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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr.

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Rund um den Lollmberg

sie aus einem der geistlichen Stifter des Landes. Eben diese Stifter erfahren in dieser
Zeit eine betrachtliche Vermehrung.

Um 1130 entsteht, durch Schenkung des Kaisers Lothar, die Benediktinerabtei
Chemnitz. zwischen 1140 und 1150 das Zisterzienseriloster Altenzelle bei Rossen,
eine Stiftung Konrads des Großen, die aber erst 1175 in Gebrauch genommen
wurde, 1163 Kloster Zschillen (jetzt Wechselburg) an der Mulde, 1173 das Kloster
bei Ane, 1192 das Zisterzienserkloster Buch bei Leisnig, 1205 das Augustinerchor-
Herrnstift Se. Afra in Meißen. Aber diese Klöster haben zur Christianisierung des
Landes weit weniger beigetragen, als man früher meinte; sie kamen empor, erst als
die Hauptarbeit schon getan war und haben sich weniger mit der Missionsarbeit
als mit der wirtschaftlichen Ausbeutung der von den Bauern geschaffnen Kultur
befaßt. Eher noch könnte man den Bischöfen des Wendenlandes ein Verdienst zu¬
schreiben, haben sie doch wie Gerung um Würzen, Walram von Naumburg um
Strehla auf ihren Ödländereien flämische Kolonisten angesiedelt und dadurch auch
Kirchen schaffen helfen, haben sie doch in einzelnen Fällen wie zuni Beispiel Dietrich
von Naumburg 1122 dem ersten Pfarrer in Plauen im Vogtlande die Wendcn-
mission geradezu als Pflicht auferlegt. (HaucklV. 24 und 561.) Aber sie verfolgen auch
hier neben den geistlichen Rücksichten grundherrliche Interessen; sonst hätten sie schon
vorher die Missionsarbeit mit ganzer Kraft anfassen müssen. So ist denn der Sieg
des Christentums zwischen Elster und Elbe vorzugsweise der deutschen Besiedlung des
Landes und der langen, geräuschlosen Arbeit der Dorfpfarrer zu danken, die die
noch heidnischen Wenden ihrer Parochie durch Vorbild, Predigt und Ermahnung
zum Christentum bekehrten und dadurch eine spätere Verschmelzung der deutschen
und der slawischen Volksteile vorbereitete". Von einer Gleichberechtigung der Slawen
und der Deutschen war nicht die Rede, nur durch völlige Anpassung an die Deutschen
in Religion, Sprache und Sitte konnte der slawische Nachwuchs im dritten oder
vierten Gliede die Herrenrechte des Siegers erwerben; noch im fünfzehnten Jahr¬
hundert galt der Ausdruck "Slawe" als ein entehrendes Schimpfwort.

Die drei Epochen der Christianisierung lassen sich auch in der Geschichte des
Kirchenbaus und der christlichen Kunst unsrer Landschaft wiederfinden. Von den
nur aus Holz errichteten Kapellen, in denen sich die christliche Besatzung der ersten
deutschen Burgen zum Gottesdienst versammelte, ist begreiflicherweise nichts übrig.
Von der zweiten Epoche (968 bis 1123), einer Zeit, in der an den Mittelpunkten
christlichen Deutschtums unsers Landes schon die ersten Steinkirchen gebaut wurden,
sind immerhin einige Werkstücke und Bauteile vorhanden: so das in einem überaus
feinen, schlanken Bogen aus roten und weißen Steinen gefügte Portal der Leisniger
Burgkapelle (etwa von 1050) und die sorgfältig aus Granitbruchsteinen ausgeführten
Grundmauern des ersten Meißner Domes, einer romanischen Basilika, von der soeben
der neue Dombaumeister Professor Härtung einen ansprechenden Rekonstruktionsversuch
veröffentlicht hat. Ferner gehören dieser Epoche die sogenannten Karner (oÄi-oMiiw)
an, kleine kreisrunde Kapellen nach Art des Grabmals des Theoderich in Ravenna
oder der achteckigen Kapelle des Goslarer Kaiserhauses. Die Umfassungsmauern
eines kreisrunden Karners sind in Groitzsch übrig, der Residenz des Grafen
Wiprecht (um 1100), andre, zum Beispiel in Altoschatz, Knautnaundorf, Gohlis
bei Strehla, Lauterbach bei Grimma, haben sich dadurch erhalten, daß sie in eine
spätere größere Kirchenanlage miteingebaut wurden.

Und noch eins! In der Sammlung des Königlich Sächsischen Altertumsvereins
in Dresden ist ein halbkreisförmiges Flachrelief, das bis 1840 über der Tür der
uralten Kirche zu Elstertrebnitz bei Pegau den Bogen füllte. Die Arbeit ist sehr
roh, aber sie spricht eine deutliche Sprache von Dingen, über die keine Urkunde


Rund um den Lollmberg

sie aus einem der geistlichen Stifter des Landes. Eben diese Stifter erfahren in dieser
Zeit eine betrachtliche Vermehrung.

Um 1130 entsteht, durch Schenkung des Kaisers Lothar, die Benediktinerabtei
Chemnitz. zwischen 1140 und 1150 das Zisterzienseriloster Altenzelle bei Rossen,
eine Stiftung Konrads des Großen, die aber erst 1175 in Gebrauch genommen
wurde, 1163 Kloster Zschillen (jetzt Wechselburg) an der Mulde, 1173 das Kloster
bei Ane, 1192 das Zisterzienserkloster Buch bei Leisnig, 1205 das Augustinerchor-
Herrnstift Se. Afra in Meißen. Aber diese Klöster haben zur Christianisierung des
Landes weit weniger beigetragen, als man früher meinte; sie kamen empor, erst als
die Hauptarbeit schon getan war und haben sich weniger mit der Missionsarbeit
als mit der wirtschaftlichen Ausbeutung der von den Bauern geschaffnen Kultur
befaßt. Eher noch könnte man den Bischöfen des Wendenlandes ein Verdienst zu¬
schreiben, haben sie doch wie Gerung um Würzen, Walram von Naumburg um
Strehla auf ihren Ödländereien flämische Kolonisten angesiedelt und dadurch auch
Kirchen schaffen helfen, haben sie doch in einzelnen Fällen wie zuni Beispiel Dietrich
von Naumburg 1122 dem ersten Pfarrer in Plauen im Vogtlande die Wendcn-
mission geradezu als Pflicht auferlegt. (HaucklV. 24 und 561.) Aber sie verfolgen auch
hier neben den geistlichen Rücksichten grundherrliche Interessen; sonst hätten sie schon
vorher die Missionsarbeit mit ganzer Kraft anfassen müssen. So ist denn der Sieg
des Christentums zwischen Elster und Elbe vorzugsweise der deutschen Besiedlung des
Landes und der langen, geräuschlosen Arbeit der Dorfpfarrer zu danken, die die
noch heidnischen Wenden ihrer Parochie durch Vorbild, Predigt und Ermahnung
zum Christentum bekehrten und dadurch eine spätere Verschmelzung der deutschen
und der slawischen Volksteile vorbereitete». Von einer Gleichberechtigung der Slawen
und der Deutschen war nicht die Rede, nur durch völlige Anpassung an die Deutschen
in Religion, Sprache und Sitte konnte der slawische Nachwuchs im dritten oder
vierten Gliede die Herrenrechte des Siegers erwerben; noch im fünfzehnten Jahr¬
hundert galt der Ausdruck „Slawe" als ein entehrendes Schimpfwort.

Die drei Epochen der Christianisierung lassen sich auch in der Geschichte des
Kirchenbaus und der christlichen Kunst unsrer Landschaft wiederfinden. Von den
nur aus Holz errichteten Kapellen, in denen sich die christliche Besatzung der ersten
deutschen Burgen zum Gottesdienst versammelte, ist begreiflicherweise nichts übrig.
Von der zweiten Epoche (968 bis 1123), einer Zeit, in der an den Mittelpunkten
christlichen Deutschtums unsers Landes schon die ersten Steinkirchen gebaut wurden,
sind immerhin einige Werkstücke und Bauteile vorhanden: so das in einem überaus
feinen, schlanken Bogen aus roten und weißen Steinen gefügte Portal der Leisniger
Burgkapelle (etwa von 1050) und die sorgfältig aus Granitbruchsteinen ausgeführten
Grundmauern des ersten Meißner Domes, einer romanischen Basilika, von der soeben
der neue Dombaumeister Professor Härtung einen ansprechenden Rekonstruktionsversuch
veröffentlicht hat. Ferner gehören dieser Epoche die sogenannten Karner (oÄi-oMiiw)
an, kleine kreisrunde Kapellen nach Art des Grabmals des Theoderich in Ravenna
oder der achteckigen Kapelle des Goslarer Kaiserhauses. Die Umfassungsmauern
eines kreisrunden Karners sind in Groitzsch übrig, der Residenz des Grafen
Wiprecht (um 1100), andre, zum Beispiel in Altoschatz, Knautnaundorf, Gohlis
bei Strehla, Lauterbach bei Grimma, haben sich dadurch erhalten, daß sie in eine
spätere größere Kirchenanlage miteingebaut wurden.

Und noch eins! In der Sammlung des Königlich Sächsischen Altertumsvereins
in Dresden ist ein halbkreisförmiges Flachrelief, das bis 1840 über der Tür der
uralten Kirche zu Elstertrebnitz bei Pegau den Bogen füllte. Die Arbeit ist sehr
roh, aber sie spricht eine deutliche Sprache von Dingen, über die keine Urkunde


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[0607] Rund um den Lollmberg sie aus einem der geistlichen Stifter des Landes. Eben diese Stifter erfahren in dieser Zeit eine betrachtliche Vermehrung. Um 1130 entsteht, durch Schenkung des Kaisers Lothar, die Benediktinerabtei Chemnitz. zwischen 1140 und 1150 das Zisterzienseriloster Altenzelle bei Rossen, eine Stiftung Konrads des Großen, die aber erst 1175 in Gebrauch genommen wurde, 1163 Kloster Zschillen (jetzt Wechselburg) an der Mulde, 1173 das Kloster bei Ane, 1192 das Zisterzienserkloster Buch bei Leisnig, 1205 das Augustinerchor- Herrnstift Se. Afra in Meißen. Aber diese Klöster haben zur Christianisierung des Landes weit weniger beigetragen, als man früher meinte; sie kamen empor, erst als die Hauptarbeit schon getan war und haben sich weniger mit der Missionsarbeit als mit der wirtschaftlichen Ausbeutung der von den Bauern geschaffnen Kultur befaßt. Eher noch könnte man den Bischöfen des Wendenlandes ein Verdienst zu¬ schreiben, haben sie doch wie Gerung um Würzen, Walram von Naumburg um Strehla auf ihren Ödländereien flämische Kolonisten angesiedelt und dadurch auch Kirchen schaffen helfen, haben sie doch in einzelnen Fällen wie zuni Beispiel Dietrich von Naumburg 1122 dem ersten Pfarrer in Plauen im Vogtlande die Wendcn- mission geradezu als Pflicht auferlegt. (HaucklV. 24 und 561.) Aber sie verfolgen auch hier neben den geistlichen Rücksichten grundherrliche Interessen; sonst hätten sie schon vorher die Missionsarbeit mit ganzer Kraft anfassen müssen. So ist denn der Sieg des Christentums zwischen Elster und Elbe vorzugsweise der deutschen Besiedlung des Landes und der langen, geräuschlosen Arbeit der Dorfpfarrer zu danken, die die noch heidnischen Wenden ihrer Parochie durch Vorbild, Predigt und Ermahnung zum Christentum bekehrten und dadurch eine spätere Verschmelzung der deutschen und der slawischen Volksteile vorbereitete». Von einer Gleichberechtigung der Slawen und der Deutschen war nicht die Rede, nur durch völlige Anpassung an die Deutschen in Religion, Sprache und Sitte konnte der slawische Nachwuchs im dritten oder vierten Gliede die Herrenrechte des Siegers erwerben; noch im fünfzehnten Jahr¬ hundert galt der Ausdruck „Slawe" als ein entehrendes Schimpfwort. Die drei Epochen der Christianisierung lassen sich auch in der Geschichte des Kirchenbaus und der christlichen Kunst unsrer Landschaft wiederfinden. Von den nur aus Holz errichteten Kapellen, in denen sich die christliche Besatzung der ersten deutschen Burgen zum Gottesdienst versammelte, ist begreiflicherweise nichts übrig. Von der zweiten Epoche (968 bis 1123), einer Zeit, in der an den Mittelpunkten christlichen Deutschtums unsers Landes schon die ersten Steinkirchen gebaut wurden, sind immerhin einige Werkstücke und Bauteile vorhanden: so das in einem überaus feinen, schlanken Bogen aus roten und weißen Steinen gefügte Portal der Leisniger Burgkapelle (etwa von 1050) und die sorgfältig aus Granitbruchsteinen ausgeführten Grundmauern des ersten Meißner Domes, einer romanischen Basilika, von der soeben der neue Dombaumeister Professor Härtung einen ansprechenden Rekonstruktionsversuch veröffentlicht hat. Ferner gehören dieser Epoche die sogenannten Karner (oÄi-oMiiw) an, kleine kreisrunde Kapellen nach Art des Grabmals des Theoderich in Ravenna oder der achteckigen Kapelle des Goslarer Kaiserhauses. Die Umfassungsmauern eines kreisrunden Karners sind in Groitzsch übrig, der Residenz des Grafen Wiprecht (um 1100), andre, zum Beispiel in Altoschatz, Knautnaundorf, Gohlis bei Strehla, Lauterbach bei Grimma, haben sich dadurch erhalten, daß sie in eine spätere größere Kirchenanlage miteingebaut wurden. Und noch eins! In der Sammlung des Königlich Sächsischen Altertumsvereins in Dresden ist ein halbkreisförmiges Flachrelief, das bis 1840 über der Tür der uralten Kirche zu Elstertrebnitz bei Pegau den Bogen füllte. Die Arbeit ist sehr roh, aber sie spricht eine deutliche Sprache von Dingen, über die keine Urkunde

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_314346/607>, abgerufen am 24.07.2024.