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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr.

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Mitglieder Gift und Galle gegen den Direktor waren, und die es überall aussprachen,
wenn man die künstlerische Leistung auf so tiefes Niveau herabschraube, wenn man
so wenig biete, wenn man nicht einmal eine anständige Oper herausbringe, so sei
es nicht zu verwundern, daß man darüber reich werde. Ob aber ein solcher Profit¬
macher wie der Direktor der rechte Mann dazu sei, das Theater in Neusiedel auf
die ihm zukommende Höhe zu bringen, das sei doch sehr die Frage.

Der Kontrakt mit dem Direktor war so abgefaßt, daß das erste Jahr als
Probejahr gelten sollte. Nach Verlauf dieses Jahres werde man, so war vorbehalten
worden, die endgiltigen Bestimmungen treffen. Natürlich hatte niemand, weder der
Direktor noch der Magistrat daran gedacht, etwas an dem vorläufigen Kontrakte zu
ändern. Man hatte den Vorbehalt als eine Formalität betrachtet, über die man still¬
schweigend hinwegging. Da brachte jedoch der Stadtverordnete Schnaller eine Jnter¬
pellation ein, die zu einer langen und erregten Diskussion führte, und durch die die
ganze Lage geändert wurde. Schnaller fragte an, ob dem Magistrat bekannt sei,
daß der Direktor Brandeis seinen Kontrakt dazu benutze, sich auf Kosten der Stadt
zu bereichern, und was der Magistrat zu tun gedenke, der Verschleuderung städtischer
Mittel entgegenzuwirken. In der Begründung seiner Jnterpellation rief er, von
dem "Hört hört" und der "Bewegung" seiner Gesinnungsgenossen unterstützt, da
sehe man es ja, wie mit den Stadtgeldern gewirtschaftet würde. Den Großen und
Reichen sei kein Amüsement zu teuer, aber dem kleinen Manne, dem Handwerker,
dem Arbeiter würden anstandslos drückende Steuern aufgeladen. Man ziehe ihnen
das Geld aus der Tasche, um fremde Menschen, um Nichtstuer zu füttern, um
parasitische Existenzen großzuziehn.

Das Wort: parasitische Existenzen machte tiefen Eindruck. Die Bürger erschraken.
Wenn sie auch bereit waren, für das Wohl der Stadt Opfer zu bringen, für parasitische
Existenzen einzutreten, das wagten sie nicht, und am wenigsten für diesen Direktor,
der in einem Jahre zehn- bis dreißigtausend Mark verdient haben sollte. Vergebens
suchte der Bürgermeister der Versammlung klarzumachen, daß die Einnahme des
ersten Jahres für die Dauer nicht maßgebend sein könne, daß der Theaterbesuch
nachlassen werde, und daß man darauf bedacht sein müsse, einen solchen Mann wie
den Direktor zu halten. Vergebens wies der Direktor nach, daß er für Neuanschaffung
eine bedeutende Summe aufgewandt habe, vergeblich ermahnte Rektor Hesselbach im
Tageblatte, daß man eine gute Sache durch falsche Sparsamkeit nicht stören dürfe.
Es brüllte der See und wollte sein Opfer haben. In einer der nächsten Sitzungen
setzte die Majorität der Stadtverordneten gegen das Votum des Magistrats durch,
daß der Direktor zweitausend Mark mehr Pacht zahlen solle als bisher. Der Direktor
niente die Verzweiflung Talbots und brüllte: Unsinn, du siegst, und ich muß unter¬
gehn. Darauf setzte er sich kaltblütig hin und kündigte seinen Kontrakt, worüber die
Bürgerschaft einigermaßen verdutzt war. Das hatte man nicht erwartet, vielmehr
geglaubt, daß Handeln und Bieten das Geschäft mache. Schon fing man an, einander
Vorwürfe zu machen, als die Mitglieder der Gesellschaft zu Pflege usw. erklärten:
Ach was, eine Stadt wie Neusiedel kriegt allemal einen Theaterdirektor, und zwar
einen bessern als Brandeis.

Ein solcher fand sich denn auch, wenn auch kein besserer. Es war ein kleiner
kahlköpfiger Herr, der mit seinem Künstlernamen Leo Wälder und mit seinem
bürgerlichen Namen Louis Fetköter hieß. Man kann nicht sagen, daß sein Äußeres,
sein schwammiges Fettschminkengesicht und seine rote Nase allzu vertrauenswürdig
ausgesehn hätte, seine Worte klangen um so vertrauenswürdiger. Er wußte alles,
er konnte alles, er war überall gewesen, er war jeder Situation gewachsen. Man
hatte ihn kniefällig gebeten, seinen bisherigen Wirkungskreis nicht aufzugeben, aber


Mitglieder Gift und Galle gegen den Direktor waren, und die es überall aussprachen,
wenn man die künstlerische Leistung auf so tiefes Niveau herabschraube, wenn man
so wenig biete, wenn man nicht einmal eine anständige Oper herausbringe, so sei
es nicht zu verwundern, daß man darüber reich werde. Ob aber ein solcher Profit¬
macher wie der Direktor der rechte Mann dazu sei, das Theater in Neusiedel auf
die ihm zukommende Höhe zu bringen, das sei doch sehr die Frage.

Der Kontrakt mit dem Direktor war so abgefaßt, daß das erste Jahr als
Probejahr gelten sollte. Nach Verlauf dieses Jahres werde man, so war vorbehalten
worden, die endgiltigen Bestimmungen treffen. Natürlich hatte niemand, weder der
Direktor noch der Magistrat daran gedacht, etwas an dem vorläufigen Kontrakte zu
ändern. Man hatte den Vorbehalt als eine Formalität betrachtet, über die man still¬
schweigend hinwegging. Da brachte jedoch der Stadtverordnete Schnaller eine Jnter¬
pellation ein, die zu einer langen und erregten Diskussion führte, und durch die die
ganze Lage geändert wurde. Schnaller fragte an, ob dem Magistrat bekannt sei,
daß der Direktor Brandeis seinen Kontrakt dazu benutze, sich auf Kosten der Stadt
zu bereichern, und was der Magistrat zu tun gedenke, der Verschleuderung städtischer
Mittel entgegenzuwirken. In der Begründung seiner Jnterpellation rief er, von
dem „Hört hört" und der „Bewegung" seiner Gesinnungsgenossen unterstützt, da
sehe man es ja, wie mit den Stadtgeldern gewirtschaftet würde. Den Großen und
Reichen sei kein Amüsement zu teuer, aber dem kleinen Manne, dem Handwerker,
dem Arbeiter würden anstandslos drückende Steuern aufgeladen. Man ziehe ihnen
das Geld aus der Tasche, um fremde Menschen, um Nichtstuer zu füttern, um
parasitische Existenzen großzuziehn.

Das Wort: parasitische Existenzen machte tiefen Eindruck. Die Bürger erschraken.
Wenn sie auch bereit waren, für das Wohl der Stadt Opfer zu bringen, für parasitische
Existenzen einzutreten, das wagten sie nicht, und am wenigsten für diesen Direktor,
der in einem Jahre zehn- bis dreißigtausend Mark verdient haben sollte. Vergebens
suchte der Bürgermeister der Versammlung klarzumachen, daß die Einnahme des
ersten Jahres für die Dauer nicht maßgebend sein könne, daß der Theaterbesuch
nachlassen werde, und daß man darauf bedacht sein müsse, einen solchen Mann wie
den Direktor zu halten. Vergebens wies der Direktor nach, daß er für Neuanschaffung
eine bedeutende Summe aufgewandt habe, vergeblich ermahnte Rektor Hesselbach im
Tageblatte, daß man eine gute Sache durch falsche Sparsamkeit nicht stören dürfe.
Es brüllte der See und wollte sein Opfer haben. In einer der nächsten Sitzungen
setzte die Majorität der Stadtverordneten gegen das Votum des Magistrats durch,
daß der Direktor zweitausend Mark mehr Pacht zahlen solle als bisher. Der Direktor
niente die Verzweiflung Talbots und brüllte: Unsinn, du siegst, und ich muß unter¬
gehn. Darauf setzte er sich kaltblütig hin und kündigte seinen Kontrakt, worüber die
Bürgerschaft einigermaßen verdutzt war. Das hatte man nicht erwartet, vielmehr
geglaubt, daß Handeln und Bieten das Geschäft mache. Schon fing man an, einander
Vorwürfe zu machen, als die Mitglieder der Gesellschaft zu Pflege usw. erklärten:
Ach was, eine Stadt wie Neusiedel kriegt allemal einen Theaterdirektor, und zwar
einen bessern als Brandeis.

Ein solcher fand sich denn auch, wenn auch kein besserer. Es war ein kleiner
kahlköpfiger Herr, der mit seinem Künstlernamen Leo Wälder und mit seinem
bürgerlichen Namen Louis Fetköter hieß. Man kann nicht sagen, daß sein Äußeres,
sein schwammiges Fettschminkengesicht und seine rote Nase allzu vertrauenswürdig
ausgesehn hätte, seine Worte klangen um so vertrauenswürdiger. Er wußte alles,
er konnte alles, er war überall gewesen, er war jeder Situation gewachsen. Man
hatte ihn kniefällig gebeten, seinen bisherigen Wirkungskreis nicht aufzugeben, aber


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_312350/312>, abgerufen am 12.12.2024.