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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

das ganze Sein dieses eigenartigen Menschen die Sonette und Madrigal", die der
heilig geliebten Marchesa Vittoria Colonna gewidmet sind. In ihnen kommt die
ganze Tiefe und Reinheit seiner Seele zum Ausdruck, in ihnen schwingen die zartesten
Saiten seines von ihrem Verständnis beglückten Herzens. Diesen Gedichten zu ver¬
gleichen sind dann noch die ebenfalls nur von reiner Bewunderung für körperliche
und geistige Schönheit, von zärtlicher Freundschaft zeugenden Gedichte an Cavalieri.
Das Buch ist auch in seiner vornehmen, stilvollen Ausstattung eine anerkennens¬
werte Leistung und den frühern Werken des Verlages, die die Kultur der Renaissance
repräsentieren, Werken von Pico von Mirandola, Giordano Bruno Lionardo usw
,..
Kauf Benzmann durchaus zur Seite zu stellen.


Legenden der Zeit.*)

Liebenswürdiger Humor, feine Satire und echte
Erzählerkunst werden den Leser sofort fesseln, wenn er das vornehm ausgestattete
-Buch Rudolf Bindings aufschlägt.! ^ ' ü f

Jede der beiden scheinbar so anspruchslosen Legenden enthält einen reichen
Novcllenstoff, der^ auseinandergezogen und verwelkliche, einen ganzen Band füllen
könnte. Aber um wie viel mehr Freude muß es einem gebildeten Leser machen, so
manches zwischen den Zeilen! zu finden, was seine Phantasie zum Ausmalen und
seinen Verstand zum Nachdenken anregt. ^. - ° ^

Schon die erste Legende von dem Englein Cölestina, das durch Unvorsichtig¬
keit auf die Erde fällt und nun zu einem langen Menschendasein gezwungen wird,
ist außergewöhnlich sinnreich und dichterisch tief empfunden. Noch kraftvoller und
origineller wirkt die zweite Legende: Sankt Georgs Stellvertreter. Es steckt besonders
viel darin von dem Geiste der neuen Generation in ihrem Verhältnis zum wahren
Glauben und in ihrer immer deutlicher werdenden Ablehnung der streng kirchlichen
Anschauung, die das Menschengeschlecht in Bausch und Bogen zu armen Sündern
und die schöne Welt zu einem Jammertal hinunterdrücken wollen. Den Inhalt der
Legenden hier trocken referieren, hieße dem Leser die Freude Und den Genuß an
dem Buche beeinträchtigen, diesem poesievollen Buche, in dem der Verfasser, ein
Sohn des bekannten Leipziger Rechtslehrers, so viel gesunde Kost bietet, und das.
durchweht von reiner Himmelsluft, so recht in die herrliche Weihnachtszeit
H^-. hineinpaßt. ^- ....." ^^^^'


Ein Roman von Hermann Löns.

' -' Wir haben schon öfter Gelegenheit
gehabt, unsern Lesern die Schriften des Heidedichters Hermann Löns, des treff¬
lichen Tierkenners, Naturschilderers und Jagdschriflstellers zu empfehlen, und freuen
uns, heute auf einen Roman aus seiner Feder hinweisen zu können, der sicherlich
zum besten gehört, was uns das zu Ende gehende Jahr an belletristischen Werken
gebracht hat. Das Buch betitelt sich: Der letzte Hansbur.**) Ein Bauernroman
aus der Lüneburger Heide, und schildert den Lebenslauf eines reichen Heidebauern
aus uraltem autochthonen Geschlecht, der von seinen Vorfahren nicht nur ein paar
..besondre Kennzeichen", sondern auch den unbändigen Sinn, den durch keinerlei
Bedenken gehemmten Drang zur Weiblichkeit und die Jagdleidenschaft geerbt hat.
Ein reines Mädchen gewinnt sein Herz, er verlobt sich mit ihr, aber sie muß,
nachdem seine Eltern gestorben sind, aus dem Hause, um ihrem Bruder die Wirt¬
schaft zu führen. Darüber wird er liederlich, trinkt, wittert Und gibt sich Mit
jedem Mädchen ab. bis er sich gezwungen sieht, die Schwester seines Wilddicbs-
genossen, eines Kleinkätners, zu heiraten. Die Frau findet sich nicht in die große
Wirtschaft, und die Ehe wird unglücklich. Zwei Töchter wachsen heran, aber der




*) Legenden der Zeit. (Cölestina -- Se. Georgs Stellvertreter.) Von Rudolf G, Binding.
Verlag von'Fr. Wilh. Grunow in Leipzig. Preis geheftet 3 Mark, gebunden 4 Mark.
^ Adolf Sponholtz, G. in. b. H., Hannover. Geheftet 3'/, Marktgebunden 4^ Mark,
Luxusausgabe in Schweinsleder gebunden und mit Einschrist des Verfassers 8 Mark.
Maßgebliches und Unmaßgebliches

das ganze Sein dieses eigenartigen Menschen die Sonette und Madrigal«, die der
heilig geliebten Marchesa Vittoria Colonna gewidmet sind. In ihnen kommt die
ganze Tiefe und Reinheit seiner Seele zum Ausdruck, in ihnen schwingen die zartesten
Saiten seines von ihrem Verständnis beglückten Herzens. Diesen Gedichten zu ver¬
gleichen sind dann noch die ebenfalls nur von reiner Bewunderung für körperliche
und geistige Schönheit, von zärtlicher Freundschaft zeugenden Gedichte an Cavalieri.
Das Buch ist auch in seiner vornehmen, stilvollen Ausstattung eine anerkennens¬
werte Leistung und den frühern Werken des Verlages, die die Kultur der Renaissance
repräsentieren, Werken von Pico von Mirandola, Giordano Bruno Lionardo usw
,..
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Legenden der Zeit.*)

Liebenswürdiger Humor, feine Satire und echte
Erzählerkunst werden den Leser sofort fesseln, wenn er das vornehm ausgestattete
-Buch Rudolf Bindings aufschlägt.! ^ ' ü f

Jede der beiden scheinbar so anspruchslosen Legenden enthält einen reichen
Novcllenstoff, der^ auseinandergezogen und verwelkliche, einen ganzen Band füllen
könnte. Aber um wie viel mehr Freude muß es einem gebildeten Leser machen, so
manches zwischen den Zeilen! zu finden, was seine Phantasie zum Ausmalen und
seinen Verstand zum Nachdenken anregt. ^. - ° ^

Schon die erste Legende von dem Englein Cölestina, das durch Unvorsichtig¬
keit auf die Erde fällt und nun zu einem langen Menschendasein gezwungen wird,
ist außergewöhnlich sinnreich und dichterisch tief empfunden. Noch kraftvoller und
origineller wirkt die zweite Legende: Sankt Georgs Stellvertreter. Es steckt besonders
viel darin von dem Geiste der neuen Generation in ihrem Verhältnis zum wahren
Glauben und in ihrer immer deutlicher werdenden Ablehnung der streng kirchlichen
Anschauung, die das Menschengeschlecht in Bausch und Bogen zu armen Sündern
und die schöne Welt zu einem Jammertal hinunterdrücken wollen. Den Inhalt der
Legenden hier trocken referieren, hieße dem Leser die Freude Und den Genuß an
dem Buche beeinträchtigen, diesem poesievollen Buche, in dem der Verfasser, ein
Sohn des bekannten Leipziger Rechtslehrers, so viel gesunde Kost bietet, und das.
durchweht von reiner Himmelsluft, so recht in die herrliche Weihnachtszeit
H^-. hineinpaßt. ^- ....." ^^^^'


Ein Roman von Hermann Löns.

' -' Wir haben schon öfter Gelegenheit
gehabt, unsern Lesern die Schriften des Heidedichters Hermann Löns, des treff¬
lichen Tierkenners, Naturschilderers und Jagdschriflstellers zu empfehlen, und freuen
uns, heute auf einen Roman aus seiner Feder hinweisen zu können, der sicherlich
zum besten gehört, was uns das zu Ende gehende Jahr an belletristischen Werken
gebracht hat. Das Buch betitelt sich: Der letzte Hansbur.**) Ein Bauernroman
aus der Lüneburger Heide, und schildert den Lebenslauf eines reichen Heidebauern
aus uraltem autochthonen Geschlecht, der von seinen Vorfahren nicht nur ein paar
..besondre Kennzeichen", sondern auch den unbändigen Sinn, den durch keinerlei
Bedenken gehemmten Drang zur Weiblichkeit und die Jagdleidenschaft geerbt hat.
Ein reines Mädchen gewinnt sein Herz, er verlobt sich mit ihr, aber sie muß,
nachdem seine Eltern gestorben sind, aus dem Hause, um ihrem Bruder die Wirt¬
schaft zu führen. Darüber wird er liederlich, trinkt, wittert Und gibt sich Mit
jedem Mädchen ab. bis er sich gezwungen sieht, die Schwester seines Wilddicbs-
genossen, eines Kleinkätners, zu heiraten. Die Frau findet sich nicht in die große
Wirtschaft, und die Ehe wird unglücklich. Zwei Töchter wachsen heran, aber der




*) Legenden der Zeit. (Cölestina — Se. Georgs Stellvertreter.) Von Rudolf G, Binding.
Verlag von'Fr. Wilh. Grunow in Leipzig. Preis geheftet 3 Mark, gebunden 4 Mark.
^ Adolf Sponholtz, G. in. b. H., Hannover. Geheftet 3'/, Marktgebunden 4^ Mark,
Luxusausgabe in Schweinsleder gebunden und mit Einschrist des Verfassers 8 Mark.
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[0587] Maßgebliches und Unmaßgebliches das ganze Sein dieses eigenartigen Menschen die Sonette und Madrigal«, die der heilig geliebten Marchesa Vittoria Colonna gewidmet sind. In ihnen kommt die ganze Tiefe und Reinheit seiner Seele zum Ausdruck, in ihnen schwingen die zartesten Saiten seines von ihrem Verständnis beglückten Herzens. Diesen Gedichten zu ver¬ gleichen sind dann noch die ebenfalls nur von reiner Bewunderung für körperliche und geistige Schönheit, von zärtlicher Freundschaft zeugenden Gedichte an Cavalieri. Das Buch ist auch in seiner vornehmen, stilvollen Ausstattung eine anerkennens¬ werte Leistung und den frühern Werken des Verlages, die die Kultur der Renaissance repräsentieren, Werken von Pico von Mirandola, Giordano Bruno Lionardo usw ,.. Kauf Benzmann durchaus zur Seite zu stellen. Legenden der Zeit.*) Liebenswürdiger Humor, feine Satire und echte Erzählerkunst werden den Leser sofort fesseln, wenn er das vornehm ausgestattete -Buch Rudolf Bindings aufschlägt.! ^ ' ü f Jede der beiden scheinbar so anspruchslosen Legenden enthält einen reichen Novcllenstoff, der^ auseinandergezogen und verwelkliche, einen ganzen Band füllen könnte. Aber um wie viel mehr Freude muß es einem gebildeten Leser machen, so manches zwischen den Zeilen! zu finden, was seine Phantasie zum Ausmalen und seinen Verstand zum Nachdenken anregt. ^. - ° ^ Schon die erste Legende von dem Englein Cölestina, das durch Unvorsichtig¬ keit auf die Erde fällt und nun zu einem langen Menschendasein gezwungen wird, ist außergewöhnlich sinnreich und dichterisch tief empfunden. Noch kraftvoller und origineller wirkt die zweite Legende: Sankt Georgs Stellvertreter. Es steckt besonders viel darin von dem Geiste der neuen Generation in ihrem Verhältnis zum wahren Glauben und in ihrer immer deutlicher werdenden Ablehnung der streng kirchlichen Anschauung, die das Menschengeschlecht in Bausch und Bogen zu armen Sündern und die schöne Welt zu einem Jammertal hinunterdrücken wollen. Den Inhalt der Legenden hier trocken referieren, hieße dem Leser die Freude Und den Genuß an dem Buche beeinträchtigen, diesem poesievollen Buche, in dem der Verfasser, ein Sohn des bekannten Leipziger Rechtslehrers, so viel gesunde Kost bietet, und das. durchweht von reiner Himmelsluft, so recht in die herrliche Weihnachtszeit H^-. hineinpaßt. ^- ....." ^^^^' Ein Roman von Hermann Löns. ' -' Wir haben schon öfter Gelegenheit gehabt, unsern Lesern die Schriften des Heidedichters Hermann Löns, des treff¬ lichen Tierkenners, Naturschilderers und Jagdschriflstellers zu empfehlen, und freuen uns, heute auf einen Roman aus seiner Feder hinweisen zu können, der sicherlich zum besten gehört, was uns das zu Ende gehende Jahr an belletristischen Werken gebracht hat. Das Buch betitelt sich: Der letzte Hansbur.**) Ein Bauernroman aus der Lüneburger Heide, und schildert den Lebenslauf eines reichen Heidebauern aus uraltem autochthonen Geschlecht, der von seinen Vorfahren nicht nur ein paar ..besondre Kennzeichen", sondern auch den unbändigen Sinn, den durch keinerlei Bedenken gehemmten Drang zur Weiblichkeit und die Jagdleidenschaft geerbt hat. Ein reines Mädchen gewinnt sein Herz, er verlobt sich mit ihr, aber sie muß, nachdem seine Eltern gestorben sind, aus dem Hause, um ihrem Bruder die Wirt¬ schaft zu führen. Darüber wird er liederlich, trinkt, wittert Und gibt sich Mit jedem Mädchen ab. bis er sich gezwungen sieht, die Schwester seines Wilddicbs- genossen, eines Kleinkätners, zu heiraten. Die Frau findet sich nicht in die große Wirtschaft, und die Ehe wird unglücklich. Zwei Töchter wachsen heran, aber der *) Legenden der Zeit. (Cölestina — Se. Georgs Stellvertreter.) Von Rudolf G, Binding. Verlag von'Fr. Wilh. Grunow in Leipzig. Preis geheftet 3 Mark, gebunden 4 Mark. ^ Adolf Sponholtz, G. in. b. H., Hannover. Geheftet 3'/, Marktgebunden 4^ Mark, Luxusausgabe in Schweinsleder gebunden und mit Einschrist des Verfassers 8 Mark.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_314346/587>, abgerufen am 04.07.2024.