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Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmcißgcblichcs

Auch im Westen gehen Dinge vor, die sich mit einer wünschenswerten
Entwicklung schwer in Einklang bringen lassen. Aber während im Osten falsche
Rücksichtnahme auf Teile des Großgrundbesitzes die gesunde Entwicklung aufhält, ist
es im Westen die Furcht vor der Sozialdemokratie, die eine kraftvolle Negierungspolitik
verhindert. Elsaß-Lothringen soll der französischen Propaganda entfremdet werden,
die sich unter der Führung des Klerus und gelitten von den Notabeln immer
tiefer in die breiten Massen einfrißt. Die nationaldeutsche (altdeutsche) Gesellschaft
ist nun der Auffassung, daß die Propaganda nur gebrochen werden könnte mit
Hilfe der alteingesessenen elsässischen Bevölkerung; infolgedessen wird das allgemeine
Wahlrecht mit proportionaler Stimmenverteilung auf die einzelnen Parteien
gefordert. Aus einer solchen Anordnung ergäbe sich aber aller Voraussicht nach
eine starke sozialdemokratische Mehrheit in der Kammer. Wenn man die Hilfe der
Sozialdemokratie zur Förderung nationaler Ziele nicht in Anspruch nehmen wolle,
so sagt eine beträchtliche altdeutsche Minderheit in den Reichslanden, dann bliebe
kein andrer Ausweg, als die Reichslande zu preußischen Provinzen zu machen,
sofern sie deutsch bleiben sollen. Wir haben dieser Minderheit wiederholt
Gelegenheit gegeben, ihre Meinung in den Grenzboten zum Ausdruck zu bringen.
Nun'stelle man sich aber vor, daß der deutsche Reichskanzler im Reichstage für ein
Gesetz eintreten soll, das aller Wahrscheinlichkeit nach die sozialdemokratische Partei
in den Reichslanden auf eine ähnliche Stufe erheben würde, wie sie sie in
Baden einnimmt. Die heutige Mehrheit im Reichstage würde ihm den Krieg
erklären und im Lande würde er eine Verwirrung anrichten, die gar nicht aus¬
zudeuten ist. Gesetzt selbst den Fall, daß Herr von Vethmcmn Hollweg, gestützt
auf den Kaiser und nach einer Reichstagsauflösuug, imstande wäre, die Sozial-
demokraten im Reichslande zur Herrschaft zu bringen, so wäre er als Minister¬
präsident in Preußen unhaltbar, oder aber er müßte sich auch dort der Linken
anschließen, die er heute bekämpft-, eine Reihe der schwersten Konflikte wäre die
notwendige Folge des ersten Schrittes.

Eine Bismarckische Natur würde sich nun vermutlich nicht scheuen, den Weg
durch Konflikte hindurch zu nehmen, wenn sie an dessen Ende das Heil des
Vaterlandes sähe. Dazu gehört aber noch ein Drittes. Solch eine Konfliktszeit,
wie wir sie hier andeuten, läßt sich in Preußen nur dann durchholten, wenn der
Ministerpräsident bei allen seinen Schritten auf die Unterstützung des Königs
rechnen darf. Auf welcher politischen Basis das Verhältnis zwischen dem König
und seinem ersten Beamten ruht, wollen wir heute nicht untersuchen; vielleicht
geben uns bald einige Änderungen in der preußischen hohen Beamtenschaft dafür
genauere Fingerzeige. Im Reich sind die Dinge komplizierter. Neben der Unter¬
stützung durch Kaiser und Bundesrat bedarf der Kanzler einer gewissen Nachfolge
organisierter Kräfte, sofern er durch Konflikte zu dauerndem Frieden gelangen
will. Infolgedessen sind im Reich auch andere Maßstäbe zulässig als in Preußen.
Im Reich bildet den Schwerpunkt aller politischer Maßnahmen deren jeweilige
Bedeutung für die Entwicklung der Wirtschaft. Materielle Motive sind anerkannter¬
maßen in den Bordergrund gerückt, und die Art ihrer Behandlung durch die
Reichsregierung und die einzelnen Parteien ist ausschlaggebend für die Stellung
des einzelnen Bürgers zur Regierung und zu den Parteien. Mit dieser Tatsache,
in der auch die Ohnmacht der Mittelparteien begründet liegt, stehen wir am
Abschluß einer Epoche und damit an der Schwelle einer neuen, für die wir
berufen sind, die wirtschaftlichen Grundlagen zu schaffen. Die letzten vierzig Jahre
haben auf der in den siebziger Jahren geschaffenen Grundlage früher nicht geahnte
Kräfte entfesselt, die heute nicht mehr alle dein ruhigen Fortschritt nutzbar


Grenzboten III 1910
Maßgebliches und Unmcißgcblichcs

Auch im Westen gehen Dinge vor, die sich mit einer wünschenswerten
Entwicklung schwer in Einklang bringen lassen. Aber während im Osten falsche
Rücksichtnahme auf Teile des Großgrundbesitzes die gesunde Entwicklung aufhält, ist
es im Westen die Furcht vor der Sozialdemokratie, die eine kraftvolle Negierungspolitik
verhindert. Elsaß-Lothringen soll der französischen Propaganda entfremdet werden,
die sich unter der Führung des Klerus und gelitten von den Notabeln immer
tiefer in die breiten Massen einfrißt. Die nationaldeutsche (altdeutsche) Gesellschaft
ist nun der Auffassung, daß die Propaganda nur gebrochen werden könnte mit
Hilfe der alteingesessenen elsässischen Bevölkerung; infolgedessen wird das allgemeine
Wahlrecht mit proportionaler Stimmenverteilung auf die einzelnen Parteien
gefordert. Aus einer solchen Anordnung ergäbe sich aber aller Voraussicht nach
eine starke sozialdemokratische Mehrheit in der Kammer. Wenn man die Hilfe der
Sozialdemokratie zur Förderung nationaler Ziele nicht in Anspruch nehmen wolle,
so sagt eine beträchtliche altdeutsche Minderheit in den Reichslanden, dann bliebe
kein andrer Ausweg, als die Reichslande zu preußischen Provinzen zu machen,
sofern sie deutsch bleiben sollen. Wir haben dieser Minderheit wiederholt
Gelegenheit gegeben, ihre Meinung in den Grenzboten zum Ausdruck zu bringen.
Nun'stelle man sich aber vor, daß der deutsche Reichskanzler im Reichstage für ein
Gesetz eintreten soll, das aller Wahrscheinlichkeit nach die sozialdemokratische Partei
in den Reichslanden auf eine ähnliche Stufe erheben würde, wie sie sie in
Baden einnimmt. Die heutige Mehrheit im Reichstage würde ihm den Krieg
erklären und im Lande würde er eine Verwirrung anrichten, die gar nicht aus¬
zudeuten ist. Gesetzt selbst den Fall, daß Herr von Vethmcmn Hollweg, gestützt
auf den Kaiser und nach einer Reichstagsauflösuug, imstande wäre, die Sozial-
demokraten im Reichslande zur Herrschaft zu bringen, so wäre er als Minister¬
präsident in Preußen unhaltbar, oder aber er müßte sich auch dort der Linken
anschließen, die er heute bekämpft-, eine Reihe der schwersten Konflikte wäre die
notwendige Folge des ersten Schrittes.

Eine Bismarckische Natur würde sich nun vermutlich nicht scheuen, den Weg
durch Konflikte hindurch zu nehmen, wenn sie an dessen Ende das Heil des
Vaterlandes sähe. Dazu gehört aber noch ein Drittes. Solch eine Konfliktszeit,
wie wir sie hier andeuten, läßt sich in Preußen nur dann durchholten, wenn der
Ministerpräsident bei allen seinen Schritten auf die Unterstützung des Königs
rechnen darf. Auf welcher politischen Basis das Verhältnis zwischen dem König
und seinem ersten Beamten ruht, wollen wir heute nicht untersuchen; vielleicht
geben uns bald einige Änderungen in der preußischen hohen Beamtenschaft dafür
genauere Fingerzeige. Im Reich sind die Dinge komplizierter. Neben der Unter¬
stützung durch Kaiser und Bundesrat bedarf der Kanzler einer gewissen Nachfolge
organisierter Kräfte, sofern er durch Konflikte zu dauerndem Frieden gelangen
will. Infolgedessen sind im Reich auch andere Maßstäbe zulässig als in Preußen.
Im Reich bildet den Schwerpunkt aller politischer Maßnahmen deren jeweilige
Bedeutung für die Entwicklung der Wirtschaft. Materielle Motive sind anerkannter¬
maßen in den Bordergrund gerückt, und die Art ihrer Behandlung durch die
Reichsregierung und die einzelnen Parteien ist ausschlaggebend für die Stellung
des einzelnen Bürgers zur Regierung und zu den Parteien. Mit dieser Tatsache,
in der auch die Ohnmacht der Mittelparteien begründet liegt, stehen wir am
Abschluß einer Epoche und damit an der Schwelle einer neuen, für die wir
berufen sind, die wirtschaftlichen Grundlagen zu schaffen. Die letzten vierzig Jahre
haben auf der in den siebziger Jahren geschaffenen Grundlage früher nicht geahnte
Kräfte entfesselt, die heute nicht mehr alle dein ruhigen Fortschritt nutzbar


Grenzboten III 1910
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[0405] Maßgebliches und Unmcißgcblichcs Auch im Westen gehen Dinge vor, die sich mit einer wünschenswerten Entwicklung schwer in Einklang bringen lassen. Aber während im Osten falsche Rücksichtnahme auf Teile des Großgrundbesitzes die gesunde Entwicklung aufhält, ist es im Westen die Furcht vor der Sozialdemokratie, die eine kraftvolle Negierungspolitik verhindert. Elsaß-Lothringen soll der französischen Propaganda entfremdet werden, die sich unter der Führung des Klerus und gelitten von den Notabeln immer tiefer in die breiten Massen einfrißt. Die nationaldeutsche (altdeutsche) Gesellschaft ist nun der Auffassung, daß die Propaganda nur gebrochen werden könnte mit Hilfe der alteingesessenen elsässischen Bevölkerung; infolgedessen wird das allgemeine Wahlrecht mit proportionaler Stimmenverteilung auf die einzelnen Parteien gefordert. Aus einer solchen Anordnung ergäbe sich aber aller Voraussicht nach eine starke sozialdemokratische Mehrheit in der Kammer. Wenn man die Hilfe der Sozialdemokratie zur Förderung nationaler Ziele nicht in Anspruch nehmen wolle, so sagt eine beträchtliche altdeutsche Minderheit in den Reichslanden, dann bliebe kein andrer Ausweg, als die Reichslande zu preußischen Provinzen zu machen, sofern sie deutsch bleiben sollen. Wir haben dieser Minderheit wiederholt Gelegenheit gegeben, ihre Meinung in den Grenzboten zum Ausdruck zu bringen. Nun'stelle man sich aber vor, daß der deutsche Reichskanzler im Reichstage für ein Gesetz eintreten soll, das aller Wahrscheinlichkeit nach die sozialdemokratische Partei in den Reichslanden auf eine ähnliche Stufe erheben würde, wie sie sie in Baden einnimmt. Die heutige Mehrheit im Reichstage würde ihm den Krieg erklären und im Lande würde er eine Verwirrung anrichten, die gar nicht aus¬ zudeuten ist. Gesetzt selbst den Fall, daß Herr von Vethmcmn Hollweg, gestützt auf den Kaiser und nach einer Reichstagsauflösuug, imstande wäre, die Sozial- demokraten im Reichslande zur Herrschaft zu bringen, so wäre er als Minister¬ präsident in Preußen unhaltbar, oder aber er müßte sich auch dort der Linken anschließen, die er heute bekämpft-, eine Reihe der schwersten Konflikte wäre die notwendige Folge des ersten Schrittes. Eine Bismarckische Natur würde sich nun vermutlich nicht scheuen, den Weg durch Konflikte hindurch zu nehmen, wenn sie an dessen Ende das Heil des Vaterlandes sähe. Dazu gehört aber noch ein Drittes. Solch eine Konfliktszeit, wie wir sie hier andeuten, läßt sich in Preußen nur dann durchholten, wenn der Ministerpräsident bei allen seinen Schritten auf die Unterstützung des Königs rechnen darf. Auf welcher politischen Basis das Verhältnis zwischen dem König und seinem ersten Beamten ruht, wollen wir heute nicht untersuchen; vielleicht geben uns bald einige Änderungen in der preußischen hohen Beamtenschaft dafür genauere Fingerzeige. Im Reich sind die Dinge komplizierter. Neben der Unter¬ stützung durch Kaiser und Bundesrat bedarf der Kanzler einer gewissen Nachfolge organisierter Kräfte, sofern er durch Konflikte zu dauerndem Frieden gelangen will. Infolgedessen sind im Reich auch andere Maßstäbe zulässig als in Preußen. Im Reich bildet den Schwerpunkt aller politischer Maßnahmen deren jeweilige Bedeutung für die Entwicklung der Wirtschaft. Materielle Motive sind anerkannter¬ maßen in den Bordergrund gerückt, und die Art ihrer Behandlung durch die Reichsregierung und die einzelnen Parteien ist ausschlaggebend für die Stellung des einzelnen Bürgers zur Regierung und zu den Parteien. Mit dieser Tatsache, in der auch die Ohnmacht der Mittelparteien begründet liegt, stehen wir am Abschluß einer Epoche und damit an der Schwelle einer neuen, für die wir berufen sind, die wirtschaftlichen Grundlagen zu schaffen. Die letzten vierzig Jahre haben auf der in den siebziger Jahren geschaffenen Grundlage früher nicht geahnte Kräfte entfesselt, die heute nicht mehr alle dein ruhigen Fortschritt nutzbar Grenzboten III 1910

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_316288/405>, abgerufen am 25.08.2024.