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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr.

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Der parnassus in Neusiedel

Räume des Theaters führen zu lassen. Und Berlitz und Hunding und viele Pri¬
maner waren da, um sich ihres Erfolges, die Inschrift betreffend, zu freuen. Und
die Stadtväter und die Bürgerschaft waren da, um nicht zu fehlen, wenn die Ent¬
wicklungsgeschichte ihrer Stadt an einem unvergeßlichen Marksteine vorüberkam.
Und der Herr Landrat war da mit seinen Damen, lehnte mit dem Rücken der
Bühne zugewandt an der Brüstung des Orchesters, und man hörte seine Stimme
weit ins Parkett hinein. Und General Kämpffer, Exzellenz, thronte in der Proszeniums-
loge. Und Wenzel Holm in Frack und weißer Binde hatte ein Stockwerk tiefer
in der Direktionsloge Platz genommen. Man konnte ja nicht wissen, ob nicht der
Dichter des Prologs vor die Lampen gerufen werden würde.

Die Festouverture erklang gedeckt und geheimnisvoll aus dem versenkten Or¬
chester heraus. Ach es waren keine Bayreuther Klänge! Es waren des Direktor
Krebs Myrmidonen. Und was sie hören ließen, war die in so vielen Sonntags¬
konzerten und sonstigen Festfeiern gehörte Jubelouverture. Aber hier im Theater
und namentlich aus dem versenkten Orchester heraus machte sich doch das "Heil dir
im Siegerkranz", womit sie schloß, höchst stilvoll.

Der Vorhang teilte sich. Ah! Natürlich neue Kulissen. -- Von Kröner in
Koburg. Die Direktion hatte keine Opfer gescheut und für den Prolog zwei
Felsen, drei Büsche und den Brunnen extra malen lassen, aus dem der Nickelmann
aufsteigen sollte. Mit einem elektrischen Scheinwerfer wurden überirdische Blend¬
effekte gezaubert. Und dazu spielte man etwas, was dem Wagnerschen Waldweben
verwandt sein sollte. Nun erschien der Waldschratt, und der Nickelmann tauchte
aus seinem Brunnen auf und sagte Quorax. Beide waren nnzufriedneu Gemüts
und machten anzügliche Bemerkungen über gewisse Unzulänglichkeiten in dieser
irdischen Welt. Der Nickelmann schien die Wasserstadt zu vertreten, der Wald¬
schratt das Kellereiholz, und die Bnschgroßmutter, die zu dritt hinzukam, schien das
Organ des altstädtischen Bürgersinnes zu sein. Was sie eigentlich wollten, war
nicht recht klar und wurde vom Publico erst tags darauf verstanden, als die Ge¬
schichte im Tageblntte stand und erklärt wurde. Jedenfalls schienen alle drei in
gewissen wünschenswerten Dingen nicht weiter kommen zu können. Da erschien
unter nie gesehenen Lichteffekten Rautendelein, ein junges hübsches Ding, das gar
nicht schüchtern war. Diese fegte auf der Bühne umher, sagte der Wasserstadt,
der Kellerei und dem Bürgersinne einige Grobheiten und hielt eine Rede an die
Sonne, in der von Licht, Leben, Freiheit, Liebe und einer schöneren, unmittelbar
bevorstehenden Zeit die Rede war. Und das alles für euch, ihr Menschenkinder,
und zwar von heute an, wo der neue Tempel der herz- und seelenbefreiendcn
Kunst aufgetan wird. Von heute an, wo ein neuer Geist die Welt durchwehen
wird, von heute an, wo Finsternis und Lüge durch Licht und Wahrheit über¬
wunden werden. Der Nickelmann sagte Quorax und konnte sich der hohem Einsicht
Rautendeleins nicht verschließen. Und auch der Waldschratt und die Buschgro߬
mutter erklärten sich für überzeugt. Ein Zauberspruch, und es folgte (worauf der
Direktor keinesfalls hatte verzichten wollen) große Verwandlung. Nicht ganz ohne
Stocken, denn die Maschinerie war noch zu neu. Es erschien ein Schloß von
griechisch-ggtisch-gztekischer Architektur. Davor war das ganze Theatervolk gruppiert,
die Stars in ihre" Hauptrollen, und dahinter allerlei dramatisches Volk in neuen
Kostümen, die allein zweitausend Mark gekostet haben sollten. Und in der Mitte
stand Lessing. Einige hielten ihn für Goethe, andre für Schiller. Aber es war
Messing, der einige Sätze aus seiner Hamburger Dramaturgie zum besten gab und
dann die neue Stätte heiliger Kunst in aller Form einweihte. Darauf bedankte
^ sich bei Rautendelein, daß sie ihn zu so erhabner Feier aus den eleusinischen


Grenzboten I 1909 27
Der parnassus in Neusiedel

Räume des Theaters führen zu lassen. Und Berlitz und Hunding und viele Pri¬
maner waren da, um sich ihres Erfolges, die Inschrift betreffend, zu freuen. Und
die Stadtväter und die Bürgerschaft waren da, um nicht zu fehlen, wenn die Ent¬
wicklungsgeschichte ihrer Stadt an einem unvergeßlichen Marksteine vorüberkam.
Und der Herr Landrat war da mit seinen Damen, lehnte mit dem Rücken der
Bühne zugewandt an der Brüstung des Orchesters, und man hörte seine Stimme
weit ins Parkett hinein. Und General Kämpffer, Exzellenz, thronte in der Proszeniums-
loge. Und Wenzel Holm in Frack und weißer Binde hatte ein Stockwerk tiefer
in der Direktionsloge Platz genommen. Man konnte ja nicht wissen, ob nicht der
Dichter des Prologs vor die Lampen gerufen werden würde.

Die Festouverture erklang gedeckt und geheimnisvoll aus dem versenkten Or¬
chester heraus. Ach es waren keine Bayreuther Klänge! Es waren des Direktor
Krebs Myrmidonen. Und was sie hören ließen, war die in so vielen Sonntags¬
konzerten und sonstigen Festfeiern gehörte Jubelouverture. Aber hier im Theater
und namentlich aus dem versenkten Orchester heraus machte sich doch das „Heil dir
im Siegerkranz", womit sie schloß, höchst stilvoll.

Der Vorhang teilte sich. Ah! Natürlich neue Kulissen. — Von Kröner in
Koburg. Die Direktion hatte keine Opfer gescheut und für den Prolog zwei
Felsen, drei Büsche und den Brunnen extra malen lassen, aus dem der Nickelmann
aufsteigen sollte. Mit einem elektrischen Scheinwerfer wurden überirdische Blend¬
effekte gezaubert. Und dazu spielte man etwas, was dem Wagnerschen Waldweben
verwandt sein sollte. Nun erschien der Waldschratt, und der Nickelmann tauchte
aus seinem Brunnen auf und sagte Quorax. Beide waren nnzufriedneu Gemüts
und machten anzügliche Bemerkungen über gewisse Unzulänglichkeiten in dieser
irdischen Welt. Der Nickelmann schien die Wasserstadt zu vertreten, der Wald¬
schratt das Kellereiholz, und die Bnschgroßmutter, die zu dritt hinzukam, schien das
Organ des altstädtischen Bürgersinnes zu sein. Was sie eigentlich wollten, war
nicht recht klar und wurde vom Publico erst tags darauf verstanden, als die Ge¬
schichte im Tageblntte stand und erklärt wurde. Jedenfalls schienen alle drei in
gewissen wünschenswerten Dingen nicht weiter kommen zu können. Da erschien
unter nie gesehenen Lichteffekten Rautendelein, ein junges hübsches Ding, das gar
nicht schüchtern war. Diese fegte auf der Bühne umher, sagte der Wasserstadt,
der Kellerei und dem Bürgersinne einige Grobheiten und hielt eine Rede an die
Sonne, in der von Licht, Leben, Freiheit, Liebe und einer schöneren, unmittelbar
bevorstehenden Zeit die Rede war. Und das alles für euch, ihr Menschenkinder,
und zwar von heute an, wo der neue Tempel der herz- und seelenbefreiendcn
Kunst aufgetan wird. Von heute an, wo ein neuer Geist die Welt durchwehen
wird, von heute an, wo Finsternis und Lüge durch Licht und Wahrheit über¬
wunden werden. Der Nickelmann sagte Quorax und konnte sich der hohem Einsicht
Rautendeleins nicht verschließen. Und auch der Waldschratt und die Buschgro߬
mutter erklärten sich für überzeugt. Ein Zauberspruch, und es folgte (worauf der
Direktor keinesfalls hatte verzichten wollen) große Verwandlung. Nicht ganz ohne
Stocken, denn die Maschinerie war noch zu neu. Es erschien ein Schloß von
griechisch-ggtisch-gztekischer Architektur. Davor war das ganze Theatervolk gruppiert,
die Stars in ihre» Hauptrollen, und dahinter allerlei dramatisches Volk in neuen
Kostümen, die allein zweitausend Mark gekostet haben sollten. Und in der Mitte
stand Lessing. Einige hielten ihn für Goethe, andre für Schiller. Aber es war
Messing, der einige Sätze aus seiner Hamburger Dramaturgie zum besten gab und
dann die neue Stätte heiliger Kunst in aller Form einweihte. Darauf bedankte
^ sich bei Rautendelein, daß sie ihn zu so erhabner Feier aus den eleusinischen


Grenzboten I 1909 27
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[0213] Der parnassus in Neusiedel Räume des Theaters führen zu lassen. Und Berlitz und Hunding und viele Pri¬ maner waren da, um sich ihres Erfolges, die Inschrift betreffend, zu freuen. Und die Stadtväter und die Bürgerschaft waren da, um nicht zu fehlen, wenn die Ent¬ wicklungsgeschichte ihrer Stadt an einem unvergeßlichen Marksteine vorüberkam. Und der Herr Landrat war da mit seinen Damen, lehnte mit dem Rücken der Bühne zugewandt an der Brüstung des Orchesters, und man hörte seine Stimme weit ins Parkett hinein. Und General Kämpffer, Exzellenz, thronte in der Proszeniums- loge. Und Wenzel Holm in Frack und weißer Binde hatte ein Stockwerk tiefer in der Direktionsloge Platz genommen. Man konnte ja nicht wissen, ob nicht der Dichter des Prologs vor die Lampen gerufen werden würde. Die Festouverture erklang gedeckt und geheimnisvoll aus dem versenkten Or¬ chester heraus. Ach es waren keine Bayreuther Klänge! Es waren des Direktor Krebs Myrmidonen. Und was sie hören ließen, war die in so vielen Sonntags¬ konzerten und sonstigen Festfeiern gehörte Jubelouverture. Aber hier im Theater und namentlich aus dem versenkten Orchester heraus machte sich doch das „Heil dir im Siegerkranz", womit sie schloß, höchst stilvoll. Der Vorhang teilte sich. Ah! Natürlich neue Kulissen. — Von Kröner in Koburg. Die Direktion hatte keine Opfer gescheut und für den Prolog zwei Felsen, drei Büsche und den Brunnen extra malen lassen, aus dem der Nickelmann aufsteigen sollte. Mit einem elektrischen Scheinwerfer wurden überirdische Blend¬ effekte gezaubert. Und dazu spielte man etwas, was dem Wagnerschen Waldweben verwandt sein sollte. Nun erschien der Waldschratt, und der Nickelmann tauchte aus seinem Brunnen auf und sagte Quorax. Beide waren nnzufriedneu Gemüts und machten anzügliche Bemerkungen über gewisse Unzulänglichkeiten in dieser irdischen Welt. Der Nickelmann schien die Wasserstadt zu vertreten, der Wald¬ schratt das Kellereiholz, und die Bnschgroßmutter, die zu dritt hinzukam, schien das Organ des altstädtischen Bürgersinnes zu sein. Was sie eigentlich wollten, war nicht recht klar und wurde vom Publico erst tags darauf verstanden, als die Ge¬ schichte im Tageblntte stand und erklärt wurde. Jedenfalls schienen alle drei in gewissen wünschenswerten Dingen nicht weiter kommen zu können. Da erschien unter nie gesehenen Lichteffekten Rautendelein, ein junges hübsches Ding, das gar nicht schüchtern war. Diese fegte auf der Bühne umher, sagte der Wasserstadt, der Kellerei und dem Bürgersinne einige Grobheiten und hielt eine Rede an die Sonne, in der von Licht, Leben, Freiheit, Liebe und einer schöneren, unmittelbar bevorstehenden Zeit die Rede war. Und das alles für euch, ihr Menschenkinder, und zwar von heute an, wo der neue Tempel der herz- und seelenbefreiendcn Kunst aufgetan wird. Von heute an, wo ein neuer Geist die Welt durchwehen wird, von heute an, wo Finsternis und Lüge durch Licht und Wahrheit über¬ wunden werden. Der Nickelmann sagte Quorax und konnte sich der hohem Einsicht Rautendeleins nicht verschließen. Und auch der Waldschratt und die Buschgro߬ mutter erklärten sich für überzeugt. Ein Zauberspruch, und es folgte (worauf der Direktor keinesfalls hatte verzichten wollen) große Verwandlung. Nicht ganz ohne Stocken, denn die Maschinerie war noch zu neu. Es erschien ein Schloß von griechisch-ggtisch-gztekischer Architektur. Davor war das ganze Theatervolk gruppiert, die Stars in ihre» Hauptrollen, und dahinter allerlei dramatisches Volk in neuen Kostümen, die allein zweitausend Mark gekostet haben sollten. Und in der Mitte stand Lessing. Einige hielten ihn für Goethe, andre für Schiller. Aber es war Messing, der einige Sätze aus seiner Hamburger Dramaturgie zum besten gab und dann die neue Stätte heiliger Kunst in aller Form einweihte. Darauf bedankte ^ sich bei Rautendelein, daß sie ihn zu so erhabner Feier aus den eleusinischen Grenzboten I 1909 27

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_312350/213>, abgerufen am 25.08.2024.