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Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Diese Zusammenhänge werden in unserer freisinnigen Presse verkannt, von der
sozialistischen bewußt entstellt. Als kürzlich die "Post" diese Gedanken in Erinnerung
brachte, erhob sich bei den Sozialdemokraten ein Sturm, der von Demokraten und
Freisinnigen eifrig weitergetragen wurde. Es hieß, gewisse Kreise wollten die
Regierung zu kriegerischen Taten veranlassen, um die Aufmerksamkeit der Nation
von den Schäden im Innern abzulenken. Solche Ideen werden von Blättern
verbreitet, die sich zu Beschützern der Gewerbetreibenden und des internationalen
Proletariats auswerfen, angeblich um diese vor der Unbill der "junkerlichen" und
"kapitalistischen" Politik zu bewahren! Demgegenüber kann darauf hingewiesen
werden, daß in keinem Lande die Erwerbsstände und das Proletariat so voran
gekommen sind wie in Deutschland, und daß kein Land so vielen "Ausländern"
Gelegenheit zum Erwerb und zu kultureller Weiterentwicklung gibt wie unser
Reich. Man denke nur an die große Zahl von ausländischen Firmen,
Angestellten und Arbeitern,' die durch Deutschland leben. Es gibt keinen
zweiten Staat, der jährlich fünfviertel Millionen ausländische Arbeiter
beschäftigt, also etwa sechs Millionen Ausländer ernährt. Durch diese
wirtschaftliche Erscheinung, die nur durch einen unglücklichen Krieg beseitigt werden
könnte, wird dem internationalen Fortschritt, wird der allgemeinen Kultur und
dem Weltfrieden viel mehr gedient als durch Kongresse, auf denen diese Tatsachen
als nicht vorhanden ignoriert werden. Wir wären auch schon viel weiter mit der
Beruhigung des internationalen politischen Lebens, wenn nicht gewissenlose Hetzer,
die den praktischen Aufgaben des Lebens verständnislos gegenüberstehen, immer
wieder auf Deutschland als den Hort blutgierigen Ehrgeizes hinwiesen. In Wirklichkeit
'se Deutschland einem reichen Gabentisch vergleichbar, von dem jeder sich nehmen kann,
der an der Beschaffung der Gaben mitwirkt, von dem wir aber jeden mit
Waffengewalt verjagen,'der, selbst unfähig etwas zu leisten, uus den Reichtum
wißgönnt.

Nun dürfen wir in den: Auftreten der erwähnten Presse nicht allen: berechnende
Bosheit erkennen, sondern müssen in ihr auch den Spiegel derjenigen Kreise sehen,
in denen sie gelesen wird und deren Anschauungen sie wiedergibt. Es ist natürlich,
daß jede einmal zur Entfaltung gekommene Kraft sich selbst aus der eigenen
Wirksamkeit heraus stärkt und daß sie sehr bald die Einrichtungen und Verhält¬
nisse, die ihre Entwicklung allein möglich gemacht haben, als Hemmnisse und
Schädiger empfindet. Fehlen dann besonnene Volksvertreter in der Politik, große
Geister in der Wissenschaft und starke Persönlichkeiten am Staatssteuer, dann
schießen allerorten Gedanken und Vorschläge auf. die darauf ausgehen, subjektiv
als Hemmnis empfundene Einrichtungen zunächst zu beseitigen. Eine von der
Hand in den Mund lebende Negierung unterstützt zunächst die Neuerer, da auch
ste alle Kräfte möglichst ausgenutzt wissen will. Sie hat auch Erfolge. -- Teil¬
erfolge, und wendet ihre Kraft darauf, möglichst viele solcher Teilerfolge zu erreichen.
Sie zersplittert sich und die Nation und muß in dem Augenblick kraftlos zurück¬
weichen, wenn es gilt, alle Energie auf die Durchführung einer einzelnen großen
Aktion zu vereinen. Diese.Kraftlosigkeit hat gewöhnlich ihren Grund in dem
Umstände, daß, während alle Welt in der Entfaltung der materiellen Kräfte tätig
'se. die Ausbildung ideeller Kräfte vernachlässigt wird. Neben einem Hochstand
der wirtschaftlichen Organisation entwickelt sich geistige Anarchie auf allen den
Gebieten, wo die Geistesarbeit nicht dem Gelderwerb dient. Deutschland hat diesen
Weg durchgemacht und ächzt eben unter den Folgen. Es hat der Wirtschaft mit
allen Kräften gedient, aber darüber die Verbreiterung und Vertiefung der kulturellen
Basis vernachlässigt. Die sachliche Ausbildung ist gewachsen, die allgemeine Bildung


Grenzboten III 1910 86
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Diese Zusammenhänge werden in unserer freisinnigen Presse verkannt, von der
sozialistischen bewußt entstellt. Als kürzlich die „Post" diese Gedanken in Erinnerung
brachte, erhob sich bei den Sozialdemokraten ein Sturm, der von Demokraten und
Freisinnigen eifrig weitergetragen wurde. Es hieß, gewisse Kreise wollten die
Regierung zu kriegerischen Taten veranlassen, um die Aufmerksamkeit der Nation
von den Schäden im Innern abzulenken. Solche Ideen werden von Blättern
verbreitet, die sich zu Beschützern der Gewerbetreibenden und des internationalen
Proletariats auswerfen, angeblich um diese vor der Unbill der „junkerlichen" und
„kapitalistischen" Politik zu bewahren! Demgegenüber kann darauf hingewiesen
werden, daß in keinem Lande die Erwerbsstände und das Proletariat so voran
gekommen sind wie in Deutschland, und daß kein Land so vielen „Ausländern"
Gelegenheit zum Erwerb und zu kultureller Weiterentwicklung gibt wie unser
Reich. Man denke nur an die große Zahl von ausländischen Firmen,
Angestellten und Arbeitern,' die durch Deutschland leben. Es gibt keinen
zweiten Staat, der jährlich fünfviertel Millionen ausländische Arbeiter
beschäftigt, also etwa sechs Millionen Ausländer ernährt. Durch diese
wirtschaftliche Erscheinung, die nur durch einen unglücklichen Krieg beseitigt werden
könnte, wird dem internationalen Fortschritt, wird der allgemeinen Kultur und
dem Weltfrieden viel mehr gedient als durch Kongresse, auf denen diese Tatsachen
als nicht vorhanden ignoriert werden. Wir wären auch schon viel weiter mit der
Beruhigung des internationalen politischen Lebens, wenn nicht gewissenlose Hetzer,
die den praktischen Aufgaben des Lebens verständnislos gegenüberstehen, immer
wieder auf Deutschland als den Hort blutgierigen Ehrgeizes hinwiesen. In Wirklichkeit
'se Deutschland einem reichen Gabentisch vergleichbar, von dem jeder sich nehmen kann,
der an der Beschaffung der Gaben mitwirkt, von dem wir aber jeden mit
Waffengewalt verjagen,'der, selbst unfähig etwas zu leisten, uus den Reichtum
wißgönnt.

Nun dürfen wir in den: Auftreten der erwähnten Presse nicht allen: berechnende
Bosheit erkennen, sondern müssen in ihr auch den Spiegel derjenigen Kreise sehen,
in denen sie gelesen wird und deren Anschauungen sie wiedergibt. Es ist natürlich,
daß jede einmal zur Entfaltung gekommene Kraft sich selbst aus der eigenen
Wirksamkeit heraus stärkt und daß sie sehr bald die Einrichtungen und Verhält¬
nisse, die ihre Entwicklung allein möglich gemacht haben, als Hemmnisse und
Schädiger empfindet. Fehlen dann besonnene Volksvertreter in der Politik, große
Geister in der Wissenschaft und starke Persönlichkeiten am Staatssteuer, dann
schießen allerorten Gedanken und Vorschläge auf. die darauf ausgehen, subjektiv
als Hemmnis empfundene Einrichtungen zunächst zu beseitigen. Eine von der
Hand in den Mund lebende Negierung unterstützt zunächst die Neuerer, da auch
ste alle Kräfte möglichst ausgenutzt wissen will. Sie hat auch Erfolge. — Teil¬
erfolge, und wendet ihre Kraft darauf, möglichst viele solcher Teilerfolge zu erreichen.
Sie zersplittert sich und die Nation und muß in dem Augenblick kraftlos zurück¬
weichen, wenn es gilt, alle Energie auf die Durchführung einer einzelnen großen
Aktion zu vereinen. Diese.Kraftlosigkeit hat gewöhnlich ihren Grund in dem
Umstände, daß, während alle Welt in der Entfaltung der materiellen Kräfte tätig
'se. die Ausbildung ideeller Kräfte vernachlässigt wird. Neben einem Hochstand
der wirtschaftlichen Organisation entwickelt sich geistige Anarchie auf allen den
Gebieten, wo die Geistesarbeit nicht dem Gelderwerb dient. Deutschland hat diesen
Weg durchgemacht und ächzt eben unter den Folgen. Es hat der Wirtschaft mit
allen Kräften gedient, aber darüber die Verbreiterung und Vertiefung der kulturellen
Basis vernachlässigt. Die sachliche Ausbildung ist gewachsen, die allgemeine Bildung


Grenzboten III 1910 86
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[0309] Maßgebliches und Unmaßgebliches Diese Zusammenhänge werden in unserer freisinnigen Presse verkannt, von der sozialistischen bewußt entstellt. Als kürzlich die „Post" diese Gedanken in Erinnerung brachte, erhob sich bei den Sozialdemokraten ein Sturm, der von Demokraten und Freisinnigen eifrig weitergetragen wurde. Es hieß, gewisse Kreise wollten die Regierung zu kriegerischen Taten veranlassen, um die Aufmerksamkeit der Nation von den Schäden im Innern abzulenken. Solche Ideen werden von Blättern verbreitet, die sich zu Beschützern der Gewerbetreibenden und des internationalen Proletariats auswerfen, angeblich um diese vor der Unbill der „junkerlichen" und „kapitalistischen" Politik zu bewahren! Demgegenüber kann darauf hingewiesen werden, daß in keinem Lande die Erwerbsstände und das Proletariat so voran gekommen sind wie in Deutschland, und daß kein Land so vielen „Ausländern" Gelegenheit zum Erwerb und zu kultureller Weiterentwicklung gibt wie unser Reich. Man denke nur an die große Zahl von ausländischen Firmen, Angestellten und Arbeitern,' die durch Deutschland leben. Es gibt keinen zweiten Staat, der jährlich fünfviertel Millionen ausländische Arbeiter beschäftigt, also etwa sechs Millionen Ausländer ernährt. Durch diese wirtschaftliche Erscheinung, die nur durch einen unglücklichen Krieg beseitigt werden könnte, wird dem internationalen Fortschritt, wird der allgemeinen Kultur und dem Weltfrieden viel mehr gedient als durch Kongresse, auf denen diese Tatsachen als nicht vorhanden ignoriert werden. Wir wären auch schon viel weiter mit der Beruhigung des internationalen politischen Lebens, wenn nicht gewissenlose Hetzer, die den praktischen Aufgaben des Lebens verständnislos gegenüberstehen, immer wieder auf Deutschland als den Hort blutgierigen Ehrgeizes hinwiesen. In Wirklichkeit 'se Deutschland einem reichen Gabentisch vergleichbar, von dem jeder sich nehmen kann, der an der Beschaffung der Gaben mitwirkt, von dem wir aber jeden mit Waffengewalt verjagen,'der, selbst unfähig etwas zu leisten, uus den Reichtum wißgönnt. Nun dürfen wir in den: Auftreten der erwähnten Presse nicht allen: berechnende Bosheit erkennen, sondern müssen in ihr auch den Spiegel derjenigen Kreise sehen, in denen sie gelesen wird und deren Anschauungen sie wiedergibt. Es ist natürlich, daß jede einmal zur Entfaltung gekommene Kraft sich selbst aus der eigenen Wirksamkeit heraus stärkt und daß sie sehr bald die Einrichtungen und Verhält¬ nisse, die ihre Entwicklung allein möglich gemacht haben, als Hemmnisse und Schädiger empfindet. Fehlen dann besonnene Volksvertreter in der Politik, große Geister in der Wissenschaft und starke Persönlichkeiten am Staatssteuer, dann schießen allerorten Gedanken und Vorschläge auf. die darauf ausgehen, subjektiv als Hemmnis empfundene Einrichtungen zunächst zu beseitigen. Eine von der Hand in den Mund lebende Negierung unterstützt zunächst die Neuerer, da auch ste alle Kräfte möglichst ausgenutzt wissen will. Sie hat auch Erfolge. — Teil¬ erfolge, und wendet ihre Kraft darauf, möglichst viele solcher Teilerfolge zu erreichen. Sie zersplittert sich und die Nation und muß in dem Augenblick kraftlos zurück¬ weichen, wenn es gilt, alle Energie auf die Durchführung einer einzelnen großen Aktion zu vereinen. Diese.Kraftlosigkeit hat gewöhnlich ihren Grund in dem Umstände, daß, während alle Welt in der Entfaltung der materiellen Kräfte tätig 'se. die Ausbildung ideeller Kräfte vernachlässigt wird. Neben einem Hochstand der wirtschaftlichen Organisation entwickelt sich geistige Anarchie auf allen den Gebieten, wo die Geistesarbeit nicht dem Gelderwerb dient. Deutschland hat diesen Weg durchgemacht und ächzt eben unter den Folgen. Es hat der Wirtschaft mit allen Kräften gedient, aber darüber die Verbreiterung und Vertiefung der kulturellen Basis vernachlässigt. Die sachliche Ausbildung ist gewachsen, die allgemeine Bildung Grenzboten III 1910 86

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_316288/309>, abgerufen am 01.10.2024.