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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr.

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voni thrakischen Meere

über einen Kamin; leer steht die Nische, in der einst Heiligenbild und Lampe
sorgsam gehütet wurden; die Füllung der Wandschränke ist halb herausgerissen.
Lehnt man sich aus einer der Fensteröffnungen, so fährt man vielleicht erschrocken
zurück; man blickt ins Bodenlose. Überall wuchert Unkraut, streben Gebüsch und
Bäume auf. Ein kleines Kanonenrohr wird im Aufstand zuletzt gebraucht worden
sein. Nur wenige Häuser werden erhalten und sind geschlossen; in ihnen bewahren
die Skyrier wertvolle Habe, besonders die alten gestickten Festkleider auf; die Furcht
vor dem Seeraub, die den Menschen auf diesen Inseln angeboren sein mußte, ist
noch nicht völlig gewichen. -

Der Anblick dieser zwischen den Wolken und dem Meere schlummernden Stadt,
der noch großartiger wäre, wenn die Bauten nicht so ärmlich gewesen wären,
weckt die Erinnerung an die sterbende Schwesterstadt drüben auf Skiathos. Die
beiden alten Städte sind treffliche Beispiele für die Unsicherheit und Armut früherer
Zeit; die Neubildungen beweisen die Besserung der Verhältnisse im Königreich.

In der besten Zeit des Altertums war diese Besserung schon einmal einge¬
treten. Auch die athenischen Ansiedler zogen allmählich auf den Nordhang des
Berges hinab; dort bildete sich die Tao^go die alte Stadt wurde auch hier zur
Akropolis. Befestigt wurde die neue Stadt aber erst, als Philipp von Makedonien
auch diesen alten Besitz bedrohte. Nicht ohne Zutun des Demosthenes wird vor
338 der gewaltige Mauerring geschaffen sein, dessen bedeutende Reste noch heute
imponieren. Er legte sich, im Osten und Westen an die Felswände ansetzend, nach
Norden unten vor den Eingang zur Burg. Der schmale unebene Stadtbezirk mag
ebensoviel Bewohnern Platz geboten haben, wie das moderne Dorf enthält, das den
Norden der alten Stadt freigelassen hat. Nach Osten zieht die alte Mauer bis
nahe an das Meer hinab und beherrschte einst einen kleinen künstlichen Hasen, den
die Wellen mit Stücken des Landes inzwischen weggerissen haben; bis zu einer
1.2 Kilometer entfernten Untiefe sollen Reste im Wasser sichtbar sein. Das Seetor
flankierten zwei mächtige viereckige Türme, und die Biegungen des Mauergürtels
sind durch halbrunde Türme markiert, die dem Erddruck besser standhielten; das
kolossale Eckwerk im Norden hat einen Umfang von 38 Metern. Mauern und
Türme sind aus Quadern einheimischen Gesteins natürlich ohne Mörtel geschichtet.
Auf jedem der Türme hat sich in weißgetünchter Kapelle ein Heiliger angesiedelt
und zu seiner Erhaltung beigetragen. Dieses Altskyros muß eine Bergstadt gewesen
sein, ebenso unbequem wie das moderne Dorf, aber malerischer, weil es besser ge¬
baut war. Von den Straßen, den Häusern, den Heiligtümern ist nichts mehr zu sehen;
nur große in den Fels gearbeitete Zisternen zeugen auch hier vom Wassermangel.

Gerade deshalb sind die Menschen des neunzehnten Jahrhunderts nach Westen
und Südwesten hinabgegangen, weil sie dort dem Wasser näher kamen. Aber es
liegen auch heute Häuser auf der unwegsamen Ostseite bis an das Burgtor heran.
Eng und unbequem genug ist auch die moderne Chora. Wie alle griechischen
Jnselstädte und die meisten des Festlandes macht sie sich aus der Ferne sehr viel
besser als in der Nähe. Bemerkenswert sind hier die großen verschieden geformten
Tongefäße, die als Schornsteine uns den flachen Dächern stehen. Die starken
Ungleichheiten im Terrain merkte ich recht, als ich das Dorf nach Antiken, besonders
nach antiken Steininschriften absuchte. Sehr zahlreich sind die Steine freilich nicht,
die auf dieser armen Insel in Häusern aufbewahrt oder in Mauern von Kirchen
und Häusern eingemauert sind; und man darf froh sein, wenn sie nicht durch
Tünche oder Mörtel mehr oder weniger unlesbar wurden. Bald sitzen diese Marmor¬
steine auch an einem Brunnen; bald wurde in einem jetzt verfallnen Kloster ein
großer Block als Denkstein einer Tür genommen, und man muß höchsteigen, um
das weiße Abklatschpapier auf die Schrift legen und sie so im Abdruck mitnehmen


voni thrakischen Meere

über einen Kamin; leer steht die Nische, in der einst Heiligenbild und Lampe
sorgsam gehütet wurden; die Füllung der Wandschränke ist halb herausgerissen.
Lehnt man sich aus einer der Fensteröffnungen, so fährt man vielleicht erschrocken
zurück; man blickt ins Bodenlose. Überall wuchert Unkraut, streben Gebüsch und
Bäume auf. Ein kleines Kanonenrohr wird im Aufstand zuletzt gebraucht worden
sein. Nur wenige Häuser werden erhalten und sind geschlossen; in ihnen bewahren
die Skyrier wertvolle Habe, besonders die alten gestickten Festkleider auf; die Furcht
vor dem Seeraub, die den Menschen auf diesen Inseln angeboren sein mußte, ist
noch nicht völlig gewichen. -

Der Anblick dieser zwischen den Wolken und dem Meere schlummernden Stadt,
der noch großartiger wäre, wenn die Bauten nicht so ärmlich gewesen wären,
weckt die Erinnerung an die sterbende Schwesterstadt drüben auf Skiathos. Die
beiden alten Städte sind treffliche Beispiele für die Unsicherheit und Armut früherer
Zeit; die Neubildungen beweisen die Besserung der Verhältnisse im Königreich.

In der besten Zeit des Altertums war diese Besserung schon einmal einge¬
treten. Auch die athenischen Ansiedler zogen allmählich auf den Nordhang des
Berges hinab; dort bildete sich die Tao^go die alte Stadt wurde auch hier zur
Akropolis. Befestigt wurde die neue Stadt aber erst, als Philipp von Makedonien
auch diesen alten Besitz bedrohte. Nicht ohne Zutun des Demosthenes wird vor
338 der gewaltige Mauerring geschaffen sein, dessen bedeutende Reste noch heute
imponieren. Er legte sich, im Osten und Westen an die Felswände ansetzend, nach
Norden unten vor den Eingang zur Burg. Der schmale unebene Stadtbezirk mag
ebensoviel Bewohnern Platz geboten haben, wie das moderne Dorf enthält, das den
Norden der alten Stadt freigelassen hat. Nach Osten zieht die alte Mauer bis
nahe an das Meer hinab und beherrschte einst einen kleinen künstlichen Hasen, den
die Wellen mit Stücken des Landes inzwischen weggerissen haben; bis zu einer
1.2 Kilometer entfernten Untiefe sollen Reste im Wasser sichtbar sein. Das Seetor
flankierten zwei mächtige viereckige Türme, und die Biegungen des Mauergürtels
sind durch halbrunde Türme markiert, die dem Erddruck besser standhielten; das
kolossale Eckwerk im Norden hat einen Umfang von 38 Metern. Mauern und
Türme sind aus Quadern einheimischen Gesteins natürlich ohne Mörtel geschichtet.
Auf jedem der Türme hat sich in weißgetünchter Kapelle ein Heiliger angesiedelt
und zu seiner Erhaltung beigetragen. Dieses Altskyros muß eine Bergstadt gewesen
sein, ebenso unbequem wie das moderne Dorf, aber malerischer, weil es besser ge¬
baut war. Von den Straßen, den Häusern, den Heiligtümern ist nichts mehr zu sehen;
nur große in den Fels gearbeitete Zisternen zeugen auch hier vom Wassermangel.

Gerade deshalb sind die Menschen des neunzehnten Jahrhunderts nach Westen
und Südwesten hinabgegangen, weil sie dort dem Wasser näher kamen. Aber es
liegen auch heute Häuser auf der unwegsamen Ostseite bis an das Burgtor heran.
Eng und unbequem genug ist auch die moderne Chora. Wie alle griechischen
Jnselstädte und die meisten des Festlandes macht sie sich aus der Ferne sehr viel
besser als in der Nähe. Bemerkenswert sind hier die großen verschieden geformten
Tongefäße, die als Schornsteine uns den flachen Dächern stehen. Die starken
Ungleichheiten im Terrain merkte ich recht, als ich das Dorf nach Antiken, besonders
nach antiken Steininschriften absuchte. Sehr zahlreich sind die Steine freilich nicht,
die auf dieser armen Insel in Häusern aufbewahrt oder in Mauern von Kirchen
und Häusern eingemauert sind; und man darf froh sein, wenn sie nicht durch
Tünche oder Mörtel mehr oder weniger unlesbar wurden. Bald sitzen diese Marmor¬
steine auch an einem Brunnen; bald wurde in einem jetzt verfallnen Kloster ein
großer Block als Denkstein einer Tür genommen, und man muß höchsteigen, um
das weiße Abklatschpapier auf die Schrift legen und sie so im Abdruck mitnehmen


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[0575] voni thrakischen Meere über einen Kamin; leer steht die Nische, in der einst Heiligenbild und Lampe sorgsam gehütet wurden; die Füllung der Wandschränke ist halb herausgerissen. Lehnt man sich aus einer der Fensteröffnungen, so fährt man vielleicht erschrocken zurück; man blickt ins Bodenlose. Überall wuchert Unkraut, streben Gebüsch und Bäume auf. Ein kleines Kanonenrohr wird im Aufstand zuletzt gebraucht worden sein. Nur wenige Häuser werden erhalten und sind geschlossen; in ihnen bewahren die Skyrier wertvolle Habe, besonders die alten gestickten Festkleider auf; die Furcht vor dem Seeraub, die den Menschen auf diesen Inseln angeboren sein mußte, ist noch nicht völlig gewichen. - Der Anblick dieser zwischen den Wolken und dem Meere schlummernden Stadt, der noch großartiger wäre, wenn die Bauten nicht so ärmlich gewesen wären, weckt die Erinnerung an die sterbende Schwesterstadt drüben auf Skiathos. Die beiden alten Städte sind treffliche Beispiele für die Unsicherheit und Armut früherer Zeit; die Neubildungen beweisen die Besserung der Verhältnisse im Königreich. In der besten Zeit des Altertums war diese Besserung schon einmal einge¬ treten. Auch die athenischen Ansiedler zogen allmählich auf den Nordhang des Berges hinab; dort bildete sich die Tao^go die alte Stadt wurde auch hier zur Akropolis. Befestigt wurde die neue Stadt aber erst, als Philipp von Makedonien auch diesen alten Besitz bedrohte. Nicht ohne Zutun des Demosthenes wird vor 338 der gewaltige Mauerring geschaffen sein, dessen bedeutende Reste noch heute imponieren. Er legte sich, im Osten und Westen an die Felswände ansetzend, nach Norden unten vor den Eingang zur Burg. Der schmale unebene Stadtbezirk mag ebensoviel Bewohnern Platz geboten haben, wie das moderne Dorf enthält, das den Norden der alten Stadt freigelassen hat. Nach Osten zieht die alte Mauer bis nahe an das Meer hinab und beherrschte einst einen kleinen künstlichen Hasen, den die Wellen mit Stücken des Landes inzwischen weggerissen haben; bis zu einer 1.2 Kilometer entfernten Untiefe sollen Reste im Wasser sichtbar sein. Das Seetor flankierten zwei mächtige viereckige Türme, und die Biegungen des Mauergürtels sind durch halbrunde Türme markiert, die dem Erddruck besser standhielten; das kolossale Eckwerk im Norden hat einen Umfang von 38 Metern. Mauern und Türme sind aus Quadern einheimischen Gesteins natürlich ohne Mörtel geschichtet. Auf jedem der Türme hat sich in weißgetünchter Kapelle ein Heiliger angesiedelt und zu seiner Erhaltung beigetragen. Dieses Altskyros muß eine Bergstadt gewesen sein, ebenso unbequem wie das moderne Dorf, aber malerischer, weil es besser ge¬ baut war. Von den Straßen, den Häusern, den Heiligtümern ist nichts mehr zu sehen; nur große in den Fels gearbeitete Zisternen zeugen auch hier vom Wassermangel. Gerade deshalb sind die Menschen des neunzehnten Jahrhunderts nach Westen und Südwesten hinabgegangen, weil sie dort dem Wasser näher kamen. Aber es liegen auch heute Häuser auf der unwegsamen Ostseite bis an das Burgtor heran. Eng und unbequem genug ist auch die moderne Chora. Wie alle griechischen Jnselstädte und die meisten des Festlandes macht sie sich aus der Ferne sehr viel besser als in der Nähe. Bemerkenswert sind hier die großen verschieden geformten Tongefäße, die als Schornsteine uns den flachen Dächern stehen. Die starken Ungleichheiten im Terrain merkte ich recht, als ich das Dorf nach Antiken, besonders nach antiken Steininschriften absuchte. Sehr zahlreich sind die Steine freilich nicht, die auf dieser armen Insel in Häusern aufbewahrt oder in Mauern von Kirchen und Häusern eingemauert sind; und man darf froh sein, wenn sie nicht durch Tünche oder Mörtel mehr oder weniger unlesbar wurden. Bald sitzen diese Marmor¬ steine auch an einem Brunnen; bald wurde in einem jetzt verfallnen Kloster ein großer Block als Denkstein einer Tür genommen, und man muß höchsteigen, um das weiße Abklatschpapier auf die Schrift legen und sie so im Abdruck mitnehmen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_314346/575>, abgerufen am 24.07.2024.