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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Regierung immer die schärfsten Vorwürfe und eine geradezu erbitterte Opposition
gemacht haben, wenn sie nach ihrer Meinung das von Bismarck errungne Prestige
des Deutschen Reichs nicht entschieden und weitsichtig genug wahrte und damit den
Schein des ängstlichen Zurückweichens, des Zickzackknrses und der Friedenssehnsucht
um jeden Preis auf sich lud. Wir wollen diesem eigentümlichen Umstände nicht
näher nachgehn, sondern nur den sachlichen Irrtum hervorheben, der in der Auf¬
fassung liegt, die gegenwärtige Haltung der deutschen Politik diene nur österreichischen
Interessen. Man braucht nur einmal ernstlich die Gegenprobe auf das Exempel
zu machen und sich zu vergegenwärtigen, wie die europäische Lage aussehen würde,
wenn Deutschland nicht mit entschiedner Klarheit und Festigkeit an die Seite
Österreich-Ungarns getreten wäre. Man hat sich lange Zeit grundlos über die
"Einkreisung" Deutschlands aufgeregt. Wenn Deutschland jetzt die kapitale Dumm¬
heit gemacht hätte, Österreich-Ungarn im Stich zu lassen, dann würde man die
Einkreisung und Isolierung Deutschlands allerdings von einer Seite kennen gelernt
haben, bei der den Freunden solcher Politik wohl die Berufung auf Bismarck im
Halse stecken geblieben wäre. Es bedarf eigentlich kaum der Auseinandersetzung,
daß die Politik der Bündnistreue in diesem Falle zugleich ganz und gar die Politik
der deutschen Interessen in jeder Beziehung ist.

Wie steht nun eigentlich Rußland zu Serbien? Bestärkt es den kleinen Staat
wirklich in seiner Starrköpfigkeit, oder fühlt es sich nur ohnmächtig, die Illusionen
der Serben endgiltig zu zerstören? Im allgemeinen wünscht man in Rußland,
den Frieden erhalten zu sehen. Der Kaiser persönlich, die Minister, die hohe
Beamtenschaft, die einflußreichen Führer der Duma, die Mehrheit der erwerbtätigen
Stände, sogar die ausschlaggebenden Kreise der Armee sind für den Frieden. Auch
die panslawistischen Organisationen, die doch das stärkste Interesse daran haben,
die Solidarität aller Slawen womöglich unter Rußlands Führung durch die Tat
zu beweisen, halten den Augenblick zum Losschlagen noch nicht für gekommen. Es
bestehen natürlich auch kleine, der Sachlage entsprechend, sehr laute Kreise von
Schreiern, die unter unverantwortlichen Politikern, Literaten und jungen Offizteren
ihren Rückhalt finden, und die vor allem in der Presse das große Wort führen.
Das verbreiterte Blatt Rußlands, die Nowoje Wremja, unterhält ebenfalls diese
Stimmung der Feindschaft gegen Österreich-Ungarn und Deutschland und spielt,
das nationale Selbstgefühl der Russen fortwährend anstachelnd, mit dem Gedanken
einer kriegerischen Entscheidung. Das ist nicht ganz gleichgiltig und ungefährlich,
weil bei den Eigentümlichkeiten der russischen Zustände und dem Charakter des
russischen Volks eine Va,-dg.n^us-Politik nicht so sehr außerhalb jeder Wahrschein¬
lichkeit liegt wie bei andern europäischen Großstaaten. Aber vorläufig sind die
Gegengewichte, die in der Macht der Tatsachen und in der Meinung der Verant¬
wortlicher und ausschlaggebenden Persönlichkeiten liegen, noch stark genug. Sie
-würden noch stärker sein und längst die Erhaltung des Friedens verbürgt haben,
wenn nicht die persönliche Politik Jswolskis tatsächlich im andern Sinne wirkte.
Man kann zwar überzeugt sein, daß auch Herr Jswolski persönlich den Frieden
will, aber er hat der Hoffnung gelebt, daß sich aus dem ganzen Verlauf der
Orientwirren ein großer diplomatischer Vorteil für Rußland ergeben werde, eine
Verstärkung des russischen Einflusses im nahen Orient, die zugleich einen großen
Erfolg der Triple-Entente gegenüber dem Dreibund und damit eine Verschiebung
der europäische" und der weltpolitischen Lage zugunsten Rußlands in sich schließen
sollte. Darauf hatte Jswolski seine ganze Taktik eingestellt, und gerade dieser
Plan mißglückte. Nun ist es so überaus schwer, aus dieser Sackgasse herauszu¬
kommen, ohne nicht nnr das russische Prestige bei den Sndslawen preiszugeben,


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Regierung immer die schärfsten Vorwürfe und eine geradezu erbitterte Opposition
gemacht haben, wenn sie nach ihrer Meinung das von Bismarck errungne Prestige
des Deutschen Reichs nicht entschieden und weitsichtig genug wahrte und damit den
Schein des ängstlichen Zurückweichens, des Zickzackknrses und der Friedenssehnsucht
um jeden Preis auf sich lud. Wir wollen diesem eigentümlichen Umstände nicht
näher nachgehn, sondern nur den sachlichen Irrtum hervorheben, der in der Auf¬
fassung liegt, die gegenwärtige Haltung der deutschen Politik diene nur österreichischen
Interessen. Man braucht nur einmal ernstlich die Gegenprobe auf das Exempel
zu machen und sich zu vergegenwärtigen, wie die europäische Lage aussehen würde,
wenn Deutschland nicht mit entschiedner Klarheit und Festigkeit an die Seite
Österreich-Ungarns getreten wäre. Man hat sich lange Zeit grundlos über die
„Einkreisung" Deutschlands aufgeregt. Wenn Deutschland jetzt die kapitale Dumm¬
heit gemacht hätte, Österreich-Ungarn im Stich zu lassen, dann würde man die
Einkreisung und Isolierung Deutschlands allerdings von einer Seite kennen gelernt
haben, bei der den Freunden solcher Politik wohl die Berufung auf Bismarck im
Halse stecken geblieben wäre. Es bedarf eigentlich kaum der Auseinandersetzung,
daß die Politik der Bündnistreue in diesem Falle zugleich ganz und gar die Politik
der deutschen Interessen in jeder Beziehung ist.

Wie steht nun eigentlich Rußland zu Serbien? Bestärkt es den kleinen Staat
wirklich in seiner Starrköpfigkeit, oder fühlt es sich nur ohnmächtig, die Illusionen
der Serben endgiltig zu zerstören? Im allgemeinen wünscht man in Rußland,
den Frieden erhalten zu sehen. Der Kaiser persönlich, die Minister, die hohe
Beamtenschaft, die einflußreichen Führer der Duma, die Mehrheit der erwerbtätigen
Stände, sogar die ausschlaggebenden Kreise der Armee sind für den Frieden. Auch
die panslawistischen Organisationen, die doch das stärkste Interesse daran haben,
die Solidarität aller Slawen womöglich unter Rußlands Führung durch die Tat
zu beweisen, halten den Augenblick zum Losschlagen noch nicht für gekommen. Es
bestehen natürlich auch kleine, der Sachlage entsprechend, sehr laute Kreise von
Schreiern, die unter unverantwortlichen Politikern, Literaten und jungen Offizteren
ihren Rückhalt finden, und die vor allem in der Presse das große Wort führen.
Das verbreiterte Blatt Rußlands, die Nowoje Wremja, unterhält ebenfalls diese
Stimmung der Feindschaft gegen Österreich-Ungarn und Deutschland und spielt,
das nationale Selbstgefühl der Russen fortwährend anstachelnd, mit dem Gedanken
einer kriegerischen Entscheidung. Das ist nicht ganz gleichgiltig und ungefährlich,
weil bei den Eigentümlichkeiten der russischen Zustände und dem Charakter des
russischen Volks eine Va,-dg.n^us-Politik nicht so sehr außerhalb jeder Wahrschein¬
lichkeit liegt wie bei andern europäischen Großstaaten. Aber vorläufig sind die
Gegengewichte, die in der Macht der Tatsachen und in der Meinung der Verant¬
wortlicher und ausschlaggebenden Persönlichkeiten liegen, noch stark genug. Sie
-würden noch stärker sein und längst die Erhaltung des Friedens verbürgt haben,
wenn nicht die persönliche Politik Jswolskis tatsächlich im andern Sinne wirkte.
Man kann zwar überzeugt sein, daß auch Herr Jswolski persönlich den Frieden
will, aber er hat der Hoffnung gelebt, daß sich aus dem ganzen Verlauf der
Orientwirren ein großer diplomatischer Vorteil für Rußland ergeben werde, eine
Verstärkung des russischen Einflusses im nahen Orient, die zugleich einen großen
Erfolg der Triple-Entente gegenüber dem Dreibund und damit eine Verschiebung
der europäische» und der weltpolitischen Lage zugunsten Rußlands in sich schließen
sollte. Darauf hatte Jswolski seine ganze Taktik eingestellt, und gerade dieser
Plan mißglückte. Nun ist es so überaus schwer, aus dieser Sackgasse herauszu¬
kommen, ohne nicht nnr das russische Prestige bei den Sndslawen preiszugeben,


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[0671] Maßgebliches und Unmaßgebliches Regierung immer die schärfsten Vorwürfe und eine geradezu erbitterte Opposition gemacht haben, wenn sie nach ihrer Meinung das von Bismarck errungne Prestige des Deutschen Reichs nicht entschieden und weitsichtig genug wahrte und damit den Schein des ängstlichen Zurückweichens, des Zickzackknrses und der Friedenssehnsucht um jeden Preis auf sich lud. Wir wollen diesem eigentümlichen Umstände nicht näher nachgehn, sondern nur den sachlichen Irrtum hervorheben, der in der Auf¬ fassung liegt, die gegenwärtige Haltung der deutschen Politik diene nur österreichischen Interessen. Man braucht nur einmal ernstlich die Gegenprobe auf das Exempel zu machen und sich zu vergegenwärtigen, wie die europäische Lage aussehen würde, wenn Deutschland nicht mit entschiedner Klarheit und Festigkeit an die Seite Österreich-Ungarns getreten wäre. Man hat sich lange Zeit grundlos über die „Einkreisung" Deutschlands aufgeregt. Wenn Deutschland jetzt die kapitale Dumm¬ heit gemacht hätte, Österreich-Ungarn im Stich zu lassen, dann würde man die Einkreisung und Isolierung Deutschlands allerdings von einer Seite kennen gelernt haben, bei der den Freunden solcher Politik wohl die Berufung auf Bismarck im Halse stecken geblieben wäre. Es bedarf eigentlich kaum der Auseinandersetzung, daß die Politik der Bündnistreue in diesem Falle zugleich ganz und gar die Politik der deutschen Interessen in jeder Beziehung ist. Wie steht nun eigentlich Rußland zu Serbien? Bestärkt es den kleinen Staat wirklich in seiner Starrköpfigkeit, oder fühlt es sich nur ohnmächtig, die Illusionen der Serben endgiltig zu zerstören? Im allgemeinen wünscht man in Rußland, den Frieden erhalten zu sehen. Der Kaiser persönlich, die Minister, die hohe Beamtenschaft, die einflußreichen Führer der Duma, die Mehrheit der erwerbtätigen Stände, sogar die ausschlaggebenden Kreise der Armee sind für den Frieden. Auch die panslawistischen Organisationen, die doch das stärkste Interesse daran haben, die Solidarität aller Slawen womöglich unter Rußlands Führung durch die Tat zu beweisen, halten den Augenblick zum Losschlagen noch nicht für gekommen. Es bestehen natürlich auch kleine, der Sachlage entsprechend, sehr laute Kreise von Schreiern, die unter unverantwortlichen Politikern, Literaten und jungen Offizteren ihren Rückhalt finden, und die vor allem in der Presse das große Wort führen. Das verbreiterte Blatt Rußlands, die Nowoje Wremja, unterhält ebenfalls diese Stimmung der Feindschaft gegen Österreich-Ungarn und Deutschland und spielt, das nationale Selbstgefühl der Russen fortwährend anstachelnd, mit dem Gedanken einer kriegerischen Entscheidung. Das ist nicht ganz gleichgiltig und ungefährlich, weil bei den Eigentümlichkeiten der russischen Zustände und dem Charakter des russischen Volks eine Va,-dg.n^us-Politik nicht so sehr außerhalb jeder Wahrschein¬ lichkeit liegt wie bei andern europäischen Großstaaten. Aber vorläufig sind die Gegengewichte, die in der Macht der Tatsachen und in der Meinung der Verant¬ wortlicher und ausschlaggebenden Persönlichkeiten liegen, noch stark genug. Sie -würden noch stärker sein und längst die Erhaltung des Friedens verbürgt haben, wenn nicht die persönliche Politik Jswolskis tatsächlich im andern Sinne wirkte. Man kann zwar überzeugt sein, daß auch Herr Jswolski persönlich den Frieden will, aber er hat der Hoffnung gelebt, daß sich aus dem ganzen Verlauf der Orientwirren ein großer diplomatischer Vorteil für Rußland ergeben werde, eine Verstärkung des russischen Einflusses im nahen Orient, die zugleich einen großen Erfolg der Triple-Entente gegenüber dem Dreibund und damit eine Verschiebung der europäische» und der weltpolitischen Lage zugunsten Rußlands in sich schließen sollte. Darauf hatte Jswolski seine ganze Taktik eingestellt, und gerade dieser Plan mißglückte. Nun ist es so überaus schwer, aus dieser Sackgasse herauszu¬ kommen, ohne nicht nnr das russische Prestige bei den Sndslawen preiszugeben,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_312350/671>, abgerufen am 12.12.2024.