Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr.se"est P0N88VI- V0S vivilites jusqu'lux äerniers oonLns sis til tlsttsris.) Madelon Der Name ^lgiu ist ans lövolss clef tsmuiks herübergenommen. Ich Aber so viel auch Friedrich, um seine eignen Worte zu gebrauchen, hier zu¬ ') Die Schule der Welt. Ein preußisches Lustspiel Friedrichs des Großen von G. Peiser.
Leipzig, i90ß. S. 22ff. Vgl. Mangold, Zeitschrift für französische Sprache und Literatur, Band 22, S. 24ff. se"est P0N88VI- V0S vivilites jusqu'lux äerniers oonLns sis til tlsttsris.) Madelon Der Name ^lgiu ist ans lövolss clef tsmuiks herübergenommen. Ich Aber so viel auch Friedrich, um seine eignen Worte zu gebrauchen, hier zu¬ ') Die Schule der Welt. Ein preußisches Lustspiel Friedrichs des Großen von G. Peiser.
Leipzig, i90ß. S. 22ff. Vgl. Mangold, Zeitschrift für französische Sprache und Literatur, Band 22, S. 24ff. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0045" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/312396"/> <fw type="header" place="top"/><lb/> <p xml:id="ID_157" prev="#ID_156"> se"est P0N88VI- V0S vivilites jusqu'lux äerniers oonLns sis til tlsttsris.) Madelon<lb/> steht ihrem Vater so gegenüber wie der Marquis seinein Onkel. Sie findet<lb/> ebenfalls seinen Ton kleinbürgerlich los c^ne vous äitss in., est cku äsrniöi-<lb/> bourFeois. LinA« as 1a uroäo, 8<z. X: (üsla ost ein clernier bvurßeois) und<lb/> kann nicht begreisen, wie sie zu einem solchen Vater kommt. Sie versteigt sich,<lb/> wie der Marquis, zu der Vermutung, daß die Verschiedenheit ihrer Charaktere<lb/> nur auf einer Eheirruug beruht. Marotte, die Dienerin der ^rvoienses liäivulss,<lb/> hat genau so zu leiden wie KHouissauoe. Sie muß dieselben Schimpfworte<lb/> einstecken wie er, weil sie den hohen Stil, den ihre Herrinnen seit ihrer Ankunft<lb/> in Paris angenommen haben, nicht nachzuahmen versteht. Der Marquis empört<lb/> sich gegen den Zwang der Regeln wie Dorante in der Kritik der Frauen¬<lb/> schule (Sz. 7). Der fromme Bardus muß sich seines zornigen Polterns<lb/> wegen verspotte» lassen wie Orgon von Dorine <?art.uM II, Sz. 2). ^ki, vous<lb/> ße«8 clvvot>8 et vou8 vous viri?orlM. (Linge av In, Rocio: lies devot« no<lb/> cloivent pas svoir t»ut cle uft.) Doch erinnert die Stelle anch, wie man schon<lb/> früher bemerkt hat, noch mehr an Boileau, I^e I^utrin, Luant I, Vers XII:<lb/> In-ut, as üels entro-t-it as-us l'Las. Zur Zeichnung von un RHouissimvö haben<lb/> auch die ?einms8 sitvautss einen Zug beigesteuert Er versteht die Fremd¬<lb/> wörter seines Herrn gerade so falsch wie Martine, die aus ^nküz^o Anna-Liese,<lb/> aus Zramiuiurö Arg.mal-M6ro macht. Auch sonst erinnern manche Wendungen an<lb/> Moliere.</p><lb/> <p xml:id="ID_158"> Der Name ^lgiu ist ans lövolss clef tsmuiks herübergenommen. Ich<lb/> habe an einer ander«? Stelle^ ausführlich über das Verhältnis Friedrichs des<lb/> Großen zu Moliere gehandelt. Er sah in ihm den Meister der Komödie über¬<lb/> haupt. Er lebte und webte in seinen Gestalten. Wie hätten sich da nicht in<lb/> seine eignen Lustspiele mancherlei Situationen und Wendungen aus Moliere<lb/> einschleichen sollen!</p><lb/> <p xml:id="ID_159"> Aber so viel auch Friedrich, um seine eignen Worte zu gebrauchen, hier zu¬<lb/> sammengeflickt hat, so hat sein kleines harmloses Stück doch auch eine originelle<lb/> Bedeutung. Es finden sich bereits Ansätze zu Charakterfiguren, wie er sie<lb/> einige Jahre später in seinem »»gleich bedeutender» Lustspiel „Die Schule<lb/> der Welt" mit großem Geschick gezeichnet hat. Bardus — er hat den Namen<lb/> anch in der Lvols co inouclo wieder verwandt — und seine geistlichen Freunde<lb/> sind mit der Satire geschildert, mit der Friedrich so oft das Muckertum ge¬<lb/> geißelt hat. Man denke an den dicken Hofprediger in dem köstlichen visoours<lb/> sur los Ig»orWt8, der ebenfalls dem Jahre 1742 seine Entstehung verdankt.<lb/> (Oöuvrss XI S. 73.) Eben in den Novembertagen, in denen Friedrich sein kleines<lb/> Stück hinwarf, ist er gegen die Konventikel eingeschritten, die der Prediger<lb/> Schubert zu Potsdam abhielt. Er verbot ihm, künftighin „Erbauungsstunden"<lb/> in seinein Hause abzuhalten.</p><lb/> <note xml:id="FID_11" place="foot"> ') Die Schule der Welt. Ein preußisches Lustspiel Friedrichs des Großen von G. Peiser.<lb/> Leipzig, i90ß. S. 22ff. Vgl. Mangold, Zeitschrift für französische Sprache und Literatur,<lb/> Band 22, S. 24ff.</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0045]
se"est P0N88VI- V0S vivilites jusqu'lux äerniers oonLns sis til tlsttsris.) Madelon
steht ihrem Vater so gegenüber wie der Marquis seinein Onkel. Sie findet
ebenfalls seinen Ton kleinbürgerlich los c^ne vous äitss in., est cku äsrniöi-
bourFeois. LinA« as 1a uroäo, 8<z. X: (üsla ost ein clernier bvurßeois) und
kann nicht begreisen, wie sie zu einem solchen Vater kommt. Sie versteigt sich,
wie der Marquis, zu der Vermutung, daß die Verschiedenheit ihrer Charaktere
nur auf einer Eheirruug beruht. Marotte, die Dienerin der ^rvoienses liäivulss,
hat genau so zu leiden wie KHouissauoe. Sie muß dieselben Schimpfworte
einstecken wie er, weil sie den hohen Stil, den ihre Herrinnen seit ihrer Ankunft
in Paris angenommen haben, nicht nachzuahmen versteht. Der Marquis empört
sich gegen den Zwang der Regeln wie Dorante in der Kritik der Frauen¬
schule (Sz. 7). Der fromme Bardus muß sich seines zornigen Polterns
wegen verspotte» lassen wie Orgon von Dorine <?art.uM II, Sz. 2). ^ki, vous
ße«8 clvvot>8 et vou8 vous viri?orlM. (Linge av In, Rocio: lies devot« no
cloivent pas svoir t»ut cle uft.) Doch erinnert die Stelle anch, wie man schon
früher bemerkt hat, noch mehr an Boileau, I^e I^utrin, Luant I, Vers XII:
In-ut, as üels entro-t-it as-us l'Las. Zur Zeichnung von un RHouissimvö haben
auch die ?einms8 sitvautss einen Zug beigesteuert Er versteht die Fremd¬
wörter seines Herrn gerade so falsch wie Martine, die aus ^nküz^o Anna-Liese,
aus Zramiuiurö Arg.mal-M6ro macht. Auch sonst erinnern manche Wendungen an
Moliere.
Der Name ^lgiu ist ans lövolss clef tsmuiks herübergenommen. Ich
habe an einer ander«? Stelle^ ausführlich über das Verhältnis Friedrichs des
Großen zu Moliere gehandelt. Er sah in ihm den Meister der Komödie über¬
haupt. Er lebte und webte in seinen Gestalten. Wie hätten sich da nicht in
seine eignen Lustspiele mancherlei Situationen und Wendungen aus Moliere
einschleichen sollen!
Aber so viel auch Friedrich, um seine eignen Worte zu gebrauchen, hier zu¬
sammengeflickt hat, so hat sein kleines harmloses Stück doch auch eine originelle
Bedeutung. Es finden sich bereits Ansätze zu Charakterfiguren, wie er sie
einige Jahre später in seinem »»gleich bedeutender» Lustspiel „Die Schule
der Welt" mit großem Geschick gezeichnet hat. Bardus — er hat den Namen
anch in der Lvols co inouclo wieder verwandt — und seine geistlichen Freunde
sind mit der Satire geschildert, mit der Friedrich so oft das Muckertum ge¬
geißelt hat. Man denke an den dicken Hofprediger in dem köstlichen visoours
sur los Ig»orWt8, der ebenfalls dem Jahre 1742 seine Entstehung verdankt.
(Oöuvrss XI S. 73.) Eben in den Novembertagen, in denen Friedrich sein kleines
Stück hinwarf, ist er gegen die Konventikel eingeschritten, die der Prediger
Schubert zu Potsdam abhielt. Er verbot ihm, künftighin „Erbauungsstunden"
in seinein Hause abzuhalten.
') Die Schule der Welt. Ein preußisches Lustspiel Friedrichs des Großen von G. Peiser.
Leipzig, i90ß. S. 22ff. Vgl. Mangold, Zeitschrift für französische Sprache und Literatur,
Band 22, S. 24ff.
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