Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Viertes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

und nur mit denen der vier oder fünf Leiter und hervorragenden Persönlichkeiten
zu vergleichen sind, mit denen das englische Publikum weit besser bekannt ist. Über
alle seine Maßnahmen wird sorgsam berichtet, und jeder Erklärung über Poliktit
wird innerhalb und außerhalb der Grenzen seines Vaterlandes die größte Aufmerk¬
samkeit zugewandt. Wenig Staatsmänner der Gegenwart sind so wild angegriffen
oder so warm verteidigt worden, und von wenigen kann in der Tat gesagt werden,
daß sie einen so beherrschenden Einfluß auf die Weltpolitik ausüben.

Aber wenn er einer der hervorragendsten Persönlichkeiten der Zeitgeschichte
ist, so ist er auch eine der am wenigsten verstandnen. Man kann lange und ein¬
gehende Beschreibungen über die Gewohnheiten und Abneigungen, das tägliche
Leben, die persönlichen Züge kleinerer Berühmtheiten lesen; aber das Leben, mit
einem Wort die wirkliche Persönlichkeit des höchsten Beamten des Deutschen Reiches
hat man noch nicht geschildert. Vom Fürsten Bülow, dem deutschen Kanzler, hört
die Welt viel, aber von Bernhard von Bülow, dem Menschen, weiß sie nichts.
In der Tat, was sein Privatleben betrifft, beobachtet er eine Zurückhaltung, die
sich von den willig geäußerten Selbstbeschreibungen andrer hervorragender Männer
des politischen Lebens abhebt. Denn es ist einer seiner vielen Widersprüche, daß
Fürst Bülow, während wenig Staatsmänner so zugänglich für die Presse oder so
offen und höflich im Verkehr mit ihr sind, solange es sich lediglich um politische
Fragen handelt, den Berichterstatter (deutschen oder fremden) zuvorkommend aber
bestimmt ablehnt, sobald dieser versucht, die leiseste persönliche Note in die Unter¬
redung zu bringen; auch der unerschrockenste amerikanische Berichterstatter hat bisher
keinen Erfolg gehabt, die Schweigsamkeit und ruhige Würde zu durchbrechen, mit
der sich Fürst Bülow selbst umgibt. Das ist zu bedauern, denn die große Mehr¬
zahl der Leute ist der Meinung Abraham Lincolns, daß "der Mensch, den ich
nicht verstehe, der Mensch ist, den ich nicht mag", und überdies ist das Publikum
geneigt zu wähnen, es habe eine Art begründetes Recht, soviel, wie es wünscht,
von dem Innenleben dessen zu kennen, der an so hervorragender Stelle vor ihm
steht. Auch ist es sehr schwierig, eines Mannes politisches Werk mit einiger Ge¬
rechtigkeit zu beurteilen, wenn man nichts von den tiefern Beweggründen, den
leitenden Grundsätzen weiß, die die Quelle seiner Taten sind.

Fürst Bülow steht jetzt in seinem elften Dienstjnhre -- von 1897 bis 1900 als
Staatssekretär des Auswärtigen Amtes und seitdem als Reichskanzler. Beim
Rückblick über diesen Zeitraum werden viele denken, sie könnten ebenso große
Widersprüche und ernste Mißgriffe entdecken wie glänzende Taten und zweifel¬
losen Fortschritt. Aber die meisten seiner Kritiker übersehen dabei zwei Tatsachen.
Erstens die großen Schwierigkeiten -- besonders bei den auswärtigen Angelegen¬
heiten --, die ihn hemmen, Schwierigkeiten, die er sich nicht selbst geschaffen hat,
denn er hat sie entweder von dem frühern Kanzler übernommen, oder sie sind
ihm neu entstanden. Zweitens, daß die deutsche Politik unter keinen Umständen
mit britischen Maße gemessen werden darf, und daß deshalb -- dank der
hoffnungslosen Parteispaltung, dem vorherrschenden Einfluß der Krone und vielen
andern Faktoren -- vieles, was im parlamentarischen Leben Englands unver¬
ständlich wäre, eine einfache Notwendigkeit des politischen Wesens in Deutsch-
land ist. ^ -^^ ^--^ ^"'"^i ^

Seine acht Jahre als Kanzler sind praktisch eine lange Reihe von Konflikten
gewesen -- mit den Sozialisten über innere Regierung, mit feindseligem Hofeinfluß
über auswärtige Angelegenheiten, mit dem Zentrum über Kolontalfragen, und end¬
lich mit Extremen aller Parteien, die irgendeiner ihrer Theorien zuliebe am
Reiche rütteln oder, gegen die Wohlfahrt des Ganzen, partikularistischen Interessen


Maßgebliches und Unmaßgebliches

und nur mit denen der vier oder fünf Leiter und hervorragenden Persönlichkeiten
zu vergleichen sind, mit denen das englische Publikum weit besser bekannt ist. Über
alle seine Maßnahmen wird sorgsam berichtet, und jeder Erklärung über Poliktit
wird innerhalb und außerhalb der Grenzen seines Vaterlandes die größte Aufmerk¬
samkeit zugewandt. Wenig Staatsmänner der Gegenwart sind so wild angegriffen
oder so warm verteidigt worden, und von wenigen kann in der Tat gesagt werden,
daß sie einen so beherrschenden Einfluß auf die Weltpolitik ausüben.

Aber wenn er einer der hervorragendsten Persönlichkeiten der Zeitgeschichte
ist, so ist er auch eine der am wenigsten verstandnen. Man kann lange und ein¬
gehende Beschreibungen über die Gewohnheiten und Abneigungen, das tägliche
Leben, die persönlichen Züge kleinerer Berühmtheiten lesen; aber das Leben, mit
einem Wort die wirkliche Persönlichkeit des höchsten Beamten des Deutschen Reiches
hat man noch nicht geschildert. Vom Fürsten Bülow, dem deutschen Kanzler, hört
die Welt viel, aber von Bernhard von Bülow, dem Menschen, weiß sie nichts.
In der Tat, was sein Privatleben betrifft, beobachtet er eine Zurückhaltung, die
sich von den willig geäußerten Selbstbeschreibungen andrer hervorragender Männer
des politischen Lebens abhebt. Denn es ist einer seiner vielen Widersprüche, daß
Fürst Bülow, während wenig Staatsmänner so zugänglich für die Presse oder so
offen und höflich im Verkehr mit ihr sind, solange es sich lediglich um politische
Fragen handelt, den Berichterstatter (deutschen oder fremden) zuvorkommend aber
bestimmt ablehnt, sobald dieser versucht, die leiseste persönliche Note in die Unter¬
redung zu bringen; auch der unerschrockenste amerikanische Berichterstatter hat bisher
keinen Erfolg gehabt, die Schweigsamkeit und ruhige Würde zu durchbrechen, mit
der sich Fürst Bülow selbst umgibt. Das ist zu bedauern, denn die große Mehr¬
zahl der Leute ist der Meinung Abraham Lincolns, daß „der Mensch, den ich
nicht verstehe, der Mensch ist, den ich nicht mag", und überdies ist das Publikum
geneigt zu wähnen, es habe eine Art begründetes Recht, soviel, wie es wünscht,
von dem Innenleben dessen zu kennen, der an so hervorragender Stelle vor ihm
steht. Auch ist es sehr schwierig, eines Mannes politisches Werk mit einiger Ge¬
rechtigkeit zu beurteilen, wenn man nichts von den tiefern Beweggründen, den
leitenden Grundsätzen weiß, die die Quelle seiner Taten sind.

Fürst Bülow steht jetzt in seinem elften Dienstjnhre — von 1897 bis 1900 als
Staatssekretär des Auswärtigen Amtes und seitdem als Reichskanzler. Beim
Rückblick über diesen Zeitraum werden viele denken, sie könnten ebenso große
Widersprüche und ernste Mißgriffe entdecken wie glänzende Taten und zweifel¬
losen Fortschritt. Aber die meisten seiner Kritiker übersehen dabei zwei Tatsachen.
Erstens die großen Schwierigkeiten — besonders bei den auswärtigen Angelegen¬
heiten —, die ihn hemmen, Schwierigkeiten, die er sich nicht selbst geschaffen hat,
denn er hat sie entweder von dem frühern Kanzler übernommen, oder sie sind
ihm neu entstanden. Zweitens, daß die deutsche Politik unter keinen Umständen
mit britischen Maße gemessen werden darf, und daß deshalb — dank der
hoffnungslosen Parteispaltung, dem vorherrschenden Einfluß der Krone und vielen
andern Faktoren — vieles, was im parlamentarischen Leben Englands unver¬
ständlich wäre, eine einfache Notwendigkeit des politischen Wesens in Deutsch-
land ist. ^ -^^ ^--^ ^"'"^i ^

Seine acht Jahre als Kanzler sind praktisch eine lange Reihe von Konflikten
gewesen — mit den Sozialisten über innere Regierung, mit feindseligem Hofeinfluß
über auswärtige Angelegenheiten, mit dem Zentrum über Kolontalfragen, und end¬
lich mit Extremen aller Parteien, die irgendeiner ihrer Theorien zuliebe am
Reiche rütteln oder, gegen die Wohlfahrt des Ganzen, partikularistischen Interessen


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0259" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/310670"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_1367" prev="#ID_1366"> und nur mit denen der vier oder fünf Leiter und hervorragenden Persönlichkeiten<lb/>
zu vergleichen sind, mit denen das englische Publikum weit besser bekannt ist. Über<lb/>
alle seine Maßnahmen wird sorgsam berichtet, und jeder Erklärung über Poliktit<lb/>
wird innerhalb und außerhalb der Grenzen seines Vaterlandes die größte Aufmerk¬<lb/>
samkeit zugewandt. Wenig Staatsmänner der Gegenwart sind so wild angegriffen<lb/>
oder so warm verteidigt worden, und von wenigen kann in der Tat gesagt werden,<lb/>
daß sie einen so beherrschenden Einfluß auf die Weltpolitik ausüben.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1368"> Aber wenn er einer der hervorragendsten Persönlichkeiten der Zeitgeschichte<lb/>
ist, so ist er auch eine der am wenigsten verstandnen. Man kann lange und ein¬<lb/>
gehende Beschreibungen über die Gewohnheiten und Abneigungen, das tägliche<lb/>
Leben, die persönlichen Züge kleinerer Berühmtheiten lesen; aber das Leben, mit<lb/>
einem Wort die wirkliche Persönlichkeit des höchsten Beamten des Deutschen Reiches<lb/>
hat man noch nicht geschildert. Vom Fürsten Bülow, dem deutschen Kanzler, hört<lb/>
die Welt viel, aber von Bernhard von Bülow, dem Menschen, weiß sie nichts.<lb/>
In der Tat, was sein Privatleben betrifft, beobachtet er eine Zurückhaltung, die<lb/>
sich von den willig geäußerten Selbstbeschreibungen andrer hervorragender Männer<lb/>
des politischen Lebens abhebt. Denn es ist einer seiner vielen Widersprüche, daß<lb/>
Fürst Bülow, während wenig Staatsmänner so zugänglich für die Presse oder so<lb/>
offen und höflich im Verkehr mit ihr sind, solange es sich lediglich um politische<lb/>
Fragen handelt, den Berichterstatter (deutschen oder fremden) zuvorkommend aber<lb/>
bestimmt ablehnt, sobald dieser versucht, die leiseste persönliche Note in die Unter¬<lb/>
redung zu bringen; auch der unerschrockenste amerikanische Berichterstatter hat bisher<lb/>
keinen Erfolg gehabt, die Schweigsamkeit und ruhige Würde zu durchbrechen, mit<lb/>
der sich Fürst Bülow selbst umgibt. Das ist zu bedauern, denn die große Mehr¬<lb/>
zahl der Leute ist der Meinung Abraham Lincolns, daß &#x201E;der Mensch, den ich<lb/>
nicht verstehe, der Mensch ist, den ich nicht mag", und überdies ist das Publikum<lb/>
geneigt zu wähnen, es habe eine Art begründetes Recht, soviel, wie es wünscht,<lb/>
von dem Innenleben dessen zu kennen, der an so hervorragender Stelle vor ihm<lb/>
steht. Auch ist es sehr schwierig, eines Mannes politisches Werk mit einiger Ge¬<lb/>
rechtigkeit zu beurteilen, wenn man nichts von den tiefern Beweggründen, den<lb/>
leitenden Grundsätzen weiß, die die Quelle seiner Taten sind.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1369"> Fürst Bülow steht jetzt in seinem elften Dienstjnhre &#x2014; von 1897 bis 1900 als<lb/>
Staatssekretär des Auswärtigen Amtes und seitdem als Reichskanzler. Beim<lb/>
Rückblick über diesen Zeitraum werden viele denken, sie könnten ebenso große<lb/>
Widersprüche und ernste Mißgriffe entdecken wie glänzende Taten und zweifel¬<lb/>
losen Fortschritt. Aber die meisten seiner Kritiker übersehen dabei zwei Tatsachen.<lb/>
Erstens die großen Schwierigkeiten &#x2014; besonders bei den auswärtigen Angelegen¬<lb/>
heiten &#x2014;, die ihn hemmen, Schwierigkeiten, die er sich nicht selbst geschaffen hat,<lb/>
denn er hat sie entweder von dem frühern Kanzler übernommen, oder sie sind<lb/>
ihm neu entstanden. Zweitens, daß die deutsche Politik unter keinen Umständen<lb/>
mit britischen Maße gemessen werden darf, und daß deshalb &#x2014; dank der<lb/>
hoffnungslosen Parteispaltung, dem vorherrschenden Einfluß der Krone und vielen<lb/>
andern Faktoren &#x2014; vieles, was im parlamentarischen Leben Englands unver¬<lb/>
ständlich wäre, eine einfache Notwendigkeit des politischen Wesens in Deutsch-<lb/>
land ist. ^    -^^ ^--^ ^"'"^i ^</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1370" next="#ID_1371"> Seine acht Jahre als Kanzler sind praktisch eine lange Reihe von Konflikten<lb/>
gewesen &#x2014; mit den Sozialisten über innere Regierung, mit feindseligem Hofeinfluß<lb/>
über auswärtige Angelegenheiten, mit dem Zentrum über Kolontalfragen, und end¬<lb/>
lich mit Extremen aller Parteien, die irgendeiner ihrer Theorien zuliebe am<lb/>
Reiche rütteln oder, gegen die Wohlfahrt des Ganzen, partikularistischen Interessen</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0259] Maßgebliches und Unmaßgebliches und nur mit denen der vier oder fünf Leiter und hervorragenden Persönlichkeiten zu vergleichen sind, mit denen das englische Publikum weit besser bekannt ist. Über alle seine Maßnahmen wird sorgsam berichtet, und jeder Erklärung über Poliktit wird innerhalb und außerhalb der Grenzen seines Vaterlandes die größte Aufmerk¬ samkeit zugewandt. Wenig Staatsmänner der Gegenwart sind so wild angegriffen oder so warm verteidigt worden, und von wenigen kann in der Tat gesagt werden, daß sie einen so beherrschenden Einfluß auf die Weltpolitik ausüben. Aber wenn er einer der hervorragendsten Persönlichkeiten der Zeitgeschichte ist, so ist er auch eine der am wenigsten verstandnen. Man kann lange und ein¬ gehende Beschreibungen über die Gewohnheiten und Abneigungen, das tägliche Leben, die persönlichen Züge kleinerer Berühmtheiten lesen; aber das Leben, mit einem Wort die wirkliche Persönlichkeit des höchsten Beamten des Deutschen Reiches hat man noch nicht geschildert. Vom Fürsten Bülow, dem deutschen Kanzler, hört die Welt viel, aber von Bernhard von Bülow, dem Menschen, weiß sie nichts. In der Tat, was sein Privatleben betrifft, beobachtet er eine Zurückhaltung, die sich von den willig geäußerten Selbstbeschreibungen andrer hervorragender Männer des politischen Lebens abhebt. Denn es ist einer seiner vielen Widersprüche, daß Fürst Bülow, während wenig Staatsmänner so zugänglich für die Presse oder so offen und höflich im Verkehr mit ihr sind, solange es sich lediglich um politische Fragen handelt, den Berichterstatter (deutschen oder fremden) zuvorkommend aber bestimmt ablehnt, sobald dieser versucht, die leiseste persönliche Note in die Unter¬ redung zu bringen; auch der unerschrockenste amerikanische Berichterstatter hat bisher keinen Erfolg gehabt, die Schweigsamkeit und ruhige Würde zu durchbrechen, mit der sich Fürst Bülow selbst umgibt. Das ist zu bedauern, denn die große Mehr¬ zahl der Leute ist der Meinung Abraham Lincolns, daß „der Mensch, den ich nicht verstehe, der Mensch ist, den ich nicht mag", und überdies ist das Publikum geneigt zu wähnen, es habe eine Art begründetes Recht, soviel, wie es wünscht, von dem Innenleben dessen zu kennen, der an so hervorragender Stelle vor ihm steht. Auch ist es sehr schwierig, eines Mannes politisches Werk mit einiger Ge¬ rechtigkeit zu beurteilen, wenn man nichts von den tiefern Beweggründen, den leitenden Grundsätzen weiß, die die Quelle seiner Taten sind. Fürst Bülow steht jetzt in seinem elften Dienstjnhre — von 1897 bis 1900 als Staatssekretär des Auswärtigen Amtes und seitdem als Reichskanzler. Beim Rückblick über diesen Zeitraum werden viele denken, sie könnten ebenso große Widersprüche und ernste Mißgriffe entdecken wie glänzende Taten und zweifel¬ losen Fortschritt. Aber die meisten seiner Kritiker übersehen dabei zwei Tatsachen. Erstens die großen Schwierigkeiten — besonders bei den auswärtigen Angelegen¬ heiten —, die ihn hemmen, Schwierigkeiten, die er sich nicht selbst geschaffen hat, denn er hat sie entweder von dem frühern Kanzler übernommen, oder sie sind ihm neu entstanden. Zweitens, daß die deutsche Politik unter keinen Umständen mit britischen Maße gemessen werden darf, und daß deshalb — dank der hoffnungslosen Parteispaltung, dem vorherrschenden Einfluß der Krone und vielen andern Faktoren — vieles, was im parlamentarischen Leben Englands unver¬ ständlich wäre, eine einfache Notwendigkeit des politischen Wesens in Deutsch- land ist. ^ -^^ ^--^ ^"'"^i ^ Seine acht Jahre als Kanzler sind praktisch eine lange Reihe von Konflikten gewesen — mit den Sozialisten über innere Regierung, mit feindseligem Hofeinfluß über auswärtige Angelegenheiten, mit dem Zentrum über Kolontalfragen, und end¬ lich mit Extremen aller Parteien, die irgendeiner ihrer Theorien zuliebe am Reiche rütteln oder, gegen die Wohlfahrt des Ganzen, partikularistischen Interessen

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_310410
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_310410/259
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_310410/259>, abgerufen am 22.07.2024.