat aus lauter Güte.<lb/> Diesem Gott will ich mein Leben lang kindlich vertrauen, denn er ist mein Vater,<lb/> und ich weiß, daß denen, die ihn lieben, alle Dinge zum Besten dienen. Sein<lb/> Wort soll meines Fußes Leuchte bleiben, sein Wille mein oberstes Gesetz. Vor<lb/> ihm will ich mein Herz aufdecken, alle meine Sünden ihm bekennen und in aufrichtiger<lb/> Reue seiner Gnade mich getrösten, denn er ist treu und will nicht den Tod des<lb/> Sünders, sondern daß er sich bekehre von seinem Wesen und lebe. Ich glaube<lb/> an den Herrn Jesum Christum, den Sohn Gottes, den Abglanz seiner Herrlichkeit<lb/> und das Ebenbild seines Wesens, der mir von Gott gemacht ist zur Weisheit<lb/> und Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung. Er ist der Weg, die<lb/> Wahrheit und das Leben, ohne ihn kann ich nicht zum Vater kommen; er ist der<lb/> Weinstock und wir die Reben, nur in der Lebensgemeinschaft mit ihm bringen wir<lb/> Frucht; er ist der gute Hirt und wir die Schafe feiner Weide; er ist unser<lb/> Meister und wir seine Jünger; er ist unser Haupt, wir sind die Glieder seines<lb/> Leibes. Ihm will ich mein Leben lang nachfolgen, sein Joch auf mich nehmen<lb/> und von ihm lernen, denn er ist sanftmütig und von Herzen demütig; ihn will<lb/> ich lieben, wie er die Menschen geliebt hat, ihm treu bleiben, wie er treu<lb/> geblieben ist bis in den Tod. Mit ihm will ich geduldig leiden, mit ihm Welt<lb/> und Sünde überwinden, mit ihm auferstehen zu einem neuen Leben und in<lb/> seinem Reiche danach trachten, daß ich durch ihn vollkommen werde, wie mein<lb/> Vater im Himmel vollkommen ist. Ich glaube an den Heiligen Geist, den Geist<lb/> Gottes und unseres Herrn Jesu Christi, der in der Menschheit wirksam ist und<lb/> in ihr die Kinder Gottes zur christlichen Gemeinde sammelt; ich glaube an den<lb/> Geist der Wahrheit, der in alle Wahrheit leitet, an den Geist der Kraft,<lb/> der Liebe und der Zucht, der das Menschenherz zu einem Tempel Gottes<lb/> macht und bei mir bleibt ewiglich. Damit dieser Geist in mir lebendig werde,<lb/> will ich dem Worte Gottes freudig mein Herz öffnen, die Predigt des Evangeliums<lb/> fleißig hören und auch selbst lesen und forschen in der Schrift. Unserer evangelischen<lb/> Kirche, in die ich heute als mündiges Glied eintrete, will ich beständig treu bleiben,<lb/> auch in meinem Wandel mich allezeit als evangelischen Christen beweisen und Gott<lb/> täglich bitten, daß er meine Seele erlöse von allem ndet und mir in Gnaden<lb/> cmshelse zu seinem ewigen, himmlischen Reiche. Amen."</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0481]
Kulturgeschichtliche Glossen zum Falle Iatho
Anbeginn geoffenbart und der auch mich zu sich gezogen hat aus lauter Güte.
Diesem Gott will ich mein Leben lang kindlich vertrauen, denn er ist mein Vater,
und ich weiß, daß denen, die ihn lieben, alle Dinge zum Besten dienen. Sein
Wort soll meines Fußes Leuchte bleiben, sein Wille mein oberstes Gesetz. Vor
ihm will ich mein Herz aufdecken, alle meine Sünden ihm bekennen und in aufrichtiger
Reue seiner Gnade mich getrösten, denn er ist treu und will nicht den Tod des
Sünders, sondern daß er sich bekehre von seinem Wesen und lebe. Ich glaube
an den Herrn Jesum Christum, den Sohn Gottes, den Abglanz seiner Herrlichkeit
und das Ebenbild seines Wesens, der mir von Gott gemacht ist zur Weisheit
und Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung. Er ist der Weg, die
Wahrheit und das Leben, ohne ihn kann ich nicht zum Vater kommen; er ist der
Weinstock und wir die Reben, nur in der Lebensgemeinschaft mit ihm bringen wir
Frucht; er ist der gute Hirt und wir die Schafe feiner Weide; er ist unser
Meister und wir seine Jünger; er ist unser Haupt, wir sind die Glieder seines
Leibes. Ihm will ich mein Leben lang nachfolgen, sein Joch auf mich nehmen
und von ihm lernen, denn er ist sanftmütig und von Herzen demütig; ihn will
ich lieben, wie er die Menschen geliebt hat, ihm treu bleiben, wie er treu
geblieben ist bis in den Tod. Mit ihm will ich geduldig leiden, mit ihm Welt
und Sünde überwinden, mit ihm auferstehen zu einem neuen Leben und in
seinem Reiche danach trachten, daß ich durch ihn vollkommen werde, wie mein
Vater im Himmel vollkommen ist. Ich glaube an den Heiligen Geist, den Geist
Gottes und unseres Herrn Jesu Christi, der in der Menschheit wirksam ist und
in ihr die Kinder Gottes zur christlichen Gemeinde sammelt; ich glaube an den
Geist der Wahrheit, der in alle Wahrheit leitet, an den Geist der Kraft,
der Liebe und der Zucht, der das Menschenherz zu einem Tempel Gottes
macht und bei mir bleibt ewiglich. Damit dieser Geist in mir lebendig werde,
will ich dem Worte Gottes freudig mein Herz öffnen, die Predigt des Evangeliums
fleißig hören und auch selbst lesen und forschen in der Schrift. Unserer evangelischen
Kirche, in die ich heute als mündiges Glied eintrete, will ich beständig treu bleiben,
auch in meinem Wandel mich allezeit als evangelischen Christen beweisen und Gott
täglich bitten, daß er meine Seele erlöse von allem ndet und mir in Gnaden
cmshelse zu seinem ewigen, himmlischen Reiche. Amen."
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |