Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Erstes Vierteljahr.Übersctzungskunst der Gegenwart [Beginn Spaltensatz] 6. äisclains tke tillaige of dei^ 7. pill be (sachlich einfach) 8. to stop posterit^ (kühn anschau- 10. natis back (sinnlich nackt) lovel^ (sinnlich) ^prit (dichterisch besondere Ergreifung 11. tkou fuhlt see (einfach sachlich) 12. Desvite ok xvrinKIes (sachlich 14. Die (starke dichterische Ansprache)[Spaltenumbruch] in Keuschheit deinem Wunsche gerne (gemütlich verfärbt) kinderlos (dozierende Verbegrifflichung) erneuen (begrifflich kultiviert) das Glück (Begriff. Aus dem Ästhetischen Mai (die anerzogene konventionell- dein Blick sieht (poetisch tautologische -- (entweder war ihm der Ausdruck eines Kindes goldene Frühlings¬ läßt keine Spuren hier (die übliche dn stirbst (matte, verständlich sein[Ende Spaltensatz] tuis et^ Zolaen time (ans das 13. rememder'et not to be (sachlich Wolff leidet ein hartes Schicksal. Selten wird ein völlig Verfälschtes Übersctzungskunst der Gegenwart [Beginn Spaltensatz] 6. äisclains tke tillaige of dei^ 7. pill be (sachlich einfach) 8. to stop posterit^ (kühn anschau- 10. natis back (sinnlich nackt) lovel^ (sinnlich) ^prit (dichterisch besondere Ergreifung 11. tkou fuhlt see (einfach sachlich) 12. Desvite ok xvrinKIes (sachlich 14. Die (starke dichterische Ansprache)[Spaltenumbruch] in Keuschheit deinem Wunsche gerne (gemütlich verfärbt) kinderlos (dozierende Verbegrifflichung) erneuen (begrifflich kultiviert) das Glück (Begriff. Aus dem Ästhetischen Mai (die anerzogene konventionell- dein Blick sieht (poetisch tautologische — (entweder war ihm der Ausdruck eines Kindes goldene Frühlings¬ läßt keine Spuren hier (die übliche dn stirbst (matte, verständlich sein[Ende Spaltensatz] tuis et^ Zolaen time (ans das 13. rememder'et not to be (sachlich Wolff leidet ein hartes Schicksal. Selten wird ein völlig Verfälschtes <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0566" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/315563"/> <fw type="header" place="top"> Übersctzungskunst der Gegenwart</fw><lb/> <cb type="start"/> <quote> 6. äisclains tke tillaige of dei^<lb/> liusb»unir^</quote> <quote> 7. pill be (sachlich einfach)</quote> <quote> 8. to stop posterit^ (kühn anschau-<lb/> liches Bild)</quote> <quote> 10. natis back (sinnlich nackt)</quote> <quote> lovel^ (sinnlich)</quote> <quote> ^prit (dichterisch besondere Ergreifung<lb/> des Lebendigen)</quote> <quote> 11. tkou fuhlt see (einfach sachlich)</quote> <quote> 12. Desvite ok xvrinKIes (sachlich<lb/> gesehn)</quote> <quote> 14. 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Übersctzungskunst der Gegenwart
6. äisclains tke tillaige of dei^
liusb»unir^ 7. pill be (sachlich einfach) 8. to stop posterit^ (kühn anschau-
liches Bild) 10. natis back (sinnlich nackt) lovel^ (sinnlich) ^prit (dichterisch besondere Ergreifung
des Lebendigen) 11. tkou fuhlt see (einfach sachlich) 12. Desvite ok xvrinKIes (sachlich
gesehn) 14. Die (starke dichterische Ansprache)
in Keuschheit deinem Wunsche
widerstrebt (schwächliche Abblassung
des Bildes in einen dünnen Begriff
und Betonung, Heraustreibung des
vermeintlich ethischen Gehalts) gerne (gemütlich verfärbt) kinderlos (dozierende Verbegrifflichung) erneuen (begrifflich kultiviert) das Glück (Begriff. Aus dem Ästhetischen
ins Ethische übersetzt)
Mai (die anerzogene konventionell-
liebliche Dichterfloskel) dein Blick sieht (poetisch tautologische
Umschreibung) — (entweder war ihm der Ausdruck
uicht „schön" genng, zu hart, oder er
mußte ihn wegen Raummangels der
„goldenen Frühlingszeit" opfern) eines Kindes goldene Frühlings¬
zeit (verallgemeinert, konventionell
poetische Floskel) läßt keine Spuren hier (die übliche
poetische Metapher dafür) dn stirbst (matte, verständlich sein
sollende Aussage)
tuis et^ Zolaen time (ans das
individuelle Geschick bezogen, sinn¬
lich starke Einfachheit)
13. rememder'et not to be (sachlich
einfach)
Wolff leidet ein hartes Schicksal. Selten wird ein völlig Verfälschtes
so rasch von dem völlig Echten widerlegt. Er leidet die Not, als letzter
Herold einer aussterbenden Generation dazu bestimmt gewesen zu sein, noch
einmal ihre ganze Fehlbarkeit schmetternd von sich zu geben, obwohl schon reinere
Töne einer neuen Zeit ganz still seine Fanfare Lügen strafen. Vor kurzem erschien
die Umdichtnng der Shakespeare-So nette durch Stefan George (Georg Bondi,
Berlin). Sie wird getragen von der unserer Nation neu errungenen Kraft sinnlich
lebendiger Anschauung und ihrer Bewältigung im dichterisch Visionären. Sie konnte
Shakespeare in seinem innern Kerne, in dem das Ganze seines Werks zusammen¬
haltenden und durchschießenden dichterischen Erleben treffen. Sie konnte es von da
in seine ausstrahlenden Kräfte und Formen verfolgen, konnte zentrifugal diese mit
dem ursprünglichen, gesamtdichterischen Feuer der Mitte nähren und brauchte nicht
zentripetal, wie die Literarischen, die Außenformen oder einzelne Worte cibzugehn
und abzutasten, um durch sprachliche Umsetzung und logische Deutung in das
Zentrum des Dichterischen zu gelangen. Daher Umdichtung, Schöpfung durch
Nachbeschwörung der Visionen des früheren Dichters und ihrer zugeborenen
Bildlichkeit, nicht aber kummervoll besorgte Nachschaffung des einzelnen Worts
ohne wahre, d. h. innere Treue, welcher allein anch die äußere Treue, die
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