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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

den Ausführungen des Bundesdirektors or. Diedrich Hahn, eines Herrn, der aus
seinem Herzen niemals eine Mördergrube zu machen pflegt. Er besprach das Ver¬
hältnis des Bundes zur Regierung und erinnerte an das bekannte Gleichnis von
dem Wettstreit von Regen, Sturm und Sonne, die dem Wandrer den Mantel von
den Schultern ziehen wollen, or. Hahn äußerte ganz ehrlich, daß er Besorgnisse
hege, das Wohlwollen der Negierung könne auf den Bund der Landwirte wirken
wie die Sonne auf den mit dem Mantel bekleideten Wandrer, der ihn unter den
warmen Strahlen freiwillig von den Schultern nimmt. Der Bund aber will seinen
Mantel behalten, und darum sorgen die Wettermacher des Agraricrtums für etwas
Sturm und Regen. Oder richtiger: die Massen werden hypnotisiert, damit man
ihnen einreden kann, der warme Strahl sei eigentlich eine Wetterwolke, die sich
über ihnen entladet. Und was Dr. Hahn weiter auseinandersetzte, was dann auch
w den übrigen allgemeinen Ansprachen zum Ausdruck kam, das war die Meinung,
daß die speziell agrarischen Interessen eine besondre politische Anschauung, in eine
Weltanschauung darstellten, die das unbedingte Recht hätte, sich durchzusetzen, ohne
sich durch andre Interessen einschränken und beirren zu lassen. Man mußte vor
der naiven Brutalität, mit der diese Ansichten vorgebracht wurden, geradezu er¬
schrecken, wenn man nicht wüßte, daß diese aufgeregten Leute doch im Grunde
patriotisch bis auf die Knochen sind. Aber das beseitigt nicht die Gefahr, die in
diesem demagogischen Spiel mit einem oppositionslustigen Unverstand liegt.

Interessant war der Vortrag, den Herr Aus dem Winckel-Logan über das
Tngesthema, die Reichsfinanzreform, hielt. Die Ausführungen bewegten sich auf
der Linie, die so ziemlich von der ganzen konservativen Partei innegehalten wird.
Sie waren sachlich gehalten und bilden daher eine wertvolle Unterlage für die
Beurteilung des konservativ-agrarischen Standpunkts, der das Zustandekommen der
Reform durch Verständigung mit den Liberalen durchaus sichern könnte, wenn die
Nachlaß- und Erbschaftssteuer nicht das Hindernis wäre. Und in diesem Punkte
waren auch die Behauptungen des Herrn Aus dem Winckel nicht einwandfrei. Es
ist überaus bezeichnend, daß dieser Herr, der offenbar so ruhig und sachlich sprechen
wollte, wie es in einer Massenversammlung bet der herrschenden Stimmung nur irgend
möglich war. doch in bezug auf die Wirkungen der Nachlaßsteuer Schilderungen
entwarf, die sofort in sich zusammenstürzen mußten, sobald eine wichtige Tatsache
"icht verschwiegen wurde. Alle diese Schilderungen wären wunderschön, einleuchtend
und treffend, wenn die Regierung den Vorschlag gemacht hätte, etwa jeden Nachlaß
gleichmäßig mit einem bestimmten, relativ hohen Prozentsatz zu besteuern. Es wurde
"ber mit der äußersten Sorgfalt verschwiegen, daß in allen den Fallen, in denen
auch nur annähernd von einer wirklichen Notlage der Hinterbliebnen die Rede sein
k""n, gar keine Steuer erhoben werden soll, daß die Steuer progresstv und der
Höhe des Nachlasses steigt, bei kleinen Hinterlassenschaften beinahe lächerlich gering
ist und selbst bei großen Vermögen noch ein so kleines Opfer bedeutet, daß jeder
Mensch, der die bei jedem Todesfall an die Hinterbliebnen herantretenden Sorgen
und Lasten einigermaßen kennt, einfach nicht begreift, wie man überhaupt davon
reden kann. Dieses fortgesetzte Erörtern von Gegengründen und Bedenken, die in
Wirklichkeit gar nicht in Betracht kommen würden, und die hartnäckige Nichtbeachtung
der Grenzen und des Umfangs der geplanten Besteuerung ist das Charakteristische
bei der agrarischen Agitation. Es brauchten den vernünftigen Leuten unter den
Landwirten nur einmal die wirklichen Zahlen, um die es sich handelt, ernsthaft klar
gemacht und mit den bei Todesfällen zu zahlenden Gerichtskosten, Gebühren usw.
berglichen zu werden, dann würden vielleicht "och Meinungsverschiedenheiten über
die Ausführung im einzelnen zurückbleiben, aber der prinzipielle Widerstand würde


Maßgebliches und Unmaßgebliches

den Ausführungen des Bundesdirektors or. Diedrich Hahn, eines Herrn, der aus
seinem Herzen niemals eine Mördergrube zu machen pflegt. Er besprach das Ver¬
hältnis des Bundes zur Regierung und erinnerte an das bekannte Gleichnis von
dem Wettstreit von Regen, Sturm und Sonne, die dem Wandrer den Mantel von
den Schultern ziehen wollen, or. Hahn äußerte ganz ehrlich, daß er Besorgnisse
hege, das Wohlwollen der Negierung könne auf den Bund der Landwirte wirken
wie die Sonne auf den mit dem Mantel bekleideten Wandrer, der ihn unter den
warmen Strahlen freiwillig von den Schultern nimmt. Der Bund aber will seinen
Mantel behalten, und darum sorgen die Wettermacher des Agraricrtums für etwas
Sturm und Regen. Oder richtiger: die Massen werden hypnotisiert, damit man
ihnen einreden kann, der warme Strahl sei eigentlich eine Wetterwolke, die sich
über ihnen entladet. Und was Dr. Hahn weiter auseinandersetzte, was dann auch
w den übrigen allgemeinen Ansprachen zum Ausdruck kam, das war die Meinung,
daß die speziell agrarischen Interessen eine besondre politische Anschauung, in eine
Weltanschauung darstellten, die das unbedingte Recht hätte, sich durchzusetzen, ohne
sich durch andre Interessen einschränken und beirren zu lassen. Man mußte vor
der naiven Brutalität, mit der diese Ansichten vorgebracht wurden, geradezu er¬
schrecken, wenn man nicht wüßte, daß diese aufgeregten Leute doch im Grunde
patriotisch bis auf die Knochen sind. Aber das beseitigt nicht die Gefahr, die in
diesem demagogischen Spiel mit einem oppositionslustigen Unverstand liegt.

Interessant war der Vortrag, den Herr Aus dem Winckel-Logan über das
Tngesthema, die Reichsfinanzreform, hielt. Die Ausführungen bewegten sich auf
der Linie, die so ziemlich von der ganzen konservativen Partei innegehalten wird.
Sie waren sachlich gehalten und bilden daher eine wertvolle Unterlage für die
Beurteilung des konservativ-agrarischen Standpunkts, der das Zustandekommen der
Reform durch Verständigung mit den Liberalen durchaus sichern könnte, wenn die
Nachlaß- und Erbschaftssteuer nicht das Hindernis wäre. Und in diesem Punkte
waren auch die Behauptungen des Herrn Aus dem Winckel nicht einwandfrei. Es
ist überaus bezeichnend, daß dieser Herr, der offenbar so ruhig und sachlich sprechen
wollte, wie es in einer Massenversammlung bet der herrschenden Stimmung nur irgend
möglich war. doch in bezug auf die Wirkungen der Nachlaßsteuer Schilderungen
entwarf, die sofort in sich zusammenstürzen mußten, sobald eine wichtige Tatsache
«icht verschwiegen wurde. Alle diese Schilderungen wären wunderschön, einleuchtend
und treffend, wenn die Regierung den Vorschlag gemacht hätte, etwa jeden Nachlaß
gleichmäßig mit einem bestimmten, relativ hohen Prozentsatz zu besteuern. Es wurde
"ber mit der äußersten Sorgfalt verschwiegen, daß in allen den Fallen, in denen
auch nur annähernd von einer wirklichen Notlage der Hinterbliebnen die Rede sein
k"»n, gar keine Steuer erhoben werden soll, daß die Steuer progresstv und der
Höhe des Nachlasses steigt, bei kleinen Hinterlassenschaften beinahe lächerlich gering
ist und selbst bei großen Vermögen noch ein so kleines Opfer bedeutet, daß jeder
Mensch, der die bei jedem Todesfall an die Hinterbliebnen herantretenden Sorgen
und Lasten einigermaßen kennt, einfach nicht begreift, wie man überhaupt davon
reden kann. Dieses fortgesetzte Erörtern von Gegengründen und Bedenken, die in
Wirklichkeit gar nicht in Betracht kommen würden, und die hartnäckige Nichtbeachtung
der Grenzen und des Umfangs der geplanten Besteuerung ist das Charakteristische
bei der agrarischen Agitation. Es brauchten den vernünftigen Leuten unter den
Landwirten nur einmal die wirklichen Zahlen, um die es sich handelt, ernsthaft klar
gemacht und mit den bei Todesfällen zu zahlenden Gerichtskosten, Gebühren usw.
berglichen zu werden, dann würden vielleicht »och Meinungsverschiedenheiten über
die Ausführung im einzelnen zurückbleiben, aber der prinzipielle Widerstand würde


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[0523] Maßgebliches und Unmaßgebliches den Ausführungen des Bundesdirektors or. Diedrich Hahn, eines Herrn, der aus seinem Herzen niemals eine Mördergrube zu machen pflegt. Er besprach das Ver¬ hältnis des Bundes zur Regierung und erinnerte an das bekannte Gleichnis von dem Wettstreit von Regen, Sturm und Sonne, die dem Wandrer den Mantel von den Schultern ziehen wollen, or. Hahn äußerte ganz ehrlich, daß er Besorgnisse hege, das Wohlwollen der Negierung könne auf den Bund der Landwirte wirken wie die Sonne auf den mit dem Mantel bekleideten Wandrer, der ihn unter den warmen Strahlen freiwillig von den Schultern nimmt. Der Bund aber will seinen Mantel behalten, und darum sorgen die Wettermacher des Agraricrtums für etwas Sturm und Regen. Oder richtiger: die Massen werden hypnotisiert, damit man ihnen einreden kann, der warme Strahl sei eigentlich eine Wetterwolke, die sich über ihnen entladet. Und was Dr. Hahn weiter auseinandersetzte, was dann auch w den übrigen allgemeinen Ansprachen zum Ausdruck kam, das war die Meinung, daß die speziell agrarischen Interessen eine besondre politische Anschauung, in eine Weltanschauung darstellten, die das unbedingte Recht hätte, sich durchzusetzen, ohne sich durch andre Interessen einschränken und beirren zu lassen. Man mußte vor der naiven Brutalität, mit der diese Ansichten vorgebracht wurden, geradezu er¬ schrecken, wenn man nicht wüßte, daß diese aufgeregten Leute doch im Grunde patriotisch bis auf die Knochen sind. Aber das beseitigt nicht die Gefahr, die in diesem demagogischen Spiel mit einem oppositionslustigen Unverstand liegt. Interessant war der Vortrag, den Herr Aus dem Winckel-Logan über das Tngesthema, die Reichsfinanzreform, hielt. Die Ausführungen bewegten sich auf der Linie, die so ziemlich von der ganzen konservativen Partei innegehalten wird. Sie waren sachlich gehalten und bilden daher eine wertvolle Unterlage für die Beurteilung des konservativ-agrarischen Standpunkts, der das Zustandekommen der Reform durch Verständigung mit den Liberalen durchaus sichern könnte, wenn die Nachlaß- und Erbschaftssteuer nicht das Hindernis wäre. Und in diesem Punkte waren auch die Behauptungen des Herrn Aus dem Winckel nicht einwandfrei. Es ist überaus bezeichnend, daß dieser Herr, der offenbar so ruhig und sachlich sprechen wollte, wie es in einer Massenversammlung bet der herrschenden Stimmung nur irgend möglich war. doch in bezug auf die Wirkungen der Nachlaßsteuer Schilderungen entwarf, die sofort in sich zusammenstürzen mußten, sobald eine wichtige Tatsache «icht verschwiegen wurde. Alle diese Schilderungen wären wunderschön, einleuchtend und treffend, wenn die Regierung den Vorschlag gemacht hätte, etwa jeden Nachlaß gleichmäßig mit einem bestimmten, relativ hohen Prozentsatz zu besteuern. Es wurde "ber mit der äußersten Sorgfalt verschwiegen, daß in allen den Fallen, in denen auch nur annähernd von einer wirklichen Notlage der Hinterbliebnen die Rede sein k"»n, gar keine Steuer erhoben werden soll, daß die Steuer progresstv und der Höhe des Nachlasses steigt, bei kleinen Hinterlassenschaften beinahe lächerlich gering ist und selbst bei großen Vermögen noch ein so kleines Opfer bedeutet, daß jeder Mensch, der die bei jedem Todesfall an die Hinterbliebnen herantretenden Sorgen und Lasten einigermaßen kennt, einfach nicht begreift, wie man überhaupt davon reden kann. Dieses fortgesetzte Erörtern von Gegengründen und Bedenken, die in Wirklichkeit gar nicht in Betracht kommen würden, und die hartnäckige Nichtbeachtung der Grenzen und des Umfangs der geplanten Besteuerung ist das Charakteristische bei der agrarischen Agitation. Es brauchten den vernünftigen Leuten unter den Landwirten nur einmal die wirklichen Zahlen, um die es sich handelt, ernsthaft klar gemacht und mit den bei Todesfällen zu zahlenden Gerichtskosten, Gebühren usw. berglichen zu werden, dann würden vielleicht »och Meinungsverschiedenheiten über die Ausführung im einzelnen zurückbleiben, aber der prinzipielle Widerstand würde

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_312350/523>, abgerufen am 12.12.2024.