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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr.

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Baleno, der Iagdfal?

nach, reiche Engländer sein. In einiger Entfernung folgten mehrere Reitknechte,
von denen verschiedne auf der Linken einen jagdgerecht gefesselten und mit der Haube
versehenen Falken trugen. ^.

Der ganze Aufzug interessierte mich im höchsten Grade. Kein Zweifel: diese
Gesellschaft war auf dem Wege zur Tibermündung, um in den Sümpfen von Ostia
oder von Maccarese dem ritterlichen Vergnügen der Beizjagd zu huldigen. Daß
dieser edle, leider aber auch so kostspielige Sport in England und Frankreich noch
in Blüte steht, war mir wohlbekannt, daß er auch in Italien Anhänger habe,
wußte ich jedoch nicht. Vermutlich hatten ihn die Engländer, die die Campagna
ja längst als das ideale Gelände sür jede Art des Sports zu schätzen wissen, hierher
verpflanzt und in den römischen Aristokraten begeisterte Jünger gefunden.

Die Gesellschaft ließ ihre Pferde -- es waren durchweg edle Hunter -- in
einen gemächlichen Schritt fallen, sodaß ich Gelegenheit hatte, eine geraume Weile
an ihrer Seite zu bleiben und meine Betrachtungen anzustellen. Zunächst nahm
ich die Reitknechte oder richtiger wohl: die Falkoniere in Augenschein, war es
doch das erstemal, daß mir Vertreter dieses so seltnen Berufs begegneten. Sie
handhabten nach alter Falknersitte den Zügel und der Rechten und trugen an einem
Gürtel Falknertasche und Federspiel, die mit ehren bunten Aufputz seltsam genug
gegen die hechtgraue, sehr diskret gehaltne Livree abstachen Von den fünf ^
Waren drei von einer dunkeln Art. zwei Mes fast rein weiße Isländer, sicherlich
Vögel von bedeutendem Wert. Sie saßen mi glatt angelegtem Gefieder geduldig
auf der mit einem derben Stulphandschuh bekleideten Hand bref Trägers. unab¬
lässig bemüht, bei der schaukelnden Bewegung das Gleichgewicht zu bewahren. In
solchen Augenblicken konnte ich das leise Klingen der silbernen Glöckchen vernehmen,
die sie an den gelben Fängen trugen. ^. , " ^ . ^ ^

Nachdem ich mich über die edeln Gesch Pfe. ihren Schmuck und die Au-
ordnung ihrer Fessel genügend unterrichtet hatte beschleunigte ich meine Schritte,
um nun auch die Jagdgesellschaft selbst ein wenig zu mustern Meter den Herren
verdienten die meiste Beachtung entschieden die Engländer: schlanke sehnige Ge¬
stalten mit magern, glattrasierten Gesichtern. Leute, denen man ansah, daß für ste
Leben und Sport Begriffe von derselben Bedeutung waren. Unter den Römern
fiel mir einer durch seine nachlässige Haltung und den müden und dabei kalten
Ausdruck seines im übrigen nicht unschönen Antlitzes auf. Es war wohl der
dekadente Sproß eines alten Dynastengeschlechts, das seine Leidenschaft in den
Kämpfen des Mittelalters gründlich verbraucht und dem letzten Träger des großen
Namens nichts als den baufälligen Familienpalazzo, em paar Landgüter im Agro
Romano. eine gehörige Portion hochmütiger Beschränktheit und den rassigen Kopf
mit dem scharfen Profil hinterlassen hatte. Dieser Herr stützte sich zuweilen auf
den Sattelknopf und wandte sich mit ein paar kurzen, eigentümlich schroff klingenden
Worten einer seitwärts hinter ihm reitenden Dame zu ....
überielmi

Als ich diese näher ins Auge faßte, f ch etwas wie ein freudiger
Schreck. Soviel Schönheit und Anmut, wie dieses blutjunge Weib verkörperte,
hatte ich in dem an Franenreizen doch gewiß nicht armen Rom noch nicht gesehen.
Mit einer Grazie, die dennoch einer wahrhaft fürstlichen Haltung nicht entbehrte,
saß sie in einem meisterhaft gearbeiteten, enganschließenden schwarzen Reitkleid auf
ihrem kräftigen Goldfuchs. Ihr Körper zeigte durchaus mädchenhafte Formen, und
der feine Kopf mit der Fülle des leichtgekrausten, mattschwarzen Haars und den
strahlenden dunkeln Augen erinnerte lebhaft an die schöne Nichte des Kardinals
Mazarin, Maria Mancini. nur daß in den Zügen etwas kindliches lag. das mich
in meiner Annahme, sie müsse die Gattin des hochmütigen Kavaliers sein, für eine


Baleno, der Iagdfal?

nach, reiche Engländer sein. In einiger Entfernung folgten mehrere Reitknechte,
von denen verschiedne auf der Linken einen jagdgerecht gefesselten und mit der Haube
versehenen Falken trugen. ^.

Der ganze Aufzug interessierte mich im höchsten Grade. Kein Zweifel: diese
Gesellschaft war auf dem Wege zur Tibermündung, um in den Sümpfen von Ostia
oder von Maccarese dem ritterlichen Vergnügen der Beizjagd zu huldigen. Daß
dieser edle, leider aber auch so kostspielige Sport in England und Frankreich noch
in Blüte steht, war mir wohlbekannt, daß er auch in Italien Anhänger habe,
wußte ich jedoch nicht. Vermutlich hatten ihn die Engländer, die die Campagna
ja längst als das ideale Gelände sür jede Art des Sports zu schätzen wissen, hierher
verpflanzt und in den römischen Aristokraten begeisterte Jünger gefunden.

Die Gesellschaft ließ ihre Pferde — es waren durchweg edle Hunter — in
einen gemächlichen Schritt fallen, sodaß ich Gelegenheit hatte, eine geraume Weile
an ihrer Seite zu bleiben und meine Betrachtungen anzustellen. Zunächst nahm
ich die Reitknechte oder richtiger wohl: die Falkoniere in Augenschein, war es
doch das erstemal, daß mir Vertreter dieses so seltnen Berufs begegneten. Sie
handhabten nach alter Falknersitte den Zügel und der Rechten und trugen an einem
Gürtel Falknertasche und Federspiel, die mit ehren bunten Aufputz seltsam genug
gegen die hechtgraue, sehr diskret gehaltne Livree abstachen Von den fünf ^
Waren drei von einer dunkeln Art. zwei Mes fast rein weiße Isländer, sicherlich
Vögel von bedeutendem Wert. Sie saßen mi glatt angelegtem Gefieder geduldig
auf der mit einem derben Stulphandschuh bekleideten Hand bref Trägers. unab¬
lässig bemüht, bei der schaukelnden Bewegung das Gleichgewicht zu bewahren. In
solchen Augenblicken konnte ich das leise Klingen der silbernen Glöckchen vernehmen,
die sie an den gelben Fängen trugen. ^. , „ ^ . ^ ^

Nachdem ich mich über die edeln Gesch Pfe. ihren Schmuck und die Au-
ordnung ihrer Fessel genügend unterrichtet hatte beschleunigte ich meine Schritte,
um nun auch die Jagdgesellschaft selbst ein wenig zu mustern Meter den Herren
verdienten die meiste Beachtung entschieden die Engländer: schlanke sehnige Ge¬
stalten mit magern, glattrasierten Gesichtern. Leute, denen man ansah, daß für ste
Leben und Sport Begriffe von derselben Bedeutung waren. Unter den Römern
fiel mir einer durch seine nachlässige Haltung und den müden und dabei kalten
Ausdruck seines im übrigen nicht unschönen Antlitzes auf. Es war wohl der
dekadente Sproß eines alten Dynastengeschlechts, das seine Leidenschaft in den
Kämpfen des Mittelalters gründlich verbraucht und dem letzten Träger des großen
Namens nichts als den baufälligen Familienpalazzo, em paar Landgüter im Agro
Romano. eine gehörige Portion hochmütiger Beschränktheit und den rassigen Kopf
mit dem scharfen Profil hinterlassen hatte. Dieser Herr stützte sich zuweilen auf
den Sattelknopf und wandte sich mit ein paar kurzen, eigentümlich schroff klingenden
Worten einer seitwärts hinter ihm reitenden Dame zu ....
überielmi

Als ich diese näher ins Auge faßte, f ch etwas wie ein freudiger
Schreck. Soviel Schönheit und Anmut, wie dieses blutjunge Weib verkörperte,
hatte ich in dem an Franenreizen doch gewiß nicht armen Rom noch nicht gesehen.
Mit einer Grazie, die dennoch einer wahrhaft fürstlichen Haltung nicht entbehrte,
saß sie in einem meisterhaft gearbeiteten, enganschließenden schwarzen Reitkleid auf
ihrem kräftigen Goldfuchs. Ihr Körper zeigte durchaus mädchenhafte Formen, und
der feine Kopf mit der Fülle des leichtgekrausten, mattschwarzen Haars und den
strahlenden dunkeln Augen erinnerte lebhaft an die schöne Nichte des Kardinals
Mazarin, Maria Mancini. nur daß in den Zügen etwas kindliches lag. das mich
in meiner Annahme, sie müsse die Gattin des hochmütigen Kavaliers sein, für eine


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[0053] Baleno, der Iagdfal? nach, reiche Engländer sein. In einiger Entfernung folgten mehrere Reitknechte, von denen verschiedne auf der Linken einen jagdgerecht gefesselten und mit der Haube versehenen Falken trugen. ^. Der ganze Aufzug interessierte mich im höchsten Grade. Kein Zweifel: diese Gesellschaft war auf dem Wege zur Tibermündung, um in den Sümpfen von Ostia oder von Maccarese dem ritterlichen Vergnügen der Beizjagd zu huldigen. Daß dieser edle, leider aber auch so kostspielige Sport in England und Frankreich noch in Blüte steht, war mir wohlbekannt, daß er auch in Italien Anhänger habe, wußte ich jedoch nicht. Vermutlich hatten ihn die Engländer, die die Campagna ja längst als das ideale Gelände sür jede Art des Sports zu schätzen wissen, hierher verpflanzt und in den römischen Aristokraten begeisterte Jünger gefunden. Die Gesellschaft ließ ihre Pferde — es waren durchweg edle Hunter — in einen gemächlichen Schritt fallen, sodaß ich Gelegenheit hatte, eine geraume Weile an ihrer Seite zu bleiben und meine Betrachtungen anzustellen. Zunächst nahm ich die Reitknechte oder richtiger wohl: die Falkoniere in Augenschein, war es doch das erstemal, daß mir Vertreter dieses so seltnen Berufs begegneten. Sie handhabten nach alter Falknersitte den Zügel und der Rechten und trugen an einem Gürtel Falknertasche und Federspiel, die mit ehren bunten Aufputz seltsam genug gegen die hechtgraue, sehr diskret gehaltne Livree abstachen Von den fünf ^ Waren drei von einer dunkeln Art. zwei Mes fast rein weiße Isländer, sicherlich Vögel von bedeutendem Wert. Sie saßen mi glatt angelegtem Gefieder geduldig auf der mit einem derben Stulphandschuh bekleideten Hand bref Trägers. unab¬ lässig bemüht, bei der schaukelnden Bewegung das Gleichgewicht zu bewahren. In solchen Augenblicken konnte ich das leise Klingen der silbernen Glöckchen vernehmen, die sie an den gelben Fängen trugen. ^. , „ ^ . ^ ^ Nachdem ich mich über die edeln Gesch Pfe. ihren Schmuck und die Au- ordnung ihrer Fessel genügend unterrichtet hatte beschleunigte ich meine Schritte, um nun auch die Jagdgesellschaft selbst ein wenig zu mustern Meter den Herren verdienten die meiste Beachtung entschieden die Engländer: schlanke sehnige Ge¬ stalten mit magern, glattrasierten Gesichtern. Leute, denen man ansah, daß für ste Leben und Sport Begriffe von derselben Bedeutung waren. Unter den Römern fiel mir einer durch seine nachlässige Haltung und den müden und dabei kalten Ausdruck seines im übrigen nicht unschönen Antlitzes auf. Es war wohl der dekadente Sproß eines alten Dynastengeschlechts, das seine Leidenschaft in den Kämpfen des Mittelalters gründlich verbraucht und dem letzten Träger des großen Namens nichts als den baufälligen Familienpalazzo, em paar Landgüter im Agro Romano. eine gehörige Portion hochmütiger Beschränktheit und den rassigen Kopf mit dem scharfen Profil hinterlassen hatte. Dieser Herr stützte sich zuweilen auf den Sattelknopf und wandte sich mit ein paar kurzen, eigentümlich schroff klingenden Worten einer seitwärts hinter ihm reitenden Dame zu .... überielmi Als ich diese näher ins Auge faßte, f ch etwas wie ein freudiger Schreck. Soviel Schönheit und Anmut, wie dieses blutjunge Weib verkörperte, hatte ich in dem an Franenreizen doch gewiß nicht armen Rom noch nicht gesehen. Mit einer Grazie, die dennoch einer wahrhaft fürstlichen Haltung nicht entbehrte, saß sie in einem meisterhaft gearbeiteten, enganschließenden schwarzen Reitkleid auf ihrem kräftigen Goldfuchs. Ihr Körper zeigte durchaus mädchenhafte Formen, und der feine Kopf mit der Fülle des leichtgekrausten, mattschwarzen Haars und den strahlenden dunkeln Augen erinnerte lebhaft an die schöne Nichte des Kardinals Mazarin, Maria Mancini. nur daß in den Zügen etwas kindliches lag. das mich in meiner Annahme, sie müsse die Gattin des hochmütigen Kavaliers sein, für eine

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311740/53>, abgerufen am 27.07.2024.