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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Garantien für die Integrität ihres wirklichen Besitzstandes und dementsprechend
für ihre politische Kräftigung bietet. Diese Lösung wird auch Deutschland, das
nach wie vor der Bundesgenosse Österreich-Ungarns und der Freund der Türkei
bleibt, unbekümmert um sinnlose Erregungen urteilsloser und aufgesetzter Volks¬
massen ruhig und fest zu unterstützen haben. Auch Italien, das sich bis jetzt mit
bemerkenswerter Ruhe und kalter Überlegung im Hintergrunde gehalten hat, wird,
wenn nicht alle Anzeichen trügen, erkennen, daß ein besonnenes Hand in Hand gehn
mit Österreich-Ungarn seine Wünsche und Interessen in der Balkanpolitik mehr fördert,
als wenn es seine Hand dazu bietet, daß England, Rußland und Frankreich ein
Übergewicht gewinnen, um diese Fragen uach ihrem Gutdünken zu entscheiden.

Für Deutschland war es natürlich keine angenehme Lage, in die es durch das
Vorgehn Österreich-Ungarns der Türkei gegenüber versetzt wurde. Aber wenn die
Türken infolgedessen vorschnell glaubten, mit England besser daran zu sein, so sind
sie schon eines andern belehrt worden. Wir sind in der Lage, ruhig abzuwarten,
bis den türkischen Staatsmännern die Einsicht zurückkehrt, daß Deutschland das
wirkliche Interesse der Türkei von allen auswärtigen Mächten immer noch am
besten und uneigennützigsten verstanden hat. Wir hätten allerdings gewünscht, daß
die allzu emphatische Erklärung in Konstantinopel, wir hätten keine Schuld an dem
Vorgehn Österreich-Ungarns, lieber unterblieben wäre, wenigstens in dieser Form.
Daß wir aber mit Österreich-Ungarn um der Kühnheit und Eigenmächtigkeit seiner
Politik willen nicht brechen, ist selbstverständlich. Deshalb verrät auch das Jammern
einiger deutscher Blätter darüber, daß wir es nun mit der Türkei verdorben
haben, wenig politischen Takt. Wären wir um der türkischen Freundschaft willen
unserm Bundesgenossen in den Rücken gefallen, oder hätten wir uns auch nur
kühl hofmeisternd beiseite gestellt, so wäre uus das nicht nur in Österreich-Ungarn,
sondern überall, ja auch in der Türkei selbst übel gelohnt worden. Wir stehn an
der Seite Österreich-Ungarns in dem wohlüberlegten Bewußtsein, unsre eignen
Interessen damit zu wahren, nicht etwa, wie man wohl gemeint hat, aus Dankbar¬
keit für die Sekundantendienste in Algeciras. Darin können uns auch Taktlosigkeiten
der österreichischen Presse nicht beirren.




Koloniale Rundschau

In Südafrika entwickeln sich die Dinge rascher, als man sich vor kurzem
gedacht hatte. Noch vor wenigen Monaten kannte man die südafrikanischen
Einigungsbestrebungen eigentlich nur andeutungsweise, denn es ließ sich kein rechter
Überblick gewinnen über deren Umfang und die Aussichten. Der Sturz Jamesons,
der das politische Erbe Cecil Rhodes, die Idee eines geeinigten Südafrika, ver¬
wirklichen wollte, schienen die "Vereinigten Staaten von Südafrika" wieder in
weitere Ferne gerückt zu haben. Dabei hat man aber die schöpferische Kraft des
Burentums offenbar unterschätzt. Die Energie, mit der seine Vertreter die Ver¬
wirklichung der politischen Ziele der beiden Erbfeinde Cecil Rhodes und Paul Krüger
auf eiuer neuen Grundlage in die Hand genommen haben, die Bereitwilligkeit, mit
der sich das eingesessene englische Element an diesen Bestrebungen beteiligt, läßt keine
Zweifel mehr darüber aufkommen, daß die Zeit Südafrikas nahe ist.

Der südafrikanische Engländer zweiter Generation fühlt sich eben zunächst als
Afrikander, und wenn ihm ein freies Südafrika unter englischer Flagge geboten wird,
so greift er zu. Und das Burentum ist so klug und verlangt vorläufig nicht mehr,
sondern überläßt die völlige Loslösung vom britischen Imperium der natürlichen
Entwicklung. Denn kommen wird diese Loslösung todsicher.

Einstweilen haben die Vertreter der verschiednen südafrikanischen Kolonien:
Kapland, Transvaal, Oranjekolonie und Natal, miteinander verhandelt, und die
Frucht dieser Verhandlungen ist der jetzt in Durbau tagende südafrikanische


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Garantien für die Integrität ihres wirklichen Besitzstandes und dementsprechend
für ihre politische Kräftigung bietet. Diese Lösung wird auch Deutschland, das
nach wie vor der Bundesgenosse Österreich-Ungarns und der Freund der Türkei
bleibt, unbekümmert um sinnlose Erregungen urteilsloser und aufgesetzter Volks¬
massen ruhig und fest zu unterstützen haben. Auch Italien, das sich bis jetzt mit
bemerkenswerter Ruhe und kalter Überlegung im Hintergrunde gehalten hat, wird,
wenn nicht alle Anzeichen trügen, erkennen, daß ein besonnenes Hand in Hand gehn
mit Österreich-Ungarn seine Wünsche und Interessen in der Balkanpolitik mehr fördert,
als wenn es seine Hand dazu bietet, daß England, Rußland und Frankreich ein
Übergewicht gewinnen, um diese Fragen uach ihrem Gutdünken zu entscheiden.

Für Deutschland war es natürlich keine angenehme Lage, in die es durch das
Vorgehn Österreich-Ungarns der Türkei gegenüber versetzt wurde. Aber wenn die
Türken infolgedessen vorschnell glaubten, mit England besser daran zu sein, so sind
sie schon eines andern belehrt worden. Wir sind in der Lage, ruhig abzuwarten,
bis den türkischen Staatsmännern die Einsicht zurückkehrt, daß Deutschland das
wirkliche Interesse der Türkei von allen auswärtigen Mächten immer noch am
besten und uneigennützigsten verstanden hat. Wir hätten allerdings gewünscht, daß
die allzu emphatische Erklärung in Konstantinopel, wir hätten keine Schuld an dem
Vorgehn Österreich-Ungarns, lieber unterblieben wäre, wenigstens in dieser Form.
Daß wir aber mit Österreich-Ungarn um der Kühnheit und Eigenmächtigkeit seiner
Politik willen nicht brechen, ist selbstverständlich. Deshalb verrät auch das Jammern
einiger deutscher Blätter darüber, daß wir es nun mit der Türkei verdorben
haben, wenig politischen Takt. Wären wir um der türkischen Freundschaft willen
unserm Bundesgenossen in den Rücken gefallen, oder hätten wir uns auch nur
kühl hofmeisternd beiseite gestellt, so wäre uus das nicht nur in Österreich-Ungarn,
sondern überall, ja auch in der Türkei selbst übel gelohnt worden. Wir stehn an
der Seite Österreich-Ungarns in dem wohlüberlegten Bewußtsein, unsre eignen
Interessen damit zu wahren, nicht etwa, wie man wohl gemeint hat, aus Dankbar¬
keit für die Sekundantendienste in Algeciras. Darin können uns auch Taktlosigkeiten
der österreichischen Presse nicht beirren.




Koloniale Rundschau

In Südafrika entwickeln sich die Dinge rascher, als man sich vor kurzem
gedacht hatte. Noch vor wenigen Monaten kannte man die südafrikanischen
Einigungsbestrebungen eigentlich nur andeutungsweise, denn es ließ sich kein rechter
Überblick gewinnen über deren Umfang und die Aussichten. Der Sturz Jamesons,
der das politische Erbe Cecil Rhodes, die Idee eines geeinigten Südafrika, ver¬
wirklichen wollte, schienen die „Vereinigten Staaten von Südafrika" wieder in
weitere Ferne gerückt zu haben. Dabei hat man aber die schöpferische Kraft des
Burentums offenbar unterschätzt. Die Energie, mit der seine Vertreter die Ver¬
wirklichung der politischen Ziele der beiden Erbfeinde Cecil Rhodes und Paul Krüger
auf eiuer neuen Grundlage in die Hand genommen haben, die Bereitwilligkeit, mit
der sich das eingesessene englische Element an diesen Bestrebungen beteiligt, läßt keine
Zweifel mehr darüber aufkommen, daß die Zeit Südafrikas nahe ist.

Der südafrikanische Engländer zweiter Generation fühlt sich eben zunächst als
Afrikander, und wenn ihm ein freies Südafrika unter englischer Flagge geboten wird,
so greift er zu. Und das Burentum ist so klug und verlangt vorläufig nicht mehr,
sondern überläßt die völlige Loslösung vom britischen Imperium der natürlichen
Entwicklung. Denn kommen wird diese Loslösung todsicher.

Einstweilen haben die Vertreter der verschiednen südafrikanischen Kolonien:
Kapland, Transvaal, Oranjekolonie und Natal, miteinander verhandelt, und die
Frucht dieser Verhandlungen ist der jetzt in Durbau tagende südafrikanische


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[0212] Maßgebliches und Unmaßgebliches Garantien für die Integrität ihres wirklichen Besitzstandes und dementsprechend für ihre politische Kräftigung bietet. Diese Lösung wird auch Deutschland, das nach wie vor der Bundesgenosse Österreich-Ungarns und der Freund der Türkei bleibt, unbekümmert um sinnlose Erregungen urteilsloser und aufgesetzter Volks¬ massen ruhig und fest zu unterstützen haben. Auch Italien, das sich bis jetzt mit bemerkenswerter Ruhe und kalter Überlegung im Hintergrunde gehalten hat, wird, wenn nicht alle Anzeichen trügen, erkennen, daß ein besonnenes Hand in Hand gehn mit Österreich-Ungarn seine Wünsche und Interessen in der Balkanpolitik mehr fördert, als wenn es seine Hand dazu bietet, daß England, Rußland und Frankreich ein Übergewicht gewinnen, um diese Fragen uach ihrem Gutdünken zu entscheiden. Für Deutschland war es natürlich keine angenehme Lage, in die es durch das Vorgehn Österreich-Ungarns der Türkei gegenüber versetzt wurde. Aber wenn die Türken infolgedessen vorschnell glaubten, mit England besser daran zu sein, so sind sie schon eines andern belehrt worden. Wir sind in der Lage, ruhig abzuwarten, bis den türkischen Staatsmännern die Einsicht zurückkehrt, daß Deutschland das wirkliche Interesse der Türkei von allen auswärtigen Mächten immer noch am besten und uneigennützigsten verstanden hat. Wir hätten allerdings gewünscht, daß die allzu emphatische Erklärung in Konstantinopel, wir hätten keine Schuld an dem Vorgehn Österreich-Ungarns, lieber unterblieben wäre, wenigstens in dieser Form. Daß wir aber mit Österreich-Ungarn um der Kühnheit und Eigenmächtigkeit seiner Politik willen nicht brechen, ist selbstverständlich. Deshalb verrät auch das Jammern einiger deutscher Blätter darüber, daß wir es nun mit der Türkei verdorben haben, wenig politischen Takt. Wären wir um der türkischen Freundschaft willen unserm Bundesgenossen in den Rücken gefallen, oder hätten wir uns auch nur kühl hofmeisternd beiseite gestellt, so wäre uus das nicht nur in Österreich-Ungarn, sondern überall, ja auch in der Türkei selbst übel gelohnt worden. Wir stehn an der Seite Österreich-Ungarns in dem wohlüberlegten Bewußtsein, unsre eignen Interessen damit zu wahren, nicht etwa, wie man wohl gemeint hat, aus Dankbar¬ keit für die Sekundantendienste in Algeciras. Darin können uns auch Taktlosigkeiten der österreichischen Presse nicht beirren. Koloniale Rundschau In Südafrika entwickeln sich die Dinge rascher, als man sich vor kurzem gedacht hatte. Noch vor wenigen Monaten kannte man die südafrikanischen Einigungsbestrebungen eigentlich nur andeutungsweise, denn es ließ sich kein rechter Überblick gewinnen über deren Umfang und die Aussichten. Der Sturz Jamesons, der das politische Erbe Cecil Rhodes, die Idee eines geeinigten Südafrika, ver¬ wirklichen wollte, schienen die „Vereinigten Staaten von Südafrika" wieder in weitere Ferne gerückt zu haben. Dabei hat man aber die schöpferische Kraft des Burentums offenbar unterschätzt. Die Energie, mit der seine Vertreter die Ver¬ wirklichung der politischen Ziele der beiden Erbfeinde Cecil Rhodes und Paul Krüger auf eiuer neuen Grundlage in die Hand genommen haben, die Bereitwilligkeit, mit der sich das eingesessene englische Element an diesen Bestrebungen beteiligt, läßt keine Zweifel mehr darüber aufkommen, daß die Zeit Südafrikas nahe ist. Der südafrikanische Engländer zweiter Generation fühlt sich eben zunächst als Afrikander, und wenn ihm ein freies Südafrika unter englischer Flagge geboten wird, so greift er zu. Und das Burentum ist so klug und verlangt vorläufig nicht mehr, sondern überläßt die völlige Loslösung vom britischen Imperium der natürlichen Entwicklung. Denn kommen wird diese Loslösung todsicher. Einstweilen haben die Vertreter der verschiednen südafrikanischen Kolonien: Kapland, Transvaal, Oranjekolonie und Natal, miteinander verhandelt, und die Frucht dieser Verhandlungen ist der jetzt in Durbau tagende südafrikanische

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_310410/212>, abgerufen am 22.07.2024.