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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

unsre Fachleute genau und die Organisation der amerikanischen Baumwollproduktion
auch. Was davon für uns zu brauchen ist, wird sowieso angewandt werden, wobei
darauf hinzuweisen ist, daß die Negerkulturen, die Lieblingsidee Dernburgs, für
unsre Kolonien vorläufig als Utopie bezeichnet werden müssen. Wir wollen gewiß
nicht bestreiten, daß Dernburg durch die Reise auch allerlei brauchbare Anregungen
gewinnen könnte. Aber andrerseits fürchten wir auch, daß bei ihm die Neigung
besteht, die Baumwollmagnaten Amerikas für unsern kolonialen Baumwollbau in
irgendeiner Form zu "interessieren". Und das wäre unsers Erachtens überflüssig oder
gar vom Übel. Wenn wir durch eignen Baumwollban unsrer Textilindustrie eine
Baumwollreserve schaffen wollen, so dürfen wir dem interessierten Auslande keinen
Einfluß darauf gestatten, sonst besteht die Gefahr, daß die ganze Aktion "für die
Katz" ist. Wir wissen nicht, was an diesen Vermutungen ist, jedenfalls wird davon
gemunkelt, und Herr Dernburg wird im Reichstag zu befragen sein, was daran ist,
und was er überhaupt mit seiner Reise bezweckte. Soviel man hört, soll nach der
Rückkehr Dernburgs versucht werden, eine große deutsche Baumwollkompagnie ins
Leben zu rufen, die in großem Stil die Baumwollproduktion in die Hand zu nehmen
hätte. Wenn ihm dies gelingt, und zwar unter Ausschluß aller fremden Einflüsse,
so hat er sich ein dauerndes Denkmal gesetzt. Es wird Sache der Industrie sein,
sich von vornherein den maßgebenden Einfluß in dieser Organisation zu sichern.
Natürlich wird dies einige Opfer kosten, die zunächst Z. tonäs xsrän gegeben sind,
aber es ist doch mit ziemlicher Sicherheit damit zu rechnen, daß der Industrie mit
der Zeit bedeutender Gewinn daraus erwachsen wird. Andrerseits ist zu bedenke",
daß eine solche Organisation, wenn sie ohne Mitwirkung der Industrie durch die
Großbanken geschaffen wird, der Industrie zeitweise daß Leben schwer machen
könnte, ohne daß man berechtigt wäre, sie darob zu schelten. Selbstverständlich
würde ein solches Baumwollsyndikat in der Hand der Großbanken auf dem Banm-
wollmarkt in erster Linie die eignen Interessen vertreten. Man braucht sich nur
daran zu erinnern, wie schon manchmal das Interesse gewisser Syndikat" des Rhein¬
lands mit dem der heimischen Industrie in Widerspruch geriet. Die Textilindustrie
hat es in der Hand, der Entstehung solcher Vorgänge am zukünftigen Baumwoll¬
markt vorzubeugen. Die Enttäuschungen, die einige Textilindustrielle in den letzten
zwei Jahren mit der Baumwollkultur in Afrika erlebt haben, dürfen nicht in die
Wagschale gelegt werden. Selbstverständlich wird es Enttäuschungen geben. Es
kann zehn Jahre, ja sogar länger dauern, bis sich der Baumwollbau in den
Kolonien einigermaßen eingebürgert Hat und rentabel ist, und vielleicht wird erst
die kommende Generation die Früchte unsrer heutigen Mühen und Opfer ernten.
Damit muß gerechnet werden, die Hauptsache ist, daß die Zukunft des Baumwoll¬
baus in den Kolonien keinem Zweifel mehr unterliegt. Nur sind bedeutende Mittel
und Anstrengungen nötig, um sie großzügig in Angriff zu nehmen. Hoffentlich
finden diese weitausschauenden Pläne bei unsrer Industrie kein klein Geschlecht.

Und an Herrn Dernburg möchten wir die Mahnung richten, daß >er sich be¬
mühe, über der ganzen Sache zu stehn und seinen Einfluß und sein Organisations¬
talent in der Richtung einzusetzen, daß das geplante Baumwollsyndikat ein Element
der Sicherheit in unserm Wirtschaftsleben, nicht der Unruhe und egoistischen
Spekulation wird. Namentlich aber soll es ein nationaler Block auf dem inter¬
nationalen Markt sein, sonst ist der Zweck der Übung verfehlt.

Ostafrika scheint in nächster Zeit wieder zum Zankapfel werden zu Wollen.
Im äußersten Nordwesten der Kolonie, in Ruanda und an der Grenze der belgischen
Kongokolonie geht allerlei vor, worüber man -noch nicht ganz klar sieht. Die
ostafrikanischen Zeitungen fordern energisch eine Vermehrung der Schutztryppe, und


Maßgebliches und Unmaßgebliches

unsre Fachleute genau und die Organisation der amerikanischen Baumwollproduktion
auch. Was davon für uns zu brauchen ist, wird sowieso angewandt werden, wobei
darauf hinzuweisen ist, daß die Negerkulturen, die Lieblingsidee Dernburgs, für
unsre Kolonien vorläufig als Utopie bezeichnet werden müssen. Wir wollen gewiß
nicht bestreiten, daß Dernburg durch die Reise auch allerlei brauchbare Anregungen
gewinnen könnte. Aber andrerseits fürchten wir auch, daß bei ihm die Neigung
besteht, die Baumwollmagnaten Amerikas für unsern kolonialen Baumwollbau in
irgendeiner Form zu „interessieren". Und das wäre unsers Erachtens überflüssig oder
gar vom Übel. Wenn wir durch eignen Baumwollban unsrer Textilindustrie eine
Baumwollreserve schaffen wollen, so dürfen wir dem interessierten Auslande keinen
Einfluß darauf gestatten, sonst besteht die Gefahr, daß die ganze Aktion „für die
Katz" ist. Wir wissen nicht, was an diesen Vermutungen ist, jedenfalls wird davon
gemunkelt, und Herr Dernburg wird im Reichstag zu befragen sein, was daran ist,
und was er überhaupt mit seiner Reise bezweckte. Soviel man hört, soll nach der
Rückkehr Dernburgs versucht werden, eine große deutsche Baumwollkompagnie ins
Leben zu rufen, die in großem Stil die Baumwollproduktion in die Hand zu nehmen
hätte. Wenn ihm dies gelingt, und zwar unter Ausschluß aller fremden Einflüsse,
so hat er sich ein dauerndes Denkmal gesetzt. Es wird Sache der Industrie sein,
sich von vornherein den maßgebenden Einfluß in dieser Organisation zu sichern.
Natürlich wird dies einige Opfer kosten, die zunächst Z. tonäs xsrän gegeben sind,
aber es ist doch mit ziemlicher Sicherheit damit zu rechnen, daß der Industrie mit
der Zeit bedeutender Gewinn daraus erwachsen wird. Andrerseits ist zu bedenke»,
daß eine solche Organisation, wenn sie ohne Mitwirkung der Industrie durch die
Großbanken geschaffen wird, der Industrie zeitweise daß Leben schwer machen
könnte, ohne daß man berechtigt wäre, sie darob zu schelten. Selbstverständlich
würde ein solches Baumwollsyndikat in der Hand der Großbanken auf dem Banm-
wollmarkt in erster Linie die eignen Interessen vertreten. Man braucht sich nur
daran zu erinnern, wie schon manchmal das Interesse gewisser Syndikat« des Rhein¬
lands mit dem der heimischen Industrie in Widerspruch geriet. Die Textilindustrie
hat es in der Hand, der Entstehung solcher Vorgänge am zukünftigen Baumwoll¬
markt vorzubeugen. Die Enttäuschungen, die einige Textilindustrielle in den letzten
zwei Jahren mit der Baumwollkultur in Afrika erlebt haben, dürfen nicht in die
Wagschale gelegt werden. Selbstverständlich wird es Enttäuschungen geben. Es
kann zehn Jahre, ja sogar länger dauern, bis sich der Baumwollbau in den
Kolonien einigermaßen eingebürgert Hat und rentabel ist, und vielleicht wird erst
die kommende Generation die Früchte unsrer heutigen Mühen und Opfer ernten.
Damit muß gerechnet werden, die Hauptsache ist, daß die Zukunft des Baumwoll¬
baus in den Kolonien keinem Zweifel mehr unterliegt. Nur sind bedeutende Mittel
und Anstrengungen nötig, um sie großzügig in Angriff zu nehmen. Hoffentlich
finden diese weitausschauenden Pläne bei unsrer Industrie kein klein Geschlecht.

Und an Herrn Dernburg möchten wir die Mahnung richten, daß >er sich be¬
mühe, über der ganzen Sache zu stehn und seinen Einfluß und sein Organisations¬
talent in der Richtung einzusetzen, daß das geplante Baumwollsyndikat ein Element
der Sicherheit in unserm Wirtschaftsleben, nicht der Unruhe und egoistischen
Spekulation wird. Namentlich aber soll es ein nationaler Block auf dem inter¬
nationalen Markt sein, sonst ist der Zweck der Übung verfehlt.

Ostafrika scheint in nächster Zeit wieder zum Zankapfel werden zu Wollen.
Im äußersten Nordwesten der Kolonie, in Ruanda und an der Grenze der belgischen
Kongokolonie geht allerlei vor, worüber man -noch nicht ganz klar sieht. Die
ostafrikanischen Zeitungen fordern energisch eine Vermehrung der Schutztryppe, und


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[0293] Maßgebliches und Unmaßgebliches unsre Fachleute genau und die Organisation der amerikanischen Baumwollproduktion auch. Was davon für uns zu brauchen ist, wird sowieso angewandt werden, wobei darauf hinzuweisen ist, daß die Negerkulturen, die Lieblingsidee Dernburgs, für unsre Kolonien vorläufig als Utopie bezeichnet werden müssen. Wir wollen gewiß nicht bestreiten, daß Dernburg durch die Reise auch allerlei brauchbare Anregungen gewinnen könnte. Aber andrerseits fürchten wir auch, daß bei ihm die Neigung besteht, die Baumwollmagnaten Amerikas für unsern kolonialen Baumwollbau in irgendeiner Form zu „interessieren". Und das wäre unsers Erachtens überflüssig oder gar vom Übel. Wenn wir durch eignen Baumwollban unsrer Textilindustrie eine Baumwollreserve schaffen wollen, so dürfen wir dem interessierten Auslande keinen Einfluß darauf gestatten, sonst besteht die Gefahr, daß die ganze Aktion „für die Katz" ist. Wir wissen nicht, was an diesen Vermutungen ist, jedenfalls wird davon gemunkelt, und Herr Dernburg wird im Reichstag zu befragen sein, was daran ist, und was er überhaupt mit seiner Reise bezweckte. Soviel man hört, soll nach der Rückkehr Dernburgs versucht werden, eine große deutsche Baumwollkompagnie ins Leben zu rufen, die in großem Stil die Baumwollproduktion in die Hand zu nehmen hätte. Wenn ihm dies gelingt, und zwar unter Ausschluß aller fremden Einflüsse, so hat er sich ein dauerndes Denkmal gesetzt. Es wird Sache der Industrie sein, sich von vornherein den maßgebenden Einfluß in dieser Organisation zu sichern. Natürlich wird dies einige Opfer kosten, die zunächst Z. tonäs xsrän gegeben sind, aber es ist doch mit ziemlicher Sicherheit damit zu rechnen, daß der Industrie mit der Zeit bedeutender Gewinn daraus erwachsen wird. Andrerseits ist zu bedenke», daß eine solche Organisation, wenn sie ohne Mitwirkung der Industrie durch die Großbanken geschaffen wird, der Industrie zeitweise daß Leben schwer machen könnte, ohne daß man berechtigt wäre, sie darob zu schelten. Selbstverständlich würde ein solches Baumwollsyndikat in der Hand der Großbanken auf dem Banm- wollmarkt in erster Linie die eignen Interessen vertreten. Man braucht sich nur daran zu erinnern, wie schon manchmal das Interesse gewisser Syndikat« des Rhein¬ lands mit dem der heimischen Industrie in Widerspruch geriet. Die Textilindustrie hat es in der Hand, der Entstehung solcher Vorgänge am zukünftigen Baumwoll¬ markt vorzubeugen. Die Enttäuschungen, die einige Textilindustrielle in den letzten zwei Jahren mit der Baumwollkultur in Afrika erlebt haben, dürfen nicht in die Wagschale gelegt werden. Selbstverständlich wird es Enttäuschungen geben. Es kann zehn Jahre, ja sogar länger dauern, bis sich der Baumwollbau in den Kolonien einigermaßen eingebürgert Hat und rentabel ist, und vielleicht wird erst die kommende Generation die Früchte unsrer heutigen Mühen und Opfer ernten. Damit muß gerechnet werden, die Hauptsache ist, daß die Zukunft des Baumwoll¬ baus in den Kolonien keinem Zweifel mehr unterliegt. Nur sind bedeutende Mittel und Anstrengungen nötig, um sie großzügig in Angriff zu nehmen. Hoffentlich finden diese weitausschauenden Pläne bei unsrer Industrie kein klein Geschlecht. Und an Herrn Dernburg möchten wir die Mahnung richten, daß >er sich be¬ mühe, über der ganzen Sache zu stehn und seinen Einfluß und sein Organisations¬ talent in der Richtung einzusetzen, daß das geplante Baumwollsyndikat ein Element der Sicherheit in unserm Wirtschaftsleben, nicht der Unruhe und egoistischen Spekulation wird. Namentlich aber soll es ein nationaler Block auf dem inter¬ nationalen Markt sein, sonst ist der Zweck der Übung verfehlt. Ostafrika scheint in nächster Zeit wieder zum Zankapfel werden zu Wollen. Im äußersten Nordwesten der Kolonie, in Ruanda und an der Grenze der belgischen Kongokolonie geht allerlei vor, worüber man -noch nicht ganz klar sieht. Die ostafrikanischen Zeitungen fordern energisch eine Vermehrung der Schutztryppe, und

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_314346/293>, abgerufen am 24.07.2024.