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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

und herrlich erschien, obwohl sie nur einen kleinen Ausschnitt davon kannten. Sie
schauten sie eben mit Künstleraugen: deutlich sahen sie jede Gestalt und fanden
das Charakteristische heraus; wie wir sie heute noch sehen, so haben sie sie uns
vor Augen gestellt, die schwerwaudelnden Rinder und die saumnachschleppeuden
Weiber. Daß der Homer, der so beobachtet, nicht der einzige seiner Art, sondern
Repräsentant seines Volkes ist, beweist die Fülle der Kunstwerke, die dieses Volk
nach ihm geschaffen hat. Und ein frühreifer Knabe ist der homerische Mensch;
nicht an der noch so schönen Oberfläche der Dinge bleibt sein Blick haften, er
dringt ins Innere, enthüllt das Menschengemüt, lehrt, so jung er ist, Lebens¬
weisheit und erkennt die Tragik des Weltlaufs. Darum gefällt Homer nicht bloß
den Knaben (solchen Knaben nämlich, die ihn lesen dürfen, ohne dabei mit dem
Digamma gepeinigt zu werden), sondern auch die gebildeten Männer aller Zeiten
lieben ihn. Man weiß, wie ihn Goethe und Schiller geschätzt haben, und Jakob
Burckhardt pflegte seine Schüler zu mahnen, sie sollten die Fühlung mit Homer
nie ganz verlieren. Darum hat sich Heinrich Voß um die Deutschen, die nicht
griechisch können (und deren werden in Zukunft immer mehr werden), oder die
ihr Griechisch vergessen haben, ein unsterbliches Verdienst erworben, das ihm bis
jetzt von keinem Konkurrenten streitig gemacht worden ist. Vielleicht ist es keinem
andern Übersetzer eines klassischen Werkes so vollkommen gelungen, nicht bloß den
Inhalt und die Form, sondern auch den Geist, die Stimmung und den Ton des
Originals wiederzugeben. Weil nun dieses Werk, das Ewigkeitswert hat, "in
deutscher Sprache nur ärmlich gewandet erscheint", hat der Verlag von Karl
Konegen und Ernst Stülpnagel in Wien eine neue, schön ausgestattete Ausgabe
veranstaltet. Jeder Band kostet (in Leder gebunden) 10 Mark (eine Luxusaus¬
gabe in hundert handschriftlich numerierten Exemplaren in Pergmneutband 25 Mark).
Der Bearbeiter, Hans Feigl, hat den Vossischen Text pietätvoll behandelt, nur
hie und da ein Wort, ein Satzgefüge, das dem heutigen Sprachgebrauch oder
Sprachgefühl nicht mehr ganz zu entsprechen schien, durch ein andres ersetzt. Dem
ersten Bande, der uns vorliegt, und der die Ilias enthält, ist ein Vorwort von
Willy Pastor beigegeben. Dieser glaubt mit Herman Grimm, daß Homer ein
Trojaner gewesen sei, und daß er in den olympischen Göttern eine wenig acht¬
bare Aristokratie im Gegensatz zu dem durch die Menschen repräsentierten tüchtigen
Bürgertum habe darstellen und verurteilen wollen; zwei Ansichten, über die sich
L. I- natürlich streiten läßt.


Aus unserm Kriegsleben in Südafrika.

Von Max Schmidt. (Runge,
Großlichterfelde.) Der Verfasser dieses schönen und ernsten Buchs hat den Krieg
in Südwestafrika als Feldprediger mitgemacht und schildert uus nun teils in zu¬
sammenhängender Erzählung, teils in Tagebuchlättern seine Erlebnisse und Eindrücke.
Ich habe von dem Buche einen sehr tiefen und sehr erfreulichen Eindruck empfangen.
Die Erzählung ist ergreifend, der Verfasser verfügt über ein feines Darstelluugs-
talent und spricht stets mit natürlicher Stimme, einfach und frisch heraus, wie es
ihm ums Herz ist. Die Schilderungen sind nicht wie bei dem bekannten Frenssenschen
Buch künstlerisch überarbeitet, der Verfasser braucht sich nicht erst mittels der
Phantasie in einen fremden Bericht hineinzudenken: er erzählt, was er mit eignen
Augen gesehn hat, und weiß, daß die schlichte Größe jener Kämpfe schon allein
durch sich selbst tief genug zu wirken vermag. So hat man stets das Gefühl, ein
unretuschiertes, durch keine künstlerischen Mittel in seinen Wirkungen gesteigertes
Bild, eine treue Aufnahme der Wirklichkeit vor sich zu haben. Es sind zum Teil
erschütternde Bilder, die er uns sehn läßt, und dennoch habe ich, während ich in


Maßgebliches und Unmaßgebliches

und herrlich erschien, obwohl sie nur einen kleinen Ausschnitt davon kannten. Sie
schauten sie eben mit Künstleraugen: deutlich sahen sie jede Gestalt und fanden
das Charakteristische heraus; wie wir sie heute noch sehen, so haben sie sie uns
vor Augen gestellt, die schwerwaudelnden Rinder und die saumnachschleppeuden
Weiber. Daß der Homer, der so beobachtet, nicht der einzige seiner Art, sondern
Repräsentant seines Volkes ist, beweist die Fülle der Kunstwerke, die dieses Volk
nach ihm geschaffen hat. Und ein frühreifer Knabe ist der homerische Mensch;
nicht an der noch so schönen Oberfläche der Dinge bleibt sein Blick haften, er
dringt ins Innere, enthüllt das Menschengemüt, lehrt, so jung er ist, Lebens¬
weisheit und erkennt die Tragik des Weltlaufs. Darum gefällt Homer nicht bloß
den Knaben (solchen Knaben nämlich, die ihn lesen dürfen, ohne dabei mit dem
Digamma gepeinigt zu werden), sondern auch die gebildeten Männer aller Zeiten
lieben ihn. Man weiß, wie ihn Goethe und Schiller geschätzt haben, und Jakob
Burckhardt pflegte seine Schüler zu mahnen, sie sollten die Fühlung mit Homer
nie ganz verlieren. Darum hat sich Heinrich Voß um die Deutschen, die nicht
griechisch können (und deren werden in Zukunft immer mehr werden), oder die
ihr Griechisch vergessen haben, ein unsterbliches Verdienst erworben, das ihm bis
jetzt von keinem Konkurrenten streitig gemacht worden ist. Vielleicht ist es keinem
andern Übersetzer eines klassischen Werkes so vollkommen gelungen, nicht bloß den
Inhalt und die Form, sondern auch den Geist, die Stimmung und den Ton des
Originals wiederzugeben. Weil nun dieses Werk, das Ewigkeitswert hat, „in
deutscher Sprache nur ärmlich gewandet erscheint", hat der Verlag von Karl
Konegen und Ernst Stülpnagel in Wien eine neue, schön ausgestattete Ausgabe
veranstaltet. Jeder Band kostet (in Leder gebunden) 10 Mark (eine Luxusaus¬
gabe in hundert handschriftlich numerierten Exemplaren in Pergmneutband 25 Mark).
Der Bearbeiter, Hans Feigl, hat den Vossischen Text pietätvoll behandelt, nur
hie und da ein Wort, ein Satzgefüge, das dem heutigen Sprachgebrauch oder
Sprachgefühl nicht mehr ganz zu entsprechen schien, durch ein andres ersetzt. Dem
ersten Bande, der uns vorliegt, und der die Ilias enthält, ist ein Vorwort von
Willy Pastor beigegeben. Dieser glaubt mit Herman Grimm, daß Homer ein
Trojaner gewesen sei, und daß er in den olympischen Göttern eine wenig acht¬
bare Aristokratie im Gegensatz zu dem durch die Menschen repräsentierten tüchtigen
Bürgertum habe darstellen und verurteilen wollen; zwei Ansichten, über die sich
L. I- natürlich streiten läßt.


Aus unserm Kriegsleben in Südafrika.

Von Max Schmidt. (Runge,
Großlichterfelde.) Der Verfasser dieses schönen und ernsten Buchs hat den Krieg
in Südwestafrika als Feldprediger mitgemacht und schildert uus nun teils in zu¬
sammenhängender Erzählung, teils in Tagebuchlättern seine Erlebnisse und Eindrücke.
Ich habe von dem Buche einen sehr tiefen und sehr erfreulichen Eindruck empfangen.
Die Erzählung ist ergreifend, der Verfasser verfügt über ein feines Darstelluugs-
talent und spricht stets mit natürlicher Stimme, einfach und frisch heraus, wie es
ihm ums Herz ist. Die Schilderungen sind nicht wie bei dem bekannten Frenssenschen
Buch künstlerisch überarbeitet, der Verfasser braucht sich nicht erst mittels der
Phantasie in einen fremden Bericht hineinzudenken: er erzählt, was er mit eignen
Augen gesehn hat, und weiß, daß die schlichte Größe jener Kämpfe schon allein
durch sich selbst tief genug zu wirken vermag. So hat man stets das Gefühl, ein
unretuschiertes, durch keine künstlerischen Mittel in seinen Wirkungen gesteigertes
Bild, eine treue Aufnahme der Wirklichkeit vor sich zu haben. Es sind zum Teil
erschütternde Bilder, die er uns sehn läßt, und dennoch habe ich, während ich in


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[0566] Maßgebliches und Unmaßgebliches und herrlich erschien, obwohl sie nur einen kleinen Ausschnitt davon kannten. Sie schauten sie eben mit Künstleraugen: deutlich sahen sie jede Gestalt und fanden das Charakteristische heraus; wie wir sie heute noch sehen, so haben sie sie uns vor Augen gestellt, die schwerwaudelnden Rinder und die saumnachschleppeuden Weiber. Daß der Homer, der so beobachtet, nicht der einzige seiner Art, sondern Repräsentant seines Volkes ist, beweist die Fülle der Kunstwerke, die dieses Volk nach ihm geschaffen hat. Und ein frühreifer Knabe ist der homerische Mensch; nicht an der noch so schönen Oberfläche der Dinge bleibt sein Blick haften, er dringt ins Innere, enthüllt das Menschengemüt, lehrt, so jung er ist, Lebens¬ weisheit und erkennt die Tragik des Weltlaufs. Darum gefällt Homer nicht bloß den Knaben (solchen Knaben nämlich, die ihn lesen dürfen, ohne dabei mit dem Digamma gepeinigt zu werden), sondern auch die gebildeten Männer aller Zeiten lieben ihn. Man weiß, wie ihn Goethe und Schiller geschätzt haben, und Jakob Burckhardt pflegte seine Schüler zu mahnen, sie sollten die Fühlung mit Homer nie ganz verlieren. Darum hat sich Heinrich Voß um die Deutschen, die nicht griechisch können (und deren werden in Zukunft immer mehr werden), oder die ihr Griechisch vergessen haben, ein unsterbliches Verdienst erworben, das ihm bis jetzt von keinem Konkurrenten streitig gemacht worden ist. Vielleicht ist es keinem andern Übersetzer eines klassischen Werkes so vollkommen gelungen, nicht bloß den Inhalt und die Form, sondern auch den Geist, die Stimmung und den Ton des Originals wiederzugeben. Weil nun dieses Werk, das Ewigkeitswert hat, „in deutscher Sprache nur ärmlich gewandet erscheint", hat der Verlag von Karl Konegen und Ernst Stülpnagel in Wien eine neue, schön ausgestattete Ausgabe veranstaltet. Jeder Band kostet (in Leder gebunden) 10 Mark (eine Luxusaus¬ gabe in hundert handschriftlich numerierten Exemplaren in Pergmneutband 25 Mark). Der Bearbeiter, Hans Feigl, hat den Vossischen Text pietätvoll behandelt, nur hie und da ein Wort, ein Satzgefüge, das dem heutigen Sprachgebrauch oder Sprachgefühl nicht mehr ganz zu entsprechen schien, durch ein andres ersetzt. Dem ersten Bande, der uns vorliegt, und der die Ilias enthält, ist ein Vorwort von Willy Pastor beigegeben. Dieser glaubt mit Herman Grimm, daß Homer ein Trojaner gewesen sei, und daß er in den olympischen Göttern eine wenig acht¬ bare Aristokratie im Gegensatz zu dem durch die Menschen repräsentierten tüchtigen Bürgertum habe darstellen und verurteilen wollen; zwei Ansichten, über die sich L. I- natürlich streiten läßt. Aus unserm Kriegsleben in Südafrika. Von Max Schmidt. (Runge, Großlichterfelde.) Der Verfasser dieses schönen und ernsten Buchs hat den Krieg in Südwestafrika als Feldprediger mitgemacht und schildert uus nun teils in zu¬ sammenhängender Erzählung, teils in Tagebuchlättern seine Erlebnisse und Eindrücke. Ich habe von dem Buche einen sehr tiefen und sehr erfreulichen Eindruck empfangen. Die Erzählung ist ergreifend, der Verfasser verfügt über ein feines Darstelluugs- talent und spricht stets mit natürlicher Stimme, einfach und frisch heraus, wie es ihm ums Herz ist. Die Schilderungen sind nicht wie bei dem bekannten Frenssenschen Buch künstlerisch überarbeitet, der Verfasser braucht sich nicht erst mittels der Phantasie in einen fremden Bericht hineinzudenken: er erzählt, was er mit eignen Augen gesehn hat, und weiß, daß die schlichte Größe jener Kämpfe schon allein durch sich selbst tief genug zu wirken vermag. So hat man stets das Gefühl, ein unretuschiertes, durch keine künstlerischen Mittel in seinen Wirkungen gesteigertes Bild, eine treue Aufnahme der Wirklichkeit vor sich zu haben. Es sind zum Teil erschütternde Bilder, die er uns sehn läßt, und dennoch habe ich, während ich in

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_310410/566>, abgerufen am 22.07.2024.