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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr.

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Vom thrakischen N^eere

Hügel "ut schlechten Mauern befestigt (Palaiokastro); der andre Acker ist so entfernt,
daß in ihm ein Dorf Trachy entstanden ist; dessen leichte Hütten sind aber nur
während der Bestellung des Ackers und der Ernte bewohnt. An der Westküste
dieses nördlichen Teiles ist bei dem Jnselchen Alsita ein Eisenwerk in Betrieb.
Man baute von der Stadt dorthin einmal einen guten Weg, aber er ist wieder
verfallen, und die primitiv konstruierten Brücken sind ihres Hoszbclages beraubt.
Weiter südlich wird wieder von der englischen Gesellschaft ^Marmor gebrochen.
Reichlicher Baumwuchs erfreut hier überall das Auge.

Die antiken Spuren sind nicht bedeutend: Ruinen von Wachttürmen, an die
ein ummauerter Hof stieß: ein Ausguck auf das selten sichere Meer und zugleich
eine Fluchtburg für die Bauern und Hirten; das Fundament eines Tempels auf
der flachen Höhe des Nordkaps Markesi, das man in dreistündigem Ritt von der
Hauptstadt erreicht. Vom Aufbau ist nichts an Ort und Stelle verblieben; wem
es geweiht war, ist unbekannt; Athena oder Poseidon werden den meisten Anspruch
haben. Vor ihm ragen aus den Fluten weit hinaus größere und kleinere Riffe
und weiter im Norden höhere Inseln, die bis in die neuere Zeit als Sitze von
Seeräubern und Seedieben berüchtigt waren.

Nirgends weder im Süden noch auch im Norden sind die Formen der Ober¬
fläche von der Art, daß man auf Skyros einen so bizarr malerischen Platz zu finden
erwartet, wie es die Stätte der antiken und modernen Hauptstadt ist. Wenig
nördlich von der Mitte der Insel fließt ein dauernd Wasser führendes Flüßchen
nach Osten in das Meer; Kephissos nannten es die Alten. Wegen des Wassers
ist sein Tal fruchtbar. Im Oberlauf steht inmitten üppiger Gärten die Ruine
eines stattlichen Klosters des heiligen Demetrios: ein von hohen Mauern umgebnes
Viereck, in dessen Mitte ein altes mit Fresken des siebzehnten Jahrhunderts ge¬
schmücktes Kirchlein erhalten ist. Weiter abwärts Wassermühlen, dann ein kleines
Paradies mit Gärten, nach denen früher Reisende ganz falsche Schlüsse auf die
Fruchtbarkeit des Ganzen gezogen haben. Nördlich von seiner Mündung eine
Strandebene, der Kampos, mit Weinfeldern; aber die Trauben waren leider noch
unreif, als ich im Juli antike Grabinschriften zwischen ihnen abschrieb. Zwischen
diesen Kampos aber, den Unterlauf des Kephissos und das Meer schiebt sich ein
bis auf die Südwestseite steiler Berg, auf den eine bis 179 Meter hohe noch
jähere Spitze aufgesetzt ist. Auf dieser Spitze und auf diesem Berge haben sich
zu allen Zeiten die Bewohner zusammengedrängt, obwohl die Wege zum Acker¬
land beschwerlich sind und der Strand unten den größten Teil des Jahres fast
unnahbar ist; es gibt eben keinen festern Platz auf diesem Fremden so ausgesetzten
Eilande. Oben auf der Höhe ließen sich einst die Kreter nieder, seit der dorischen
Wanderung Doloper, die von Thessalien her gekommen waren, seit dem Jahre 476/75
die attischen Kolonisten, die Kimon nach der Eroberung der Insel herführte. Diese
Eroberung ist tief in Sagen gehüllt, obgleich sie sich im hellen Lichte der Zeit
nach den Perserkriegen abspielte. Die Athener hätten ein Orakel erhalten, sie sollten
die Untat des Lykomedes endlich rächen und die Gebeine des Theseus in seine
Stadt überführen. Als sich die Doloper, die außerdem böse Seeräuber gewesen
wären, nicht freiwillig gefügt hätten, seien sie verjagt worden. Ein Adler habe das
Grab des Theseus finden helfen, dessen Inhalt ini Prachtbau des Theseion feierlich
beigesetzt wordeu wäre. In Wahrheit wollte das entstehende attische Reich diesen
Posten auf dem Wege zu seinen nördlichen Besitzungen nicht in fremden Händen
wissen; man nahm einen Zank im Hafen Kresion zum Vorwande und besetzte die
Insel; sie gehört von da ab bis gegen Ende des zweiten Jahrhunderts nach Christi
Geburt zum eisernen Bestände im auswärtigen Besitz der Stadt Athen.


Grenzboten IV 1909 72
Vom thrakischen N^eere

Hügel »ut schlechten Mauern befestigt (Palaiokastro); der andre Acker ist so entfernt,
daß in ihm ein Dorf Trachy entstanden ist; dessen leichte Hütten sind aber nur
während der Bestellung des Ackers und der Ernte bewohnt. An der Westküste
dieses nördlichen Teiles ist bei dem Jnselchen Alsita ein Eisenwerk in Betrieb.
Man baute von der Stadt dorthin einmal einen guten Weg, aber er ist wieder
verfallen, und die primitiv konstruierten Brücken sind ihres Hoszbclages beraubt.
Weiter südlich wird wieder von der englischen Gesellschaft ^Marmor gebrochen.
Reichlicher Baumwuchs erfreut hier überall das Auge.

Die antiken Spuren sind nicht bedeutend: Ruinen von Wachttürmen, an die
ein ummauerter Hof stieß: ein Ausguck auf das selten sichere Meer und zugleich
eine Fluchtburg für die Bauern und Hirten; das Fundament eines Tempels auf
der flachen Höhe des Nordkaps Markesi, das man in dreistündigem Ritt von der
Hauptstadt erreicht. Vom Aufbau ist nichts an Ort und Stelle verblieben; wem
es geweiht war, ist unbekannt; Athena oder Poseidon werden den meisten Anspruch
haben. Vor ihm ragen aus den Fluten weit hinaus größere und kleinere Riffe
und weiter im Norden höhere Inseln, die bis in die neuere Zeit als Sitze von
Seeräubern und Seedieben berüchtigt waren.

Nirgends weder im Süden noch auch im Norden sind die Formen der Ober¬
fläche von der Art, daß man auf Skyros einen so bizarr malerischen Platz zu finden
erwartet, wie es die Stätte der antiken und modernen Hauptstadt ist. Wenig
nördlich von der Mitte der Insel fließt ein dauernd Wasser führendes Flüßchen
nach Osten in das Meer; Kephissos nannten es die Alten. Wegen des Wassers
ist sein Tal fruchtbar. Im Oberlauf steht inmitten üppiger Gärten die Ruine
eines stattlichen Klosters des heiligen Demetrios: ein von hohen Mauern umgebnes
Viereck, in dessen Mitte ein altes mit Fresken des siebzehnten Jahrhunderts ge¬
schmücktes Kirchlein erhalten ist. Weiter abwärts Wassermühlen, dann ein kleines
Paradies mit Gärten, nach denen früher Reisende ganz falsche Schlüsse auf die
Fruchtbarkeit des Ganzen gezogen haben. Nördlich von seiner Mündung eine
Strandebene, der Kampos, mit Weinfeldern; aber die Trauben waren leider noch
unreif, als ich im Juli antike Grabinschriften zwischen ihnen abschrieb. Zwischen
diesen Kampos aber, den Unterlauf des Kephissos und das Meer schiebt sich ein
bis auf die Südwestseite steiler Berg, auf den eine bis 179 Meter hohe noch
jähere Spitze aufgesetzt ist. Auf dieser Spitze und auf diesem Berge haben sich
zu allen Zeiten die Bewohner zusammengedrängt, obwohl die Wege zum Acker¬
land beschwerlich sind und der Strand unten den größten Teil des Jahres fast
unnahbar ist; es gibt eben keinen festern Platz auf diesem Fremden so ausgesetzten
Eilande. Oben auf der Höhe ließen sich einst die Kreter nieder, seit der dorischen
Wanderung Doloper, die von Thessalien her gekommen waren, seit dem Jahre 476/75
die attischen Kolonisten, die Kimon nach der Eroberung der Insel herführte. Diese
Eroberung ist tief in Sagen gehüllt, obgleich sie sich im hellen Lichte der Zeit
nach den Perserkriegen abspielte. Die Athener hätten ein Orakel erhalten, sie sollten
die Untat des Lykomedes endlich rächen und die Gebeine des Theseus in seine
Stadt überführen. Als sich die Doloper, die außerdem böse Seeräuber gewesen
wären, nicht freiwillig gefügt hätten, seien sie verjagt worden. Ein Adler habe das
Grab des Theseus finden helfen, dessen Inhalt ini Prachtbau des Theseion feierlich
beigesetzt wordeu wäre. In Wahrheit wollte das entstehende attische Reich diesen
Posten auf dem Wege zu seinen nördlichen Besitzungen nicht in fremden Händen
wissen; man nahm einen Zank im Hafen Kresion zum Vorwande und besetzte die
Insel; sie gehört von da ab bis gegen Ende des zweiten Jahrhunderts nach Christi
Geburt zum eisernen Bestände im auswärtigen Besitz der Stadt Athen.


Grenzboten IV 1909 72
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[0573] Vom thrakischen N^eere Hügel »ut schlechten Mauern befestigt (Palaiokastro); der andre Acker ist so entfernt, daß in ihm ein Dorf Trachy entstanden ist; dessen leichte Hütten sind aber nur während der Bestellung des Ackers und der Ernte bewohnt. An der Westküste dieses nördlichen Teiles ist bei dem Jnselchen Alsita ein Eisenwerk in Betrieb. Man baute von der Stadt dorthin einmal einen guten Weg, aber er ist wieder verfallen, und die primitiv konstruierten Brücken sind ihres Hoszbclages beraubt. Weiter südlich wird wieder von der englischen Gesellschaft ^Marmor gebrochen. Reichlicher Baumwuchs erfreut hier überall das Auge. Die antiken Spuren sind nicht bedeutend: Ruinen von Wachttürmen, an die ein ummauerter Hof stieß: ein Ausguck auf das selten sichere Meer und zugleich eine Fluchtburg für die Bauern und Hirten; das Fundament eines Tempels auf der flachen Höhe des Nordkaps Markesi, das man in dreistündigem Ritt von der Hauptstadt erreicht. Vom Aufbau ist nichts an Ort und Stelle verblieben; wem es geweiht war, ist unbekannt; Athena oder Poseidon werden den meisten Anspruch haben. Vor ihm ragen aus den Fluten weit hinaus größere und kleinere Riffe und weiter im Norden höhere Inseln, die bis in die neuere Zeit als Sitze von Seeräubern und Seedieben berüchtigt waren. Nirgends weder im Süden noch auch im Norden sind die Formen der Ober¬ fläche von der Art, daß man auf Skyros einen so bizarr malerischen Platz zu finden erwartet, wie es die Stätte der antiken und modernen Hauptstadt ist. Wenig nördlich von der Mitte der Insel fließt ein dauernd Wasser führendes Flüßchen nach Osten in das Meer; Kephissos nannten es die Alten. Wegen des Wassers ist sein Tal fruchtbar. Im Oberlauf steht inmitten üppiger Gärten die Ruine eines stattlichen Klosters des heiligen Demetrios: ein von hohen Mauern umgebnes Viereck, in dessen Mitte ein altes mit Fresken des siebzehnten Jahrhunderts ge¬ schmücktes Kirchlein erhalten ist. Weiter abwärts Wassermühlen, dann ein kleines Paradies mit Gärten, nach denen früher Reisende ganz falsche Schlüsse auf die Fruchtbarkeit des Ganzen gezogen haben. Nördlich von seiner Mündung eine Strandebene, der Kampos, mit Weinfeldern; aber die Trauben waren leider noch unreif, als ich im Juli antike Grabinschriften zwischen ihnen abschrieb. Zwischen diesen Kampos aber, den Unterlauf des Kephissos und das Meer schiebt sich ein bis auf die Südwestseite steiler Berg, auf den eine bis 179 Meter hohe noch jähere Spitze aufgesetzt ist. Auf dieser Spitze und auf diesem Berge haben sich zu allen Zeiten die Bewohner zusammengedrängt, obwohl die Wege zum Acker¬ land beschwerlich sind und der Strand unten den größten Teil des Jahres fast unnahbar ist; es gibt eben keinen festern Platz auf diesem Fremden so ausgesetzten Eilande. Oben auf der Höhe ließen sich einst die Kreter nieder, seit der dorischen Wanderung Doloper, die von Thessalien her gekommen waren, seit dem Jahre 476/75 die attischen Kolonisten, die Kimon nach der Eroberung der Insel herführte. Diese Eroberung ist tief in Sagen gehüllt, obgleich sie sich im hellen Lichte der Zeit nach den Perserkriegen abspielte. Die Athener hätten ein Orakel erhalten, sie sollten die Untat des Lykomedes endlich rächen und die Gebeine des Theseus in seine Stadt überführen. Als sich die Doloper, die außerdem böse Seeräuber gewesen wären, nicht freiwillig gefügt hätten, seien sie verjagt worden. Ein Adler habe das Grab des Theseus finden helfen, dessen Inhalt ini Prachtbau des Theseion feierlich beigesetzt wordeu wäre. In Wahrheit wollte das entstehende attische Reich diesen Posten auf dem Wege zu seinen nördlichen Besitzungen nicht in fremden Händen wissen; man nahm einen Zank im Hafen Kresion zum Vorwande und besetzte die Insel; sie gehört von da ab bis gegen Ende des zweiten Jahrhunderts nach Christi Geburt zum eisernen Bestände im auswärtigen Besitz der Stadt Athen. Grenzboten IV 1909 72

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_314346/573>, abgerufen am 24.07.2024.