Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

^ Zu der Schwenkung des Herrn v. Rechenberg mag daneben der unleugbare
Umstand sehr viel beigetragen haben, daß seine Politik in verschiedner Hinsicht üble
Früchte zu tragen beginnt. - , , ,^) .^^ . ' .

Da ist zunächst der große Pulverdieb stahl in Daressalam, der ein
eigenartiges Licht auf die Wirkungen der Inder- und Eingebornenfreundlichkeit des
Gouverneurs wirft. Wir haben schon wiederholt daran erinnert, daß verschied"?
Inder die Seele der Aufstände in Ostafrika gewesen sind, und zwar nur aus ge¬
meinem Eigennutz, da sich dabei durch Waffen- und Pulverliefernng an die Auf¬
ständischen ein schönes Stück Geld verdienen ließ. Leider hielt Herr v. Rechenberg
über die des Hochverrats überführten Inder seine Hände, sodaß ihnen nicht viel
passierte, während die armen verführten Schwarzen baumeln mußten. Das Spaßige
an der Sache ist nun, daß das im Daressalamer Arsenal gestohlene Pulver dazu
diente, uns zu bekriegen, und daß vermutlich dieses Pulver dasselbe war, das von
den Schützlingen des Herrn v. Rechenberg damals geschmuggelt wurde. Bei dein
Prozeß konnte das alles nicht mehr in vollem Umfange nachgewiesen werden, mild
so konnte nur ein Teil der Schuldigen verurteilt werden. Die Tatsache, daß die
wirklich überführten tüchtige Strafen erhielten ^-- bis zu acht Jahren init den üblichen
zweimal 25 Hieben --^, vermag nicht mit dem Gedanken auszusöhnen, daß vielleicht
gerade die Hauptgauner frei ausgehn. -

Zu Daressalam wird ein kleiner Kehraus stattfinden müssen,- denn es lind
ansehnliche Mengen Pulver gestohlen worden, und zwar zehn bis zwölf Jahre lang.
Das war doch wohl nur möglich, weil offenbar die verantwortlichen Beamten nicht
auf dem Posten waren.

Wenn diese Enthüllungen über die Undankbarkeit seiner Schützlinge der Jnder--
und Negerfrenndlichkeit des Herrn v. Rechenberg keinen Stoß versetzt haben/ so. ist
ihm nicht zu helfen. ^ ^

Wie übrigens ein Unglück selten allein kommt, so wurde dem Gouverneur
neben der politischen auch die wirtschaftliche Verderblichkeit seiner Politik ooulos
demonstriert durch die Handelsstatistik des Jahres 1908, die soeben veröffentlicht
worden ist. Wie aus dieser hervorgeht/ hat der Handel nur um rund 300000 Mark
zugenommen. Dieses Ergebnis ist um so dürftiger, da diese -Zunahme lediglich der
vermehrten Einfuhr von Eisenbahnmaterial zuzuschreiben ist. Also ein mehr als
kümmerlicher Erfolg in einer Kolonie/ die nach Dernburg und Rechenberg eine
"Handelskolonie" sein soll. Da lobe ich mir die respektable Zunahme in Südwest,
das "nur" Siedlungskolonie ist! Natürlich ist diese Stockung in Handel und Wandel
lediglich eine Folge des erbitterten Kampfes zwischen Gouverneur und Ansiedlern.
Wie sollte sich das Land entwickeln, wie sollten die Neger lernen, sich an der Er¬
schließung des Landes lebhafter zu beteiligen, wenn sie sahen, wie der Gouverneur
ihre sogenannten "Rechte" gegen die Weißen verteidigte! - ^

Ilerr Das alles mag den hochgemuten und kriegerischen Sinn des Herrn
v. Rechenberg bedeutend herabgestimmt haben, l ^ ? ^ ? ^ - - > - !^/

^ An sich ist dieses Einlenken des Gouverneurs im Interesse des Friedens ja
recht erfreulich, und die Ansiedler scheinen ihm die Friedenshand reichen zu wollen,
wenigstens atmen die letzten Nummern der ostafrikanischen Zeitungen Versöhnung.
Nun, unsre Landsleute müssen am besten wissen, ob sie zu dem Gouverneur, init dem
sie wenige Wochen zuvor noch einen erbitterten Kampf geführt haben, noch Vertraue"
fassen können. Herr v. Rechenberg ist ja ohne Zweifel eine energische und in ge¬
wisser Hinsicht sympathische Persönlichkeit. Aber eben darum will es uns unwahr¬
scheinlich erscheinen, daß bei ihm eine grundsätzliche Wendung in seinen Anschauungen
eingetreten sein sollte. Aber die Aufgaben, die jetzt an den Gouverneur, herantreten
werden, fordern, daß er mit dem Herzen bei der Sache ist, sonst können die


Maßgebliches und Unmaßgebliches

^ Zu der Schwenkung des Herrn v. Rechenberg mag daneben der unleugbare
Umstand sehr viel beigetragen haben, daß seine Politik in verschiedner Hinsicht üble
Früchte zu tragen beginnt. - , , ,^) .^^ . ' .

Da ist zunächst der große Pulverdieb stahl in Daressalam, der ein
eigenartiges Licht auf die Wirkungen der Inder- und Eingebornenfreundlichkeit des
Gouverneurs wirft. Wir haben schon wiederholt daran erinnert, daß verschied»?
Inder die Seele der Aufstände in Ostafrika gewesen sind, und zwar nur aus ge¬
meinem Eigennutz, da sich dabei durch Waffen- und Pulverliefernng an die Auf¬
ständischen ein schönes Stück Geld verdienen ließ. Leider hielt Herr v. Rechenberg
über die des Hochverrats überführten Inder seine Hände, sodaß ihnen nicht viel
passierte, während die armen verführten Schwarzen baumeln mußten. Das Spaßige
an der Sache ist nun, daß das im Daressalamer Arsenal gestohlene Pulver dazu
diente, uns zu bekriegen, und daß vermutlich dieses Pulver dasselbe war, das von
den Schützlingen des Herrn v. Rechenberg damals geschmuggelt wurde. Bei dein
Prozeß konnte das alles nicht mehr in vollem Umfange nachgewiesen werden, mild
so konnte nur ein Teil der Schuldigen verurteilt werden. Die Tatsache, daß die
wirklich überführten tüchtige Strafen erhielten ^— bis zu acht Jahren init den üblichen
zweimal 25 Hieben —^, vermag nicht mit dem Gedanken auszusöhnen, daß vielleicht
gerade die Hauptgauner frei ausgehn. -

Zu Daressalam wird ein kleiner Kehraus stattfinden müssen,- denn es lind
ansehnliche Mengen Pulver gestohlen worden, und zwar zehn bis zwölf Jahre lang.
Das war doch wohl nur möglich, weil offenbar die verantwortlichen Beamten nicht
auf dem Posten waren.

Wenn diese Enthüllungen über die Undankbarkeit seiner Schützlinge der Jnder--
und Negerfrenndlichkeit des Herrn v. Rechenberg keinen Stoß versetzt haben/ so. ist
ihm nicht zu helfen. ^ ^

Wie übrigens ein Unglück selten allein kommt, so wurde dem Gouverneur
neben der politischen auch die wirtschaftliche Verderblichkeit seiner Politik ooulos
demonstriert durch die Handelsstatistik des Jahres 1908, die soeben veröffentlicht
worden ist. Wie aus dieser hervorgeht/ hat der Handel nur um rund 300000 Mark
zugenommen. Dieses Ergebnis ist um so dürftiger, da diese -Zunahme lediglich der
vermehrten Einfuhr von Eisenbahnmaterial zuzuschreiben ist. Also ein mehr als
kümmerlicher Erfolg in einer Kolonie/ die nach Dernburg und Rechenberg eine
„Handelskolonie" sein soll. Da lobe ich mir die respektable Zunahme in Südwest,
das „nur" Siedlungskolonie ist! Natürlich ist diese Stockung in Handel und Wandel
lediglich eine Folge des erbitterten Kampfes zwischen Gouverneur und Ansiedlern.
Wie sollte sich das Land entwickeln, wie sollten die Neger lernen, sich an der Er¬
schließung des Landes lebhafter zu beteiligen, wenn sie sahen, wie der Gouverneur
ihre sogenannten „Rechte" gegen die Weißen verteidigte! - ^

Ilerr Das alles mag den hochgemuten und kriegerischen Sinn des Herrn
v. Rechenberg bedeutend herabgestimmt haben, l ^ ? ^ ? ^ - - > - !^/

^ An sich ist dieses Einlenken des Gouverneurs im Interesse des Friedens ja
recht erfreulich, und die Ansiedler scheinen ihm die Friedenshand reichen zu wollen,
wenigstens atmen die letzten Nummern der ostafrikanischen Zeitungen Versöhnung.
Nun, unsre Landsleute müssen am besten wissen, ob sie zu dem Gouverneur, init dem
sie wenige Wochen zuvor noch einen erbitterten Kampf geführt haben, noch Vertraue»
fassen können. Herr v. Rechenberg ist ja ohne Zweifel eine energische und in ge¬
wisser Hinsicht sympathische Persönlichkeit. Aber eben darum will es uns unwahr¬
scheinlich erscheinen, daß bei ihm eine grundsätzliche Wendung in seinen Anschauungen
eingetreten sein sollte. Aber die Aufgaben, die jetzt an den Gouverneur, herantreten
werden, fordern, daß er mit dem Herzen bei der Sache ist, sonst können die


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0396" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/314099"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_1905"> ^ Zu der Schwenkung des Herrn v. Rechenberg mag daneben der unleugbare<lb/>
Umstand sehr viel beigetragen haben, daß seine Politik in verschiedner Hinsicht üble<lb/>
Früchte zu tragen beginnt. -    , , ,^) .^^ . ' .</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1906"> Da ist zunächst der große Pulverdieb stahl in Daressalam, der ein<lb/>
eigenartiges Licht auf die Wirkungen der Inder- und Eingebornenfreundlichkeit des<lb/>
Gouverneurs wirft. Wir haben schon wiederholt daran erinnert, daß verschied»?<lb/>
Inder die Seele der Aufstände in Ostafrika gewesen sind, und zwar nur aus ge¬<lb/>
meinem Eigennutz, da sich dabei durch Waffen- und Pulverliefernng an die Auf¬<lb/>
ständischen ein schönes Stück Geld verdienen ließ. Leider hielt Herr v. Rechenberg<lb/>
über die des Hochverrats überführten Inder seine Hände, sodaß ihnen nicht viel<lb/>
passierte, während die armen verführten Schwarzen baumeln mußten. Das Spaßige<lb/>
an der Sache ist nun, daß das im Daressalamer Arsenal gestohlene Pulver dazu<lb/>
diente, uns zu bekriegen, und daß vermutlich dieses Pulver dasselbe war, das von<lb/>
den Schützlingen des Herrn v. Rechenberg damals geschmuggelt wurde. Bei dein<lb/>
Prozeß konnte das alles nicht mehr in vollem Umfange nachgewiesen werden, mild<lb/>
so konnte nur ein Teil der Schuldigen verurteilt werden. Die Tatsache, daß die<lb/>
wirklich überführten tüchtige Strafen erhielten ^&#x2014; bis zu acht Jahren init den üblichen<lb/>
zweimal 25 Hieben &#x2014;^, vermag nicht mit dem Gedanken auszusöhnen, daß vielleicht<lb/>
gerade die Hauptgauner frei ausgehn. -</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1907"> Zu Daressalam wird ein kleiner Kehraus stattfinden müssen,- denn es lind<lb/>
ansehnliche Mengen Pulver gestohlen worden, und zwar zehn bis zwölf Jahre lang.<lb/>
Das war doch wohl nur möglich, weil offenbar die verantwortlichen Beamten nicht<lb/>
auf dem Posten waren.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1908"> Wenn diese Enthüllungen über die Undankbarkeit seiner Schützlinge der Jnder--<lb/>
und Negerfrenndlichkeit des Herrn v. Rechenberg keinen Stoß versetzt haben/ so. ist<lb/>
ihm nicht zu helfen. ^ ^</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1909"> Wie übrigens ein Unglück selten allein kommt, so wurde dem Gouverneur<lb/>
neben der politischen auch die wirtschaftliche Verderblichkeit seiner Politik ooulos<lb/>
demonstriert durch die Handelsstatistik des Jahres 1908, die soeben veröffentlicht<lb/>
worden ist. Wie aus dieser hervorgeht/ hat der Handel nur um rund 300000 Mark<lb/>
zugenommen. Dieses Ergebnis ist um so dürftiger, da diese -Zunahme lediglich der<lb/>
vermehrten Einfuhr von Eisenbahnmaterial zuzuschreiben ist. Also ein mehr als<lb/>
kümmerlicher Erfolg in einer Kolonie/ die nach Dernburg und Rechenberg eine<lb/>
&#x201E;Handelskolonie" sein soll. Da lobe ich mir die respektable Zunahme in Südwest,<lb/>
das &#x201E;nur" Siedlungskolonie ist! Natürlich ist diese Stockung in Handel und Wandel<lb/>
lediglich eine Folge des erbitterten Kampfes zwischen Gouverneur und Ansiedlern.<lb/>
Wie sollte sich das Land entwickeln, wie sollten die Neger lernen, sich an der Er¬<lb/>
schließung des Landes lebhafter zu beteiligen, wenn sie sahen, wie der Gouverneur<lb/>
ihre sogenannten &#x201E;Rechte" gegen die Weißen verteidigte! - ^</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1910"> Ilerr Das alles mag den hochgemuten und kriegerischen Sinn des Herrn<lb/>
v. Rechenberg bedeutend herabgestimmt haben,  l ^  ? ^ ? ^ - - &gt; - !^/</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1911" next="#ID_1912"> ^ An sich ist dieses Einlenken des Gouverneurs im Interesse des Friedens ja<lb/>
recht erfreulich, und die Ansiedler scheinen ihm die Friedenshand reichen zu wollen,<lb/>
wenigstens atmen die letzten Nummern der ostafrikanischen Zeitungen Versöhnung.<lb/>
Nun, unsre Landsleute müssen am besten wissen, ob sie zu dem Gouverneur, init dem<lb/>
sie wenige Wochen zuvor noch einen erbitterten Kampf geführt haben, noch Vertraue»<lb/>
fassen können. Herr v. Rechenberg ist ja ohne Zweifel eine energische und in ge¬<lb/>
wisser Hinsicht sympathische Persönlichkeit. Aber eben darum will es uns unwahr¬<lb/>
scheinlich erscheinen, daß bei ihm eine grundsätzliche Wendung in seinen Anschauungen<lb/>
eingetreten sein sollte. Aber die Aufgaben, die jetzt an den Gouverneur, herantreten<lb/>
werden, fordern, daß er mit dem Herzen bei der Sache ist, sonst können die</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0396] Maßgebliches und Unmaßgebliches ^ Zu der Schwenkung des Herrn v. Rechenberg mag daneben der unleugbare Umstand sehr viel beigetragen haben, daß seine Politik in verschiedner Hinsicht üble Früchte zu tragen beginnt. - , , ,^) .^^ . ' . Da ist zunächst der große Pulverdieb stahl in Daressalam, der ein eigenartiges Licht auf die Wirkungen der Inder- und Eingebornenfreundlichkeit des Gouverneurs wirft. Wir haben schon wiederholt daran erinnert, daß verschied»? Inder die Seele der Aufstände in Ostafrika gewesen sind, und zwar nur aus ge¬ meinem Eigennutz, da sich dabei durch Waffen- und Pulverliefernng an die Auf¬ ständischen ein schönes Stück Geld verdienen ließ. Leider hielt Herr v. Rechenberg über die des Hochverrats überführten Inder seine Hände, sodaß ihnen nicht viel passierte, während die armen verführten Schwarzen baumeln mußten. Das Spaßige an der Sache ist nun, daß das im Daressalamer Arsenal gestohlene Pulver dazu diente, uns zu bekriegen, und daß vermutlich dieses Pulver dasselbe war, das von den Schützlingen des Herrn v. Rechenberg damals geschmuggelt wurde. Bei dein Prozeß konnte das alles nicht mehr in vollem Umfange nachgewiesen werden, mild so konnte nur ein Teil der Schuldigen verurteilt werden. Die Tatsache, daß die wirklich überführten tüchtige Strafen erhielten ^— bis zu acht Jahren init den üblichen zweimal 25 Hieben —^, vermag nicht mit dem Gedanken auszusöhnen, daß vielleicht gerade die Hauptgauner frei ausgehn. - Zu Daressalam wird ein kleiner Kehraus stattfinden müssen,- denn es lind ansehnliche Mengen Pulver gestohlen worden, und zwar zehn bis zwölf Jahre lang. Das war doch wohl nur möglich, weil offenbar die verantwortlichen Beamten nicht auf dem Posten waren. Wenn diese Enthüllungen über die Undankbarkeit seiner Schützlinge der Jnder-- und Negerfrenndlichkeit des Herrn v. Rechenberg keinen Stoß versetzt haben/ so. ist ihm nicht zu helfen. ^ ^ Wie übrigens ein Unglück selten allein kommt, so wurde dem Gouverneur neben der politischen auch die wirtschaftliche Verderblichkeit seiner Politik ooulos demonstriert durch die Handelsstatistik des Jahres 1908, die soeben veröffentlicht worden ist. Wie aus dieser hervorgeht/ hat der Handel nur um rund 300000 Mark zugenommen. Dieses Ergebnis ist um so dürftiger, da diese -Zunahme lediglich der vermehrten Einfuhr von Eisenbahnmaterial zuzuschreiben ist. Also ein mehr als kümmerlicher Erfolg in einer Kolonie/ die nach Dernburg und Rechenberg eine „Handelskolonie" sein soll. Da lobe ich mir die respektable Zunahme in Südwest, das „nur" Siedlungskolonie ist! Natürlich ist diese Stockung in Handel und Wandel lediglich eine Folge des erbitterten Kampfes zwischen Gouverneur und Ansiedlern. Wie sollte sich das Land entwickeln, wie sollten die Neger lernen, sich an der Er¬ schließung des Landes lebhafter zu beteiligen, wenn sie sahen, wie der Gouverneur ihre sogenannten „Rechte" gegen die Weißen verteidigte! - ^ Ilerr Das alles mag den hochgemuten und kriegerischen Sinn des Herrn v. Rechenberg bedeutend herabgestimmt haben, l ^ ? ^ ? ^ - - > - !^/ ^ An sich ist dieses Einlenken des Gouverneurs im Interesse des Friedens ja recht erfreulich, und die Ansiedler scheinen ihm die Friedenshand reichen zu wollen, wenigstens atmen die letzten Nummern der ostafrikanischen Zeitungen Versöhnung. Nun, unsre Landsleute müssen am besten wissen, ob sie zu dem Gouverneur, init dem sie wenige Wochen zuvor noch einen erbitterten Kampf geführt haben, noch Vertraue» fassen können. Herr v. Rechenberg ist ja ohne Zweifel eine energische und in ge¬ wisser Hinsicht sympathische Persönlichkeit. Aber eben darum will es uns unwahr¬ scheinlich erscheinen, daß bei ihm eine grundsätzliche Wendung in seinen Anschauungen eingetreten sein sollte. Aber die Aufgaben, die jetzt an den Gouverneur, herantreten werden, fordern, daß er mit dem Herzen bei der Sache ist, sonst können die

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_313702
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_313702/396
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_313702/396>, abgerufen am 23.07.2024.