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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

neinung gegenübertritt, wird die Sozialdemokratie wieder zurückgedrängt werden.
Aber dazu gehört, daß dieses Bürgertum die nationalen Bedürfnisse und die Aufgaben
der Zeit richtig versteht und einen gemeinsamen Boden findet, auf dem eine Ver¬
ständigung über die wichtigsten Fragen möglich ist. Dann wird ganz von selbst
das Verständnis für die großen politischen Prinzipienfragen wiederkehren; Kon¬
servative und Liberale werden wieder festen Boden in allen Volkskreisen gewinnen.
Aber ohne solche Selbstbesinnung der Parteien ist daran gar nicht zu denken.
Was ist das denn für ein Schauspiel, das sich dem unerfahrnen Wähler bietet?
Er sieht, wie die Parteien voll Gift und Galle aufeinander losfahren, als ob es
nirgends einen sich freuenden Dritten gäbe, und wenn er näher hinzutritt, um zu
erfahren, wer recht hat, so hört er abgebrauchte Schlagworte, die vor fünfzig
Jahren vielleicht einmal richtig waren, blassen Doktrinarismus und nirgends
klares, frisches, ehrliches Eintreten für das Wohl des Ganzen. Dafür sieht er das
klägliche Schauspiel eines Duells zwischen brutaler Interessenpolitik und einer Politik
der unfähigen Halbheit, die etwas will und doch eigentlich nicht will, die etwas
gesagt hat und doch lieber nichts gesagt haben möchte. Und jeder der Duellanten
sucht nachher dem Wähler klar zu machen, was für ein großartiger Kerl er doch
gewesen ist und was für ein minderwertiges Subjekt der Gegner. Der Wähler
aber denkt sich sein Teil dabei und nimmt sich vor, bei der nächsten Gelegenheit
allen diesen großen Politikern zu zeigen, daß sie ans dem Wege sind, den Kredit
aller stnatserhaltenden Parteien rettungslos zu untergraben und den Staat zugrunde
zu richten. Gewiß, er fängt es falsch an, aber hat er in seinen Motiven so un¬
recht? Mit bloßem Schmähen auf die Verblendung der Leute wird man nichts
dagegen ausrichten. Ebensowenig aber werden die, die sich befehden, der bürgerlichen
Parteien etwas ausrichten, wenn sie nun ihrerseits einen der Feinde einer gesunden
staatlichen Entwicklung zum Bundesgenossen nehmen, um über ihren Gegner Herr
zu werden. Wenn sich die Liberalen vertrauensvoll ein die Sozialdemokratie
wenden, um die Konservativen und Klerikalen an die Wand drücken zu helfen, so
wiederholen sie nur den Fehler, den die Konservativen gemacht haben, als sie sich
mit dem Zentrum Verbündeten, um die Liberalen auszuschalten. Sie setzen sich
dadurch ebenso ins Unrecht wie die andern und begeben sich des Rechts, ihren
Gegner zu tadeln.

In Sachsen sind die Stichwahlen bis jetzt nur zu einem Teil vorüber, und
es läßt sich noch nicht übersehen, wie das Gesamtergebnis ausfallen wird. Nur
so viel ist klar, daß hier die Verpflichtung der bürgerlichen Parteien, bei den
Stichwahlen zusammenzuhalten, überall erkannt wird. Freilich erfreut man sich in
Sachsen insofern einer wesentlich vereinfachten und leichter zu übersehenden Lage,
als man nicht mit dem Zentrum zu rechnen hat. Das wiegt doch etwas die größere
Gefahr auf, die in Sachsen von der Sozialdemokratie droht.

, Auch die Reichshauptstadt hat in der vergangnen Woche ihre Wahl gehabt.
Es handelte sich um die Wiederbesetzung der Mandate für die vier Berliner Wahl¬
kreise zum preußischen Abgeordnetenhause, die durch die Ungiltigkeitserklärung der
letzten Wahlen erledigt worden waren. Die jetzigen Ersatzwahlen haben damit ge¬
endet, daß die sozialdemokratischen Abgeordneten, die ihre Mandate verloren hatten,
Wiedergewählt wurden und mir im 12. Berliner Wahlkreise -- wie bei der letzten
Wahl -- der freisinnige Bewerber in die Stichwahl gekommen ist. Die Sozial¬
demokraten haben also ihre Stellung behauptet und damit doch wohl den Beweis
geliefert, daß das preußische Wahlrecht nicht in dem behaupteten Umfange den
''..Bolkswillen, fälscht" oder "einen großen Bruchteil des Volks entrechtet", wie es
in sozialdemokratischen Blättern und Ausrufen' zu lesen ist.


Maßgebliches und Unmaßgebliches

neinung gegenübertritt, wird die Sozialdemokratie wieder zurückgedrängt werden.
Aber dazu gehört, daß dieses Bürgertum die nationalen Bedürfnisse und die Aufgaben
der Zeit richtig versteht und einen gemeinsamen Boden findet, auf dem eine Ver¬
ständigung über die wichtigsten Fragen möglich ist. Dann wird ganz von selbst
das Verständnis für die großen politischen Prinzipienfragen wiederkehren; Kon¬
servative und Liberale werden wieder festen Boden in allen Volkskreisen gewinnen.
Aber ohne solche Selbstbesinnung der Parteien ist daran gar nicht zu denken.
Was ist das denn für ein Schauspiel, das sich dem unerfahrnen Wähler bietet?
Er sieht, wie die Parteien voll Gift und Galle aufeinander losfahren, als ob es
nirgends einen sich freuenden Dritten gäbe, und wenn er näher hinzutritt, um zu
erfahren, wer recht hat, so hört er abgebrauchte Schlagworte, die vor fünfzig
Jahren vielleicht einmal richtig waren, blassen Doktrinarismus und nirgends
klares, frisches, ehrliches Eintreten für das Wohl des Ganzen. Dafür sieht er das
klägliche Schauspiel eines Duells zwischen brutaler Interessenpolitik und einer Politik
der unfähigen Halbheit, die etwas will und doch eigentlich nicht will, die etwas
gesagt hat und doch lieber nichts gesagt haben möchte. Und jeder der Duellanten
sucht nachher dem Wähler klar zu machen, was für ein großartiger Kerl er doch
gewesen ist und was für ein minderwertiges Subjekt der Gegner. Der Wähler
aber denkt sich sein Teil dabei und nimmt sich vor, bei der nächsten Gelegenheit
allen diesen großen Politikern zu zeigen, daß sie ans dem Wege sind, den Kredit
aller stnatserhaltenden Parteien rettungslos zu untergraben und den Staat zugrunde
zu richten. Gewiß, er fängt es falsch an, aber hat er in seinen Motiven so un¬
recht? Mit bloßem Schmähen auf die Verblendung der Leute wird man nichts
dagegen ausrichten. Ebensowenig aber werden die, die sich befehden, der bürgerlichen
Parteien etwas ausrichten, wenn sie nun ihrerseits einen der Feinde einer gesunden
staatlichen Entwicklung zum Bundesgenossen nehmen, um über ihren Gegner Herr
zu werden. Wenn sich die Liberalen vertrauensvoll ein die Sozialdemokratie
wenden, um die Konservativen und Klerikalen an die Wand drücken zu helfen, so
wiederholen sie nur den Fehler, den die Konservativen gemacht haben, als sie sich
mit dem Zentrum Verbündeten, um die Liberalen auszuschalten. Sie setzen sich
dadurch ebenso ins Unrecht wie die andern und begeben sich des Rechts, ihren
Gegner zu tadeln.

In Sachsen sind die Stichwahlen bis jetzt nur zu einem Teil vorüber, und
es läßt sich noch nicht übersehen, wie das Gesamtergebnis ausfallen wird. Nur
so viel ist klar, daß hier die Verpflichtung der bürgerlichen Parteien, bei den
Stichwahlen zusammenzuhalten, überall erkannt wird. Freilich erfreut man sich in
Sachsen insofern einer wesentlich vereinfachten und leichter zu übersehenden Lage,
als man nicht mit dem Zentrum zu rechnen hat. Das wiegt doch etwas die größere
Gefahr auf, die in Sachsen von der Sozialdemokratie droht.

, Auch die Reichshauptstadt hat in der vergangnen Woche ihre Wahl gehabt.
Es handelte sich um die Wiederbesetzung der Mandate für die vier Berliner Wahl¬
kreise zum preußischen Abgeordnetenhause, die durch die Ungiltigkeitserklärung der
letzten Wahlen erledigt worden waren. Die jetzigen Ersatzwahlen haben damit ge¬
endet, daß die sozialdemokratischen Abgeordneten, die ihre Mandate verloren hatten,
Wiedergewählt wurden und mir im 12. Berliner Wahlkreise — wie bei der letzten
Wahl — der freisinnige Bewerber in die Stichwahl gekommen ist. Die Sozial¬
demokraten haben also ihre Stellung behauptet und damit doch wohl den Beweis
geliefert, daß das preußische Wahlrecht nicht in dem behaupteten Umfange den
''..Bolkswillen, fälscht« oder „einen großen Bruchteil des Volks entrechtet", wie es
in sozialdemokratischen Blättern und Ausrufen' zu lesen ist.


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[0291] Maßgebliches und Unmaßgebliches neinung gegenübertritt, wird die Sozialdemokratie wieder zurückgedrängt werden. Aber dazu gehört, daß dieses Bürgertum die nationalen Bedürfnisse und die Aufgaben der Zeit richtig versteht und einen gemeinsamen Boden findet, auf dem eine Ver¬ ständigung über die wichtigsten Fragen möglich ist. Dann wird ganz von selbst das Verständnis für die großen politischen Prinzipienfragen wiederkehren; Kon¬ servative und Liberale werden wieder festen Boden in allen Volkskreisen gewinnen. Aber ohne solche Selbstbesinnung der Parteien ist daran gar nicht zu denken. Was ist das denn für ein Schauspiel, das sich dem unerfahrnen Wähler bietet? Er sieht, wie die Parteien voll Gift und Galle aufeinander losfahren, als ob es nirgends einen sich freuenden Dritten gäbe, und wenn er näher hinzutritt, um zu erfahren, wer recht hat, so hört er abgebrauchte Schlagworte, die vor fünfzig Jahren vielleicht einmal richtig waren, blassen Doktrinarismus und nirgends klares, frisches, ehrliches Eintreten für das Wohl des Ganzen. Dafür sieht er das klägliche Schauspiel eines Duells zwischen brutaler Interessenpolitik und einer Politik der unfähigen Halbheit, die etwas will und doch eigentlich nicht will, die etwas gesagt hat und doch lieber nichts gesagt haben möchte. Und jeder der Duellanten sucht nachher dem Wähler klar zu machen, was für ein großartiger Kerl er doch gewesen ist und was für ein minderwertiges Subjekt der Gegner. Der Wähler aber denkt sich sein Teil dabei und nimmt sich vor, bei der nächsten Gelegenheit allen diesen großen Politikern zu zeigen, daß sie ans dem Wege sind, den Kredit aller stnatserhaltenden Parteien rettungslos zu untergraben und den Staat zugrunde zu richten. Gewiß, er fängt es falsch an, aber hat er in seinen Motiven so un¬ recht? Mit bloßem Schmähen auf die Verblendung der Leute wird man nichts dagegen ausrichten. Ebensowenig aber werden die, die sich befehden, der bürgerlichen Parteien etwas ausrichten, wenn sie nun ihrerseits einen der Feinde einer gesunden staatlichen Entwicklung zum Bundesgenossen nehmen, um über ihren Gegner Herr zu werden. Wenn sich die Liberalen vertrauensvoll ein die Sozialdemokratie wenden, um die Konservativen und Klerikalen an die Wand drücken zu helfen, so wiederholen sie nur den Fehler, den die Konservativen gemacht haben, als sie sich mit dem Zentrum Verbündeten, um die Liberalen auszuschalten. Sie setzen sich dadurch ebenso ins Unrecht wie die andern und begeben sich des Rechts, ihren Gegner zu tadeln. In Sachsen sind die Stichwahlen bis jetzt nur zu einem Teil vorüber, und es läßt sich noch nicht übersehen, wie das Gesamtergebnis ausfallen wird. Nur so viel ist klar, daß hier die Verpflichtung der bürgerlichen Parteien, bei den Stichwahlen zusammenzuhalten, überall erkannt wird. Freilich erfreut man sich in Sachsen insofern einer wesentlich vereinfachten und leichter zu übersehenden Lage, als man nicht mit dem Zentrum zu rechnen hat. Das wiegt doch etwas die größere Gefahr auf, die in Sachsen von der Sozialdemokratie droht. , Auch die Reichshauptstadt hat in der vergangnen Woche ihre Wahl gehabt. Es handelte sich um die Wiederbesetzung der Mandate für die vier Berliner Wahl¬ kreise zum preußischen Abgeordnetenhause, die durch die Ungiltigkeitserklärung der letzten Wahlen erledigt worden waren. Die jetzigen Ersatzwahlen haben damit ge¬ endet, daß die sozialdemokratischen Abgeordneten, die ihre Mandate verloren hatten, Wiedergewählt wurden und mir im 12. Berliner Wahlkreise — wie bei der letzten Wahl — der freisinnige Bewerber in die Stichwahl gekommen ist. Die Sozial¬ demokraten haben also ihre Stellung behauptet und damit doch wohl den Beweis geliefert, daß das preußische Wahlrecht nicht in dem behaupteten Umfange den ''..Bolkswillen, fälscht« oder „einen großen Bruchteil des Volks entrechtet", wie es in sozialdemokratischen Blättern und Ausrufen' zu lesen ist.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_314346/291>, abgerufen am 24.07.2024.