Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr.Die Leipziger Ahnen des Fürsten Bismarck Im Kirchenbuche des evangelischen Pfarramtes zu Offleben findet sich "^rio . 1751. den 27sten Octbr. sind Hieselbst auf Hochfürstl. Gnädigste Danach kann also gar kein Zweifel sein, daß der spätere Kabinettsrat Es hat eben besagter Gottfried Ludwig Mencke der Jüngere zwei Frauen Um aber ganz sicher zu gehn, habe ich mir auch noch die Sterbeurkunde Sie lautet: "Am vierten April eintausend sieben hundert und fünfzig, (den 4. April 1750), Diese Altersangabe ist allerdings nicht genau. Wenigstens ist, nach Ueltzen- Die Leipziger Ahnen des Fürsten Bismarck Im Kirchenbuche des evangelischen Pfarramtes zu Offleben findet sich „^rio . 1751. den 27sten Octbr. sind Hieselbst auf Hochfürstl. Gnädigste Danach kann also gar kein Zweifel sein, daß der spätere Kabinettsrat Es hat eben besagter Gottfried Ludwig Mencke der Jüngere zwei Frauen Um aber ganz sicher zu gehn, habe ich mir auch noch die Sterbeurkunde Sie lautet: „Am vierten April eintausend sieben hundert und fünfzig, (den 4. April 1750), Diese Altersangabe ist allerdings nicht genau. Wenigstens ist, nach Ueltzen- <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0519" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/303935"/> <fw type="header" place="top"> Die Leipziger Ahnen des Fürsten Bismarck</fw><lb/> <p xml:id="ID_2303"> Im Kirchenbuche des evangelischen Pfarramtes zu Offleben findet sich<lb/> nämlich folgender Trauschein:</p><lb/> <p xml:id="ID_2304"> „^rio . 1751. den 27sten Octbr. sind Hieselbst auf Hochfürstl. Gnädigste<lb/> special-Concession und Dispensation ohne Aufgebots /:so jedoch einmal vor<lb/> allemal zu Helmstedt und Gandersheim geschehen: / privatim in ?aswris als<lb/> der Braut Schwagers Hause copulirt worden der Wohlgebohrne und Hoch¬<lb/> gelehrte Herr, Herr Gottfried Ludewig Mencke, Beyder Rechte Doctor, Hoch¬<lb/> fürstl. Braunschw. Lunch. Hofraths öffentlicher Professor der Rechte auf der<lb/> Julius Carls Universität Helmstedt und der Zeit Decanus der löbl. Juristen<lb/> Facultät daselbst, und Jgfr. Louise Marie Mitten, des Hochwürdig und Hoch¬<lb/> gelehrten Herrn, Herrn Anastasius Mitten, des kciyserlich freyen und heil.<lb/> Römischen Reichs weltlichen Stifts zu Gandersheim vaxiwlaris 8suiori3<lb/> jüngste Jgfr. Tochter. Huoä tslix tauswuKius esss wbsat vsus 0. N. xxtr.<lb/> (!Krum."</p><lb/> <p xml:id="ID_2305"> Danach kann also gar kein Zweifel sein, daß der spätere Kabinettsrat<lb/> Anastasius Ludwig Mencke(n) ein Sohn des Helmstedter Professors Gottfried<lb/> Ludwig Mencke des Jüngern aus dessen Ehe mit Luise Maria Mitten ist.</p><lb/> <p xml:id="ID_2306"> Es hat eben besagter Gottfried Ludwig Mencke der Jüngere zwei Frauen<lb/> gehabt: Marianne Elisabeth Zöller in erster Ehe, mit der er sich, nach Ueltzen-<lb/> Barkhausen, am 1. Mai 1747 vermählt hatte, und Luise Maria Mitten in<lb/> zweiter Ehe, mit der er sich, nach obigem Trauschein, am 27. Oktober 1751<lb/> vermählte. Mit diesen Feststellungen ist aber auch die Frage, wer die Mutter<lb/> des spätern Kabinettsrats gewesen ist, zuungunsten von Ueltzen - Barkhausen<lb/> entschieden.</p><lb/> <p xml:id="ID_2307"> Um aber ganz sicher zu gehn, habe ich mir auch noch die Sterbeurkunde<lb/> der ersten dieser beiden Ehefrauen des Gottfried Ludwig Mencke des Jüngern<lb/> besorgt. Es lag nahe, sie ebenfalls bei dem Pfarramts Se. Stephan in Helm¬<lb/> stedt zu suchen, und dort fand sie sich in der Tat.</p><lb/> <p xml:id="ID_2308"> Sie lautet:</p><lb/> <p xml:id="ID_2309"> „Am vierten April eintausend sieben hundert und fünfzig, (den 4. April 1750),<lb/> hat der Herr Hofrath Mencke 8. v. v. ?. ?. Ora. seine fehl. Frau Elisa¬<lb/> beths Mariane Zollern, eines Hofraths Tochter aus Leipsig, auf Hochfürstl.<lb/> Cone. abends in der Stille zu Se. Steph. beysetzen lassen, ^col. 28 Jahr."</p><lb/> <p xml:id="ID_2310"> Diese Altersangabe ist allerdings nicht genau. Wenigstens ist, nach Ueltzen-<lb/> Barkhausen, die Marianne Elisabeth Zöller, die er meint, am 30. Januar 1719<lb/> 5» Leipzig geboren. Allein an der Identität kann kein Zweifel sein. Es ist<lb/> bekannt genug, daß die Altersangaben in den Sterbeurkunden oft nur ungefähr<lb/> richtig sind, und die Angabe in der Sterbeurkunde, der Vater sei Hofrat in<lb/> Leipzig gewesen, stimmt genau mit den Tatsachen überein, denn dieser war, wie<lb/> aus dem Aufsatze von Ueltzen-Barkhausen zu entnehmen ist, Johann Friednch<lb/> Zöller, Bürger und Handelsmann zu Leipzig, der bei seinem Tode den Titel<lb/> eines Sachs.-Weimarischen Hofrats hatte.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0519]
Die Leipziger Ahnen des Fürsten Bismarck
Im Kirchenbuche des evangelischen Pfarramtes zu Offleben findet sich
nämlich folgender Trauschein:
„^rio . 1751. den 27sten Octbr. sind Hieselbst auf Hochfürstl. Gnädigste
special-Concession und Dispensation ohne Aufgebots /:so jedoch einmal vor
allemal zu Helmstedt und Gandersheim geschehen: / privatim in ?aswris als
der Braut Schwagers Hause copulirt worden der Wohlgebohrne und Hoch¬
gelehrte Herr, Herr Gottfried Ludewig Mencke, Beyder Rechte Doctor, Hoch¬
fürstl. Braunschw. Lunch. Hofraths öffentlicher Professor der Rechte auf der
Julius Carls Universität Helmstedt und der Zeit Decanus der löbl. Juristen
Facultät daselbst, und Jgfr. Louise Marie Mitten, des Hochwürdig und Hoch¬
gelehrten Herrn, Herrn Anastasius Mitten, des kciyserlich freyen und heil.
Römischen Reichs weltlichen Stifts zu Gandersheim vaxiwlaris 8suiori3
jüngste Jgfr. Tochter. Huoä tslix tauswuKius esss wbsat vsus 0. N. xxtr.
(!Krum."
Danach kann also gar kein Zweifel sein, daß der spätere Kabinettsrat
Anastasius Ludwig Mencke(n) ein Sohn des Helmstedter Professors Gottfried
Ludwig Mencke des Jüngern aus dessen Ehe mit Luise Maria Mitten ist.
Es hat eben besagter Gottfried Ludwig Mencke der Jüngere zwei Frauen
gehabt: Marianne Elisabeth Zöller in erster Ehe, mit der er sich, nach Ueltzen-
Barkhausen, am 1. Mai 1747 vermählt hatte, und Luise Maria Mitten in
zweiter Ehe, mit der er sich, nach obigem Trauschein, am 27. Oktober 1751
vermählte. Mit diesen Feststellungen ist aber auch die Frage, wer die Mutter
des spätern Kabinettsrats gewesen ist, zuungunsten von Ueltzen - Barkhausen
entschieden.
Um aber ganz sicher zu gehn, habe ich mir auch noch die Sterbeurkunde
der ersten dieser beiden Ehefrauen des Gottfried Ludwig Mencke des Jüngern
besorgt. Es lag nahe, sie ebenfalls bei dem Pfarramts Se. Stephan in Helm¬
stedt zu suchen, und dort fand sie sich in der Tat.
Sie lautet:
„Am vierten April eintausend sieben hundert und fünfzig, (den 4. April 1750),
hat der Herr Hofrath Mencke 8. v. v. ?. ?. Ora. seine fehl. Frau Elisa¬
beths Mariane Zollern, eines Hofraths Tochter aus Leipsig, auf Hochfürstl.
Cone. abends in der Stille zu Se. Steph. beysetzen lassen, ^col. 28 Jahr."
Diese Altersangabe ist allerdings nicht genau. Wenigstens ist, nach Ueltzen-
Barkhausen, die Marianne Elisabeth Zöller, die er meint, am 30. Januar 1719
5» Leipzig geboren. Allein an der Identität kann kein Zweifel sein. Es ist
bekannt genug, daß die Altersangaben in den Sterbeurkunden oft nur ungefähr
richtig sind, und die Angabe in der Sterbeurkunde, der Vater sei Hofrat in
Leipzig gewesen, stimmt genau mit den Tatsachen überein, denn dieser war, wie
aus dem Aufsatze von Ueltzen-Barkhausen zu entnehmen ist, Johann Friednch
Zöller, Bürger und Handelsmann zu Leipzig, der bei seinem Tode den Titel
eines Sachs.-Weimarischen Hofrats hatte.
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