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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

lässige Arbeit versuchen, sich allmählich durchzusetzen. Darum muß die Befehdung
wegen des Vergangnen zwischen den bürgerlichen Parteien allmählich auf ein ver¬
nünftiges Maß zurückgeführt werden; sie muß sich auf die grundsätzlich notwendigen
Erörterungen beschränken und darf den Raum für künftige positive Arbeit nicht
einengen. Es gibt eben keinen andern Ausweg aus den jetzigen Schwierigkeiten.

In der auswärtigen Politik ist das Hauptereignis der Besuch des Zaren am
italienischen Hofe. Der erregte Widerspruch, den die Sozialisten und Radikalen
in Italien gegen diesen Besuch erhoben, ist bis auf einige bedeutungslose Demon¬
strationen in Rom fast vollständig verstummt; das leicht erregbare Volk besinnt
sich auf die Pflichten der Gastfreundschaft und auf die Genugtuung befriedigten
Selbstbewußtseins, vor allem aber auf die realpolitische Seite der Sache, an der
der scharfe Blick des Jtalieners auch bei den stärksten Regungen des Temperaments
nicht so leicht vorbeigeht. Daß es jedoch auch über die realpolitische Bedeutung
des Zarenbesuchs in Racconigi verschiedne Meinungen gibt, ergibt sich aus der
Eigenart der Parteianschauungen von selbst. Und entsprechend der Feierlichkeit der
Gelegenheit werden sie mit einem gewissen Schwung vorgetragen. Daher hören
wir in der italienischen Presse recht starke Deklamationen gegen Österreich-Ungarn,
infolgedessen auch gegen den Dreibund, dafür Lobpreisungen der guten Beziehungen
zu England und Frankreich und Sehnsucht nach der Stelle des Vierten in der
bisherigen Triple-Entente. Bei uns wird man von diesen Versicherungen und
Offenherzigkeiten aufmerksam und kühl Kenntnis nehmen. Wir haben das Bündnis
mit Italien nie überschätzt, wohl aber die Erfahrung gemacht, daß die freundschaft¬
lichen Beziehungen, die wir mit Italien zu erhalten wünschen, von allen einsichtigen
Staatsmännern jenseits der Alpen in entscheidenden Augenblicken stets in ihrem
realpolitischen Wert erkannt worden sind. Das tritt auch in den politisch bedeut¬
samsten Organen der italienischen Presse sogar jetzt mitten im Freudenparoxysmus
über den Besuch des Zaren deutlich genug hervor. Gerade die ernsthaftesten
Organe bemühen sich zu beweisen, daß der Dreibund unerschüttert sei und bleibe.
Wenn die Feindschaft einzelner italienischer Parteirichtungen gegen den Dreibund
im allgemeinen und Österreich-Ungarn im besondern auch in Rußland ein lebhaftes
Echo findet, so ist doch auch von dieser Seite manche Einschränkung zu machen.
Die Illusionen, in denen sich deutschfeindliche russische Blätter hinsichtlich der Er¬
gebnisse des Besuches in Racconigi bewegen, bedeuten nicht ohne weiteres die
Politik des Kaisers Nikolaus und Jswolskis. Der Dreibund hat niemals die Be¬
deutung gehabt, daß er seine Mitglieder an der Verfolgung ihrer besondern Lebens¬
interessen hindern sollte. Die Eigenart seiner Mittelmeer- und Orient-Interessen
wird Italien wohl noch oft veranlassen, eine "Extratour" zu tanzen. Und wenn
es jetzt auch den Anschein hat, als richte eine mögliche Verständigung über Balkan¬
interessen zwischen Rußland und Italien eine Spitze gegen Österreich-Ungarn, so
ist dem entgegenzuhalten, daß damit durchaus nicht der Keim eines Konflikts oder
eines dauernden Gegensatzes gegeben zu sein braucht. Schon die Kretafrage zeigt,
daß politische Besprechungen zwischen Rußland und Italien, auch wenn Frankreich
und England noch hinzutreten, im Sinne unsrer Interessen und der unsers öster¬
reichisch-ungarischen Verbündeten durchaus harmloser Natur sein können.

In der Leitung unsers Reichsjustizamts steht ein Wechsel bevor. Staats¬
sekretär Nieberding hat nach siebzehnjähriger Tätigkeit an dieser bedeutungsvollen
Stelle seine Entlassung erbeten. Man erfüllt eine Pflicht der Dankbarkeit, wenn
man über diesen Entschluß des verdienstvollen Mannes lebhaftes Bedauern äußert.
Er stand wirklich über den Parteien, ganz erfüllt von der Pflicht, sein ganzes
reiches Wissen und Können für die Vervollkommnung der deutschen Rechtspflege


Maßgebliches und Unmaßgebliches

lässige Arbeit versuchen, sich allmählich durchzusetzen. Darum muß die Befehdung
wegen des Vergangnen zwischen den bürgerlichen Parteien allmählich auf ein ver¬
nünftiges Maß zurückgeführt werden; sie muß sich auf die grundsätzlich notwendigen
Erörterungen beschränken und darf den Raum für künftige positive Arbeit nicht
einengen. Es gibt eben keinen andern Ausweg aus den jetzigen Schwierigkeiten.

In der auswärtigen Politik ist das Hauptereignis der Besuch des Zaren am
italienischen Hofe. Der erregte Widerspruch, den die Sozialisten und Radikalen
in Italien gegen diesen Besuch erhoben, ist bis auf einige bedeutungslose Demon¬
strationen in Rom fast vollständig verstummt; das leicht erregbare Volk besinnt
sich auf die Pflichten der Gastfreundschaft und auf die Genugtuung befriedigten
Selbstbewußtseins, vor allem aber auf die realpolitische Seite der Sache, an der
der scharfe Blick des Jtalieners auch bei den stärksten Regungen des Temperaments
nicht so leicht vorbeigeht. Daß es jedoch auch über die realpolitische Bedeutung
des Zarenbesuchs in Racconigi verschiedne Meinungen gibt, ergibt sich aus der
Eigenart der Parteianschauungen von selbst. Und entsprechend der Feierlichkeit der
Gelegenheit werden sie mit einem gewissen Schwung vorgetragen. Daher hören
wir in der italienischen Presse recht starke Deklamationen gegen Österreich-Ungarn,
infolgedessen auch gegen den Dreibund, dafür Lobpreisungen der guten Beziehungen
zu England und Frankreich und Sehnsucht nach der Stelle des Vierten in der
bisherigen Triple-Entente. Bei uns wird man von diesen Versicherungen und
Offenherzigkeiten aufmerksam und kühl Kenntnis nehmen. Wir haben das Bündnis
mit Italien nie überschätzt, wohl aber die Erfahrung gemacht, daß die freundschaft¬
lichen Beziehungen, die wir mit Italien zu erhalten wünschen, von allen einsichtigen
Staatsmännern jenseits der Alpen in entscheidenden Augenblicken stets in ihrem
realpolitischen Wert erkannt worden sind. Das tritt auch in den politisch bedeut¬
samsten Organen der italienischen Presse sogar jetzt mitten im Freudenparoxysmus
über den Besuch des Zaren deutlich genug hervor. Gerade die ernsthaftesten
Organe bemühen sich zu beweisen, daß der Dreibund unerschüttert sei und bleibe.
Wenn die Feindschaft einzelner italienischer Parteirichtungen gegen den Dreibund
im allgemeinen und Österreich-Ungarn im besondern auch in Rußland ein lebhaftes
Echo findet, so ist doch auch von dieser Seite manche Einschränkung zu machen.
Die Illusionen, in denen sich deutschfeindliche russische Blätter hinsichtlich der Er¬
gebnisse des Besuches in Racconigi bewegen, bedeuten nicht ohne weiteres die
Politik des Kaisers Nikolaus und Jswolskis. Der Dreibund hat niemals die Be¬
deutung gehabt, daß er seine Mitglieder an der Verfolgung ihrer besondern Lebens¬
interessen hindern sollte. Die Eigenart seiner Mittelmeer- und Orient-Interessen
wird Italien wohl noch oft veranlassen, eine „Extratour" zu tanzen. Und wenn
es jetzt auch den Anschein hat, als richte eine mögliche Verständigung über Balkan¬
interessen zwischen Rußland und Italien eine Spitze gegen Österreich-Ungarn, so
ist dem entgegenzuhalten, daß damit durchaus nicht der Keim eines Konflikts oder
eines dauernden Gegensatzes gegeben zu sein braucht. Schon die Kretafrage zeigt,
daß politische Besprechungen zwischen Rußland und Italien, auch wenn Frankreich
und England noch hinzutreten, im Sinne unsrer Interessen und der unsers öster¬
reichisch-ungarischen Verbündeten durchaus harmloser Natur sein können.

In der Leitung unsers Reichsjustizamts steht ein Wechsel bevor. Staats¬
sekretär Nieberding hat nach siebzehnjähriger Tätigkeit an dieser bedeutungsvollen
Stelle seine Entlassung erbeten. Man erfüllt eine Pflicht der Dankbarkeit, wenn
man über diesen Entschluß des verdienstvollen Mannes lebhaftes Bedauern äußert.
Er stand wirklich über den Parteien, ganz erfüllt von der Pflicht, sein ganzes
reiches Wissen und Können für die Vervollkommnung der deutschen Rechtspflege


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[0255] Maßgebliches und Unmaßgebliches lässige Arbeit versuchen, sich allmählich durchzusetzen. Darum muß die Befehdung wegen des Vergangnen zwischen den bürgerlichen Parteien allmählich auf ein ver¬ nünftiges Maß zurückgeführt werden; sie muß sich auf die grundsätzlich notwendigen Erörterungen beschränken und darf den Raum für künftige positive Arbeit nicht einengen. Es gibt eben keinen andern Ausweg aus den jetzigen Schwierigkeiten. In der auswärtigen Politik ist das Hauptereignis der Besuch des Zaren am italienischen Hofe. Der erregte Widerspruch, den die Sozialisten und Radikalen in Italien gegen diesen Besuch erhoben, ist bis auf einige bedeutungslose Demon¬ strationen in Rom fast vollständig verstummt; das leicht erregbare Volk besinnt sich auf die Pflichten der Gastfreundschaft und auf die Genugtuung befriedigten Selbstbewußtseins, vor allem aber auf die realpolitische Seite der Sache, an der der scharfe Blick des Jtalieners auch bei den stärksten Regungen des Temperaments nicht so leicht vorbeigeht. Daß es jedoch auch über die realpolitische Bedeutung des Zarenbesuchs in Racconigi verschiedne Meinungen gibt, ergibt sich aus der Eigenart der Parteianschauungen von selbst. Und entsprechend der Feierlichkeit der Gelegenheit werden sie mit einem gewissen Schwung vorgetragen. Daher hören wir in der italienischen Presse recht starke Deklamationen gegen Österreich-Ungarn, infolgedessen auch gegen den Dreibund, dafür Lobpreisungen der guten Beziehungen zu England und Frankreich und Sehnsucht nach der Stelle des Vierten in der bisherigen Triple-Entente. Bei uns wird man von diesen Versicherungen und Offenherzigkeiten aufmerksam und kühl Kenntnis nehmen. Wir haben das Bündnis mit Italien nie überschätzt, wohl aber die Erfahrung gemacht, daß die freundschaft¬ lichen Beziehungen, die wir mit Italien zu erhalten wünschen, von allen einsichtigen Staatsmännern jenseits der Alpen in entscheidenden Augenblicken stets in ihrem realpolitischen Wert erkannt worden sind. Das tritt auch in den politisch bedeut¬ samsten Organen der italienischen Presse sogar jetzt mitten im Freudenparoxysmus über den Besuch des Zaren deutlich genug hervor. Gerade die ernsthaftesten Organe bemühen sich zu beweisen, daß der Dreibund unerschüttert sei und bleibe. Wenn die Feindschaft einzelner italienischer Parteirichtungen gegen den Dreibund im allgemeinen und Österreich-Ungarn im besondern auch in Rußland ein lebhaftes Echo findet, so ist doch auch von dieser Seite manche Einschränkung zu machen. Die Illusionen, in denen sich deutschfeindliche russische Blätter hinsichtlich der Er¬ gebnisse des Besuches in Racconigi bewegen, bedeuten nicht ohne weiteres die Politik des Kaisers Nikolaus und Jswolskis. Der Dreibund hat niemals die Be¬ deutung gehabt, daß er seine Mitglieder an der Verfolgung ihrer besondern Lebens¬ interessen hindern sollte. Die Eigenart seiner Mittelmeer- und Orient-Interessen wird Italien wohl noch oft veranlassen, eine „Extratour" zu tanzen. Und wenn es jetzt auch den Anschein hat, als richte eine mögliche Verständigung über Balkan¬ interessen zwischen Rußland und Italien eine Spitze gegen Österreich-Ungarn, so ist dem entgegenzuhalten, daß damit durchaus nicht der Keim eines Konflikts oder eines dauernden Gegensatzes gegeben zu sein braucht. Schon die Kretafrage zeigt, daß politische Besprechungen zwischen Rußland und Italien, auch wenn Frankreich und England noch hinzutreten, im Sinne unsrer Interessen und der unsers öster¬ reichisch-ungarischen Verbündeten durchaus harmloser Natur sein können. In der Leitung unsers Reichsjustizamts steht ein Wechsel bevor. Staats¬ sekretär Nieberding hat nach siebzehnjähriger Tätigkeit an dieser bedeutungsvollen Stelle seine Entlassung erbeten. Man erfüllt eine Pflicht der Dankbarkeit, wenn man über diesen Entschluß des verdienstvollen Mannes lebhaftes Bedauern äußert. Er stand wirklich über den Parteien, ganz erfüllt von der Pflicht, sein ganzes reiches Wissen und Können für die Vervollkommnung der deutschen Rechtspflege

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_314346/255>, abgerufen am 24.07.2024.