Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Drittes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Aber auch unter diesen wird mancher sich sagen: Ob du Kunden gewinnst, ist
Zweifelhaft; ganz sicher aber machst du die Konkurrenz auf dein Sondergebiet auf-
merksam. Das kann sehr wohl der Grund sein, weshalb der dänische Bootsmotor fehlt.

Sieht man in der Brüsseler Ausstellung von den sogenannten Attraktionen,
den Rutschbahnen, Negerdörfern, der Kermesse (Kirmes), ab, ebenso von den
Restaurants, den Händlern mit Kleinigkeiten, Postkarten, Süßigkeiten u. tgi.,
daun bleibt für den ernsthaften Ausstellungsbesucher verzweifelt wenig übrig. Von
den Ausstellungen exotischer Staaten kann man auch einen guten Teil als bloße
Schaustellung für die Neugier, veranlaßt durch die Eitelkeit zu glänzen oder das
Bedürfnis, die Kreditwürdigkeit des Landes in ein gutes Licht zu rücken, betrachten.
Einige von diesen Landesabteilungen find allerdings auch durchaus ernst zu nehmen:
o sind z. B. die sehr hübschen Pavillons Brasiliens und der Kanadischen Pacificbahn
offenbar darauf berechnet, durch den Hinweis auf den Reichtum der vertretenen
Länder an Bodenprodukten und Mineralschätzen zur Einwanderung anzuregen.




Es ist ja möglich, daß Berlin, die Stadt ernster Arbeit, die nicht nur politisch
die Hauptstadt eines großes Reiches, sondern auch, was in diesem Falle noch
wichtiger, der Mittelpunkt eines gewaltigen Absatzgebietes für Erzeugnisse der
Landwirtschaft und Industrie ist, daß dieses Berlin eine größere Anziehungskraft
auf ernsthafte Aussteller und Ausstellungsbesucher ausüben würde als das leicht¬
lebige Klein-Paris, wohin die Leute gehen, um sich zu amüsieren. Jedenfalls
aber ist es verkehrt, wenn, wie es in der Tagespresse geschehen ist, aus dem Erfolg
der deutschen Abteilung auf der diesjährigen Ausstellung in Brüssel Anlaß genommen
wird, Berlin als Ort für eine künftige Weltausstellung in empfehlende Erinnerung
zu bringen. Sehen wir mal von den politischen Eifersüchteleien ab, die einerGroßmacht
heute die Weltausstellungsfreudigkeit verderben müssen; von der Preßhetze, die
zweifellos ans das bestgehaßte Deutschland niedergehen würde, und fragen wir uns:
Was könnte ausländische Aussteller wohl zu einer Beteiligung in Berlin bewegen?
Die Absatzmärkte in Europa sind in ziemlich festen Händen. Es wird solche Märkte
weder zu erobern noch zu verteidigen geben. In dieser Beziehung wird irgendein
südamerikanischer Staat größere Anziehungskraft haben als Deutschland oder ein
anderes europäisches Land, wie denn auch jetzt schon die Ausstellung in Buenos
Aires von manchen europäischen Staaten besser beschickt sein soll als die in Brüssel.

Es ist nötig, das Gebiet einer Ausstellung örtlich oder sachlich zu begrenzen,
wenn man Nützliches leisten will. Ein gutes Beispiel für die örtliche Begrenzung
ist die augenblicklich in Altenstein in Ostpreußen stattfindende kleine Ausstellung.
Eine einzelne Provinz hat bestimmte Bedürfnisse. Der Aussteller weiß, was er
mit Aussicht auf Erfolg hinbringen kann. So entsteht ein abgerundetes Bild.
Der Ausstelluugsbesucher aus der Provinz kann sich mit verhältnismäßig leichter
Mühe über den Stand der für ihn wichtigen Fragen, über Bezugsquelle" zur
Befriedigung seiner Bedürfnisse unterrichten; der Auswärtige gewinnt ebenso leicht
einen Überblick über die Geschäftslage der Provinz. Einen Übergang zu den
sachlich begrenzten -- den Fachausstellungen -- bieten diejenigen Ausstellungen,
bei denen die örtlichen Grenzen weniger mit Rücksicht auf die Besucher als viel¬
mehr für die Aussteller gezogen find. So hat bei der Ausstellung zu Düsseldorf
im Jahre 1902 die Einschränkung auf in Rheinland-Westfalen hergestellte Waren
zur Folge gehabt, daß im wesentlichen eine Fachausstellung für Hüttenwesen,
Groß-Eisen- und Maschinenindustrie entstand, die viel bedeutender und von größerem
wissenschaftlichen und künstlerischen Werte war, nicht nur als die deutsche Abteilung,
sondern als die ganze Ausstellung in Brüssel überhaupt.


Grenzvoten III 19t0 4S
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Aber auch unter diesen wird mancher sich sagen: Ob du Kunden gewinnst, ist
Zweifelhaft; ganz sicher aber machst du die Konkurrenz auf dein Sondergebiet auf-
merksam. Das kann sehr wohl der Grund sein, weshalb der dänische Bootsmotor fehlt.

Sieht man in der Brüsseler Ausstellung von den sogenannten Attraktionen,
den Rutschbahnen, Negerdörfern, der Kermesse (Kirmes), ab, ebenso von den
Restaurants, den Händlern mit Kleinigkeiten, Postkarten, Süßigkeiten u. tgi.,
daun bleibt für den ernsthaften Ausstellungsbesucher verzweifelt wenig übrig. Von
den Ausstellungen exotischer Staaten kann man auch einen guten Teil als bloße
Schaustellung für die Neugier, veranlaßt durch die Eitelkeit zu glänzen oder das
Bedürfnis, die Kreditwürdigkeit des Landes in ein gutes Licht zu rücken, betrachten.
Einige von diesen Landesabteilungen find allerdings auch durchaus ernst zu nehmen:
o sind z. B. die sehr hübschen Pavillons Brasiliens und der Kanadischen Pacificbahn
offenbar darauf berechnet, durch den Hinweis auf den Reichtum der vertretenen
Länder an Bodenprodukten und Mineralschätzen zur Einwanderung anzuregen.




Es ist ja möglich, daß Berlin, die Stadt ernster Arbeit, die nicht nur politisch
die Hauptstadt eines großes Reiches, sondern auch, was in diesem Falle noch
wichtiger, der Mittelpunkt eines gewaltigen Absatzgebietes für Erzeugnisse der
Landwirtschaft und Industrie ist, daß dieses Berlin eine größere Anziehungskraft
auf ernsthafte Aussteller und Ausstellungsbesucher ausüben würde als das leicht¬
lebige Klein-Paris, wohin die Leute gehen, um sich zu amüsieren. Jedenfalls
aber ist es verkehrt, wenn, wie es in der Tagespresse geschehen ist, aus dem Erfolg
der deutschen Abteilung auf der diesjährigen Ausstellung in Brüssel Anlaß genommen
wird, Berlin als Ort für eine künftige Weltausstellung in empfehlende Erinnerung
zu bringen. Sehen wir mal von den politischen Eifersüchteleien ab, die einerGroßmacht
heute die Weltausstellungsfreudigkeit verderben müssen; von der Preßhetze, die
zweifellos ans das bestgehaßte Deutschland niedergehen würde, und fragen wir uns:
Was könnte ausländische Aussteller wohl zu einer Beteiligung in Berlin bewegen?
Die Absatzmärkte in Europa sind in ziemlich festen Händen. Es wird solche Märkte
weder zu erobern noch zu verteidigen geben. In dieser Beziehung wird irgendein
südamerikanischer Staat größere Anziehungskraft haben als Deutschland oder ein
anderes europäisches Land, wie denn auch jetzt schon die Ausstellung in Buenos
Aires von manchen europäischen Staaten besser beschickt sein soll als die in Brüssel.

Es ist nötig, das Gebiet einer Ausstellung örtlich oder sachlich zu begrenzen,
wenn man Nützliches leisten will. Ein gutes Beispiel für die örtliche Begrenzung
ist die augenblicklich in Altenstein in Ostpreußen stattfindende kleine Ausstellung.
Eine einzelne Provinz hat bestimmte Bedürfnisse. Der Aussteller weiß, was er
mit Aussicht auf Erfolg hinbringen kann. So entsteht ein abgerundetes Bild.
Der Ausstelluugsbesucher aus der Provinz kann sich mit verhältnismäßig leichter
Mühe über den Stand der für ihn wichtigen Fragen, über Bezugsquelle» zur
Befriedigung seiner Bedürfnisse unterrichten; der Auswärtige gewinnt ebenso leicht
einen Überblick über die Geschäftslage der Provinz. Einen Übergang zu den
sachlich begrenzten — den Fachausstellungen — bieten diejenigen Ausstellungen,
bei denen die örtlichen Grenzen weniger mit Rücksicht auf die Besucher als viel¬
mehr für die Aussteller gezogen find. So hat bei der Ausstellung zu Düsseldorf
im Jahre 1902 die Einschränkung auf in Rheinland-Westfalen hergestellte Waren
zur Folge gehabt, daß im wesentlichen eine Fachausstellung für Hüttenwesen,
Groß-Eisen- und Maschinenindustrie entstand, die viel bedeutender und von größerem
wissenschaftlichen und künstlerischen Werte war, nicht nur als die deutsche Abteilung,
sondern als die ganze Ausstellung in Brüssel überhaupt.


Grenzvoten III 19t0 4S
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0365" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/316654"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_1612" prev="#ID_1611"> Aber auch unter diesen wird mancher sich sagen: Ob du Kunden gewinnst, ist<lb/>
Zweifelhaft; ganz sicher aber machst du die Konkurrenz auf dein Sondergebiet auf-<lb/>
merksam. Das kann sehr wohl der Grund sein, weshalb der dänische Bootsmotor fehlt.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1613"> Sieht man in der Brüsseler Ausstellung von den sogenannten Attraktionen,<lb/>
den Rutschbahnen, Negerdörfern, der Kermesse (Kirmes), ab, ebenso von den<lb/>
Restaurants, den Händlern mit Kleinigkeiten, Postkarten, Süßigkeiten u. tgi.,<lb/>
daun bleibt für den ernsthaften Ausstellungsbesucher verzweifelt wenig übrig. Von<lb/>
den Ausstellungen exotischer Staaten kann man auch einen guten Teil als bloße<lb/>
Schaustellung für die Neugier, veranlaßt durch die Eitelkeit zu glänzen oder das<lb/>
Bedürfnis, die Kreditwürdigkeit des Landes in ein gutes Licht zu rücken, betrachten.<lb/>
Einige von diesen Landesabteilungen find allerdings auch durchaus ernst zu nehmen:<lb/>
o sind z. B. die sehr hübschen Pavillons Brasiliens und der Kanadischen Pacificbahn<lb/>
offenbar darauf berechnet, durch den Hinweis auf den Reichtum der vertretenen<lb/>
Länder an Bodenprodukten und Mineralschätzen zur Einwanderung anzuregen.</p><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <p xml:id="ID_1614"> Es ist ja möglich, daß Berlin, die Stadt ernster Arbeit, die nicht nur politisch<lb/>
die Hauptstadt eines großes Reiches, sondern auch, was in diesem Falle noch<lb/>
wichtiger, der Mittelpunkt eines gewaltigen Absatzgebietes für Erzeugnisse der<lb/>
Landwirtschaft und Industrie ist, daß dieses Berlin eine größere Anziehungskraft<lb/>
auf ernsthafte Aussteller und Ausstellungsbesucher ausüben würde als das leicht¬<lb/>
lebige Klein-Paris, wohin die Leute gehen, um sich zu amüsieren. Jedenfalls<lb/>
aber ist es verkehrt, wenn, wie es in der Tagespresse geschehen ist, aus dem Erfolg<lb/>
der deutschen Abteilung auf der diesjährigen Ausstellung in Brüssel Anlaß genommen<lb/>
wird, Berlin als Ort für eine künftige Weltausstellung in empfehlende Erinnerung<lb/>
zu bringen. Sehen wir mal von den politischen Eifersüchteleien ab, die einerGroßmacht<lb/>
heute die Weltausstellungsfreudigkeit verderben müssen; von der Preßhetze, die<lb/>
zweifellos ans das bestgehaßte Deutschland niedergehen würde, und fragen wir uns:<lb/>
Was könnte ausländische Aussteller wohl zu einer Beteiligung in Berlin bewegen?<lb/>
Die Absatzmärkte in Europa sind in ziemlich festen Händen. Es wird solche Märkte<lb/>
weder zu erobern noch zu verteidigen geben. In dieser Beziehung wird irgendein<lb/>
südamerikanischer Staat größere Anziehungskraft haben als Deutschland oder ein<lb/>
anderes europäisches Land, wie denn auch jetzt schon die Ausstellung in Buenos<lb/>
Aires von manchen europäischen Staaten besser beschickt sein soll als die in Brüssel.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1615"> Es ist nötig, das Gebiet einer Ausstellung örtlich oder sachlich zu begrenzen,<lb/>
wenn man Nützliches leisten will. Ein gutes Beispiel für die örtliche Begrenzung<lb/>
ist die augenblicklich in Altenstein in Ostpreußen stattfindende kleine Ausstellung.<lb/>
Eine einzelne Provinz hat bestimmte Bedürfnisse. Der Aussteller weiß, was er<lb/>
mit Aussicht auf Erfolg hinbringen kann. So entsteht ein abgerundetes Bild.<lb/>
Der Ausstelluugsbesucher aus der Provinz kann sich mit verhältnismäßig leichter<lb/>
Mühe über den Stand der für ihn wichtigen Fragen, über Bezugsquelle» zur<lb/>
Befriedigung seiner Bedürfnisse unterrichten; der Auswärtige gewinnt ebenso leicht<lb/>
einen Überblick über die Geschäftslage der Provinz. Einen Übergang zu den<lb/>
sachlich begrenzten &#x2014; den Fachausstellungen &#x2014; bieten diejenigen Ausstellungen,<lb/>
bei denen die örtlichen Grenzen weniger mit Rücksicht auf die Besucher als viel¬<lb/>
mehr für die Aussteller gezogen find. So hat bei der Ausstellung zu Düsseldorf<lb/>
im Jahre 1902 die Einschränkung auf in Rheinland-Westfalen hergestellte Waren<lb/>
zur Folge gehabt, daß im wesentlichen eine Fachausstellung für Hüttenwesen,<lb/>
Groß-Eisen- und Maschinenindustrie entstand, die viel bedeutender und von größerem<lb/>
wissenschaftlichen und künstlerischen Werte war, nicht nur als die deutsche Abteilung,<lb/>
sondern als die ganze Ausstellung in Brüssel überhaupt.</p><lb/>
            <fw type="sig" place="bottom"> Grenzvoten III 19t0 4S</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0365] Maßgebliches und Unmaßgebliches Aber auch unter diesen wird mancher sich sagen: Ob du Kunden gewinnst, ist Zweifelhaft; ganz sicher aber machst du die Konkurrenz auf dein Sondergebiet auf- merksam. Das kann sehr wohl der Grund sein, weshalb der dänische Bootsmotor fehlt. Sieht man in der Brüsseler Ausstellung von den sogenannten Attraktionen, den Rutschbahnen, Negerdörfern, der Kermesse (Kirmes), ab, ebenso von den Restaurants, den Händlern mit Kleinigkeiten, Postkarten, Süßigkeiten u. tgi., daun bleibt für den ernsthaften Ausstellungsbesucher verzweifelt wenig übrig. Von den Ausstellungen exotischer Staaten kann man auch einen guten Teil als bloße Schaustellung für die Neugier, veranlaßt durch die Eitelkeit zu glänzen oder das Bedürfnis, die Kreditwürdigkeit des Landes in ein gutes Licht zu rücken, betrachten. Einige von diesen Landesabteilungen find allerdings auch durchaus ernst zu nehmen: o sind z. B. die sehr hübschen Pavillons Brasiliens und der Kanadischen Pacificbahn offenbar darauf berechnet, durch den Hinweis auf den Reichtum der vertretenen Länder an Bodenprodukten und Mineralschätzen zur Einwanderung anzuregen. Es ist ja möglich, daß Berlin, die Stadt ernster Arbeit, die nicht nur politisch die Hauptstadt eines großes Reiches, sondern auch, was in diesem Falle noch wichtiger, der Mittelpunkt eines gewaltigen Absatzgebietes für Erzeugnisse der Landwirtschaft und Industrie ist, daß dieses Berlin eine größere Anziehungskraft auf ernsthafte Aussteller und Ausstellungsbesucher ausüben würde als das leicht¬ lebige Klein-Paris, wohin die Leute gehen, um sich zu amüsieren. Jedenfalls aber ist es verkehrt, wenn, wie es in der Tagespresse geschehen ist, aus dem Erfolg der deutschen Abteilung auf der diesjährigen Ausstellung in Brüssel Anlaß genommen wird, Berlin als Ort für eine künftige Weltausstellung in empfehlende Erinnerung zu bringen. Sehen wir mal von den politischen Eifersüchteleien ab, die einerGroßmacht heute die Weltausstellungsfreudigkeit verderben müssen; von der Preßhetze, die zweifellos ans das bestgehaßte Deutschland niedergehen würde, und fragen wir uns: Was könnte ausländische Aussteller wohl zu einer Beteiligung in Berlin bewegen? Die Absatzmärkte in Europa sind in ziemlich festen Händen. Es wird solche Märkte weder zu erobern noch zu verteidigen geben. In dieser Beziehung wird irgendein südamerikanischer Staat größere Anziehungskraft haben als Deutschland oder ein anderes europäisches Land, wie denn auch jetzt schon die Ausstellung in Buenos Aires von manchen europäischen Staaten besser beschickt sein soll als die in Brüssel. Es ist nötig, das Gebiet einer Ausstellung örtlich oder sachlich zu begrenzen, wenn man Nützliches leisten will. Ein gutes Beispiel für die örtliche Begrenzung ist die augenblicklich in Altenstein in Ostpreußen stattfindende kleine Ausstellung. Eine einzelne Provinz hat bestimmte Bedürfnisse. Der Aussteller weiß, was er mit Aussicht auf Erfolg hinbringen kann. So entsteht ein abgerundetes Bild. Der Ausstelluugsbesucher aus der Provinz kann sich mit verhältnismäßig leichter Mühe über den Stand der für ihn wichtigen Fragen, über Bezugsquelle» zur Befriedigung seiner Bedürfnisse unterrichten; der Auswärtige gewinnt ebenso leicht einen Überblick über die Geschäftslage der Provinz. Einen Übergang zu den sachlich begrenzten — den Fachausstellungen — bieten diejenigen Ausstellungen, bei denen die örtlichen Grenzen weniger mit Rücksicht auf die Besucher als viel¬ mehr für die Aussteller gezogen find. So hat bei der Ausstellung zu Düsseldorf im Jahre 1902 die Einschränkung auf in Rheinland-Westfalen hergestellte Waren zur Folge gehabt, daß im wesentlichen eine Fachausstellung für Hüttenwesen, Groß-Eisen- und Maschinenindustrie entstand, die viel bedeutender und von größerem wissenschaftlichen und künstlerischen Werte war, nicht nur als die deutsche Abteilung, sondern als die ganze Ausstellung in Brüssel überhaupt. Grenzvoten III 19t0 4S

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_316288
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_316288/365
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_316288/365>, abgerufen am 23.07.2024.