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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr.

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Der Marquis von Larabas

Die Wahrheit ist vielleicht, wenn alles zu allem kommt, daß ich es um meinet¬
willen getan habe.

Da schwieg sie. Kalt stand vor ihr mit gehobnem Kopf, und sein Blick ruhte
in dem ihrigen. Wie bei großen Seelen in allen Augenblicken, so tauchte auch jetzt
das Wort eines großen Dichters in seiner Erinnerung auf -- die Worte der Lady
Macbeth an ihren Ehegemahl. "Willst du scheinen: "Ich wage es nicht", warten auf
ein "Ich verlange" wie die armselige Katze im Sprichwort?"

Nein, Kalt wäre bereit gewesen, einem Fisch Zähne einzusetzen, und er verstand
aus Lady Macbeths Worten, daß er es wagen mußte, die Pfoten ins Wasser zu
tauchen. Er redete: Euer Gnaden, laßt uns annehmen, ich hätte es um meinetwillen
getan; es könnte sich dann herausstellen, daß ich im Rechte bin. Der Mann, den ich
geschaffen habe -- denn ich bin es, der den Hofjägermeister Jörgen Steenfeld auf
Steensgaard geschaffen hat --, hat vielleicht nicht meinen Wünschen entsprochen, und
ich habe es vielleicht nicht für wert befunden, für diesen Mann zu arbeiten. Ich
habe ihn wohl kraft der Bedingungen, die in seiner Stellung, seinen Verhältnissen
lagen, geschaffen, doch seine Natur habe ich nicht ändern können. Ist es darum
so undenkbar, daß ich den Wunsch hegen konnte, einen andern an seine Stelle zu
setzen, einen andern, der alles besäße, was jenem fehlt, der meinem Leben und
meiner Arbeit den Inhalt geben könnte, nach dem ich trachte, den ich nicht ent¬
behren kann? Und war es somit ein Unrecht von mir?

Sie starrte ihn unsicher an.

Kalt lächelte und wies mit einer Handbewegung über die Landschaft hin, die
sich draußen unter der klaren Sonne ausbreitete: Hier habe ich mein Ziel gesetzt,
hier will ich arbeiten, säen und ernten; doch ich bin ein Kind der Stadt, einer
aus der Gesellschaft der Menschen; ich will für Menschen arbeiten, nicht für die
tote Erde. Ich brauche einen wahren Menschen, für den ich arbeite, keine Er¬
scheinung, die ich selbst geschaffen habe.

Ich habe Ihre Arbeit nicht nötig, ich bedarf deren nicht, rief sie da heftig,
ich habe Sie nicht gebeten, zu kommen, ich halte Sie auch nicht zurück -- nein,
gar nichts. Und das hier ist auch nicht meine Welt. Ich habe ein Heim, das einmal
mir gehören wird, ein Heim, worin ich die Arbeit keines andern brauche.

Wissen Sie das? fragte er und sah sie sicher an.

Wollen Sie sich etwa dort bei mir eindrängen?

Ja, sagte Kalt.

Mit welchem Recht? rief sie, und ihr Blick loderte vor Zorn.

Da beugte sich Kalt lächelnd vor ihr: Weil ich Sie geliebt habe vom ersten
Tage an, da ich Sie gesehen -- weil Sie -- Sie allein mein Leben sind.

Eine tiefe Nöte ergoß sich ihr über Stirn und Wangen; sie ballte ihre Hand,
und ihre Lippen öffneten sich wie zur Antwort. Doch Kalt verneigte sich mit
demselben Lächeln und war fort.

Sie sank auf einen Stuhl herab; ihre Hand preßte sich um die Armlehne,
und ihre Brust klopfte heftig.

Da rollte dröhnend ein Wagen über die Brücke. Er brachte Wildenbrücks
aus Aastrup, die Gegenvisite zu machen kamen. Kalt aber stand draußen neben der
Brücke, während der Sonnenschein auf den Spiegel des Schloßgrabens fiel. Zyniker
war er auch. Ein Jünger von Diogenes und Krates aus Theben. Er lächelte
und dachte an die vornehme Jungfrau namens Hipparcha, die den zynischen "Philo¬
sophen" Krates allen schönen, vornehmen und reichen Freiern vorgezogen und sich
umzubringen versprochen hatte, wenn sie ihn nicht bekommen würde; er dachte an
Lais. die dem närrischen Diogenes ihre teure Gunst angeboten, und an Marie
Gubbe und die Worte, die sie zu dem gelehrten Professor vor ihrem Hause, einer
Fährstelle auf Falster, gesprochen hatte.


Der Marquis von Larabas

Die Wahrheit ist vielleicht, wenn alles zu allem kommt, daß ich es um meinet¬
willen getan habe.

Da schwieg sie. Kalt stand vor ihr mit gehobnem Kopf, und sein Blick ruhte
in dem ihrigen. Wie bei großen Seelen in allen Augenblicken, so tauchte auch jetzt
das Wort eines großen Dichters in seiner Erinnerung auf — die Worte der Lady
Macbeth an ihren Ehegemahl. „Willst du scheinen: »Ich wage es nicht«, warten auf
ein »Ich verlange« wie die armselige Katze im Sprichwort?"

Nein, Kalt wäre bereit gewesen, einem Fisch Zähne einzusetzen, und er verstand
aus Lady Macbeths Worten, daß er es wagen mußte, die Pfoten ins Wasser zu
tauchen. Er redete: Euer Gnaden, laßt uns annehmen, ich hätte es um meinetwillen
getan; es könnte sich dann herausstellen, daß ich im Rechte bin. Der Mann, den ich
geschaffen habe — denn ich bin es, der den Hofjägermeister Jörgen Steenfeld auf
Steensgaard geschaffen hat —, hat vielleicht nicht meinen Wünschen entsprochen, und
ich habe es vielleicht nicht für wert befunden, für diesen Mann zu arbeiten. Ich
habe ihn wohl kraft der Bedingungen, die in seiner Stellung, seinen Verhältnissen
lagen, geschaffen, doch seine Natur habe ich nicht ändern können. Ist es darum
so undenkbar, daß ich den Wunsch hegen konnte, einen andern an seine Stelle zu
setzen, einen andern, der alles besäße, was jenem fehlt, der meinem Leben und
meiner Arbeit den Inhalt geben könnte, nach dem ich trachte, den ich nicht ent¬
behren kann? Und war es somit ein Unrecht von mir?

Sie starrte ihn unsicher an.

Kalt lächelte und wies mit einer Handbewegung über die Landschaft hin, die
sich draußen unter der klaren Sonne ausbreitete: Hier habe ich mein Ziel gesetzt,
hier will ich arbeiten, säen und ernten; doch ich bin ein Kind der Stadt, einer
aus der Gesellschaft der Menschen; ich will für Menschen arbeiten, nicht für die
tote Erde. Ich brauche einen wahren Menschen, für den ich arbeite, keine Er¬
scheinung, die ich selbst geschaffen habe.

Ich habe Ihre Arbeit nicht nötig, ich bedarf deren nicht, rief sie da heftig,
ich habe Sie nicht gebeten, zu kommen, ich halte Sie auch nicht zurück — nein,
gar nichts. Und das hier ist auch nicht meine Welt. Ich habe ein Heim, das einmal
mir gehören wird, ein Heim, worin ich die Arbeit keines andern brauche.

Wissen Sie das? fragte er und sah sie sicher an.

Wollen Sie sich etwa dort bei mir eindrängen?

Ja, sagte Kalt.

Mit welchem Recht? rief sie, und ihr Blick loderte vor Zorn.

Da beugte sich Kalt lächelnd vor ihr: Weil ich Sie geliebt habe vom ersten
Tage an, da ich Sie gesehen — weil Sie — Sie allein mein Leben sind.

Eine tiefe Nöte ergoß sich ihr über Stirn und Wangen; sie ballte ihre Hand,
und ihre Lippen öffneten sich wie zur Antwort. Doch Kalt verneigte sich mit
demselben Lächeln und war fort.

Sie sank auf einen Stuhl herab; ihre Hand preßte sich um die Armlehne,
und ihre Brust klopfte heftig.

Da rollte dröhnend ein Wagen über die Brücke. Er brachte Wildenbrücks
aus Aastrup, die Gegenvisite zu machen kamen. Kalt aber stand draußen neben der
Brücke, während der Sonnenschein auf den Spiegel des Schloßgrabens fiel. Zyniker
war er auch. Ein Jünger von Diogenes und Krates aus Theben. Er lächelte
und dachte an die vornehme Jungfrau namens Hipparcha, die den zynischen „Philo¬
sophen" Krates allen schönen, vornehmen und reichen Freiern vorgezogen und sich
umzubringen versprochen hatte, wenn sie ihn nicht bekommen würde; er dachte an
Lais. die dem närrischen Diogenes ihre teure Gunst angeboten, und an Marie
Gubbe und die Worte, die sie zu dem gelehrten Professor vor ihrem Hause, einer
Fährstelle auf Falster, gesprochen hatte.


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[0640] Der Marquis von Larabas Die Wahrheit ist vielleicht, wenn alles zu allem kommt, daß ich es um meinet¬ willen getan habe. Da schwieg sie. Kalt stand vor ihr mit gehobnem Kopf, und sein Blick ruhte in dem ihrigen. Wie bei großen Seelen in allen Augenblicken, so tauchte auch jetzt das Wort eines großen Dichters in seiner Erinnerung auf — die Worte der Lady Macbeth an ihren Ehegemahl. „Willst du scheinen: »Ich wage es nicht«, warten auf ein »Ich verlange« wie die armselige Katze im Sprichwort?" Nein, Kalt wäre bereit gewesen, einem Fisch Zähne einzusetzen, und er verstand aus Lady Macbeths Worten, daß er es wagen mußte, die Pfoten ins Wasser zu tauchen. Er redete: Euer Gnaden, laßt uns annehmen, ich hätte es um meinetwillen getan; es könnte sich dann herausstellen, daß ich im Rechte bin. Der Mann, den ich geschaffen habe — denn ich bin es, der den Hofjägermeister Jörgen Steenfeld auf Steensgaard geschaffen hat —, hat vielleicht nicht meinen Wünschen entsprochen, und ich habe es vielleicht nicht für wert befunden, für diesen Mann zu arbeiten. Ich habe ihn wohl kraft der Bedingungen, die in seiner Stellung, seinen Verhältnissen lagen, geschaffen, doch seine Natur habe ich nicht ändern können. Ist es darum so undenkbar, daß ich den Wunsch hegen konnte, einen andern an seine Stelle zu setzen, einen andern, der alles besäße, was jenem fehlt, der meinem Leben und meiner Arbeit den Inhalt geben könnte, nach dem ich trachte, den ich nicht ent¬ behren kann? Und war es somit ein Unrecht von mir? Sie starrte ihn unsicher an. Kalt lächelte und wies mit einer Handbewegung über die Landschaft hin, die sich draußen unter der klaren Sonne ausbreitete: Hier habe ich mein Ziel gesetzt, hier will ich arbeiten, säen und ernten; doch ich bin ein Kind der Stadt, einer aus der Gesellschaft der Menschen; ich will für Menschen arbeiten, nicht für die tote Erde. Ich brauche einen wahren Menschen, für den ich arbeite, keine Er¬ scheinung, die ich selbst geschaffen habe. Ich habe Ihre Arbeit nicht nötig, ich bedarf deren nicht, rief sie da heftig, ich habe Sie nicht gebeten, zu kommen, ich halte Sie auch nicht zurück — nein, gar nichts. Und das hier ist auch nicht meine Welt. Ich habe ein Heim, das einmal mir gehören wird, ein Heim, worin ich die Arbeit keines andern brauche. Wissen Sie das? fragte er und sah sie sicher an. Wollen Sie sich etwa dort bei mir eindrängen? Ja, sagte Kalt. Mit welchem Recht? rief sie, und ihr Blick loderte vor Zorn. Da beugte sich Kalt lächelnd vor ihr: Weil ich Sie geliebt habe vom ersten Tage an, da ich Sie gesehen — weil Sie — Sie allein mein Leben sind. Eine tiefe Nöte ergoß sich ihr über Stirn und Wangen; sie ballte ihre Hand, und ihre Lippen öffneten sich wie zur Antwort. Doch Kalt verneigte sich mit demselben Lächeln und war fort. Sie sank auf einen Stuhl herab; ihre Hand preßte sich um die Armlehne, und ihre Brust klopfte heftig. Da rollte dröhnend ein Wagen über die Brücke. Er brachte Wildenbrücks aus Aastrup, die Gegenvisite zu machen kamen. Kalt aber stand draußen neben der Brücke, während der Sonnenschein auf den Spiegel des Schloßgrabens fiel. Zyniker war er auch. Ein Jünger von Diogenes und Krates aus Theben. Er lächelte und dachte an die vornehme Jungfrau namens Hipparcha, die den zynischen „Philo¬ sophen" Krates allen schönen, vornehmen und reichen Freiern vorgezogen und sich umzubringen versprochen hatte, wenn sie ihn nicht bekommen würde; er dachte an Lais. die dem närrischen Diogenes ihre teure Gunst angeboten, und an Marie Gubbe und die Worte, die sie zu dem gelehrten Professor vor ihrem Hause, einer Fährstelle auf Falster, gesprochen hatte.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311080/640>, abgerufen am 22.07.2024.